Corona-Blog: Kinder-Impfungen wohl noch vor Weihnachten
In diesem Bolg hat NDR.de Sie am Mittwoch, 17. November 2021 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Donnerstag gibt es einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Kinder-Impfungen wohl noch vor Weihnachten
- Vor Bund-Länder-Runde: Merkel fordert konkrete Beschlüsse
- Schleswig-Holstein setzt auf 2G und Schul-Maskenpflicht
- Neuer Höchstwert bei bundesweiten Neuinfektionen an einem Tag: 52.826
- Auch in Norddeutschland so viele neue Fälle wie noch nie: 4.979
- Niedersachsen, Hamburg und MV ebenfalls mit neuen Infektions-Höchstmarken
- Stiko-Chef: Booster-Empfehlung ab 18 geplant
- 2G-Regel gilt nun auch in Braunschweig sowie in Rostock und Vorpommern-Rügen
- Gemeldete Neuinfektionen im Norden: 2.436 in Niedersachsen, 927 in Mecklenburg-Vorpommern, 721 in Hamburg, 662 in Schleswig-Holstein und 233 im Land Bremen
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Der Corona-Blog macht ein paar Stunden Pause
Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit und melden uns morgen früh mit einem neuen Blog zurück. Gute Nacht!
Virologen in SH nicht begeistert von 2G
Mit den von der schleswig-holsteinischen Landesregierung beschlossenen Regeln haben ungeimpfte Menschen im Land von Montag an keinen Zutritt mehr zu öffentlichen Innenräumen. Virologen in Schleswig-Holstein sehen das kritisch. Sie hätten an anderen Stellen angesetzt. Unter anderem meinen sie, schnell boostern wäre jetzt wichtiger - und durch die Maßnahmen werden die Inzidenzen nicht sinken.
Weil: Bei Zuspitzung der Lage auch 2G plus in Niedersachsen denkbar
In die Corona-Landesverordnung für Niedersachsen soll auch die 2G-plus-Regel als mögliches Mittel gegen die Ausbreitung des Virus aufgenommen werden - also eine Testpflicht auch für Geimpfte und Genesene. Das sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) in einem am Mittwoch veröffentlichten "OM Online"-Interview. "Wenn sich die Lage weiter zuspitzen sollte, wird es in Niedersachsen auch zu 2G plus kommen. Wir müssen dabei natürlich auch die Verhältnismäßigkeit beachten. Wir sind eben nicht in einer Situation wie in anderen Teilen Deutschlands", so der Regierungschef. Die Corona-Landesverordnung wird derzeit erneut überarbeitet. Am Freitag hatte Weil angekündigt, dass die 2G-Regelung im Bundesland ausgeweitet werden soll.
Interview: Veranstalter sehen aktuelle Entwicklung als "ein Hemmschuh"
Das Forum Veranstaltungswirtschaft fordert in Sachen Corona für seine Branche "bundeseinheitliche und verhältnismäßige Vorgaben". Ein Gespräch mit Jens Michow, dem geschäftsführenden Präsidenten des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft.
Debatte über Impfpflicht hält an
Eine Impfpflicht für manche Berufsgruppe wird derzeit diskutiert. Ein Teil der Bevölkerung hat einfach Angst. Was ist aber mit einer für alle? Wo endet die Freiheit des Einzelnen? Sinnvoll oder spalterisch?
Silvester: Bürgerschaft für Böllerverbot in Teilen der Hamburger City
In der Hamburger Innenstadt soll in diesem Jahr an Silvester in einigen Bereichen ein Feuerwerksverbot gelten. Das haben SPD und Grüne in der Bürgerschaft beschlossen. Konkret geht es um den Bereich Binnenalster, Rathausmarkt und Jungfernstieg. Es ist kein generelles Böllerverbot, aber die Richtung für SPD und Grüne ist klar. Grünen-Fraktionschef Dominik Lorenzen: "Wir müssen die Bedrohung ernst nehmen, die Feuerwerk für immer mehr Menschen darstellt." Das habe "nichts mit Spaßbremse zu tun, sondern mit verantwortungsvollem Handeln", meinte Dirk Kienscherf, Fraktionschef der SPD. Die FDP kritisierte hingegen, Rot-Grün sei verliebt in Verbote und das Silvesterfeuerwerk soll möglichst gecancelt werden. Ähnlich sah es die CDU. Die AfD warf den Regierungsfraktionen Realitätsverlust vor. Der Naturschutzbund forderte derweil ein generelles Verbot von privatem Silvester-Feuerwerk in Hamburg. Die Klimakatastrophe und das Artensterben erforderten ein Überdenken von Gewohnheiten - auch über die Corona-Pandemie hinaus.
Forscherin Priesemann: "Impfen und Boostern - und zwar schleunigst"
Die Göttinger Physikerin Viola Priesemann forscht zur Ausbreitung des Coronavirus. Im Interview mit dem NDR Niedersachsen stellte sie erneut klar: Mit 2G und 3G allein werden die Zahlen nicht sinken. Das liege daran, dass 2G und 3G lediglich im öffentlichen Raum gelte, erklärte Priesemann. Ein Großteil der Treffen finde aber im privaten Bereich statt. Außerdem komme es zu Übertragungen mit dem Coronavirus in Haushalten, Schulen und am Arbeitsplatz. "Diese ganz klare Trennung von Geimpften und Nichtgeimpften, das gibt es in der Gesellschaft - ja auch zum Glück - nicht", sagte die Wissenschaftlerin, die am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen arbeitet. Sie appelliert: "Was wir brauchen, ist Impfen und Boostern - und zwar schleunigst."
Kinder-Impfungen wohl noch vor Weihnachten
Die Impfung von Fünf- bis Elfjährigen könnte ab dem 20. Dezember möglich sein - so die Erwartung des Bundesgesundheitsministeriums. Eine mögliche Zulassung für diese Altersgruppe könne für den Impfstoff von Biontech/Pfizer noch im November erwartet werden, heißt es in einem Bericht des Ressorts zu den Bund-Länder-Beratungen. "Erstmalig verfügbar in Deutschland wird dieser Kinder-Impfstoff vorbehaltlich der Zulassung voraussichtlich ab dem 20. Dezember 2021 sein." Über die Verteilung der ersten angekündigten Lieferung von rund 2,4 Millionen Dosen will das Ministerium demnach in den kommenden Tagen mit den Ländern, niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie dem Pharma-Großhandel beraten. Impfungen bei Kindern sind in Deutschland bisher erst ab zwölf Jahren möglich. Insgesamt gibt es hierzulande 9,2 Millionen Kinder unter zwölf Jahren, für die es noch keinen zugelassenen Impfstoff gibt.
So viele Neuinfektionen in Norddeutschland wie noch nie
In Norddeutschland sind heute 4.979 neue Corona-Fälle registriert worden. Das ist ein neuer Höchstwert. Noch nie war im Norden diese Zahl seit Beginn der Pandemie so hoch. Sie setzt sich zusammen aus den Neuinfektionen in Niedersachsen (2.436), Mecklenburg-Vorpommern (927), Hamburg (721), Schleswig-Holstein (662) und dem Land Bremen (233).
Niedersachsen hält Diskussion um vorgezogene Weihnachtsferien für verfrüht
Trotz der steigenden Corona-Zahlen gerade bei Kindern und Jugendlichen ist ein vorgezogener Beginn der Weihnachtsferien für Niedersachsens Landesregierung bisher kein Thema. Eine Sprecherin der Staatskanzlei erklärte, dass sich die Regierung noch nicht mit derlei Überlegungen befasst habe. "Die Landesregierung hat noch nicht darüber gesprochen." Der Landeselternrat hatte zuvor vorgeschlagen, den Ferienbeginn um drei Schultage vorzuziehen.
Hamburg: Forderungen nach bezirklichen Impfzentren werden laut
Die Grünen-Regierungsfraktion und die Linken- und CDU-Opposition in der Hamburgischen Bürgerschaft haben angesichts des hohen Bedarfs an Corona-Drittimpfungen zentrale Impfstellen in den Bezirken gefordert. "Der Impfturbo muss wieder laufen in den kommenden Wochen", sagte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Jennifer Jasberg in einer Aktuellen Stunde des Parlaments. Der Linken-Gesundheitsexperte Deniz Celik betonte: "Es müssen dezentrale Impfzentren in allen Bezirken sieben Tage die Woche geöffnet werden." Zudem müssten unter anderem alle Impfberechtigten angeschrieben und ein Impfangebot gemacht werden. Der CDU-Gesundheitsexperte Stephan Gamm betonte, es sei spätestens jetzt an der Zeit den Knopf zu drücken und die Standby-Impfzentren in den Bezirken zu öffnen. Jasberg verwies darauf, dass nun die geburtenstarken Jahrgänge folgten und die Hausärzte das nicht stemmen könnten. "Hinzu kommt die Impfung der Kinder, auf die viele Eltern bereits sehnsüchtig warten."
Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) sagte im Hamburg Journal des NDR, dass die Kapazitäten für Booster-Impfungen in der Hansestadt ausreichten. Sobald es eine solche Änderung der-Empfehlung der Ständigen Impfkommission gebe, würden die Kapazitäten angepasst. "Wir können das mobile Impfen ausweiten wie auch unsere Impfstellen in den Krankenhäusern", erklärte sie. Es gebe zwölf stationäre Impfzentren, in jedem Bezirk gebe es ein Angebot.
24 Impfstellen in Schleswig-Holstein im Aufbau
Mit neuen Impfstellen im ganzen Land rüstet sich Schleswig-Holstein für den großen Andrang nach Auffrischungsimpfungen zum Schutz vor dem Coronavirus. Wie das Gesundheitsministerium mitteilt, würden derzeit an 24 Standorten solche Stellen eingerichtet. Darunter sind fast alle größeren Städte, aber auch kleinere Orte. In den Stationen werden nicht nur sogenannte Booster-Impfungen verabreicht, sondern auch erste und zweite. Terminbuchungen starten am Donnerstag nächster Woche. Fast alle Impfstellen sollen Anfang Dezember einsatzbereit sein. Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) rief die Schleswig-Holsteiner auf, die Impfangebote in den neuen Stationen zu nutzen.
Hamburg: 2G gilt in Elbphilharmonie und Thalia Theater schon ab Sonnabend
Die Hamburger Elbphilharmonie schon an diesem Sonnabend mit der 2G-Regel. Dabei dürfen nur Corona-Geimpfte und -Genesene zu Gast sein. Das Publikum in dem berühmten Konzerthaus sei ohnehin zu mehr als 95 Prozent geimpft, teilte die Elbphilharmonie mit. 2G solle in Zukunft die Regel sein. Die Veranstalter in der Laeiszhalle könnten sich dagegen aussuchen, ob sie in 3G (ohne Pausengastronomie) oder in 2G (wie bisher mit Pausengastronomie) veranstalten wollen, hieß es. Beim 3G-Modell haben auch Getestete Zutritt. Auch das Thalia Theater kündigte an, die Umstellung auf 2G auf Sonnabend vorzuziehen. Eigentlich war das erst für den 11. Dezember geplant. "Die neue Regel betrifft die Kulturbetriebe, wenn diese eine Foyergastronomie anbieten", erklärte das Theater.
Der rot-grüne Senat hatte am Dienstag die Corona-Regeln für die Hansestadt verschärft und das bestehende 2G-Modell ausgeweitet. Es gilt von Sonnabend an verpflichtend für Gastronomie, Bars, Clubs, Discos, körpernahe Dienstleister, Sport in geschlossenen Räumen sowie Freizeitchöre und Orchester.
MV: Infektionen an Schulen steigen - Kritik vom Landeselternrat
Corona stellt die Schulen in Mecklenburg-Vorpommern vor wachsende Probleme. In Schwerin waren heute drei komplette Schulklassen in Quarantäne, im Landkreis Rostock acht. Der Landkreis Vorpommern-Rügen schickte allein heute fünf Klassen nach Hause. Das berichteten Sprecher der Kommunen. Der Landeselternrat warf der Landespolitik angesichts der Situation Versagen vor. "Ich bin entsetzt, dass wir jetzt dieselben Diskussionen führen wie vor einem Jahr", sagte der Vorsitzende Kay Czerwinski. Die Politik sei nicht in der Lage gewesen, Schlüsse aus der Krise im vergangenen Jahr zu ziehen und die Schulen pandemiefest zu machen. Es sei bezeichnend, dass die flächendeckende Ausstattung der Schulen in MV mit Luftfiltergeräten als zu teuer eingeschätzt worden sei. Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug gestern bei den Sechs- bis Elfjährigen in MV 427,6, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales mitteilte. Bei den Zwölf- bis Siebzehnjährigen erreichte der Wert 303,7. In der Gesamtbevölkerung lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 193,8.
233 neue Corona-Fälle im Land Bremen
Im Land Bremen sind 233 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden (Vortag: 147; Vorwoche: 101). Dabei entfallen 205 auf die Stadt Bremen und 28 auf Bremerhaven. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in der Stadt Bremen jetzt bei 132,5 (Vortag: 109,2). In Bremerhaven beträgt der Wert 139,1 (Vortag: 132,1).
Schwesig will mit Länderkollegen über 2G plus reden
Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschefin Manuela Schwesig (SPD) will auf der morgigen Ministerpräsidentenkonferenz sowohl über das Hochfahren der Impf-Infrastruktur als auch über neue Corona-Regeln reden. Es sei darüber zu diskutieren, für Innenbereiche, in denen viele Menschen zusammenkämen und Abstands- und Hygieneregeln schwer einzuhalten seien, zur 2G-plus-Regel übergegangen werden sollte. "Bei diesen Veranstaltungen sind dann nur Geimpfte und Genesene mit Test zugelassen", sagte Schwesig. So könnten auch in Zukunft große Veranstaltungen stattfinden und zugleich die Ansteckungsgefahr weiter verringert werden. Die Infrastruktur für das Impfen muss laut Schwesig im ganzen Land wieder hochgefahren werden. "Die ganz klare Erwartung der Länder ist, dass der Bund sich auch weiter an den Kosten beteiligt." Mecklenburg-Vorpommern werde zudem darum bitten, wieder auf die Bundeswehr als Helfer zurückgreifen zu können.
Tourismusorte in SH trotz Corona zum Jahresende gut gebucht
Schleswig-Holstein steht auch zu Weihnachten und Silvester als Reiseziel hoch im Kurs. Viele Orte meldeten für die Feiertage eine ähnlich gute Auslastung wie in den Jahren vor Corona, teilte die Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein (TASH) mit. Wegen der rasant steigenden Fallzahlen sei die Nachfrage in den vergangenen Tagen aber zurückgegangen. Die Gäste seien zurückhaltender als noch vor ein paar Tagen, sagte die Sprecherin der TASH, Manuela Schütze. Eine größere Stornierungswelle gibt es den Angaben zufolge bislang nicht. Die Gäste warteten offenbar ab, wie sich die Situation entwickle, sagte sie. Das gelte sowohl für die Ostsee als auch für die Nordsee und das Binnenland.
927 Neuinfektionen in MV - Inzidenz wieder über 200
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden seit Dienstag 927 neue Corona-Infektionen registriert - so viele wie noch nie zuvor (Vortag: 774; Vorwoche: 661). Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 206,0 (Vortag: 193,8; Vorwoche: 183,6).Die Landes-Hospitalisierungsinzidenz liegt unverändert bei 5,6. Die Zahl der Todesfälle stieg um 3 auf 1.290. Die Warnampel des Landes stuft vier Regionen "orange" ein. In zwei Regionen trat heute die 2G-Pflicht in Kraft.
Uniklinik Greifswald reduziert planbare Operationen
Wegen der steigenden Zahl an Corona-Patienten will die Uniklinik Greifswald in den kommenden Wochen planbare Eingriffe verschieben. "Um die Intensivstationen nicht zu überlasten, Notfälle aber weiter bestmöglich versorgen zu können, muss die Zahl der Eingriffe verringert werden, die sich verschieben lassen, ohne dass dies die Gesundheit der Betroffenen gefährdet", hieß es in einer Mitteilung des Klinikums. Aktuell werden den Angaben zufolge 25 Corona-Patienten stationär behandelt, sieben davon auf der Intensivstation. Bereits am Montag hatte das Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum in Neubrandenburg mitgeteilt, verschiebbare Eingriffe und Aufnahmen ab sofort auszusetzen. In ganz Mecklenburg-Vorpommern liegen laut aktuellen Angaben des Landesamts für Gesundheit und Soziales 225 Menschen infolge einer Corona-Infektion im Krankenhaus, 58 davon auf einer Intensivstation.
EU-Zulassung: Arzneimittelbehörde prüft Novavax-Impfstoff
Der US-Pharmakonzern Novavax hat für seinen Corona-Impfstoff eine Marktzulassung in der Europäischen Union beantragt. Die in Amsterdam ansässige EU-Arzneimittelbehörde (EMA) teilte mit, sie habe bereits mit der Prüfung begonnen und werde aufgrund eines beschleunigten Verfahrens voraussichtlich schon in "einigen Wochen" eine Entscheidung bekannt geben. Bei dem Vakzin handelt es sich um einen sogenannten Totimpfstoff, der für die Immunisierung also abgetötete Bestandteile des neuartigen Coronavirus enthält. Anders als die Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna, die ihre Corona-Impfstoffe auf Grundlage der neuartigen mRNA-Technologie herstellen, setzt Novavax also auf eine recht traditionelle Methode. Damit stößt das Mittel bei Menschen auf Interesse, die Vorbehalte gegen eine Immunisierung mit mRNA-Vakzinen oder Vektorimpfstoffen wie denen von Astrazeneca und Johnson & Johnson haben. Bislang sind in Deutschland vier Impfstoffe zugelassen.
Hamburg: 2G im Breitensport, um "einen Lockdown zu vermeiden"
Die Corona-Infektionszahlen steigen unaufhörlich. Der Hamburger Senat versucht, mit einer flächendeckenden 2G-Regelung in geschlossenen Räumen gegenzusteuern. Das hat Auswirkungen auf den Breitensport, wie das Beispiel des Eimsbütteler TV zeigt. Der 1. Vorsitzende des Vereins, Frank Fechner, sagt, die nächsten Tage würden für die Verantwortlichen stressig: "Das ist in der Kürze der Zeit bis Sonnabend eine Herausforderung." Es sei aber richtig, Wege zu suchen, mit denen man sicher Sport treiben könne. Denn ein erneuter Lockdown würde dem Sport insgesamt schaden.
"Lage ist dramatisch": Merkel fordert konkrete Beschlüsse
Die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel hat mit deutlichen Worten vor den Auswirkungen der vierten Corona-Welle gewarnt und konkrete Beschlüsse zu deren Eindämmung von der Bund-Länder-Runde angemahnt. Das morgige Treffen sei überfällig. Die gegenwärtige Pandemie-Lage sei dramatisch, sagte die CDU-Politikerin. "Die vierte Welle trifft unser Land mit voller Wucht." Merkel kritisierte die Verzögerungen bei dessen Einberufung insbesondere wegen Widerständen auf Seiten der SPD. "Dem Virus ist es vollkommen egal, ob Deutschland sich gerade in einer Phase mit geschäftsführender Bundesregierung befindet, die ich führe, und Verhandlungen über die Bildung einer neuen Bundesregierung", sagte Merkel. Konkret forderte sie, eine Marke festzulegen, ab welcher Klinikbelastung zusätzliche Eindämmungsmaßnahmen greifen müssen. Es wäre eine Katastrophe, erst dann zu handeln, wenn die Intensivstationen voll seien. Entscheidend sei außerdem, bei den Impfungen voranzukommen. "Es ist auch jetzt überhaupt nicht zu spät, sich für eine Erstimpfung zu entscheiden", sagte die Kanzlerin.
SH-Innenministerin Sütterlin-Waack positiv getestet
Bei der schleswig-holsteinischen Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) ist ein PCR-Test auf das Coronavirus positiv ausgegangen. Die Ressortchefin habe sich deshalb nach Hause in die Isolation begeben, sagte ein Sprecher. Sütterlin-Waack sei symptomfrei. Die 63-Jährige hatte sich wegen eines Kontakts mit einer Corona-infizierten Person schon am Freitag ins Homeoffice verabschiedet. Sie habe seitdem täglich Antigentests mit durchweg negativem Ergebnis gemacht, so der Sprecher.
Krankenhäuser in Niedersachsen wollen einen Rettungsschirm
Angesichts der wachsenden vierten Corona-Welle fordern Niedersachsens Krankenhäuser zusätzliche finanzielle Hilfe. Ein Rettungsschirm sei nötig, weil zahlreiche Kliniken absehbar wieder gezwungen seien, planbare Behandlungen zu verschieben, um ausreichend Kapazitäten zur Behandlung von Covid-19-Patienten vorhalten zu können, teilte die Niedersächsische Krankenhausgesellschaft (NKG) mit. Verbandsdirektor Helge Engelke sprach von einer "besorgniserregenden Situation". Eine Größenordnung für den Rettungsschirm nannte die NKG auf Nachfrage nicht. Die benötigte Summe hänge auch vom weiteren Verlauf der Pandemie und den damit verbundenen Belastungen der Kliniken ab. Damit sich das Personal auf die Versorgung der Patienten konzentrieren könne, müssten zudem Bürokratie- und Dokumentationsanforderungen abgebaut werden, appellierte die NKG. In den vorherigen Corona-Wellen habe es diese Entlastung schon gegeben.
Dehoga SH: "Können auch mit 2G-Regelung leben"
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Schleswig-Holstein hat wenig überrascht auf die Ankündigung der 2G-Regelung im Gastgewerbe reagiert. Man habe die 3G-Regelung präferiert, sagte Hauptgeschäftsführer Stefan Scholtis. "Unsere Aufgabe ist es ja, Gäste zu empfangen und nicht abzuweisen. In den vergangenen Wochen hätten die Betriebe ganz überwiegend festgestellt, dass ihre Gäste in sehr hohem Maße geimpft seien. Daher seien keine großen wirtschaftlichen Folgen der neuen Regelung zu erwarten. "Vor diesem Hintergrund können wir eben auch mit einer 2G-Regelung leben, warten natürlich sehnsüchtig auf den Tag, an dem das wieder aufgehoben wird."
Intensivpflegekräfte leiden unter Dauerbelastung
Zwei Drittel der Corona-Intensivpatienten im Krankenhaus von Oldenburg sind ungeimpft. Die Belegschaft ist ausgelaugt. "Wir haben das Gefühl: Wir treten auf der Stelle. Wir reden gegen die Wand", sagt der Leiter der Intensivstation, Dr. Ulf Günther. Für Leute, die sich nicht impfen lassen wollen, hat er kein Verständnis. Sie tragen aus seiner Sicht zur Dauerbelastung der Krankenhäuser bei. "Wir wollen, dass das aufhört."
Knapp drei Viertel aller Corona-Impfungen sind Booster-Spritzen
Die Zahl der täglichen Corona-Impfungen in Deutschland nimmt weiter zu. Allerdings machen Auffrischungsimpfungen den weitaus größten Teil davon aus. Gestern wurden nach Angaben des Robert Koch-Instituts rund 436.000 Impfdosen verabreicht, darunter 318.000 als Booster. 64.000 Dosen führten zu einer vollständigen Impfung. Die bisher meisten Impfungen wurden am 9. Juni 2021 mit insgesamt 1,4 Mio. Dosen durchgeführt.
Wie die Situation rund um die Booster-Impfungen speziell in Norddeutschland ist, zeigt diese Grafik:
Hannover 96 verzichtet auf Verkauf von Rückrunden-Dauerkarten
Fußball-Zweitligist Hannover 96 reagiert auf die steigenden Infektionszahlen und wird nicht wie geplant Dauerkarten für seine Rückrunden-Heimspiele verkaufen. Angesichts der aktuellen Corona-Entwicklung seien "neue Auflagen" bei der Zuschauer-Kapazität, dem Mundschutz im Stadion oder der Einführung weiterer Kontrollen möglich, so 96-Boss Martin Kind beim Internetportal Sportbuzzer. Es mache aus Sicht des Vereins keinen Sinn, wenn im Falle von möglicherweise verringerten Zuschauerzahlen Tickets erstattet werden müssten. Bei den 96-Heimspielen gilt bereits die 2G-Regel.
Kliniken in Schleswig-Holstein schränken Besuch ein
Angesichts steigender Corona-Zahlen schränken immer mehr Kliniken in Schleswig-Holstein die Besuchsmöglichkeiten ein. In den Sana Kliniken in Lübeck gilt seit heute ein Besuchsverbot mit strenger Ausnahmeregelung, etwa bei sterbenden Angehörigen. Im Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) in Kiel oder Lübeck müssen Besucher jetzt einen Nachweis vorlegen, dass sie geimpft, getestet oder genesen sind. Im Westküstenklinikum mit Häusern in Heide und Brunsbüttel gelten von morgen an wieder eingeschränkte Besuchszeiten. Außerdem dürfe dann jeder Patient pro Tag nur noch einen Besucher empfangen, sagte ein Kliniksprecher. Auch in den Imland-Kliniken in Rendsburg und Eckernförde sei ab sofort nur noch ein Besucher pro Patient und Tag erlaubt, sagte eine Sprecherin. Dabei gelte die 3G-Regel.
KV Hamburg: Kapazitäten für Booster-Impfungen reichen aus
Trotz teils erheblicher Terminschwierigkeiten sieht die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) keine Notwendigkeit für eine Ausweitung der Kapazitäten bei den Corona-Auffrischungsimpfungen. "Unsere Angebote in Hamburg mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, den Impfstellen in den Krankenhäusern und den mobilen Teams der Sozialbehörde sind völlig ausreichend", sagte der frühere Leiter des inzwischen geschlossenen Impfzentrums und Vorsitzende der KVH-Vertreterversammlung, Dirk Heinrich.
Der KVH-Vorsitzende Walter Plassmann betonte: "Wir werden allen Menschen, die eine Auffrischungsimpfung haben möchten, diese auch geben können - vorausgesetzt, es halten sich alle an die Regeln." Dazu gehöre an erster Stelle die Karenzzeit von sechs Monaten. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte in einem Schreiben an die Kassenärztliche Bundesvereinigung indes darauf gedrungen, Booster-Impfungen für alle Menschen ab 18 Jahren und schon vor Ablauf der sechs Monate zu ermöglichen.
Nach KVH-Angaben können gemessen an der Sechs-Monats-Frist derzeit in Hamburg rund 190.000 Menschen die Auffrischungsimpfung in Anspruch nehmen. Dies sei bei gut der Hälfte bereits geschehen. Damit liege Hamburg bundesweit auf dem vierten Platz. Allein im niedergelassenen Bereich könnten rund 100.000 Impfungen in der Woche angeboten werden.
Mehr Neuinfektionen denn je in Hamburg
In Hamburg sind seit gestern 721 neue Corona-Fälle registriert worden. Das sind 24 Fälle mehr als beim bisherigen Höchstwert vom 5. Januar und 372 mehr als Dienstag. Vor einer Woche hatte es nach Angaben der Sozialbehörde 634 Neuinfektionen gegeben. Für weitere Menschen starben im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen stieg auch auf einen neuen Höchstwert: von 180,9 gestern auf 185,5 heute. Heute vor einer Woche lag der Wert bei 162,6.
Schleswig-Holstein setzt auf 2G und Schul-Maskenpflicht
Wegen der zunehmenden Zahl an Corona-Fällen verschärft Schleswig-Holstein sein Corona-Regelwerk. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) kündigte einen Wechsel zum 2G-Modell in Innenbereichen von Freizeiteinrichtungen und Gaststätten, eine Rückkehr zur Maskenpflicht in Klassenräumen und Kontaktbeschränkungen an. Ungeimpfte sollen von Montag an keinen Zutritt mehr zu Gaststätten, zum Sport in Innenräumen und zu Dienstleistungen mit Körperkontakt erhalten. Ausnahmen gelten für Friseurbesuche und medizinische und pflegerische Dienstleistungen. Zudem gilt die 2G-Pflicht nicht für Kinder bis einschließlich sieben Jahren und minderjährige Schüler, die regelmäßig in der Schule getestet werden.
Während bei Freizeitveranstaltungen künftig 2G gelten soll, greift am Arbeitsplatz die 3G-Regel, sodass sich Ungeimpfte vor Arbeitsantritt regelmäßig testen lassen müssen. Auch bei beruflich bedingten Übernachtungen gilt künftig die 3G-Regel, ungeimpfte Touristen dürfen nicht mehr im Hotel übernachten.
Schüler müssen im Unterricht zudem von Montag an wieder eine Maske tragen. Private Zusammenkünfte innerhalb geschlossener Räume sind dann nur noch mit bis zu zehn ungeimpften Personen zulässig.
Günther zufolge sollen die Regeln der neuen Verordnung, die laut Infektionsschutzgesetz vier Wochen lang gültig ist, möglichst unverändert auch über den Jahreswechsel hinaus verlängert werden.
Hansa Rostock verschiebt Mitgliederversammlung
Wegen der aktuellen Entwicklung der Corona-Pandemie hat Fußball-Zweitligist FC Hansa Rostock seine für Sonntag vorgesehene Mitgliederversammlung verschoben. Ein neuer Termin steht noch nicht fest. Die Heimspiele der Rostocker dürfen und sollen hingegen weiter nach der 3G-Regelung stattfinden. Nach intensiven Gesprächen mit vielen Behörden dürften am Sonnabend gegen Erzgebirge Aue erneut mehr als 20.000 Zuschauer ins Ostseestadion, teilte der Club am Mittwoch mit.
Forscher: Müssen 30 Prozent Booster-Quote schnell erreichen
Auffrischungsimpfungen auf breiter Front können nach Ansicht des Mathematikers Kai Nagel den Trend der stark steigenden Corona-Zahlen umkehren. "Wir sehen in den Simulationen deutlich infektionsreduzierende Effekte, sobald circa 30 Prozent der Bevölkerung den Booster erhalten haben", sagte der Wissenschaftler von der Technischen Universität Berlin den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
"Optimalerweise würden wir wieder, wie im Sommer, mindestens ein Prozent der Bevölkerung pro Tag mit dem Booster impfen. Wenn wir diese 30 Prozent deutlich vor Weihnachten schaffen, dann bestehen Aussichten auf sinkende Inzidenzen zu Weihnachten." Bislang haben in Deutschland rund fünf Prozent der Menschen eine Auffrischungsimpfung erhalten.
Leonhard: Gute Erfahrungen mit 2G gesammelt
Von Sonnabend an gilt in Hamburg in verschiedenen Branchen, darunter der Gastronomie, die 2G-Pflicht. Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) sagte im Interview mit NDR Info, die Stadt habe gute Erfahrungen mit dem Optionsmodell gesammelt. Wenn es Ausbrüche in 2G-Einrichtungen gegeben habe, seien diese eher klein geblieben und die Betroffenen hätten meist milde Krankheitsverläufe gehabt. Sehr viele Unternehmer hätten Interesse an der 2G-Regelung, so Leonhard. Dafür gebe es zwei Gründe: Restaurantbetreiber hätten erlebt, dass der Betrieb ohne Kapazitätsgrenzen und andere Einschränkungen sehr gut funktioniert. "Und vor allem möchten sie nicht mehr wie im letzten Jahr drei, vier Monate Betriebsunterbrechungen", sagte die Senatorin.
Spahn: Genug Vakzin für Booster-Impfungen vorhanden
Deutschland hat laut Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) genug Corona-Impfdosen für Auffrischimpfungen. "Wir haben alles in allem aus heutiger Sicht bis Ende des Jahres genug Impfstoff, um das zu machen", sagt Spahn bei einer Veranstaltung der "Süddeutschen Zeitung". "Wir haben sogar einen Teil unserer Covax-Spenden, also internationalen Spenden mit Biontech, jetzt aus Dezember in den Januar und Februar geschoben, um in Deutschland für diese Dinge genug Impfstoff zu haben."
Lübecker Hausarzt: "Da kommt viel Arbeit auf uns zu"
Nach der Schließung der Impfzentren sind vor allem die Hausarztpraxen gefordert, um die derzeit für ältere und vorerkrankte Menschen empfohlenen Corona-Auffrischimpfungen durchzuführen. In Schleswig-Holstein sind laut Kassenärztlicher Vereinigung aktuell bereits zwischen 140.000 und 150.000 Menschen "geboostert". Trotzdem dauert der Run auf die Hausarztpraxen an. Ein Bericht aus einer Lübecker Praxis, in der die Termine schon bis Februar vergeben sind.
Ab Montag: Österreich verschärft Einreiseregeln
Ungeimpfte Reisende müssen an der österreichischen Grenze künftig einen PCR-Test vorweisen. Antigen-Schnelltests werden bei der Einreise ab Montag nicht mehr akzeptiert. Laut neuer Verordnung sind diese ungenaueren Tests nur noch für Grenzpendler gültig. Grundsätzlich gilt für Deutsche eine Reisewarnung, da die Bundesregierung seit Sonntag fast ganz Österreich als Corona-Hochrisikogebiete einstuft. Wer dennoch nach Österreich will, muss strengere Kriterien laut der neuen 2,5G-Regel (Geimpft, Genesen oder PCR-Getestet) erfüllen. Impfzertifikate sind nicht mehr ein Jahr lang, sondern nur noch neun Monate gültig. Ungeimpfte Pendler müssen negative PCR-Testergebnisse vorweisen, die nur noch für 72 Stunden gelten (bisher eine Woche).
Verband gegen 2G-Pflicht im Einzelhandel
Der Einzelhandel hat vor den neuen Beratungen von Bund und Ländern über neue Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus vor einer 2G-Regelung für Geschäfte gewarnt. Für den Fall einer Einführung einer 2G-Pflicht in den Läden drohe ein massiver Umsatzausfall, sagt der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands HDE, Stefan Genth, beim Handelskongress Deutschland in Berlin. Die Maskenpflicht reiche aus, um die Kunden vor einer Ansteckung zu schützen. Vertreter von Bund und Ländern kommen am Donnerstag zu Beratungen zusammen.
Niedersächsische Förderbank überprüft Corona-Zahlungen
Die niedersächsische Förderbank prüft derzeit, ob Unternehmen zu hohe Corona-Hilfen erhalten haben. Dies beziehe sich auf 130.000 bewilligte Zuschüsse von Ende März bis Ende Mai 2020, sagte Vorstandschef Michael Kiesewetter. Am Anfang der Pandemie seien die meisten Anträge gestellt worden, weil man vom Schlimmsten ausgegangen sei. "In manchen Fällen ist es aber auch so, dass das Geschäft doch noch besser gelaufen ist", sagte Kiesewetter. Seit Beginn der Corona-Pandemie seien insgesamt rund sechs Milliarden Euro an Corona-Hilfen geflossen, so Kiesewetter. 10.000 niedersächsische Unternehmen hätten bislang freiwillig insgesamt 62 Millionen Euro zurückgezahlt.
Stiko-Chef: Booster-Empfehlung ab 18 geplant
Die Ständige Impfkommission (Stiko) plant nach Aussage ihres Vorsitzenden Thomas Mertens, die Corona-Auffrischungs-Impfungen künftig für alle Menschen ab 18 Jahren zu empfehlen. In der ZDF-Sendung "Markus Lanz" sagte Mertens, man werde heute erneut beraten und es werde nicht lange dauern, bis die Empfehlung komme. Dabei solle "soweit wie möglich nach absteigendem Lebensalter vorgegangen werden". Bislang empfiehlt das Expertengremium die sogenannten Booster-Impfungen für Menschen über 70, deren Zweitimpfung mindestens sechs Monate zurückliegt. Auch Menschen mit Immunschwäche, Bewohner von Pflegeeinrichtungen sowie Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegepersonal sollten ihre Impfung der Stiko zufolge auffrischen lassen.
Braunschweig: Seit heute 2G-Pflicht in vielen Innenräumen
In Braunschweig greift vielerorts seit heute die 2G-Regel. Oberbürgermeister Thorsten Kornblum (SPD) begründet dies mit den stark steigenden Infektionszahlen in der Stadt. "Wir müssen es jetzt tun, wenn wir unser Gesundheitssystem leistungsfähig halten und auf beliebte Traditionsveranstaltungen wie den Weihnachtsmarkt nicht verzichten wollen", sagte er laut Mitteilung der Stadt. Die Regelung gilt in Restaurants, Diskotheken, Clubs, Bars, Theatern und Kinos ebenso wie in Innenbereichen von Fitnessstudios, Schwimmbädern, Museen, Zoos, botanischen Gärten und Freizeitparks. Auch an allen Zusammenkünften mit mehr als 25 Menschen können nur Geimpfte und Genesene teilnehmen.
Erneuter Neuinfektions-Höchstwert in Niedersachsen
In Niedersachsen sind binnen eines Tages 2.436 neue Corona-Fälle gemeldet worden (Vortag: 985; Vorwoche: 1.883). Das ist ein neuer Höchstwert. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt somit nach behördlichen Angaben von 132,8 gestern auf 139,2 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner (Vorwoche: 106,2) - auch das höher denn je. 22 weitere Infizierte starben. Die höchsten Inzidenzwerte gibt es aktuell im Landkreis Cloppenburg (rund 319, plus 7 im Vergleich zum Vortag), in der Stadt Salzgitter (293, plus 29) und im Landkreis Gifhorn (245, plus 27).
Ausweitung der 2G-Regeln in Hamburg: Betriebe wollen Klarheit
Die Ausweitung der 2G-Regeln in Hamburg von Sonnabend an kam nicht überraschend. Viele Gastronomie-Betriebe haben NDR 90,3 zufolge bei der Umsetzung aber noch Informationsbedarf. Allein für die Kontrolle der Gäste brauche man im Service eigentlich eine eigene Kraft, heißt es vom Verband Dehoga. Für Hotels etwa sei es unmöglich, bis zum Wochenende den Impfstatus aller anreisenden Gäste abzufragen. Um diese trotzdem verpflegen zu dürfen, habe man bei der Wirtschaftsbehörde um eine Ausnahmeregelung gebeten. Betreiber von Kneipen forderten Klarheit darüber, welche Ausnahmen für Ungeimpfte gelten, beziehungsweise welche Atteste sie akzeptieren können. Die Handwerkskammer kritisierte die unterschiedlichen Regeln für Friseursalons und Kosmetikstudios.
Neuer Höchstwert bei bundesweiten Neuinfektionen an einem Tag: 52.826
Die Zahl der binnen eines Tages ans Robert Koch-Institut übermittelten Corona-Neuinfektionen hat einen neuen Höchststand erreicht. Das RKI gab die Zahl der von den Gesundheitsämtern gemeldeten neuen Fälle heute früh mit 52.826 an. Vor einer Woche waren es 39.676 Ansteckungen. Bereits am vergangenen Donnerstag hatte die Zahl der Neuinfektionen mit 50.196 einen Rekordwert seit Beginn der Pandemie erreicht. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner gab das RKI heute mit 319,5 an - ebenfalls ein Höchststand. Gestern hatte der Wert bei 312,4 gelegen, vor einer Woche bei 232,1. Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden 294 weitere Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 236.
In Rostock und Vorpommern-Rügen gilt ab heute die 2G-Regel
In den Kreisen Vorpommern-Rügen und Rostock gelten ab heute neue Corona-Beschränkungen. Es greift eine 2G-Regel unter anderem in der Innengastronomie, bei Veranstaltungen, Messen sowie in Kultur- und Freizeiteinrichtungen - dort haben nur Geimpfte und Genesene Zugang. Daneben werde zusätzlich empfohlen, eine Maske in der Öffentlichkeit zu tragen, wenn ein Abstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, heißt es. Die beiden Landkreise waren auf der risikogewichteten Stufenkarte des Landesamtes für Gesundheit und Soziales wegen ihrer Infektions- und Hospitalisierungslage drei Tage in Folge orange gekennzeichnet worden. Das hat zur Folge, dass laut Corona-Landesverordnung die neuen Regeln zur Wochenmitte in Kraft treten.
662 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein registriert
In Schleswig-Holstein wurden binnen eines Tages 662 neue Corona-Fälle gemeldet. Gestern waren es 488, am Mittwoch vor einer Woche 258. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag von 105,2 auf nun 107,1 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner gestiegen (Vorwoche: 77,0). In den Krankenhäusern im Land werden momentan 124 Menschen behandelt, die positiv auf Corona getestet wurden (+-7). 28 Covid-Patienten befinden sich in Intensivtherapie (-1), 18 von ihnen müssen beatmet werden (-2).
Ampel-Parteien konkretisieren Corona-Pläne
SPD, FDP und Grüne haben sich offenbar endgültig auf ein neues Corona-Regelwerk verständigt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur gibt es eine Vorlage für einen gemeinsamen Gesetzentwurf der möglichen Regierungspartner. Laut dpa dürfen Kliniken und Pflegeeinrichtungen künftig nur noch mit einem tagesaktuellen Negativ-Test betreten werden. In allen Betrieben sollen die Arbeitgeber die 3G-Regel täglich kontrollieren. Beschäftigten mit "Büroarbeiten oder vergleichbaren Tätigkeiten" muss Homeoffice ermöglicht werden, sofern keine betrieblichen Gründe dagegen sprechen. Die Beschäftigten müssen dieses Angebot in der Regel annehmen. Die geplante 3G-Regel in Bussen und Bahnen wird der Vorlage zufolge stichprobenhaft vom jeweiligen Verkehrsunternehmen überprüft. Die Ampel-Parteien wollen über das geänderte Infektionsschutzgesetz am Donnerstag im Bundestag abstimmen lassen.
Außerdem sollen Fälschern von Corona-Tests, Genesenen- oder Impfnachweisen nach den Plänen der Ampel-Parteien im schlimmsten Fall bis zu fünf Jahre Gefängnis drohen. Das sieht ein Entwurf für das künftige Corona-Regelwerk vor, das im Bundestag beschlossen werden soll. Über den Entwurf wurde gestern Abend im Hauptausschuss des Bundestags beraten, berichtete die dpa. Demnach soll die Herstellung und auch die wissentliche Nutzung nicht nur gefälschter Impfnachweise künftig strafbewehrt sein. Mit der Regelung werde die Strafbarkeit für den Fall klargestellt, dass eine "nicht berechtigte Person" einen Test ausstellt, hieß es. Auch der wissentliche Gebrauch eines falschen Testnachweises mit dem Zweck der Täuschung sei strafbewehrt.
Hamburg: 2G ab Sonnabend in einigen Bereichen Pflicht
Hamburg weitet das 2G-Modell für Bereiche mit erhöhtem Infektionsrisiko verpflichtend aus. Eine 2G-Pflicht gilt ab Sonnabend für körpernahe Dienstleistungen und die Gastronomie. Auch Bars, Clubs, Schwimmbäder, Fitnessstudios, Chöre und Orchester müssen sich an 2G halten und dies kontrollieren. Ausgenommen von der Pflicht sind Behandlungen aus medizinischen Gründen und Friseure. Die 2G-Regel gilt für alle Personen ab 18 Jahren - ausgenommen werden Menschen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können.
Service: Inzidenzwert für Ihren Wohnort ermitteln
Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen sind auch in Norddeutschland in Bewegung. Wenn Sie wissen wollen, wie die Inzidenz in Ihrer Stadt oder in Ihrem Landkreis ist, tippen Sie einfach hier Ihre Postleitzahl ein.
Corona-Live-Ticker am Mittwoch startet
Guten Morgen! NDR.de hält Sie auch heute - am Mittwoch, 17. November - über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Stand der Dinge. Im Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Die gestrigen Ereignisse können Sie im Blog vom Dienstaq nachlesen.
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