Vier Musiker stehen mit ihren Instrumenten in einem Aufzug. © Oliver Borchert / Festspiele MV Foto: Oliver Borchert
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AUDIO: Halbzeit bei den Festspielen MV: "Chapeau und vielen Dank!" (4 Min)

Halbzeit bei den Festspielen MV: "Chapeau und vielen Dank!"

Stand: 01.08.2024 06:00 Uhr

Die erste Hälfte des Festspielsommers in Mecklenburg-Vorpommern, bei bei denen der Maler Caspar David Friedrich besonders gewürdigt wird und das Saxofon im Mittelpunkt steht, ist bereits vorbei. Die Organisatoren sind weitgehend zufrieden.

von Axel Seitz

"Das Eismeer" und "Mondaufgang am Meer": zwei Gemälde von Caspar David Friedrich, die bei den diesjährigen Festspielen Mecklenburg-Vorpommern musikalisch zu erleben waren. Mit einer Ouvertüre von Konstantia Gourzi, inspiriert vom Gemälde "Mondaufgang am Meer", begann Mitte Juni in der Wismarer St.-Georgen-Kirche der Festspielsommer, von dem Intendantin Ursula Haselböck über die erste Hälfte sagt: "Sie war bunt, sie war spannend und natürlich wurde die erste Halbzeit vom ersten großen Finale gekrönt: der Uraufführung vom 'Eismeer' von Christian Jost. Das war schon ein ganz besonderes Erlebnis und war sehr emotional für alle Beteiligten im Greifswalder Dom - der Taufkirche von Caspar David Friedrich."

"Das Eismeer", vertont von Christian Jost: Eine unglaubliche Arbeit

Christian Jost hat seine konzertante Dichtung vor allem für die vier Musiker des SIGNUM Saxophone Quartets geschrieben. "Ich glaube, hier hat Christian Jost eine unglaubliche Arbeit geleistet. Er hat schon, bevor er Noten geschickt hat, über die erste Fassung gesagt: Das ist das Beste, was ich je geschrieben habe. Natürlich schmunzelt man als Musiker ein bisschen. Man weiß nicht, was damit gemeint ist. Aber wir sagen einfach nur: Chapeau und vielen Dank", freut sich Quartett-Mitglied Blaž Kemperle.

VIDEO: Welturaufführung: "Das Eismeer" im Greifswalder Dom (3 Min)

Alan Lužar zieht für das Quartett eine positive Halbzeitbilanz: "Es war großartig. Wir sind sehr zufrieden mit der Stimmung. Das Publikum hat sehr gut reagiert, die Leute sind neugierig. Wir kommen oft in Gespräche nach einem Konzert. Die sagen uns oft, dass sie so etwas noch nie gehört haben und dass sie berührt sind, manche bis zu den Tränen. Es hat sich noch einmal bestätigt, dass das Saxofon in der Lage ist, sich zu verwandeln. Wir genießen es, dass die Leute mutig sind und nicht nur zu Streichquartett- und Klaviertrio-Konzerten, sondern auch zu Saxofonquartett gehen, weil das die Zukunft ist."

Benefizkonzert am 11. August in Neubrandenburg

Zu den Konzerten des diesjährigen Festspielsommers kamen bislang knapp 30.000 Besucher - das sind rund 1.000 mehr als 2023. 29 von 63 Konzerten waren ausverkauft. "Wir merken deutlich einen Aufwind nach Corona", erklärt Haselböck. "Es geht voran und das ist das Wichtigste. Wir haben sehr viele ausverkaufte Veranstaltungen gehabt, gerade die Veranstaltungen im ländlichen Raum, der unseren Festspiele so am Herzen liegt."

Mit Blick auf die kommenden Wochen hebt die Festspielintendantin vor allem ein Konzert in Neubrandenburg hervor, "weil es leider sehr aktuell ist. Da spielen im Galilee Chamber Orchestra israelische und arabische Jugendliche gemeinsam. Sie machen gemeinsam Musik mit Festspielpreisträger Nikolaj Znaider, einem der weltbesten Geiger, am 11. August. Das ist ein Benefizkonzert für eine Organisation, die arabische und israelische Jugendliche zusammenbringt."

SIGNUM Saxophone Quartet: Mit Leichtigkeit durch den Festspielsommer

Es sei schade, dass schon die erste Hälfte des Festivals vorbei sei, sagt Blaž Kemperle. Der Sopransaxofonist vergleicht diesen Sommer in Mecklenburg-Vorpommern mit einem Basketballspiel: "Ich denke immer an einen slowenischen Basketballspieler, der in der NBA spielt - sehr jung und sehr erfolgreich. Wenn die nicht gewinnen, sagt er oft: Wir hatten nicht so viel Spaß miteinander. Wenn ich auf die Halbzeit schaue, glaube ich, wir hatten sehr viel Spaß. Natürlich war es ein bisschen stressig, aber wir haben das mit Leichtigkeit gemacht, die uns nicht mal richtig bewusst ist." Alan Lužar, Tenorsaxofonist, bringt es so auf den Punkt: "Wir genießen sehr die Atmosphäre und die erste Halbzeitbilanz ist großartig. Es kann so weitergehen."

Die diesjährigen Preisträger des Festspielsommers, die vier Musiker des SIGNUM Saxophone Quartets sind in diesem Monat unter anderem in der Klosterkirche Rühn und im Schloss Hasenwinkel bei der Preisträger-Woche sowie an einem unerhörten Konzertort, der Papierfabrik Neu Kaliß, zu erleben. Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern gehen noch bis zum 15. September - das Abschlusskonzert mit dem Signum Saxophone Quartet und der NDR Radiophilharmonie ist in der Neubrandenburger Konzertkirche.

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Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Kulturjournal | 01.08.2024 | 19:00 Uhr

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