Coronavirus-Blog: Grünes Licht für Wirtschaftshilfen in SH
Der Live-Ticker von NDR.de hat Sie auch am Mittwoch, 1. Juli, über die Folgen der Corona-Krise für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Donnerstag geht es mit einem neuen Live-Ticker weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- NOK-Lotsen und Unternehmen in SH erhalten Finanzhilfen
- Niedersachsen: Schweinestau wegen Corona-Krise
- Corona-Folgen: Arbeitslosigkeit steigt weiter
- VW stoppt Pläne für Werk in der Türkei
- Fischmarkt in Hamburg dürfte wieder öffnen
- Warn-App 14,3 Millionen Mal heruntergeladen
- Bestätigte Neuinfektionen: 28 in Niedersachsen, fünf in Schleswig-Holstein, drei in Hamburg, keine in Mecklenburg-Vorpommern und drei in Bremen
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
NDR.de wünscht eine gute Nacht!
Das war's für heute mit dem Live-Ticker zur Corona-Lage in Norddeutschland. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Morgen früh geht es mit einem neuen Coronavirus-Live-Ticker weiter.
Ausschuss genehmigt Nachtragshaushalt
Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat den zweiten Nachtragshaushalt zur Finanzierung des Konjunkturpakets gegen die Corona-Krise genehmigt. Dieser soll morgen im Bundestag verabschiedet werden. Der Etat sieht nun für dieses Jahr eine Rekord-Neuverschuldung von knapp 217,8 Milliarden Euro vor. Das Gesamtvolumen des Haushalts beträgt rund 508,5 Milliarden Euro. Mit dem zweiten Nachtragshaushalt sollen vor allem Überbrückungshilfen für kleine und mittlere Firmen sowie Entlastungen für Verbraucher und Familien bezahlt werden, darunter die vorübergehende Mehrwertsteuersenkung und der Familienbonus von 300 Euro pro Kind. Der Haushaltsausschuss beschloss zudem zusätzliche finanzielle Unterstützung für halbprofessionelle Sportvereine, Kultureinrichtungen und Verlage. Auch weitere Investitionen in den Straßenbau wurden berücksichtigt.
Bund sagt Millionenhilfe für NOK-Lotsen zu
Durch die Corona-Pandemie ist die Zahl der Schiffe, die den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) befahren, zurückgegangen. Das verursacht deutliche Einnahmeverluste bei den Lotsen im NOK. Nun will der Bund sie mit einem Hilfspaket von acht Millionen Euro unterstützen.
Beiträge zur Corona-Lage im Norden im NDR Fernsehen
In vielen Beiträgen haben die Regionalmagazine im NDR Fernsehen am Abend über die Folgen der Corona-Pandemie berichtet. Hier eine Video-Auswahl:
Kein Corona-Gnadenerlass in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern können Straftäter, die wegen nicht gezahlter Geldstrafen hinter Gitter müssten, nicht auf dauerhafte Haftverschonung hoffen. Ein Gnadenerlass wie in Berlin sei derzeit nicht vorgesehen, sagte Justizstaatssekretärin Birgit Gärtner. Berlins Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) hatte zuvor einen Corona-Gnadenerlass für die Bundeshauptstadt verkündet, nachdem dort schon Mitte März wegen der Corona-Ansteckungsgefahr der Haftantritt für Ersatzfreiheitsstrafen ausgesetzt worden war. Auch Mecklenburg-Vorpommern habe im Zuge der Corona-Pandemie die Vollstreckung der meisten Ersatzfreiheitsstrafen ausgesetzt, sagte Gärtner. Unter anderem damit sei es gelungen, die Pandemie bislang vom Vollzug fernzuhalten. Seit dem 1. Juli seien die Vollstreckungen aber wieder in Kraft.
Corona bringt Schweinezüchter in Not
Die Corona-Krise bereitet Schweinezüchtern in Niedersachsen große Probleme: Wegen Infektionsausbrüchen in mehreren Schlachthöfen steht die Produktion still. Außerdem gibt es zu viel Fleisch auf dem internationalen Markt - die Preise fallen. In den Ställen stauen sich deshalb die Tiere.
Corona-Ausbruch in Sülfelder Altenheim beendet
Der Corona-Ausbruch in einem Alten- und Pflegeheim in Sülfeld (Kreis Segeberg) im Mai gilt offiziell als beendet. "Es liegen nur noch negative Testergebnisse vor, die amtliche Überwachung wird daher mit dem heutigen Tag beendet", sagte eine Sprecherin des Kreises Segeberg. Im Mai hatten sich dort 30 Menschen mit dem Coronavirus infiziert - 17 Bewohner und 13 Mitarbeiter. Im Zusammenhang mit einer Infektion starben drei Bewohner. Von den Infizierten blieben 17 symptomlos und acht zeigten einen milden Verlauf. Sechs Bewohner mussten vorübergehend in einer Klinik behandelt werden.
Lockerungen helfen Musikclubs kaum
Die für Hamburg angekündigten Corona-Lockerungen helfen den Musikclubs auf der Reeperbahn kaum. "Ich werde den Abstand meiner Gäste nicht organisieren. Das wäre so, als würde ich den Untergang meiner Leidenschaft organisieren", sagte Mitja Boettger-Soller, Geschäftsführer der "Großen Freiheit 36", der Deutschen Presse-Agentur. Der Senat hatte am Dienstag grünes Licht für Veranstaltungen mit bis zu 650 Teilnehmern in geschlossenen Räumen gegeben - aber nur mit Sitzplätzen und ohne Alkoholausschank. Ohne Sitzplätze sind in geschlossenen Räumen Veranstaltungen mit 100 Teilnehmern erlaubt, mit Alkoholausschank reduziert sich die Zahl auf 50 Teilnehmer.
Drei Corona-Neuinfektionen im Land Bremen
Im Land Bremen gibt es nach Angaben des Gesundheitsressorts drei Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Damit steigt die Zahl der bestätigten Fälle auf 1.673. Im Stadtgebiet Bremen haben sich zwei weitere Personen mit dem Virus infiziert, in Bremerhaven ist es eine weitere. Somit gibt es in der Stadt Bremen derzeit 55 Menschen, bei denen das Virus noch aktiv ist – in Bremerhaven sind es neun Menschen. Wieder genesen sind im Land Bremen 1.556 Menschen.
Corona-Warnton aus der Musikszene
Die von der Corona-Krise getroffene Musikszene in Niedersachsen hat ein Alarmsignal ausgesendet und die Landesregierung zum Handeln aufgerufen: Ohne Perspektiven und ohne finanzielle Unterstützung werde die Luft für viele Solo-Selbstständige, Spielstätten und Veranstalter dünn, teilte die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Jazz heute mit. Um auf die Missstände aufmerksam zu machen, hat sie die Aktion Corona-Warnton ins Leben gerufen Das Land hat angekündigt, zehn Millionen Euro zur Förderung freischaffender Künstlerinnen und Künstler sowie Solo-Selbständiger im Kulturbereich zu verwenden.
Rekordumsatz der deutschen Fleischbranche
Die Corona-Ausbrüche in Schlachthöfen - unter anderem in Niedersachsen und Schleswig-Holstein - dürften der deutschen Fleischindustrie mittel- und langfristig Probleme bereiten, denn in deren Folge ist die Kritik an Arbeits- und Produktionsbedingungen massiv geworden. Zunächst aber freut sich die Branche über Rekordumsätze: In den ersten vier Monaten dieses Jahres stiegen die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14,8 Prozent auf 14,2 Milliarden Euro. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Ein Grund ist die hohe Nachfrage in China.
28 Neuinfektionen in Niedersachsen, keine in MV
Auch die Bundesländer Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern haben mittlerweile ihre aktuellen Neuinfektions-Zahlen vermeldet: In Niedersachsen stieg die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten im Vergleich zum Vortag um 28 auf jetzt 13.548. Verstorben sind 632 Covid-19-Erkrankte, gut 12.000 gelten als genesen. In Mecklenburg-Vorpommern wurde binnen eines Tages keine Neuinfektion gemeldet - am Montag sowie gestern war es jeweils eine gewesen. Landesweit sind in MV insgesamt 803 Corona Fälle registriert. 20 Patienten sind gestorben, knapp 770 gelten als genesen.
Fischmarkt in Hamburg dürfte wieder öffnen
In Hamburg liegen nach den jüngsten Lockerungen der Corona-Maßnahmen die rechtlichen Grundlagen dafür vor, dass der Fischmarkt an der Elbe wieder starten kann. Seit heute dürfen auch Messen, Jahrmärkte und Flohmärkte unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln wieder stattfinden. Wenn ein entsprechendes Konzept vorgelegt wird, dürfte der Fischmarkt sofort wieder loslegen, sagte ein Sprecher der Sozialbehörde heute. Wann das sein wird, steht noch nicht fest. Der traditionsreiche Markt war bereits Mitte März wegen der Ausbreitung des Coronavirus zum ersten Mal in 300 Jahren Geschichte abgesagt worden.
Die Folgen der Corona-Krise - NDR Info TV-Beiträge
Beim Flugzeugbauer Airbus sorgt die Corona-Krise für heftige Turbulenzen, bei zukünftigen Azubis für Wartezeiten. Das sind zwei Themen aus der NDR Info Nachrichtensendung heute Nachmittag im NDR Fernsehen gewesen.
14,3 Millionen Downloads der Corona-Warn-App
Gut zwei Wochen nach dem Start der Corona-Warn-App in Deutschland ist sie mittlerweile 14,3 Millionen Mal heruntergeladen worden, wie das Robert Koch-Institut in Berlin heute mitteilte. Das entspricht einem Anteil von gut 17 Prozent der Bevölkerung. Forscher der Universität Oxford sind der Meinung, dass die App Wirkung zeigt, sobald 15 Prozent mitmachen. Jeder einzelne, der die App nutze, mache einen Unterschied, hatte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zum Start der App gesagt. Die Anwendung soll das Nachverfolgen von Corona-Infektionen leichter und schneller machen.
Arbeit auf MV-Werften ruht weiterhin
Obwohl die Banken zu Wochenbeginn die Soforthilfe von 175 Millionen Euro für die finanziell angeschlagenen MV-Werften freigegeben haben, wird die generelle Wiederaufnahme der Produktion zunächst noch weiter hinausgezögert. In kleiner Besetzung sei zwar der Schiffbau unter Corona-Auflagen geprobt worden, der Hauptteil der Beschäftigten bleibe aber in Kurzarbeit", heißt es in einer heute verbreiteten Mitteilung der Werftengruppe mit Standorten in Wismar, Rostock und Stralsund. Die Kurzarbeit sei vorsorglich bis zum Jahresende beantragt worden. Infolge der Corona-Krise ruht seit Mitte März die Arbeit auf den MV-Werften, bei denen 3.100 Menschen beschäftigt sind.
Auch der Pferdetourismus hofft auf bessere Zeiten
Der Pferdetourismus in Niedersachsen leidet offenbar stark unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Bei vielen Betreibern von Reiterhöfen herrsche ein Ausnahmezustand, sagte die Geschäftsführerin der Pferdeland Niedersachsen GmbH, Alexandra Duesmann, der Deutschen Presse-Agentur. Die Höfe sind aus ihrer Sicht ähnlich gebeutelt wie etwa Hoteliers. "Ohne staatliche Überbrückungshilfen dürften viele Betriebe ihr Angebot nicht mehr allzu lange aufrechterhalten können", teilte die Industrie- und Handelskammer (IHK) mit. Ein wesentlicher Teil der Hauptsaison sei laut Duesmann bereits weggebrochen. Jetzt müssten viele Anbieter sehr kämpfen, weil die Kosten für Haltung und Personal auch während der Schließungen weiter liefen. Ob sich nach den Lockerungen wieder genug Menschen für Reiterurlaub in Niedersachsen entscheiden, ist ungewiss.
Schleswig-Holstein: Härtefallfonds für existenzbedrohte Firmen
Besonders notleidende Betriebe in der Corona-Krise sollen in Schleswig-Holstein möglichst ab Mitte des Monats Hilfe durch einen Härtefallfonds bekommen. Das Landeskabinett habe sein "Okay" für den mit 80 Millionen Euro ausgestatteten Fonds gegeben, sagte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) heute in Kiel. Der Fonds solle Firmen helfen, die nicht oder nicht ausreichend von den geplanten Überbrückungshilfen des Bundes profitieren können, aber dennoch wegen der Corona-Krise unverschuldet in Not geraten seien.
Hamburg: Flughafen-Terminal 2 wieder in Betrieb
Der Hamburger Flughafen hat heute das seit Beginn der Corona-Pandemie geschlossene Terminal 2 wieder in Betrieb genommen. Aufgrund der gestiegenen Nachfrage stehen nun wieder beide Abflugbereiche zur Verfügung, wie der Flughafen mitteilte. Die Zahl der Abflüge vom Flughafen im Stadtteil Fuhlsbüttel hat sich zuletzt fast verdoppelt, wie es weiter hieß. In normalen Zeiten starten und landen rund 50.000 Passagiere täglich in Hamburg. Zurzeit seien es 6.000 bis 8.000 Passagiere und und 70 bis 90 Flüge täglich. Im April waren es manchmal kaum 100 Fluggäste am Tag.
MV: Derzeit nur sechs Jugendherbergen geöffnet
Die Folgen der Corona-Krise bekommt auch das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) drastisch zu spüren. Alleine in Mecklenburg-Vorpommern fehlen laut DJH-Angaben derzeit Einnahmen in Höhe von 3,5 Millionen Euro, da Klassenfahrten und Gruppenreisen in den vergangenen Monaten ausgefallen sind. In den Sammelunterkünften können die Hygieneregeln den Angaben zufolge nicht umgesetzt werden. In MV sind zurzeit nur sechs von 14 Herbergen geöffnet.
Hamburg: Drei Neuinfektionen bestätigt
In Hamburg hat sich die Zahl der Corona-Infektionen binnen eines Tages laut Gesundheitsbehörde um drei erhöht - auf jetzt insgesamt 5.206 Fälle seit Beginn der Pandemie. Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts gelten etwa 4.900 Patienten bereits wieder als genesen. Am Montag waren sieben Neuinfektionen gemeldet worden, gestern waren es ebenfalls drei. Das Institut für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf hat laut Senat bislang in 231 Fällen bestätigt, dass die Menschen an der Corona-Infektion starben.
Lübecker Bucht: Ab morgen gibt's den "Strandticker"
Von morgen an können sich Tagestouristen im Internet darüber informieren, wie voll die Ostsee-Strände in Scharbeutz, Haffkrug, Sierksdorf, Pelzerhaken und Rettin in der Lübecker Bucht sind. Der "Strandticker" ist ein Projekt der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht (Talb) und soll helfen, die Gästeströme besser zu lenken. Eine Ampel solle anzeigen, welche Strandabschnitte bereits überfüllt seien und wo es noch freie Kapazitäten gebe, so Talb-Geschäftsführer André Rosinski. Die umstrittene "Strand-App", über die Tagesgäste einen Platz am Strand buchen sollten, sei damit zunächst vom Tisch.
Hamburg: Kein Corona-Gnadenerlass für Ersatzfreiheitsstrafen
Anders als in Berlin wird es in Hamburg keinen sogenannten Corona-Gnadenerlass für Menschen geben, die eigentlich - statt eine Geldstrafe zu zahlen - eine Ersatzfreiheitsstrafe verbüßen müssten. Bei unterbrochenen Ersatzfreiheitsstrafen werde unter bestimmten Kriterien und im Einzelfall aber eine Gnadenentscheidung geprüft, sagte ein Sprecher der Justizbehörde heute der Deutschen Presse-Agentur. Berlins Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) hatte am Vortag gesagt, "über den dicken Daumen gerechnet" könnten in der Hauptstadt etwa 1.000 Verurteilte davon profitieren. Ausgenommen seien Verurteilte wegen Sexual- und Gewaltstraftaten sowie Hassverbrecher. Ersatzfreiheitsstrafen werden von den Gerichten verhängt, wenn zum Beispiel notorische Schwarzfahrer oder Ladendiebe zu einer Geldstrafe verurteilt wurden, diese aber nicht zahlen wollen oder können.
Wegen Corona: Pläne für neues VW-Werk in der Türkei gestoppt
Der VW-Konzern mit Sitz in Wolfsburg stoppt seine Pläne für den Bau eines neuen Werks in der Türkei. "Hintergrund ist der durch die Corona-Krise erfolgte Einbruch der globalen Automobil-Nachfrage", erklärte das Unternehmen heute. Das Projekt für die Fabrik in Manisa bei Izmir war eigentlich so gut wie beschlossen, hatte aber zuletzt auf Eis gelegen.
Fehmarn: Surf-Festival auf 2021 verschoben
Das Surf-Festival Fehmarn ist auf kommendes Jahr verschoben worden. Das teilten die Veranstalter heute mit. Die Mitmach-Messe für Windsurfer und Stand-up-Paddler war wegen der Corona-Pandemie zunächst von Mai auf September verschoben worden. Da die Auflagen für Großveranstaltungen jedoch noch bis Oktober gelten, sei an eine Durchführung in diesem Jahr nicht mehr zu denken, sagte eine Sprecherin des Veranstalters. Der neue Termin: 13. bis 16. Mai 2021.
Niedersachsen: Schulstart nach den Ferien wird vorbereitet
Das Kultusministerium in Niedersachsen plant nach den Sommerferien ab Ende August zunächst eine vorsichtige Wiederaufnahme des Schulunterrichts. Neben einem eingeschränkten Regelbetrieb würden auch Szenarien für einen kombinierten Präsenz- und Onlineunterricht sowie erneute Schulschließungen erarbeitet, sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) heute im Landtag in Hannover. Vier Wochen und zwei Wochen vor Beginn des neuen Schuljahres werde geprüft, welches Konzept sich abzeichne. Das sei abhängig vom Infektionsgeschehen.
Ifo-Institut erwartet "Aufstieg aus dem Corona-Tal"
Nach der schweren Corona-Rezession erwartet das Ifo-Institut für die zweite Jahreshälfte einen kräftigen Aufschwung der Wirtschaft in Deutschland. Die Ökonomen rechnen für das dritte Quartal mit einem Wirtschaftswachstum von 6,9 Prozent, für das vierte von 3,8 Prozent, wie das Institut in München heute mitteilte. "Von nun an geht es schrittweise wieder aufwärts", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Die Wirtschaftsforscher stellten ihre Prognose aber unter Vorbehalt: Bei den Annahmen über den weiteren Verlauf der Epidemie und die politischen Reaktionen bestehe hohe Unsicherheit. Bis die deutsche Wirtschaft ihren Leistungsstand von Ende 2019 erreicht, werde es aber voraussichtlich noch bis Ende 2021 dauern.
Ab heute keine Kurzarbeit mehr bei VW
Volkswagen will ab heute die Kurzarbeit in Folge des Coronavirus in seinen deutschen Werken beenden. Dies gelte für die Standorte Braunschweig, Chemnitz, Emden, Hannover, Kassel, Osnabrück, Salzgitter und Wolfsburg, teilte das Unternehmen gestern mit. In Dresden und Zwickau war bereits vor längerer Zeit die Kurzarbeit beendet worden. Durch die Öffnung der Autohäuser und die Angebote zur Verkaufsförderung habe sich die Auftragslage zuletzt positiv entwickelt, begründete der Konzern die Entscheidung.
Deutschland hebt Einreisebeschränkungen für elf Nicht-EU-Staaten auf
Deutschland lässt ab morgen Menschen aus elf Staaten außerhalb der Europäischen Union wieder unbeschränkt einreisen. Laut Kabinettsbeschluss gilt das für Reisende aus Australien, Georgien, Kanada, Montenegro, Neuseeland, Thailand, Tunesien und Uruguay. Für Japan, Südkorea und China gelten die Lockerungen der Mitte März in der Corona-Krise verhängten Beschränkungen unter Vorbehalt, wenn diese Länder auch Menschen aus Deutschland wieder einreisen lassen. Hinzu kommen erweiterte Einreisemöglichkeiten für Menschen aus allen Staaten außerhalb der Europäischen Union, die einen wichtigen Reisegrund haben. Das können Deutsche oder Menschen mit Aufenthaltsrecht hierzulande sein, Saisonarbeiter in der Landwirtschaft, Seeleute oder Passagiere im Transitverkehr.
Weber: Deutscher EU-Ratsvorsitz wird Lösungen bringen
Deutschland übernimmt heute für sechs Monate die EU-Ratspräsidentschaft. Erklärtes Ziel der Regierung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ist es, die Corona-Pandemie zu überwinden und die europäische Wirtschaft zu stabilisieren. Der Fraktionschef der Europäischen Volkspartei im EU-Parlament, Manfred Weber, äußerte sich im Hörfunk-Interview auf NDR Info zuversichtlich, dass sich die Mitgliedsstaaten noch im Juli auf ein milliardenschweres Konjunkturprogramm einigen werden. Die Erwartungen an den deutschen Vorsitz seien hoch. Die Bundesregierung gehe aber mit Schwung an die Aufgabe heran, so Weber.
Arbeitslosigkeit in Deutschland weiter gestiegen
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist infolge der Corona-Krise erneut gestiegen. Im Juni waren 2.853.000 Menschen ohne Job. Das waren 40.000 mehr als im Mai und 637.000 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Mai um 0,1 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent, teilte die Bundesagentur für Arbeit heute in Nürnberg mit. Für die Kurzarbeit wurden die aktuellen Zahlen mit Stand Ende April veröffentlicht: Da waren 6,83 Millionen Menschen in Deutschland in Kurzarbeit. Im März hatte die Zahl noch bei 2,49 Millionen gelegen. Im April war damit die höchste jemals ermittelte Zahl von Kurzarbeitern in der Bundesrepublik erreicht.
Niedersachsen: Zusätzliche verkaufsoffene Sonntage geplant
In Niedersachsen soll es in diesem Jahr vier weitere verkaufsoffene Sonntage geben. Nach einem Bericht des "Weser Kuriers" ist die Corona-Krise ein Grund für die Entscheidung. "Der Einzelhandel hat während des Lockdown enorme Umsatzeinbußen hinnehmen müssen", sagte der Sprecher des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums, Eike Frenzel. "Die verkaufsoffenen Sonntage sollen helfen, die Verluste etwas zu kompensieren." Ob Bremen dem Beispiel aus Niedersachsen folgt, ist dem Bericht zufolge noch unklar. Anders als sonst sollen die vier geplanten verkaufsoffenen Sonntage nicht an einen Anlass geknüpft sein. Die Kommunen könnten selbst entscheiden, an welchen Sonntagen die Geschäfte öffnen dürfen, hieß es. Die Regelung soll zwischen August und November gelten.
Live: Debatte im Niedersächsischen Landtag
Noch bis Donnerstag kommen die Abgeordneten des Niedersächsischen Landtags in Hannover zusammen, um über die Folgen des Coronavirus zu debattieren. Heute und morgen stehen unter anderem die Werkverträge in der Fleischindustrie auf der Tagesordnung.
Mehrwertsteuer-Senkung greift von heute an
Um den Konsum in der Corona-Pandemie anzukurbeln, hat die Regierung die Mehrwertsteuer befristet gesenkt. Doch nicht überall wird die Steuersenkung an die Kundinnen und Kunden weitergegeben. Im Einzelhandel könnten die Preise etwas purzeln, in Restaurants eher nicht. Von den Freizeitangeboten in Hamburg hat beispielsweise Bäderland angekündigt, den Eintritt in die Schwimmbäder günstiger zu machen.
Bilanz: Infektionskurve in Schleswig-Holstein stark abgeflacht
Das neue Coronavirus hat sich im Mai und im Juni in Schleswig-Holstein weit geringer verbreitet als in den beiden Monaten zuvor. Rund 70 Neuinfektionen wurden landesweit im Juni offiziell gemeldet, wie aus den Zahlen des Robert Koch-Instituts hervorgeht. Im Mai waren es noch fast 400, im April deutlich mehr als 1.400 und im März über 1.200. "Die Epidemie ist durch die Maßnahmen effizient abgewürgt worden", sagte der Direktor des Instituts für Infektionsmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Prof. Helmut Fickenscher. "Die zweite Welle kommt dann, wenn wir mit unserer Disziplin nachlassen." Mund-Nasen-Bedeckung und Abstand halten seien nach wie vor erforderlich. Spannend werde es in der winterlichen Erkältungszeit, wenn sich viele Menschen wieder in geschlossenen Räumen aufhalten werden.
Niedersachsen: Lage in Altenheimen beruhigt sich
Nach einer Auswertung des Gesundheitsministeriums sind derzeit rund 60 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 21 niedersächsischen Pflegeheimen infiziert. Die Zahlen seien im Vergleich zu den Vormonaten deutlich gesunken, sagte eine Ministeriumssprecherin. Dennoch ist das Virus für Menschen in Pflegeeinrichtungen eine besondere Gefahr, wie die Statistik zeigt. Fast die Hälfte der rund 630 bislang mit dem Virus in Niedersachsen gestorbenen Menschen lebte in einem Pflegeheim. Aus Sicht der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege ist die Situation in den niedersächsischen Heimen derzeit sehr stabil.
Arbeiter aus Neubrandenburg nach Tönnies-Einsatz nicht infiziert
Nach Arbeiten in der nordrhein-westfälischen Fleischfabrik der Firma Tönnies sind fünf Mitarbeiter eines Neubrandenburger Unternehmens vorsorglich auf Corona getestet worden. Gegenüber NDR 1 Radio MV sagte die Prokuristin der Firma Weber Maschinenbau, es hätten sich dabei keine Hinweise auf eine Infektion ergeben. Die Mitarbeiter waren Anfang Juni zur turnusmäßigen Wartung von Wurstschneide- und Entschwartungsmaschinen im Tönnies-Werk in Rheda-Wiedenbrück. Sie hätten dabei keinen Kontakt zur Belegschaft des Tönnies-Werks gehabt, hieß es.
Fünf Neuinfektionen in Schleswig-Holstein gemeldet
Die Zahl der gemeldeten Sars-CoV-2-Infektionen ist in Schleswig-Holstein im Vergleich zum Vortag um fünf gestiegen. Die Zahl der dem Land gemeldeten Todesfälle hat sich in den vergangen Tagen nicht geändert. Bislang wurden 152 Todesfälle im Zusammenhang mit der Viruserkrankung gemeldet.
Viele Hamburger Programmkinos starten wieder
Einige größere Programmkinos in Hamburg wie das Zeise-Kino oder das Abaton sind schon vor einigen Tagen gestartet, am Donnerstag ziehen die meisten anderen nach. Im Metropolis geht schon am Mittwoch wieder der Vorhang auf. Doch das Ende der Corona-bedingten Zwangspause bereitet auch Sorgen. "Wir müssen in den Kinos einen Abstand von 1,50 Meter abhalten. Damit können wir in einem Kino mit 370 Plätzen 80 Leute sitzen lassen. Das ist natürlich wirtschaftlich grausam", sagte Zeise-Geschäftsführer Matthias Elwardt. Er wünscht sich, dass die Politik einlenkt und den Abstand von einem Meter in Kinos zulässt.
Günther: Schleswig-Holsteins Sonderweg viel beachtet
Mit der ungewöhnlich engen Einbeziehung der Opposition in Entscheidungen zur Bewältigung der Corona-Krise ist Schleswig-Holstein laut Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) in dieser Form einen Sonderweg gegangen. "In keinem anderen Bundesland hat der Oppositionsführer an Kabinettssitzungen teilgenommen", sagte Günther. "Wir sind da einen Weg gegangen, der viel beachtet wurde." In der Anfangsphase der Krise war SPD-Fraktionschef Ralf Stegner nach Absprache mit Günther bei mehreren Sitzungen des Jamaika-Kabinetts von CDU, Grünen und FDP dabei. Wesentliche Entscheidungen trug Stegner mit.
Rettungsschwimmer befürchten mehr Badeunfälle
Durch die Corona-Pandemie hat es seit Mitte März keinen Schwimmunterricht mehr gegeben. Die Corona-bedingte Schließung der Schwimmhallen erhöht nach Einschätzung von Rettungsschwimmern nun die Gefahr von Badeunfällen - es werden schlicht mehr Menschen an Gewässern erwartet.
Corona-Folgen bestimmen Arbeitsmarkt auch im Juni
Die Agenturen für Arbeit im Norden werden am Vormittag ihren Monatsbericht über die Entwicklung des Arbeitsmarkts im Juni vorlegen. Die Arbeitslosigkeit dürfte nach Erwartung von Experten trotz der Lockerung der Corona-Einschränkungen nochmals in die Höhe gehen. Im Mai hatte der Kampf gegen die Pandemie die Arbeitslosigkeit beispielsweise in Hamburg auf den höchsten Stand seit zehn Jahren getrieben.
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Beiträge zur Corona-Lage im Norden im NDR Fernsehen
Die Lockerungen der Corona-Maßnahmen in Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg sowie die Regierungserklärung von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) zur Corona-Krise waren unter anderem Thema am Abend in den Regionalmagazine im NDR Fernsehen. Hier eine Auswahl:
Mit dem NDR.de Live-Ticker in den Mittwoch starten
Mit einem neuen Live-Ticker startet die Redaktion von NDR.de in diesen Mittwoch. Wir berichten hier über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Norddeutschland. Neben Nachrichten gibt es auch Inhalte aus den Hörfunk- und Fernsehprogrammen des Norddeutschen Rundfunks.
Am Dienstag gab es in Norddeutschland insgesamt 53 bestätigte Coronavirus-Neuinfektionen: 37 Fälle wurden aus Niedersachsen gemeldet, sieben aus Schleswig-Holstein, drei aus Hamburg, einer aus Mecklenburg-Vorpommern und fünf aus Bremen. Die folgende Tabelle gibt die gesamte Statistik der erfassten Fälle seit Ausbruch der Pandemie wieder:
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 30. Juni
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 29. Juni
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 28. Juni
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 27. Juni
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 26. Juni
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 25. Juni
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 24. Juni