Corona-Blog: Mehr als 12.300 Fälle im Norden
Auch der Norden kämpft weiter gegen die Coronavirus-Pandemie. In diesem Live-Ticker haben wir Sie den ganzen Tag über mit Corona-News aus dem Norden versorgt. Am Mittwochmorgen geht es mit unserem frischen Corona-Live-Ticker weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Hamburg und Schleswig-Holstein: Unterschiedliche Ansichten zu Grenzkontrollen
- Neue Folge des Podcasts "Coronavirus-Update" mit Christian Drosten
- Niedersachsen passt vor Osterwochenende Kontaktbeschränkungen an
- Lufthansa Technik führt Kurzarbeit ein, auch in Hamburg
- Mehr als 12.300 Menschen in Norddeutschland bislang positiv auf Coronavirus getestet
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande.
Weitere Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden finden Sie hier.
Gute Nacht und bis morgen!
Das Team von NDR.de beendet diesen Live-Ticker für heute. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Morgen früh geht es weiter mit einem neuen Liveticker zu den Corona-News aus dem Norden.
Corona-Schwerpunkt bei Visite im NDR Fernsehen
In der Visite-Sendung am Dienstagabend hat sich alles um das Thema Corona und Gesundheit gedreht. Hier finden Sie die Beiträge im Einzelnen.
Wohin Ortsfremde in MV zu Ostern nicht reisen dürfen
Nach einer Klage gegen die Reisebeschränkungen zu Ostern hat die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern ihre Vorschriften präzisiert. Das Oberverwaltungsgericht Greifswald habe signalisiert, dass es das Verbot von Tagesausflügen der Bürger des Landes an die Ostseeküste und auf die Inseln für zu unbestimmt halte, sagte Staatskanzleichef Heiko Geue am Dienstagabend. Die präzisierte Regelung listet nun detailliert die Inseln und Orte auf, in die Ortsfremde von Karfreitag bis Ostermontag nicht reisen dürfen - darunter sind unter anderem die Ostsee-Inseln Usedom, Rügen, Hiddensee, Poel, die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst sowie die Städte und Gemeinden, die an der Ostsee liegen. Auch einige Regionen im Binnenland sind aufgeführt.
Hotels im Nordosten klagen: Soforthilfe reicht nicht aus
Die überwiegende Mehrzahl der Hoteliers und Gastronomen in Mecklenburg-Vorpommern hält die staatliche Unterstützung im Zuge der Coronakrise für nicht ausreichend. Das geht aus einer Umfrage hervor, die der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) unter rund 200 Branchenmitgliedern im Nordosten durchgeführt hat. Demnach kritisieren 80 Prozent der Betriebe die Corona-Soforthilfen in ihrer jetzigen Form. Die Zuschüsse seien zu gering, die Bearbeitungszeit zu lang und die Antragstellung zu kompliziert.
Kurzarbeit bei Lufhansa Technik
Die Lufthansa Technik AG hat für rund 12.000 Beschäftigte in Deutschland Kurzarbeit bis Ende August vereinbart. Das teilte die Lufthansa-Tochter in Hamburg mit. Allein in Hamburg sind mehr als 8.000 Mitarbeiter betroffen. Um die Auswirkungen auf die Mitarbeiter möglichst gering zu halten, werde das Kurzarbeiter-Geld vom Unternehmen auf 90 Prozent des Nettogehalts aufgestockt, bei leitenden Mitarbeitern auf 80 Prozent.
Neue Fallzahlen für Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern sind zuletzt 24 neue Coronavirus-Infektionen registriert worden. Damit liegt die Zahl der insgesamt im Nordosten bestätigten Fälle nun bei 555. Drei weitere mit dem Coronavirus infizierte Personen sind seit Montag gestorben. Bei den Sterbefällen handelt es sich um einen 85-Jährigen aus dem Landkreis Rostock, einen 77-Jährigen aus dem Landkreis Vorpommern-Rügen sowie um eine 85 Jahre alte Frau aus Rostock. Alle drei hatten schwere Vorerkrankungen.
Wenn zu Hause bleiben keine Option ist
Die Krise durch das Virus Covid-19 offenbart eine Grenze in Deutschland. Manche können reagieren, andere nicht. Es sind die Schwachen, die Corona schon jetzt härter trifft als den Durchschnitt. Für über 40.000 Menschen bundesweit ist "zu Hause bleiben" keine Option. Das NDR Fernsehen zeigt ihre Situation:
Hamburg und Schleswig-Holstein: Unterschiedliche Ansichten zu Grenzkontrollen
Die Grenzkontrollen an Hamburgs Stadtgrenze bleiben. Schleswig-Holsteins Polizei will lediglich einzelne Spaziergänger und Radfahrer aus der Hansestadt tolerieren. Zuvor hatte sich Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) dahingehend geäußert, dass Fußgänger und Radfahrer im Nahbereich der Landesgrenze zu Schleswig-Holstein nicht mehr auf das wegen der Corona-Pandemie geltende Einreiseverbot hin kontrolliert werden. Er hatte heute gesagt, es gebe die Zusicherung aus Kiel, "dass diese Kontrollen von Radfahrern und Fußgängern nicht weiter erfolgen sollen". Er sei sich mit dem schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther (CDU) nach einem Telefonat einig, dass es nicht sinnvoll sei, Menschen zu überprüfen, die sich im Nahbereich ihres Wohnorts an der Landesgrenze bewegten.
Vonseiten der schleswig-holsteinischen Landesregierung hieß es dagegen, es gebe keine neue Einigung. Es bleibe dabei, dass es zurzeit keine touristischen Aktivitäten von Hamburgern in Schleswig-Holstein geben soll. Wenn ein einzelner beim Spaziergang oder zu zweit mit dem Rad die Landesgrenze überschreiten, sei das kein Anlass für einen Polizei-Einsatz - wohl aber, wenn es sich um eine Gruppe handele. Es habe am vergangenen Wochenende Einzelfälle gegeben, in denen die Polizei ein wenig zu streng gewesen sei. Das sei grundsätzlich geklärt, hieß es. Es gelte weiterhin, Abstand zu wahren. Daher werde am Osterwochenende genauso kontrolliert wie am vergangenen Wochenende.
Pflegeheim in Schwerin gibt Entwarnung
Vier Tage nach einem positiven Coronavirus-Test bei einem Bewohner hat das Schweriner Pflegeheim "Wohnpark Zippendorf" Entwarnung gegeben. Der 84-Jährige habe sich mit einer älteren und harmlosen Variante des Coronavirus infiziert. Das habe ein Folgetest ergeben, teilte die Stadtverwaltung Schwerin mit.
Verband Freier Berufe: Missbrauch bei Corona-Soforthilfe festgestellt
Angesichts der hohen Zahl an Anträgen auf Corona-Soforthilfe hat die Steuerberaterin und Vorsitzende des Verbands Freier Berufe, Ute Mascher, bereits einige Missbrauchsfälle ausgemacht. Aus ihrer beruflichen Praxis seien ihr Fälle unerwünschter und unsolidarischer Mitnahmeeffekte bekannt geworden, sagte sie. So gebe es Teil-Selbstständige, die auch als Angestellte oder sogar Beamte ein festes Einkommen hätten und Ansprüche an die Soforthilfe stellten.
Niedersachsen: Zahl aktiver Corona-Fälle erstmals gesunken
Die Zahl der Infizierten in Niedersachsen ist um 141 auf 6.359 Fälle gestiegen, die der als genesen eingestuften Menschen auf knapp 2.000. Damit ist in Niedersachsen erstmals die Zahl der aktiv mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Niedersachsen gesunken. Seit Montag gab es 141 neue Infektionen und 221 Neu-Genesene, wie die stellvertretende Leiterin des Krisenstabs, Claudia Schröder, in Hannover mitteilte. Allerdings wollte Schröder aus den Tageswerten noch keine generelle Trendwende ableiten und mahnte weiterhin zur strikten Einhaltung der Kontaktbeschränkungen. "Wir haben es noch nicht erreicht, dass die Kurve sinkt", sagt sie. Mehr als 900 Erkrankte werden derzeit im Krankenhaus behandelt, 228 davon auf der Intensivstation. 164 dieser Patienten müssen künstlich beatmet werden. Die Zahl der an der Krankheit gestorbenen Menschen stieg auf 122 nach 108 am Vortag.
Niedersachsen passt Kontaktbeschränkungen an
Vor dem Osterwochenende hat Niedersachsen die Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Epidemie angepasst. Private Besuche in abgespeckter Form seien über die Feiertage möglich, sagte die stellvertretende Krisenstabsleiterin, Claudia Schröder, in Hannover. Das strikte Verbot von Besuchen von Menschen, die nicht zum eigenen Haushalt gehören, wurde wie bereits angekündigt aufgehoben. Zugleich appellierte Schröder aber, Besuchskontakte wegen des Infektionsrisikos einzuschränken. Eine Begegnung im Freien sei einer Verabredung zu Hause vorzuziehen. Große Familientreffen oder Partys blieben tabu. Erweitert wird mit der neuen Verordnung die Möglichkeit zur Teilnahme an Hochzeiten und Beerdigungen, die nun von maximal zehn Menschen aus dem Familien- oder engen Freundeskreis besucht werden dürfen. Außerdem wurde die Begleitung Sterbender ermöglicht. Zudem ist künftig das vollautomatische Betreiben von Autowaschanlagen möglich.
Mecklenburg-Vorpommern: Supermärkte haben Personal-Engpässe
In den Märkten von Handelsunternehmen wie Rewe, Penny und Aldi in Mecklenburg-Vorpommern gibt es derzeit Engpässe beim Personal. Ein Grund liege darin, dass viele Einkaufsmärkte aufgrund der Corona-Pandemie Mitarbeiterausfälle wegen Kinderbetreuung hätten. Außerdem dürften nicht so viele Beschäftigte wie sonst auf der Verkaufsfläche arbeiten, um so den Mindestabstand einzuhalten und die Ansteckungsgefahr zu verringern. Als Reaktion sind laut den Unternehmen bereits neue Partnerschaften entstanden. So kooperiert beispielsweise der Discounter Aldi mit der Fast-Food-Kette McDonald's. Mitarbeiter, die nicht in den Schnellrestaurants arbeiten können, würden unbürokratisch an Aldi vermittelt, hieß es.
42 Bewohner eines Altenheims in Bramsche mit Coronavirus infiziert
In einem Altenheim in Bramsche bei Osnabrück sind mittlerweile 42 Bewohner mit dem Coronavirus infiziert worden. 16 von ihnen mussten ins Krankenhaus gebracht werden, zwei sind inzwischen gestorben, wie der Landkreis Osnabrück mitteilte. Bei sieben der 91 Mitarbeiter war ein Test positiv. Der Gesundheitsdienst habe inzwischen strenge Auflagen für die Einrichtung erlassen. So wurde angeordnet, dass die infizierten Bewohner, die Kontaktpersonen und die gesunden Bewohner voneinander getrennt betreut werden müssen. Am Mittwoch vergangener Woche hatte das Heim gemeldet, dass ein Bewohner mit dem Coronavirus infiziert sei.
Mecklenburg-Vorpommern: Situation wird nach Ostern neu bewertet
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat nach einer Telefonkonferenz des Kabinetts in einer Pressekonferenz darüber informiert, dass sie zuversichtlich sei, dass man nach Ostern die Situation ernsthaft neu bewerten könne. Sie bat Bürgerinnen und Bürger, weiter am Kontaktverbot festzuhalten, damit man nach den Feiertagen über eine Lockerung beraten könne.
Niedersachsen: 37.000 Unternehmen und Selbstständige erhalten Soforthilfe
Rund 37.000 Unternehmen und Solo-Selbstständige in Niedersachsen haben bereits eine Bewilligung ihres Antrags auf Corona-Soforthilfe erhalten. Die Summe der Zusagen beläuft sich auf mehr als 250 Millionen Euro, wie die Förderbank des Landes, die NBank, in Hannover mitteilte. Zudem habe die NBank bisher 510 Anträge für den Niedersachsen-Liquiditätskredit über insgesamt fast 25 Millionen Euro bewilligt. Gleichzeitig monierte die Bank, dass rund 40.000 der 145.000 Anträge unvollständig seien. So fehlten zum Beispiel Unterlagen oder es seien andere Antragswege als das angegebene Mail-Postfach genutzt worden. Das verzögere die Bearbeitung.
Fährschifffahrt: Urlauber und Tagestouristen fehlen
Ob auf der Schiene, in der Luft oder auf dem Wasser - der Frachtverkehr mit wichtigen Gütern soll - wenn möglich - in der aktuellen Corona-Krise weiterlaufen. Der Transport von Passagieren aber ist in vielen Bereichen sehr eingeschränkt. Viele Fähren, die sonst Hunderte oder Tausende Gäste von einem Ort zum anderen bringen, fahren nicht mehr oder befördern nur noch Güter.
Virologe Drosten: Zahl der Tests kann nicht ohne Weiteres erhöht werden
Wie viele Tests auf das Coronavirus wären in Deutschland überhaupt möglich? Der Virologe Christian Drosten sagt in der heutigen Ausgabe des NDR Info Podcasts "Coronavirus-Update", dass die Zahl der Tests auf das Coronavirus, die im Moment hierzulande etwa bei 500.000 bis 700.000 pro Woche liege, gar nicht ohne Weiteres erhöht werden könne. Das liege auch daran, dass die dafür nötigen "Zutaten" nicht unbegrenzt verfügbar sind. Manche Labore bestellten zum Beispiel zurzeit einen Vorrat für zwei Wochen - und bekämen eine Menge für drei Tage geliefert. Das ganze Interview, in dem es unter anderem auch noch um Forschungsprojekte zur Immunität in der Bevölkerung geht, hören Sie hier:
Hannovers Oberbürgermeister Onay hat Corona-Infektion überstanden
Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay hat seine Corona-Erkrankung überstanden und darf seine Amtsgeschäfte wieder vom Rathaus aus ausüben. Die Quarantäne für den Grünen-Politiker und die Dezernenten, die mit ihm Kontakt hatten, sei beendet, teilte die niedersächsische Landeshauptstadt mit. Allen gehe es gesundheitlich gut. "Wir sind sehr froh, dass die strikten Auflagen der häuslichen Quarantäne aufgehoben werden", sagte Onay. Soweit es geht, arbeiteten die Stadtverantwortlichen weiter von zu Hause aus und schalteten sich zu Videokonferenzen zusammen. Onay appellierte in diesem Zusammenhang an alle Menschen in Hannover, sich an die Regeln zur Eindämmung der Corona-Epidemie zu halten und so sich und andere zu schützen: "Ich möchte das unterstreichen, indem ich persönlich bis Ostern aus dem Homeoffice arbeiten werde."
Dänemark: Grenzen bleiben weiterhin geschlossen
Das Einreiseverbot nach Dänemark bleibt vorerst bis zum 10. Mai bestehen. Das hat die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen am Montagabend angekündigt. Bisher galt es nur bis einschließlich Ostern. Das Einreiseverbot betrifft auch Freizeitsegler auf der Flensburger Förde. Sie dürfen die dänische Seegrenze auf dem Wasser nicht überqueren, teilte die Polizei in Süd- und Westdänemark auf Anfrage von NDR Schleswig-Holstein mit. Beim Einlaufen in einen Hafen müssen Segler einen dringenden Grund vorweisen. Unabhängig davon sollten ausländische Staatsbürger auf dem Wasser aber generell alle gültigen Papiere bei sich haben.
Mecklenburg-Vorpommern: Rund 80 Millionen Euro an Soforthilfen ausgezahlt
Mecklenburg-Vorpommern hat bislang rund 80 Millionen Euro an Corona-Soforthilfen an Selbstständige und Unternehmen im Land ausgezahlt. Etwa 34.000 Anträge seien bislang beim Landesförderinstitut eingegangen, teilte das Wirtschaftsministerium in Schwerin mit. 7.381 Anträge seien bis Montagabend bewilligt worden. "Die Bandbreite der Branchen für die Anträge ist groß. Sie kommen beispielsweise aus dem Einzelhandel, Handwerk oder auch dem Tourismus. Ein Großteil der Antragsteller sind Solo-Selbständige", sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) in einer Mitteilung. Das Antragsformular sei bislang 167.000 Mal heruntergeladen worden. Die ausbezahlten Gelder müssen nicht zurückgezahlt werden.
Crews der Aida Cruises sitzen auf Kreuzfahrtschiffen in aller Welt fest
Bis zu 8.000 Crewmitglieder der Rostocker Reederei Aida Cruises sitzen aktuell an Bord von insgesamt 14 Schiffen in aller Welt fest. Die Seeleute und Servicekräfte aus rund 50 Ländern sitzen in Häfen unter anderem in Hamburg, Dänemark, Frankreich, auf den Kanaren, vor Barbados und Dubai und auch auf hoher See fest. Nicht wenige Besatzungsmitglieder sind seit Wochen oder gar Monaten an Bord.
Zahl der Corona-Infektionen in Hamburg um 129 gestiegen
In Hamburg ist die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen seit Beginn der Pandemie auf 3.217 gestiegen. Das sind 129 mehr als bei der Meldung der Behörden gestern. Die Zahl der Toten habe sich von 18 auf 25 erhöht, sagte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD). Insgesamt befinden sich den Angaben zufolge 244 Patienten in stationärer Behandlung in einem Krankenhaus, 70 sind Intensivstation-Patienten. Prüfer-Storcks schätzt die Zahl derjenigen, die die Erkrankung bereits überstanden haben, auf etwa 1.790.
Günther: "Wir müssen eine klare Perspektive aufzeigen"
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) erwartet eine schrittweise Lockerung der strikten Corona-Beschränkungen in den kommenden Wochen. "Wir beginnen also demnächst eine Phase, wo wir aller Voraussicht nach gewisse gesellschaftliche Dinge wieder ermöglichen", sagte Günther laut einer Vorabmeldung der Wochenzeitung "Die Zeit" aus Hamburg. Günther verwies als Beispiel auf eine mögliche Wiedereröffnung von Restaurants, Cafés und Bars - wenn dort der nötige Abstand gewahrt werde.
Airbus setzt Produktion in Bremen und Stade aus
Der europäische Flugzeugbauer Airbus setzt wegen der Corona-Krise die Produktions- und Montageaktivitäten an seinen deutschen Standorten Bremen und Stade sowie am Standort Mobile in den USA vorübergehend aus. Die Fertigung in Bremen werde "vom 6. April bis einschließlich 27. April" eingestellt, teilte der Konzern am Montagabend mit. Auch im niedersächsischen Stade soll es vorerst bis zum 11. April eine Pause geben. In der Stadt Mobile im US-Bundesstaat Alabama beginne die Produktionspause in dieser Woche. Sie solle bis zum 29. April dauern. Weitere Unterbrechungen seien "in den folgenden Wochen" tageweise in einem Teil der Produktionsabteilungen geplant.
Corona und die Auswirkungen auf Deutschland und die Welt
Was bedeutet die Corona-Pandemie für die finanzielle Lage in Spanien und Italien? Wie verändert die aktuelle Situation den Arbeitsalltag der Menschen? Und was bedeutet der Stillstand für Hollywood? Mit diesen und anderen Themen haben sich die Hörfunk-Reporter und -Korrespondenten von NDR Info beschäftigt.
Niedersachsen: 236 Straftaten gegen Corona-Schutzmaßnahmen
Die Polizei in Niedersachsen hat in den ersten zwei Wochen seit Beginn bundesweiten Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie landesweit 236 Straftaten nach dem Infektionsschutzgesetz gezählt. Darunter etwa das Öffnen von Geschäften und Bars oder die Missachtung der vom Gesundheitsamt angeordneten häuslichen Quarantäne. Das geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur hervor. Neben den Straftaten zählte die Polizei in den zwei Wochen bis Sonntagabend auch 2.230 Ordnungswidrigkeiten. Das Land Niedersachsen erarbeitet derzeit einen Bußgeldkatalog, an dem sich die Kommunen bei der Höhe der Bußgelder orientieren sollen.
Schleswig-Holstein: Zahl der Corona-Infektionen steigt um 57 Fälle
Die Zahl der in Schleswig-Holstein gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Virus Sars-CoV-2 ist auf 1.735 gestiegen. Wie die Landesregierung am Dienstag mitteilte, waren das 57 Fälle mehr als am Vortag. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich seit der letzten offiziellen Meldung von 20 auf 24. Derzeit werden 151 Corona-Patienten in Kliniken behandelt, ein Minus von fünf zum Vortag. Insgesamt wurden seit Beginn der Epidemie 251 Personen in Krankenhäusern behandelt oder werden dort aktuell weiter versorgt. Das waren 18 mehr als einen Tag zuvor.
Braunschweig: 101-Jährige verlässt Seniorenheim, um Tochter zu gratulieren
In Braunschweig ist eine 101 Jahre alte Frau ein Seniorenheim verlassen, um ihrer Tochter zum Geburtstag zu gratulieren. Die Besatzung eines Streifenwagens kümmerte sich um die Frau und ermöglichte ihr die Überbringung ihrer Geburtstagsgrüße an ihre Tochter - unter Beachtung der geltenden Corona-Vorsichtsmaßnahmen.
Mecklenburg-Vorpommern: Meldeverhalten macht Innenminister Caffier Angst
Bürger-Hinweise auf vermeintliche Verstöße gegen die Corona-Regeln machen Polizei und Ordnungsbehörden in Mecklenburg-Vorpommern offenbar immer mehr zu schaffen. Innenminister Lorenz Caffier (CDU) sagte, in vielen Fällen würde sich der Verdacht auf einen Verstoß am Ende nicht bestätigen. Bereits vor Tagen gab es die Ermahnung der Polizei: Nicht jedes Auto mit Kennzeichen aus anderen Bundesländern deute auf Urlauber hin - in vielen Fällen handele es sich um Firmenwagen. Innenminister Caffier sagte, das Meldeverhalten mache ihm Angst.
Schleswig-Holstein: Polizei plant verstärkte Präsenz am Osterwochenende
Die Polizei in Schleswig-Holstein hat für das Osterwochenende erneut umfangreiche Kontrollen der Corona-Auflagen angekündigt. "Die Landespolizei wird - wie auch an den vergangenen Wochenenden - eine verstärkte Präsenz zeigen und vermehrt mit Streifen unterwegs sein", sagte der stellvertretende Landespolizeidirektor Henning Nebbe der Deutschen Presse-Agentur. Ob und in welcher Form die Einsätze zu Ostern weiter ausgeweitet würden, entscheide sich allerdings erst in den kommenden Tagen.
Corona im Heim: Landkreis Oldenburg zeigt Betreiber an
Nach mindestens zwei Todesfällen in einem Seniorenheim in Wildeshausen, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus stehen, hat der Landkreis Oldenburg Strafanzeige gegen die Betreiber gestellt. Das berichtet NDR 1 Niedersachsen. Das Heim soll grob gegen das Infektionsschutzgesetz verstoßen haben.
EU-Finanzen: Ska Keller hofft auf Corona-Hilfen
Die Grünen-Fraktionschefin im EU-Parlament, Ska Keller, hat die Finanzminister der Eurogruppe aufgerufen, ein Zeichen der Solidarität zu setzen. Auf NDR Info sagte sie, man brauche in der Corona-Krise jetzt ein Signal der Zusammenarbeit. Sie hoffe, dass die Finanzminister eine Lösung finden. Die diskutierten Corona-Bonds bezeichnete Keller als ein temporäres Instrument, das die derzeitige Ausnahmesituation mildern würde. Damit könnte der Wirtschaft wieder Schwung eingehaucht werden. Die Finanzminister der Eurozone beraten am Nachmittag in einer Videokonferenz über Hilfen für die besonders stark von der Pandemie getroffenen Staaten. Länder wie Italien und Frankreich verlangen sogenannte Corona-Bonds, also eine Vergemeinschaft von Schulden. Diese lehnt Deutschland ab und setzt auf Instrumente aus dem Euro-Rettungsfonds ESM.
Volksfestabsagen im Norden bedrohen Existenz der Schausteller
Für die Schausteller im Norden fällt der Saisonauftakt wegen der Corona-Pandemie aus. Die Aussichten für die kommenden Monate sind ungewiss. "Für viele Betriebe ist das existenzgefährdend", sagte Rudolf Robrahn, Vorsitzender des Schaustellerverbands Bremen, der Deutschen Presse-Agentur. Eigentlich hätten Robrahn und seine Kollegen seit vergangenem Wochenende auf der Bremer Osterwiese stehen wollen - doch sie fällt aus. In Hannover sollte am Karsamstag das Frühlingsfest beginnen, das sonst bis zu 700.000 Menschen anzieht. Es ist ebenfalls abgesagt. "Das ist eine unsichere Zeit", sagte Harald Müller, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft für Volksfeste Hannover. "Jetzt sind wir in Lauerstellung, was mit dem Schützenfest in Hannover wird." Es gilt mit mehr als einer Million Besuchern jährlich als größtes Schützenfest weltweit. Nach Angaben einer Stadtsprecherin ist noch nicht entschieden, ob das Fest ab dem 3. Juli stattfinden kann.
Unistart mit Online-Vorlesungen in Kiel
Die Corona-Krise bekommen auch die Hochschulen zu spüren. Studierende an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) sind am Montag digital ins Sommersemester gestartet. Der Unterricht wurde für unbestimmte Zeit weitestgehend auf Online-Lehre umgestellt.
Niedersachsens Grüne fordern Akutplätze bei häuslicher Gewalt
Angesichts des drohenden Anstiegs von häuslicher Gewalt gegen Frauen und Kinder wegen der Corona-Ausgangsbeschränkungen fordern die Grünen von der Landesregierung in Niedersachsen ein Aktionsprogramm. "Das Land muss Geld bereitstellen, um Kommunen bei der Anmietung beispielsweise von Ferienwohnungen und Hotelzimmern zu unterstützen", sagte Imke Byl, frauenpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, der Deutschen Presse-Agentur. Die Erfahrungen anderer Staaten zeigten bereits, das häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder mit den Ausgangsbeschränkungen deutlich ansteige, so Byl. Da die Kommunen wegen der Corona-Krise unter starkem finanziellen Druck seien, sei nun auch die Landesregierung gefordert.
Friseure hoffen auf baldige Öffnung ihrer Betriebe
Die angeordnete Schließung der Friseurgeschäfte stellt viele Betriebe in Niedersachsen vor große Probleme. "Ich denke, dass etliche Insolvenzen auf uns zu kommen", sagte Manuela Härtelt-Dören vom Landesinnungsverband des niedersächsischen Friseurhandwerks. "Bei den kleinen Betrieben gibt es wahrscheinlich die größten Schwierigkeiten." Nach Angaben des Verbandes sind viele Betriebe auf staatliche Unterstützung angewiesen. "Die ersten Kollegen haben schon Gelder bekommen", sagte Härtelt-Dören, die Inhaberin von zwei Friseursalons in Göttingen ist. "Nach anfänglichen Schwierigkeiten ist es sehr leicht, die Gelder zu beantragen. Von der Bearbeitung her sind sie sehr fix. Das läuft richtig gut. Es wäre aber schön, wenn wir schnellstmöglich unsere Geschäfte wieder aufmachen können, um Geld zu verdienen."
Hamburger Soforthilfe hat bereits 160 Millionen Euro ausgezahlt
Nach einer Woche sind rund 160 Millionen Euro Soforthilfe an Hamburger Selbstständige und Kleinunternehmer ausgezahlt worden. Bislang seien rund 33.300 fertig ausgefüllte Anträge bei der Hamburgischen Investitions- und Förderbank eingegangen, teilte die Wirtschaftsbehörde am Montag mit. Davon seien fast 15.700 bereits bearbeitet und ausgezahlt. Damit ist für die erste Woche der Ansturm auf die Finanzmittel im erwarteten Rahmen eingetreten. Vor dem Beginn der Soforthilfen hatten die Behörden mit rund 100.000 Anträgen und erforderlichen Mitteln von mehr als 300 Millionen Euro gerechnet - wobei es sich mangels Erfahrungen nur um grobe Schätzungen handeln konnte.
Corona-Beiträge im NDR Fernsehen
Auch am Montagabend gab es bei NDR Info sowie in den NDR Regionalmagazinen aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg fast nur ein Thema: die Coronavirus-Pandemie. Hier eine Auswahl der Fernsehbeiträge:
Karte: Zahl der Corona-Infektionen in den Landkreisen im Norden
Coronavirus-Live-Ticker startet in den Dienstag
Moin! Auch heute informieren wir Sie wieder per Live-Ticker über die Auswirkungen der Coronavirus-Ausbreitung in Norddeutschland. Hier bekommen Sie Nachrichten und Hintergründe sowie Programminhalte aus dem NDR Fernsehen und Hörfunk. Mehr Informationen finden Sie auch auf den folgenden Seiten:
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 6. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 5. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 4. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 3. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 2. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 1. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 31. März