Neues Buch von Kirsten Boie und Illustratorin Katrin Engelking
Das neue Buch "Der Hoffnungsvogel" von Kirsten Boie erzählt die Geschichte von einem Prinzen, der los zieht, um den Hoffnungsvogel zu finden. Die Illustrationen dazu stammen von Katrin Engelking.
Katrin Engelking sitzt an ihrem Arbeitstisch. Vor sich hat sie zwei Behälter voller Pinsel und Stifte. Auf einer Palette hat sie Farben aufgespritzt. Sie mischt an und malt eine Prinzessin aus Kirsten Boies neuestem Buch.
"Kirsten ist sehr zurückhaltend, was das angeht und lässt mir da wirklich freie Hand", erzählt die Zeichnerin. "Sie schreibt so bildlich, dass ich das Gefühl habe, da geht gleich ein ganzer Film los und ich könnte ein Universum malen. Sie lässt mich machen und ich darf sie dann überraschen."
Die beiden kennen sich schon lange. Katrin Engelking hat auch die Bücher der "Kinder vom Möwenweg" von Kirsten Boie bebildert. Normalerweise sieht die Autorin die Originale der Bilder nicht. Dafür ist in der Buchproduktion zu wenig Zeit. An diesem Tag treffen die beiden sich in Engelkings Atelier in Sülldorf. Kirsten Boie schaut sich zum Beispiel Heldin Alva an: "Was mir an Alva besonders gut gefällt, ist, dass sie nicht so gerstenschlank ist", sagt Boie. Und Engelking antwortet: "Ja, ich hatte bei der sofort ein bestimmtes Mädchen im Kopf, dass ich kenne. Da dachte ich, das ist genauso ein Typ."
Bilder sind für Kirsten Boie sehr wichtig
"Der Hoffnungsvogel" ist ein Märchen. Es gibt Prinzessinnen und Kapitäne, dunkle Höhlen und fabelhafte Wesen. Das Buch ist knallbunt geworden. Auf fast jeder Seite wird der Text durch die Bilder lebendig. Das ist ganz wichtig für Kinder, findet Kirsten Boie: "Ich glaube, das bindet sie viel mehr an das Buch. Das macht ihnen viel mehr Freude. Gerade auch beim Vorlesen. Das ist auch ein Buch, dass sich zum Vorlesen eignet. Das ist gut, wenn sie sich dann nebenbei die Bilder ansehen können."
Katrin Engelking ist auch die Illustratorin in den aktuellen Ausgaben von Pippi Langstrumpf. Die ist moderner, zeitgemäßer, mit leicht comicartigen Zügen. Überhaupt müsse man immer die Gegenwart am Zeichentisch im Auge behalten. Im "Hoffnungsvogel" haben die Figuren zum Beispiel alle möglichen Hautfarben, beschreibt die Zeichnerin: "Ich habe sonst auch schon mal ein südeuropäisches Kind in die Schulklasse gesetzt, wenn der Text das wollte. Aber so in dieser Fülle, finde ich es eigentlich viel richtiger und viel wahrer."
"Der Hoffnungsvogel": Märchen zum Lesen, Vorlesen und Anschauen
Katrin Engelking hat beim Zeichnen und Malen zwar schon eine Vorstellung davon, wo im Bild der Text hinkommt. Wenn sie das ein oder andere Buch mit ihren Bildern dann aufgeschlagen hat, musste sie aber schon einmal mit der Stirn runzeln: "Das ist irgendwie eine Mischung aus Weihnachten und Geburtstag. Mit manchen Sachen hadert man auch ein bisschen, aber das ist dann nicht mehr zu ändern." Mit dem "Hoffnungsvogel" sei sie aber sehr glücklich. Es ist ein wunderbares Märchen zum Lesen, Vorlesen und Anschauen.