Ein Fischstäbchen in einer Pfanne. © picture alliance / dpa Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Veganer Fisch: Wie gesund sind die pflanzlichen Alternativen?

Stand: 14.07.2022 13:24 Uhr

Immer mehr Anbieter bringen vegane Fisch-Alternativen auf den Markt. Häufig bestehen sie aus Soja- oder Weizenprotein und sind nachhaltiger als echter Fisch. Wie gesund sind sie? Können sie beim Geschmack mithalten?

von Anneke Müller

Fisch gilt als sehr gesund und ist daher bei Verbraucherinnen und Verbrauchern beliebt. 2020 aßen die Menschen weltweit durchschnittlich rund 20 Kilo Fisch - ein neuer Rekordwert mit verheerenden Folgen für das Ökosystem. Denn bereits jetzt sind fast 35 Prozent der weltweiten Fischbestände überfischt. Die Welternährungsorganisation geht von einem weiteren Wachstum des Pro-Kopf-Verbrauchs bis 2030 aus.

Fischkonsum bedroht das Ökosystem

Auch Aquakulturen stehen häufig in der Kritik, da mit der Fischzucht auf engem Raum typische Probleme der Massentierhaltung einhergehen - beispielsweise Belastungen mit Chemikalien oder Antibiotika. Die Fütterung von Raubfischen mit wild gefangenem Fisch oder Fischmehl trägt zusätzlich zur Überfischung bei.

Angebot veganer Fischstäbchen und Lachs-Alternativen wächst

Veganer Fischersatz kann daher eine nachhaltige Alternative sein. Noch ist der tierfreie Fisch ein Nischenprodukt in Supermärkten und bei Discountern. Doch das Angebot wächst stetig - besonders bei veganen Fischstäbchen und Lachs-Alternativen. Einen Überblick über einige angebotene Produkte und ihre Inhaltsstoffe bietet die Verbraucherzentrale Hamburg.

Fisch-Geschmack durch künstliche Aromen und Algenextrakte

Um den veganen Ersatzprodukten den typischen Fisch-Geschmack zu verleihen, setzen viele Hersteller Algenextrakte ein. Bei einigen Produkten wird das Aroma jedoch auch chemisch im Labor hergestellt - es ist also rein synthetisch. Damit der pflanzliche Fisch die Konsistenz von echtem Fisch bekommt und die Füllmasse in veganen Stäbchen gut zusammenhält, nutzen die Hersteller oft Gelier- und Verdickungsmittel.

Hochverarbeitete Lebensmittel können Darmgesundheit schädigen

Insbesondere den Zusatzstoff Methylcellulose sehen Ernährungswissenschaftlerinnen und Ernährungswissenschaftler jedoch kritisch: Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass dieser Stoff bei regelmäßiger langfristiger Zufuhr die Darmschleimhaut schädigen und Entzündungen hervorrufen kann. Außerdem werden in den Fischalternativen meist eine Vielzahl weiterer Zutaten verwendet, wie zum Beispiel Zuckerarten, Bindemittel und Stabilisatoren. Ernährungsexpertinnen und Ernährungsexperten raten auch deshalb generell vom häufigen Konsum solch hochverarbeiteter Lebensmittel ab, da diese die Darmgesundheit negativ beeinflussen können.

Können pflanzliche Alternativen Fisch ersetzen?

Fisch gilt als Eiweißlieferant. Die veganen Alternativen werden oft auf Basis von Soja- oder Weizenprotein hergestellt, das ebenfalls Eiweiß enthält. Der Gehalt ist aber meist viel geringer als bei echtem Fisch.

Wenn es um den Nährwert von Fisch geht, fällt auch immer wieder der Begriff "Omega 3". Das sind essenzielle Fettsäuren, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Sie sorgen für einen gesunden Stoffwechsel und hemmen Entzündungen. Auch pflanzliche Lebensmittel wie Lein- oder Rapsöl enthalten Omega-3-Fettsäuren. Viele Hersteller setzen ihren veganen Ersatzprodukten bewusst solche Öle zu, um mit echtem Fisch konkurrieren zu können.

 

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