Wohnung kühlen: Tipps bei Hitze im Sommer
Mit dem richtigen Hitzeschutz kann man dafür sorgen, dass Innenräume auch bei hohen Temperaturen nicht zu heiß werden. Wie kann man Haus und Wohnung vor Wärme schützen und wie die Zimmer kühlen?
Steigen die Temperaturen auf über 30 Grad und dauern sie längere Zeit an, wird es auch zu Hause schnell heiß. Für viele wird der Aufenthalt in den eigenen vier Wänden dann zur Qual, vor allem weil sie in der warmen Luft nachts nicht gut schlafen können. Die Verbraucherzentrale Hamburg gibt Tipps, wie man die Wohnung vor Überhitzung schützen und die Raumtemperatur kühl halten kann.
Hitzeschutz fürs Dachgeschoss: Dämmung und Sonnenschutz
Besonders heiß wird es meist im Dachgeschoss. Das liegt an der direkten Sonneneinstrahlung, häufig aber auch an Mängeln beim Wärmeschutz. Ideal ist eine gedämmte und luftdichte Dachkonstruktion, denn Dachziegel können sich im Sommer auf bis zu 80 Grad Celsius aufheizen. Der verwendete Dämmstoff sollte einen hohen Dämmwert haben, sich Unebenheiten gut anpassen und eine hohe Wärmespeicherfähigkeit aufweisen. Auch nicht abgedichtete Fugen und undichte Rohr- und Kabeldurchführungen an bereits gedämmten Dachschrägen können zu hohen Temperaturen führen.
Wichtig ist zu außerdem, vor Dachfenstern Sonnenschutz von außen anzubringen. Werden Dachfenster ausgetauscht oder neu eingebaut, sollten Rollläden, Rollos oder Markisen gleich mit berücksichtigt werden.
Sonnenschutz von innen oder außen
Auch für Wohnungen, in denen sich keine baulichen Veränderungen vornehmen lassen, gibt es einige Möglichkeiten, sich vor hohen Temperaturen zu schützen, so Athanasia Kostis, Energieberaterin der Verbraucherzentrale Hamburg. Rollos, Plissees, Lamellen oder Faltstores können als Sonnenschutz innen angebracht werden. Je mehr die zum Fenster zeigende Seite das Sonnenlicht reflektiert, umso besser ist die Schutzwirkung. Zugezogene Gardinen dagegen bieten je nach Material nur bedingt Schutz vor Hitze.
Am wirksamsten ist Sonnenschutz von außen, weil die Sonnenstrahlen gar nicht erst in Fenster und Räume eindringen. Wer Markisen, Sonnensegel, Raffstores oder Rollläden in einer Mietwohnung installieren möchte, muss vorab den Vermieter um Erlaubnis fragen.
Sonnenschutzfolien: Preisgünstiger Hitzeschutz für Fenster
Einen vergleichsweise preisgünstigen Schutz bieten reflektierende Sonnenschutzfolien. Sie werden je nach Produkt entweder von innen oder von außen auf Fensterscheiben geklebt, verdunkeln die Innenräume und sorgen dafür, dass sie weniger erwärmen. Auch hier sollte der Vermieter vorab informiert werden. Eine ganz einfache und schnelle Methode ist, Stoff über den Fensterflügel zu legen und beim Schließen so einzuklemmen, dass die Scheibe von außen komplett bedeckt ist.
Richtig lüften
Damit Wohnräume abkühlen können, sollte man sie überwiegend nachts und in den frühen Morgenstunden längere Zeit lüften, denn dann ist die Außentemperatur niedriger als die Raumtemperatur. Sobald es draußen wärmer wird als drinnen, Fenster richtig schließen. Ideal ist, stoß- beziehungsweise querzulüften, indem man am besten gegenüberliegende Fenster weit öffnet.
Räume kühlen mit Klimagerät, Luftkühler und Ventilator
Die Temperatur des Innenraums lässt sich auch mit einem mobilen Raumklimagerät senken. Es leitet warme Luft über einen Abluftschlauch durch ein geöffnetes oder gekipptes Fenster ins Freie. Neben den Anschaffungskosten von 500 bis 1.000 Euro kommen je nach Nutzung 40 bis 140 Euro Stromkosten im Jahr hinzu.
Einfacher und energiesparender sind sogenannte Luftkühler, die mit der Verdunstung von Wasser in einem eingebauten Tank und Kühlakkus funktionieren. Sie verbrauchen viel weniger Strom als Klimageräte. Allerdings können sie die Raumtemperatur nicht dauerhaft senken, da die Kühlzeit abhängig von der Größe von Wassertank und Akkus begrenzt ist.
Eine einfache und sehr günstige Alternative ist ein Ventilator. Er kühlt zwar die Luft nicht ab, bewegt sie aber. Dadurch fühlt sie sich frischer an.
Verbraucherzentrale informiert und berät
Bei Fragen zum Wärme- und Hitzeschutz unterstützt die Energieberatung der Verbraucherzentrale Hamburg in Kooperation mit den Hamburger Energielotsen anbieterunabhängig und individuell. Sie bietet Beratung per Video, Telefon oder in einem persönlichen Gespräch an, bei Bedarf auch vor Ort in den eigenen vier Wänden. In Hamburg sind alle Beratungsangebote im Rahmen der Kooperation Hamburger Energielotsen kostenfrei. Weitere Informationen und Anmeldung telefonisch unter (040) 24832-250.