Die Schnitger-Orgel in St. Cosmae in Stade © Christoph Schönbeck Foto: Christoph Schönbeck

Arp Schnitger: Der Orgelbauer und ein Klang für die Ewigkeit

Stand: 27.07.2024 00:00 Uhr

Arp Schnitger ist einer der wichtigsten Orgelbauer in Nordeuropa. Seine prachtvollen Werke zieren noch immer Kirchen und begleiten Gottesdienste. Er starb im Alter von 71 Jahren. Am 28. Juli 1719 wurde er bestattet.

Der Orgelbauer aus der Wesermarsch war Handwerker, Klangkünstler und Unternehmer. Er hat in Norddeutschland und weit über die Grenzen hinaus Spuren hinterlassen. Seine prachtvollen Orgeln zieren noch heute Kirchen und begleiten Konzerte und Gottesdienste. Seine Schaffenszeit liegt jedoch schon lange zurück.

1648 in der Wesermarsch geboren

Möglicherweise Arp Schnitger © Arp Schnitger Gesellschaft e. V.
Ein Bildnis, das Schnitger zeigt? Ob der Mann in Schwarz der Orgelbauer ist, ist nicht gewiss.

Geboren wurde Arp Schnitger 1648, vermutlich in Schmalenfleth. Das genaue Geburtsdatum ist nicht verifiziert. Der Schnitger-Forscher Gustav Foch nennt den 2. Juli 1648. Nachweislich wurde Schnitger am 9. Juli 1648 in der Golzwarder Kirche getauft. Über Schnitgers Kindheit und Ausbildung ist wenig bekannt. Wahrscheinlich erlernte er das Handwerk seines Vaters: Tischler. Als Geselle war der ab 1670 in Glückstadt bei einem Verwandten tätig. Dort soll er gelernt haben, Orgeln zu bauen.

Von Arp Schnitger existiert kein nachweisliches Bild. Der Experte Peter Golon vermutet, dass die Abbildung eines Organisten mit Perücke und Stadtrock an der Golzwarder Orgelempore aus dem Jahr 1701 den Meister zeigen könnte. Gesichert ist dies nicht.

Lieferungen der Orgeln in viele Länder

Schnitger war handwerklich und künstlerisch geschickt. Rasch bekam er Aufträge aus der näheren Umgebung, danach auch aus weiter entfernten Städten 1682 siedelte er nach Hamburg über, wo er seinen guten Ruf untermauerte. Orgel-Meister Schnitger lieferte seine prachtvollen Orgeln dann auch nach England, Russland, Dänemark, Spanien, Portugal. Die großen Komponisten wie Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach bewunderten die komplexen Bauten des Norddeutschen. Weltweit gibt es noch etwa 30 Instrumente, die man mit Recht als Arp-Schnitger-Orgeln bezeichnen kann, die meisten davon in Norddeutschland.

Orgeln aufwendig restauriert

In Hamburg führte Schnitger eine Werkstatt, er baute rund 100 Orgeln. Diejenigen, die noch in Kirchen zu finden sind, sind in einem durchaus guten Zustand. In den vergangenen Jahren wurden sie aufwendig restauriert.

Begraben in Neuenfelde

Schnitger starb 1719 im Alter von 71 Jahren, vermutlich in Itzehoe. Auch das genaue Sterbedatum ist nicht überliefert. Am 28. Juli 1719 wurde er in Neuenfelde, heute ein Stadtteil Hamburgs, beigesetzt.

Karte: Schnitger-Orgeln in Norddeutschland

Weitere Informationen
Die Orgelempore in Schnitgers Taufkirche in Golzwarden © Arp Schnitger Gesellschaft e. V.

Auf den Spuren von Arp Schnitger

Harald Vogel ist in der Sendereihe "Arp Schnitger zum 300. Todestag" den in Norddeutschland erhaltenen Schnitger-Orgeln auf der Spur. Bildergalerie

Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | 30.06.2019 | 18:00 Uhr

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