Die schwersten Bahnunglücke seit 1950
Seit 1950 hat es in Deutschland etliche schwere Zugunglücke gegeben, bei denen jeweils viele Menschen starben. Beim schwersten Unfall - 1998 in Eschede - verloren 101 Menschen ihr Leben.
Vor allem in den 1970er-Jahren häuften sich die Unfälle. Eine Chronologie.
18. September 1952: Acht Menschen kommen ums Leben, als in Hamburg ein Waggon des Eilzugs 902 entgleist und gegen einen Brückenpfeilder gedrückt wird. 60 weitere Menschen werden zum Teil schwer verletzt. Ursache des Unglücks: eine gebrochene Schiene, die bei Kontrollen nicht aufgefallen war.
15. Mai 1960: Im Leipziger Hauptbahnhof stößt ein einfahrender Eilzug mit einem ausfahrenden Personenzug frontal zusammen. Wegen eines Stromausfalls war eine Weiche falsch gestellt. Mindestens 54 Menschen sterben, 240 werden verletzt.
5. Oktober 1961: 28 Menschen sterben, 55 weitere werden verletzt, als zwischen den Stationen Berliner Tor und Rothenburgsort eine Hamburger S-Bahn ungebremst auf einen Bauzug auffährt. Der Fahrdienstleiter hatte ihn übersehen.
1. November 1964: Auf der Strecke von Berlin nach Rostock prallt bei Langhagen ein Schnellzug mit einem Güterzug zusammen. Das Unglück fordert 39 Todesopfer, 100 werden verletzt.
6. Juli 1967: Die Lok eines Personenzuges rast in der Gemeinde Langenweddingen bei Magdeburg gegen einen Tanklaster. Der mit 15.000 Litern Benzin beladene Lkw explodiert. 94 Menschen sterben, darunter 44 Kinder.
9. Februar 1971: Wegen überhöhter Geschwindigkeit entgleist bei Aitrang im bayerischen Allgäu der TEE 56 "Bavaria". Ein Schienenbus prallt gegen den umgestürzten Steuerwagen. 28 Menschen verlieren bei dem Unfall ihr Leben, 34 werden schwer verletzt.
27. Mai 1971: Auf der Strecke von Wuppertal nach Radevormwald in Nordrhein-Westfalen stößt ein mit Schülern besetzter Sonderzug mit einem Nahgüterzug zusammen. 46 Menschen sterben.
21. Juli 1971: In Rheinweiler bei Freiburg in Baden-Württemberg entgleist der D 370 "Schweiz-Express". 23 Menschen sterben.
8. Juni 1975: Auf der Strecke von München nach Lenggries in Bayern stoßen zwei Eilzüge frontal zusammen. 41 Menschen werden getötet, 122 verletzt.
27. Juni 1977: Bei Lebus im heutigen Brandenburg stoßen zwei Personenzüge frontal zusammen. 29 Menschen kommen ums Leben.
2. Februar 1990: Beim Zusammenstoß zweier Vorortzüge im Bahnhof Rüsselsheim in Hessen verlieren 17 Menschen ihr Leben, 72 werden verletzt.
15. November 1992: Im niedersächsischen Northeim entgleist ein Güterzug aufgrund eines abgebrochenen Puffers. Ein entgegenkommender Schnellzug stößt mit den entgleisten Wagen zusammen. Elf Menschen sterben.
3. Juni 1998: Wegen eines gebrochenen Radreifens entgleist der ICE "Wilhelm Conrad Röntgen" im niedersächsischen Eschede und zerschellt an einer Brücke. Dabei kommen 101 Menschen ums Leben, über 100 werden zum Teil schwer verletzt.
22. September 2006: Auf der Teststrecke in Lathen im niedersächsischen Emsland rast ein Transrapid auf einen Arbeitszug. 23 Menschen sterben, elf werden verletzt.
29. Januar 2011: Bei Oschersleben in Sachsen-Anhalt kollidiert ein Regionalzug mit einem Güterzug der Verkehrsbetriebe Peine-Salzgitter, nachdem ein Lokführer zwei Haltesignale überfahren hatte. Zehn Menschen kommen ums Leben.
9. Feburar 2016: Beim Zugunglück von Bad Aibling stoßen zwei Personenzüge frontal zusammen. Zwölf Menschen kommen dabei ums Leben.