Sylt: Strand, Partys und Natur - so vielseitig ist die Insel
Partys feiern, sportlich aktiv sein, baden oder die Natur am Strand, im Watt und in den Dünen genießen: Sylt hat für jeden etwas zu bieten. Neben exklusiven Unterkünften gibt es auch mehrere Campingplätze.
Sylt ist Promi-Treff, Bade- und Strandparadies und für viele die schönste Insel Deutschlands. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts kamen die ersten Besucher zum Baden, heute sind es gut 750.000 Gäste pro Jahr. Sie genießen den knapp 40 Kilometer langen Sandstrand, die offene Nordsee, das ruhige Wattenmeer und die einzigartige Landschaft. Beliebt ist die Insel auch für die vielen Freizeitangebote, denn auf Sylt ist zu jeder Jahreszeit etwas los. Neben zahlreichen Restaurants, Bars und Cafés locken Sportangebote, Strandpartys sowie Kultur- und Sportveranstaltungen. Dazu zählen unter anderem der Kampener Literatursommer und der Windsurf-Weltcup.
Westerland: Belebtes Zentrum der Nordseeinsel Sylt

Westerland, seit 1949 anerkanntes Heilbad, ist das Zentrum und die größte der zwölf Sylter Ortschaften. Hier befinden sich die meisten Hotels und Ferienwohnungen der Insel. Architektonisch kann Westerland mit seinen zahlreichen modernen, schmucklosen Gebäuden nicht mit den schönen Orten Kampen, Keitum oder Rantum mithalten, bietet aber für jeden Geschmack etwas: Kasino und Kurzentrum, das Erlebnisbad "Sylter Welle", ein großes Aquarium sowie eine belebte Fußgängerzone. Besonders bei Schietwetter ist die Inselhauptstadt deshalb ein lohnendes Ziel.
Beliebt ist der Fun Beach am Brandenburger Strand. Wind- und Kitesurfer rasen dort übers Wasser, am Strand spielen Sportbegeisterte Boccia, Frisbee, Fuß- oder Volleyball. Alle Sportgeräte können Urlauber in den Sommermonaten direkt am Strand ausleihen. Ein weiterer Anziehungs- und Treffpunkt ist die Promenade: Hier können Gäste unter anderem Konzerte in der Musikmuschel besuchen, Tageszeitungen in der Leselounge studieren oder den Blick auf die Nordsee genießen.
Kampen: Uwe Düne und Whiskymeile mit Promi-Partys
Nur wenige Kilometer nördlich der Inselhauptstadt liegt Sylts vermutlich bekanntester Ort. Kampen besticht durch seine schöne Lage zwischen dem Naturschutzgebiet Rotes Kliff mit der Uwe Düne und dem Wattenmeer. Viele gepflegte, teils herrschaftliche Friesenhäuser prägen den Ort. Kein Wunder, dass sich hier viele Gutbetuchte und Prominente niedergelassen haben oder ihren Urlaub verbringen. Dementsprechend ist Kampen nicht nur teuer, sondern bietet mit vielen Restaurants und Clubs entlang der sogenannten Whiskymeile zahlreiche Möglichkeiten zum Ausgehen und Feiern.
List: Deutschlands nördlichster Ort
Deutlich ruhiger ist es in List, der nördlichsten Ortschaft Deutschlands. Am Hafen bieten die Fischbuden eine besondere kulinarische Spezialität an: die Auster "Sylter Royal". Sie wird im Watt vor List gezüchtet. Ebenfalls am Hafen befindet sich das Erlebniszentrum Naturgewalten. Die multimediale Ausstellung informiert unter anderem über die Entstehung der Insel, den Einfluss der Sturmfluten auf Sylt sowie den Küstenschutz.
Abseits der Siedlungsgebiete erstreckt sich die Halbinsel Ellenbogen - ein unter Naturschutz stehendes Paradies mit einsamen Stränden, Dünen und zwei Leuchttürmen. Die Zufahrtsstraße ist für Fußgänger und Radfahrer frei, Autos müssen eine Mautgebühr bezahlen. Einen Kiosk oder Gastronomie gibt es am Ellenbogen nicht, Besucher müssen sich selbst versorgen.
Letzte Wanderdünen an deutscher Nordseeküste
Bei List liegt auch das größte Dünengebiet der Insel. Jahrhundertelang bedrohten Sandverwehungen Sylt und begruben ganze Dörfer unter sich. Um dem entgegenzuwirken, wurden die Dünen im 18. Jahrhundert mit Strandhafer und Heidekraut bepflanzt. Drei Wanderdünen sind bis heute geblieben und die letzten an der deutschen Nordseeküste. Sie ragen auffallend leuchtend aus den begrünten Flächen hervor und können sich bis zu zehn Meter pro Jahr bewegen. Das Betreten der Wanderdünen ist streng verboten, Interessierte können aber an einer geführten Tour bis zum Fuß der größten Düne teilnehmen.
Sandaufspülungen: Nordsee nagt an Sylts Stränden
Heute bedroht die Nordsee die Insel. Das Wasser spült jährlich eine Million Kubikmeter Sand weg, aktiver Küstenschutz soll die Erosion verhindern. Dazu gehören insbesondere Sandaufspülungen, die seit Anfang der 70er-Jahre die Strände auffüllen. Bei diesem Verfahren wird Sand aus der Nordsee vor der Küste entnommen und durch eine Rohrleitung auf und vor den Strand gespült.
Keitum: Dorf mit Friesenwällen und Kapitänshäusern
Während die Westseite der Insel von einer sandigen Dünenlandschaft geprägt ist, gibt es im ländlichen Ostteil fruchtbare Böden mit vielen Feldern und Weideland. Dort liegt auch das wohl schönste Dorf der Insel: Keitum. Alte reetgedeckte Kapitänshäuser, üppige Gärten und die typischen Friesenwälle sind charakteristisch für den Ort. In Keitum steht auch eines der ältesten Bauwerke der Insel - die St. Severinskirche aus dem 13. Jahrhundert. Ein weiteres interessantes Ziel ist das Sylt Museum.
Morsum: Kliff im ursprünglichen Osten
Für alle, die einen ruhigen Urlaubsort suchen, ist das Inseldorf Morsum im äußersten Osten von Sylt mit reetgedeckten Bauernhöfen und Pferdekoppeln das Richtige. Lohnendes Ausflugsziel dort ist das über 20 Meter hohe Morsum Kliff mit bis zu zehn Millionen Jahre alten, farbigen Gesteinsschichten. Einen Abstecher lohnen auch die steinzeitlichen Großsteingräber und Grabhügel bei Morsum.
Hörnum: Leuchtturm, Hafen und Natur
Südlichster Inselort ist Hörnum. Wahrzeichen ist der 33 Meter hohe, auf einer 17 Meter hohen Düne stehende Leuchtturm. Von der Galerie bietet sich ein toller Ausblick über Sylt und die Nachbarinseln. Von April bis Oktober finden jeweils montags, mittwochs, donnerstags und freitags Führungen statt. Es empfiehlt sich, die Tickets dafür frühzeitig zu buchen, da die Führungen sehr beliebt sind und die Gruppengröße aus Platzgründen beschränkt ist.
Südlich des Leuchtturms erstreckt sich an der Inselspitze die Dünen- und Heidelandschaft der Hörnum-Odde. Bei Niedrigwasser kann man die Inselspitze auf einer etwa zweistündigen Wanderung umrunden. Die Strecke wird über die Jahre immer kürzer, denn regelmäßig verliert die Odde bei Sturmfluten an Land.
Bekannt ist Hörnum außerdem für den Hafen. Von dort starten während der Saison zahlreiche Ausflugsschiffe zu den Seehundbänken, den Halligen, nach Amrum und sogar nach Helgoland.
Schutzgebiete auf Spaziergängen entdecken
Nicht jeder liegt gern den ganzen Tag am Strand - zumal es auf Sylt oft nicht besonders warm ist. Lange Spaziergänge am Strand sind deshalb eine typische und beliebte Freizeitbeschäftigung. Naturliebhaber finden auch abseits der Nordsee schöne Ziele, etwa zwischen Kampen und dem Örtchen Braderup im Osten der Insel. Dort können sie eine besondere Kulturlandschaft entdecken: die Braderuper Heide.
Wanderwege ziehen sich durch die sanft hügelige Landschaft, die einen schönen Blick auf den Nationalpark Wattenmeer bis zum Festland bietet. Im Spätsommer leuchten die Heideflächen in zartem Lila.
Ebenfalls lohnend ist ein Spaziergang rund um das ungefähr in der Inselmitte gelegene Rantumbecken. Dort brüten mehr als 30 verschiedene See- und Wasservogelarten. Besonders im Frühjahr und Herbst ist die Chance groß, riesige Schwärme zu beobachten.
Touren zum Wandern, Radfahren und Reiten auf Sylt
Wer fern ab vom Trubel entspannen möchte, kann außerdem ausgedehnte Fahrrad- oder Wandertouren über die Insel machen, zum Beispiel auf der ruhigeren Wattseite oder am Ellenbogen. Für Skater empfiehlt sich das Gebiet hinter den Deichen rund um Morsum und Archsum. Nur selten begegnet man dort anderen Menschen. Wer gerne reitet, findet ebenfalls ideale Bedingungen, zum Beispiel bei einem Ausritt von Keitum aus am Watt entlang. Viele Reitställe bieten Kurse an und Kinder können ihre ersten Reitstunden auf einem Ponyhof erleben.
Weitläufiges Walking- und Joggingstrecken-Netz
Auch Jogger und Nordic-Walking-Fans finden auf Sylt zahlreiche reizvolle Strecken. Läufer können zwischen einer Vielzahl von Routen unterschiedlicher Länge und Schwierigkeitsgrade wählen. Die Insel hat zudem einen speziellen Nordic Walking Park. Er umfasst 220 Kilometer Wege, eingeteilt in 26 Routen mit Längen von 1,6 bis 18,7 Kilometern. In jedem Ort weisen Starttafeln die Strecken anhand von Übersichts- und Detailkarten aus.
Unterkünfte für jedes Budget
Sylt gilt als teuer, als "Insel der Schönen und Reichen", bietet aber für jeden Urlaubertyp etwas. Neben exklusiven Hotels und Restaurants gibt es auch Fischimbisse und einfache Ferienwohnungen. Auch Camping-Freunde kommen auf ihre Kosten, die Insel verfügt über sieben Campingplätze, auf einigen können Urlauber ihre Zelte mitten in den Dünen aufbauen.
Karte: Nordseeinsel Sylt
