Jazzalbum des Monats: "Fearless" von Rolf Kühn

Stand: 28.11.2024 15:55 Uhr

Freiheit, Leichtigkeit, Liebe und Frieden strahlt "Fearless" aus. Eine gute Beschreibung von Rolf Kühns Musik und die Widmung seines letzten Albums: "Dedicated to Freedom, Lightness, Love and Peace".

von Mauretta Heinzelmann

Aufgenommen nur wenige Wochen vor Rolf Kühns Tod im August 2022 im Alter von 92 Jahren, erscheint sein letztes Werk erst jetzt. Ergänzt wurde das Album um die Streicherklänge, die der Klarinettist mit dem Cuareim Streichquartett und Arrangeur Jörg-Achim Keller konzipiert hat, deren Umsetzung Kühn aber leider nicht mehr erlebt hat. Im vergangenen Jahr wurde Rolf Kühn - ebenfalls posthum - der Deutsche Jazzpreis für sein Lebenswerk zugesprochen.

"Tears in Heaven", eins der wenigen Coverstücke des Albums, wendet die wehmütige Stimmung, die einen angesichts des Verlusts dieser deutschen Jazzlegende ergreifen könnte, ins Tröstliche: so viel Wärme, Hingabe und Spielfreude, wie diese Musik ausstrahlt, das ist einfach himmlisch. Rolf Kühn ist noch einmal über sich hinausgewachsen. "Ja, er war rastlos", erzählt die Hamburger Bassistin Lisa Wulff, die die letzten Jahre seinem Quartett angehörte.

"Ständig schrieb er neue Stücke, jeden Tag ist er üben gegangen, er hatte noch drei Veröffentlichungen geplant - ist ein Wunder, er hat viel Leid erlebt, aber er war einfach so, freundlich und unglaublich lustig, er hatte diese Güte in sich. Er betrachtete die Musik als ein Geschenk." Ein Geschenk, das er mit diesem Album und mit den Musikerinnen und Musikern jüngerer Generationen weitergibt.

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