Heide: Stadt in Nordseenähe mit Marktplatz der Superlative
Heide liegt nicht weit von der Nordseeküste entfernt, nach Büsum etwa sind es gut 20 Kilometer. Anziehungspunkt der Kreisstadt von Dithmarschen ist der riesige Marktplatz.
Mit fast 47.000 Quadratmetern unbebauter Fläche ist er der größte Marktplatz Deutschlands und ein Ort mit Geschichte. Während der Zeit der unabhängigen Bauernrepublik Dithmarschen war der Platz ab 1447 Tagungsort der Landesversammlung. Bereits im 16. Jahrhundert kamen dort die Händler jeden Sonnabend zu einem Wochenmarkt zusammen. Das ist bis heute so geblieben. Außerdem findet auf dem Platz jedes Jahr ein großer Weihnachtsmarkt sowie alle zwei Jahre der "Heider Marktfrieden" statt - das größte mittelalterliche Volksfest Dithmarschens.
Northvolt baut große Batteriefabrik
In den vergangenen Monaten stand Heide oft über die Grenzen Dithmarschens hinaus im Mittelpunkt der Berichterstattung: Vor den Toren der Stadt baut das schwedische Unternehmen Northvolt eine riesige Batteriefabrik. Sie soll etwa 3.000 Menschen einen Arbeitsplatz bieten und stellt die Stadt vor logistische Herausforderungen.
St.-Jürgen-Kirche besteht seit 1435
Zu den Sehenswürdigkeiten Heides zählt die Kirche St. Jürgen, die den Marktplatz an der Südwestseite säumt. Sie wurde um 1435 als Kapelle erbaut, 1559 bei der Eroberung Heides durch die dänischen Truppen zerstört und danach aus Feldsteinen wieder aufgebaut. Später kamen ein Turm und ein Anbau dazu. Besonderheiten sind der schöne Barockaltar, einige alte Malereien und das Taufbecken. In der erst kürzlich frisch sanierten Kirche finden sowohl Gottesdienste als auch Konzerte statt.
Wahrzeichen Wasserturm
Nicht weit vom Marktplatz entfernt liegt an der Österweide das Wahrzeichen der Stadt: der alte Wasserturm. 1903 erbaut, versorgte er die Haushalte der Stadt jahrzehntelang mit frischem Wasser. Heute übernehmen das moderne, leistungsfähige Leitungen. Deshalb wurde der Turm 1990 stillgelegt und später umfassend saniert. In den acht Stockwerken des Gebäudes sind nun Büros und ein Trauzimmer des Standesamtes untergebracht.
Erinnerungen an Johannes Brahms und Klaus Groth
In der Heider Innenstadt stehen noch viele hübsche Häuser aus dem 18. Jahrhundert. Das älteste ist das "Dreetörnhus", ein Wohn- und Geschäftshaus im Barockstil. Besonders bekannt ist das Giebelhaus in der Lüttenheid 34. Dort lebte die Familie des berühmten Komponisten Johannes Brahms zwischen 1819 und 1887. Heute ist das Haus im Besitz der Brahmsgesellschaft Schleswig-Holstein, wird als Veranstaltungsort genutzt und erinnert mit einer kleinen Ausstellung an den großen Musiker.
Bekannter Sohn der Stadt ist der Dichter Klaus Groth, der 1819 in Heide zur Welt kam. Er gilt gemeinsam mit Fritz Reuter als einer der Begründer der neueren niederdeutschen Literatur. Groths Bestreben war es, Plattdeutsch als Literatursprache auszubauen. Seine Gedichte und Lieder wurden von bekannten Komponisten vertont, allen voran Johannes Brahms und Arnold Schönberg. Das Geburtshaus von Klaus Groth befindet sich in derselben Straße wie das Brahmshaus - in der Lüttenheid 48. Es ist heute ein Museum.
Zweiradsammlung Thede: Fahr- und Motorräder aus vielen Jahrzehnten
Nur wenige Kilometer nordöstlich von Heide liegt in dem Dorf Ostrohe eine interessante Sammlung deutscher Zweiräder. Zusammengetragen hat sie der verstorbene Landwirt Walter Thede. Der gelernte Schlosser sammelte in über 40 Jahren 223 Motorräder und 40 Fahrräder. Alle sind funktionstüchtig und stehen im ehemaligen Stall des Hofes der Familie. Wer sich dort umschauen möchte, kann sich telefonisch anmelden.
Kurzer Weg zur Nordsee
Heide liegt knapp 20 Kilometer von der Nordseeküste entfernt und ist schnell und einfach über die Autobahn 23 zu erreichen, die auch dort endet. Für Strandurlauber - etwa aus Büsum oder St. Peter-Ording - bietet sich die Stadt als Ausflugsziel für einen Markt- oder Museumsbesuch an.