NDR Nachwuchspreis für Drama "Shayda" beim Filmfest Hamburg
Das Filmfest Hamburg ist am Sonnabend mit einer Preisverleihung zu Ende gegangen. Der NDR Nachwuchspreis 2023 geht an das Drama "Shayda" aus Australien. Sandra Hüller hat den Douglas-Sirk-Preis erhalten. Mads Mikkelsen präsentierte ein neues Drama.
Der Debütfilm "Shayda" der australisch-iranischen Regisseurin Noora Niasari besteche mit einer rhythmischen, geerdeten Dramaturgie, begründete die Jury die Preisverleihung. "Die Bildsprache naht einer Erinnerung, die trotz der Schwere des Narrativs von menschlicher Wärme getragen wird. 'Shayda' kommuniziert eine ehrliche Wertschätzung und vor allem Hoffnung."
Das Drama erzählt die Geschichte der Iranerin Shayda (Zar Amir Ebrahimi), die mit Mann und Tochter in Australien lebt. Der Ehemann akzeptiert jedoch nicht ihren westlichen Lebenstil. Shayda flieht mit ihrer Tochter in ein Frauenhaus. Doch ein Richter räumt dem Vater Besucherrechte für die Tochter ein - und das neu gefundene Glück scheint zu zerbrechen. Der Publikumspreis ging an die NDR Produktion "Heaven Can Wait - Wir leben jetzt" von Sven Halfar. Im Film erobern 30 leidenschaftliche, über 70-jährige Mitglieder von Europas ältestem Casting-Chor die Herzen der Zuschauer, die die Rock- und Pophits ihrer Enkelgeneration performen.
Erfolgreichstes Filmfest Hamburg seit Bestehen
Für zehn Tage war Hamburg zum Zentrum des Weltkinos - und das Publikum erschien zahlreich. 52.700 Besucherinnen und Besucher haben nach Angaben des Festivals die Vorstellungen besucht. Es seien 17 Prozent mehr Tickets verkauft worden, als 2022. "Ich bin überwältigt von der Kinobegeisterung unseres Hamburger Publikums. Wie schön sind volle Kinosäle und das gemeinsame Erleben von Geschichten auf der großen Leinwand. Es ist nicht nur das erfolgreichste Festival in meiner Amtszeit, sondern aller Zeiten", freute sich Albert Wiederspiel. Nach 21 Jahren übergibt er nun an an Nachfolgerin Malika Rabahallah. Bei der Preisverleihung wünschte Wiederspiel, dem der komplette Saal eins im Cinemaxx am Dammtor ein Abschiedsständchen hielt, Rabahallah "einen guten Start beim schönsten Job der Welt."
Unter den 520 Gästen waren etwa die Regisseurinnen und Schauspieler Catherine Breillat, Wim Wenders, Bertrand Bonello, Radu Jude, Heino Ferch, Timm Kröger, Hannelore Hoger und Pheline Roggan.
Mads Mikkelsen zeigte Drama "King's Land" in Hamburg
Auch der dänische Filmstar Mads Mikkelsen war in der Hansestadt. Der dänische Schauspieler, der als James Bond-Bösewicht in "Casino Royale" zum internationalen Star wurde, stellte seinen neuen Film "King's Land" von Nikolaj Arcel vor, der beim Filmfest Venedig Weltpremiere gefeiert hat und von der Moin Filmförderung gefördert wurde. "Mich interessiert der menschliche Aspekt an dem Film - ein Mann auf der Suche nach seiner Identität", sagte Mikkelsen, der im Drama einen ehemaligen deutschen Soldaten spielt. Er lese viele historische Stoffe.
Siegerfilme der Festivals Cannes und Venedig im Programm
Insgesamt wurden 132 Filme aus 48 Ländern in elf verschiedenen Sektionen gezeigt. Mit dabei waren nicht nur die Gewinner aus Venedig, sondern auch vom Filmfestival in Cannes. Etwa "Anatomie eines Falls" von Justine Triet, der in Cannes die Goldene Palme bekam. Sandra Hüller spielt in dem Justizthriller die Hauptrolle als Witwe und Mutter. Sie erhielt am ersten Festivalwochenende den Douglas Sirk Preis des Filmfests Hamburg - als zweite deutsche Schauspielerin nach Nina Hoss.
In "Poor Things" von Yorgos Lanthimos, einer Art weiblicher Frankenstein-Geschichte, spielt Emma Stone die Hauptrolle. Die Produktion wurde beim Filmfest Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Beim Festival wurden außerdem die neuen Filme von Sofia Coppola ("Priscilla"), Richard Linklater ("Hit Man"), Todd Haynes "May December") und Ken Loach ("The Old Oak") gezeigt.
Bjarne Mädels Drama "Sörensen fängt Feuer" erhält Produzentenpreis
Bjarne Mädel präsentierte seinen neuen Sörensen-Krimi "Sörensen fängt Feuer" - eine von neun NDR (Ko-)Produktionen beim Filmfest Hamburg, der einen Produzentenpreis des Festivals ergatterte. Starregisseur Wim Wenders stellte gleich zwei neue Filme vor: eine Künstlerbiografie über Anselm Kiefer sowie sein Drama "Perfect Days". Dieser geht für Japan ins Rennen um den Oscar für den besten internationalen Film - eine "große Freude und große Ehre" für Wenders.
Sechs Festivalkinos - das Cinemaxx Dammtor, Metropolis, Abaton, Passage, Studio-Kino und Alabama zeigten die Filme, von denen bereits 28 einen Verleih gefunden haben. Alle weiteren Preise des Festivals sind hier zu finden. Wann die nächste Ausgabe stattfindet, wird im Januar 2024 bekannt.
NDR Nachwuchspreis für Drama "Shayda" beim Filmfest Hamburg
Der australische Film von Noora Niasari kommuniziere vor allem Hoffnung, so die Jurybegründung. Am Sonnabend endete das Festival mit der Preisverleihung.
- Art:
- Fest
- Datum:
- Ende:
- Ort:
-
verschiedene Kinos in Hamburg
- Preis:
- ab 7 Euro (Nachmittagsticket), Normalpreiss 10,50 Euro, erm. 8 Euro. Weitere Infos auf filmfest-Hamburg.de