Vor 20 Jahren: Restaurierter Wasserturm von Heide wird eingeweiht
Der Wasserturm gilt als Wahrzeichen von Heide. Er stammt aus dem Jahr 1903. Anfang der 2000er-Jahre waren Sanierungsarbeiten notwendig. Am 11. März 2005 wurde der denkmalgeschützte Turm neu eingeweiht.
Bis 1900 bezog die Bevölkerung in Heide ihr Wasser aus zahlreichen Brunnen. Allerdings war das Wasser teilweise verunreinigt. Nachdem eine Typhus-Epidemie ausgebrochen war, wurde 1902 ein Wasserwerk in Heide-Süderholm gebaut, um die Stadt mit sauberem Trinkwasser zu beliefern.
Pumpen brachten sauberes Quellwasser in die Kuppel
Der Wasserturm wurde nach einem Entwurf des Kieler Architekten Wilhelm Voigt in der Anlage der Österweide errichtet und 1903 fertiggestellt. Der Backstein-Turm verjüngt sich von unten nach oben. Die Sockelzone ist mit Granit verkleidet. Das 46 Meter hohe Gebäude diente als Zwischenspeicher. Über eine Rohrleitung transportierten Pumpen sauberes Quellwasser vom Geestrand in den großen Stahlbehälter in der Kuppel. Dieser Hochbehälter hatte ein Fassungsvermögen von 225 Kubikmetern. Durch die eigene Schwerkraft strömte das Wasser dann in die Häuser nach Heide, die vom 30. Oktober 1903 an das neue Leitungssystem angeschlossen waren.
Feuchtigkeit und Rost setzten dem Bauwerk zu
Inzwischen ist dieser Prozess längst überflüssig. Im Leitungsnetz sorgen moderne Pumpen für den Weitertransport des Wassers. 1989 wurde der Turm vom Versorgungsnetz genommen. Die Wasserwerke verkauften den Turm an die Stadt. Anfang der 2000er-Jahre wurde entschieden, dass der seit 1978 unter Denkmalschutz stehende Turm saniert werden muss. Feuchtigkeit war ins Innere des Bauwerks gedrungen. Außerdem waren tragende Stahlteile korrodiert, weil sich Kondenswasser unter der Kupferverkleidung gebildet hatte.
An der Sanierung der Außenhülle des Wasserturms beteiligte sich auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Bei den Arbeiten wurden ein Großteil des Wasserbehälters entfernt. Außerdem wurde die Kupferummantelung neu gemacht. Der Turm erhielt neue Fenster, ein Treppenhaus sowie einen Fahrstuhl. In der Kuppel wurde ein großer Raum eingerichtet, der heute als Trauzimmer genutzt wird, wo sich Brautpaare das Ja-Wort geben können. In dem Zimmer ist Platz für 25 Personen. Weil man Zwischendecken einzog, erhöhte sich die Geschosszahl des Turms. Auf acht Etagen sind unter anderem Büros untergebracht.
Nachdem die Sanierung abgeschlossen war, wurde im Januar 2005 das Baugerüst abgebaut. Am 11. März 2005 wurde das Wahrzeichen der Stadt neu eingeweiht. Die Sanierung des Turms kostete mehr als zwei Millionen Euro - fast doppelt so viel wie veranschlagt.


Das Foto von der alten Österweide-Anlage ist im Jahr 1926 entstanden. Das neue Foto stammt aus dem Jahr 2020. >>> Zum Hin- und Herschieben verwenden Sie den Regler. <<<
