Gedrückte Stimmung: Manfred Mann’s Earthband und Status Quo in Hamburg
Wenn zwei Bands mit so klangvollen Namen wie Manfred Mann’s Earthband und Status Quo gemeinsam an einem Abend auftreten, sollte man meinen die Fans strömen in die Barclays Arena. Doch das war nicht der Fall.
1.800 Fans waren gekommen. Sicherlich eine Enttäuschung für Manfred Mann und Francis Rossi, den Frontmann von Status Quo. Entsprechend schlecht war auch die Stimmung Backstage. Während Rossi fröhlich plauderte und Witze riss, war Manfred Mann schlechter Laune. Wie man in Großbritannien sagt, war er ein 'Grumpy Old Man'.
Manfred Mann’s Earthband: ein eher enttäuschender Auftritt
Die Rollen waren klar verteilt: Manfred Mann’s Earthband war Vorgruppe, der Haupt-Act war dann Status Quo. Manfred Man startete sehr jazzrocklastig. Das war zwar durchaus gekonnt, beeindruckte aber kaum jemanden im Saal, der auf die Hälfte geschrumpft worden war und trotzdem noch große Lücken aufwies. Insgesamt spielten sie sieben Songs, was aber eine Stunde dauerte, weil alle Songs mit Improvisationen und Soli angereichert waren. Erst gegen Ende des Sets kam bei 'Blinded by the Light' etwas Stimmung auf. Bei der Zugabe, 'Mighty Quinn' ließen sich manche sogar zum Mitklatschen animieren. Den Refrain sangen viele dann sogar mit. Ein insgesamt enttäuschender Auftritt. Manfred Mann, auch schon 82 Jahre alt, versteckte sich die ganze Zeit hinter seinen Keyboards. Lediglich bei 'Blinded by the Light' kam er einmal nach vorne und sang mit.
Status Quo: Neue Lieder zündeten nicht
Dann kamen Status Quo und machten das, was sie immer machen: ihren Boogie-Rock runterstratzen. Mit ihrem Uralt-Hit 'Caroline' eröffneten die Engländer ihr Konzert. Das war alles recht schwungvoll, aber man merkte leider schon, dass alle neueren Lieder nicht so besonders zündeten. Aber als sie dann anfingen ihre Hits zu spielen, kam in der Barclays Arena schon so etwas wie Stimmung auf. 'In the Army now', 'Down Down', 'Rocking all over the World' - alles echte Kracher. Aber auch an Francis Rossi ist die Zeit nicht spurlos vorüber gegangen. Schon vor sechs Jahren hatte er das Ende seiner elektrifizierten Konzerte angekündigt, aber das hat er sich dann noch mal überlegt.
Eine Stunde und fünfzig Minuten haben Status Quo gerockt und 18 Songs rausgehauen. Irgendwie hatte man das Gefühl, dass beide Bands vielleicht zum letzten Mal in Hamburg waren.