Filmfest Hamburg: Produzentenpreis für "Sörensen fängt Feuer"
Die NDR Produktion "Sörensen fängt Feuer" hat beim Filmfest Hamburg den Produzentenpreis bekommen. Der Film feiert am 11. Oktober Vorpremiere im CinemaxX Oldenburg und kommt am selben Tag in die ARD Mediathek.
In "Sörensen fängt Feuer", dem Nachfolger von "Sörensen hat Angst", kämpft Kommissar Sörensen (Bjarne Mädel) gegen die eigenen Dämonen - er hat die Medikamente gegen seine Angststörung abgesetzt. Da taucht in der kleinen friesischen Gemeinde Katenbüll eine junge, verstörte Frau (Lisa Clasvogt) auf: unterernährt, im Nachthemd und blind. Als Sörensen endlich ihre Adresse herausfindet, eröffnet sich ihm ein Geflecht aus Mord, religiösem Wahn und gut gehüteten Geheimnissen.
Jury: "Mutiger Genremix"
Den Preis erhalten die beiden Produzenten Jakob Claussen und Uli Putz in der Kategorie "Deutsche Fernsehproduktionen". "'Sörensen fängt Feuer' ist ein mutiger Genremix, der das Krimigenre mit komödiantischen Elementen verbindet. Der Film nimmt ein ernstes Thema wie Missbrauch mit einzigartigem Sprachwitz auf und mischt es mit düsteren Akzenten", begründete die Jury die Preisvergabe. "Fein ausgearbeitete Charaktere und eine subtil angedeutete Liebesgeschichte werden durch eine beeindruckende Bildsprache und ungewöhnliche Bildkomposition gestützt."
"Sultanas Traum" erhält Preis für internationale Koproduktion
In der Kategorie "Internationale Kino-Koproduktionen" geht der Preis an den Produzenten Fabian Driehorst für die spanische Koproduktion "Sultanas Traum". Die Jury habe sich mitreißen lassen von dem poetischen Traum und von der kunstvollen Umsetzung des Animationsfilms: "Regisseurin Isabel Herguera hält sich an filmische Regeln und sprengt sie zugleich. Ein besonderes Erlebnis. Mehr als ein Film."
"Ein schöner Ort" als deutsche Kinoproduktion ausgezeichnet
Den Preis in der Kategorie "Deutsche Kinoproduktionen" hat die Produzentin und Regisseurin Katharina Huber für ihren Film "Ein schöner Ort" gewonnen. Der Film verlange, "sich auf eine ganz eigene Realität einzulassen", so die Jury. "Mit einem sicheren Gespür für Besetzung, Bildsprache, Musik und Dialoge läuft der Countdown zum Start einer ominösen Rakete. Während die einen von der Kolonisierung neuer Galaxien fantasieren, fragen sich die anderen, was an Menschlichkeit bleibt, während zwischen ihnen die Gewalt zunimmt."
Filmpreis "Maja" für NDR Produktion "Mein Totemtier & ich"
Die NDR Koproduktion "Mein Totemtier & ich" erhielt bereits am Donnerstag die mit 10.000 Euro dotierte "Maja", den Filmpreis des Michel Kinder & Jugend Filmfests in Hamburg. Das hat eine Jury von Hamburger Mädchen und Jungen zwischen zwölf und 16 Jahren entschieden. Die Auszeichnung wird im Rahmen des Filmfests Hamburg vergeben. Das schrieben Sander Burger und Bastiaan Tichler, Burger führte auch Regie. Der Film erzählt die Geschichte der elfjährigen Ama, die mit ihrer vierköpfigen Familie in Rotterdam lebt - illegal, seit der Aslyantrag ihrer senegalesischen Eltern abgelehnt wurde. Ama ist passionierte Schwimmerin und verbringt mit ihrem besten Freund jede freie Minute im Schwimmbad, um für die anstehenden Meisterschaften zu trainieren.
"'Mein Totemtier & ich' ist eine spannende und zutiefst anrührende Geschichte über den Umgang mit Kindern von Asylsuchenden, die sich nichts sehnlicher wünschen, als einfach nur dazuzugehören und eine richtige Heimat zu haben", so NDR Programmdirektor Frank Beckmann. Das Filmfest Hamburg endet am Sonnabend mit einer Preisverleihung, bei der unter anderem der NDR Nachwuchspreis vergeben wird. Abschlussfilm ist das Drama "Paradise is Burning" von Mika Gustafson, eine Koproduktion aus Schweden, Finnland und Dänemark.