Hamburgs Naturschutzgebiete: Die Wildnis der Großstadt erkunden
Moore, verwunschene Landschaften, seltene Tiere: Mehr als zehn Prozent der Fläche Hamburgs stehen unter Naturschutz, so viel wie in keinem anderen Bundesland. Neu hinzugekommen sind die Vollhöfner Weiden.
Insgesamt 38 Naturschutzgebiete hat die Hansestadt ausgewiesen. Vor Kurzem kam ein Gebiet in Altenwerder im Südwesten Hamburgs hinzu: die Vollhöfner Weiden. Ursprünglich sollten auf dem Areal, auf dem sich in den vergangenen Jahrzehnten eine artenreiche Laub- und Auwaldzone entwickelt hat, Logistikhallen für den Hafenbetrieb entstehen.
Hamburg ist besonders artenreich
Obwohl viele die Hansestadt in erster Linie als Großstadt wahrnehmen, herrscht hier eine erstaunliche biologische Vielfalt. So gibt es einige Pflanzenarten ausschließlich in Hamburg, etwa den Schierlings-Wasserfenchel. Auf engem Raum treffen in der Hansestadt so unterschiedliche Lebensräume wie Moore, Heidegebiete, Gezeitengewässer oder Dünenlandschaften aufeinander.
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In den verschiedenen Gebieten leben teils selten gewordene Tierarten. So finden sich etwa Fledermäuse und Fischotter im Naturschutzgebiet Diekbek. Der Eisvogel lässt sich mit Glück in der Rhee in Wilhelmsburg beobachten und der Biber in der Borhorster Elblandschaft.
Generell zählen Stadtlandschaften zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa, da sie relativ viele verschiedene Lebensbedingungen und Überlebensmöglichkeiten bieten. Besonders artenarm sind dagegen intensiv landwirtschaftlich genutzte Flächen.
Hamburgs Naturschutzgebiete entdecken
Da sich die Naturschutzgebiete innerhalb des Stadtgebiets befinden, lassen sie sich meist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad erreichen. Durch die meisten Gebiete führen verschiedene Wanderwege. Einen Überblick über alle Naturschutzgebiete - mit Ausnahme des jüngsten Gebiets Vollhöfner Weiden - bietet eine Broschüre der Stadt. Dort sind die Besonderheiten des jeweiligen Naturraums oder der dort heimischen Tiere und Pflanzen beschrieben. Außerdem gibt die Broschüre Hinweise zu Anreisemöglichkeiten mit dem öffentlichen Nahverkehr.
Per App auf Rätseltour und Schnitzeljagd
Tipps für Wanderungen gibt die kostenlose App "Natürlich Hamburg". Sie bietet 14 Routen in insgesamt fünf verschiedenen Schutzgebieten, darunter in der Boberger Niederung, im Duvenstedter Brook und in der Fischbeker Heide. Die Touren, die auch über die Besonderheiten der Schutzgebiete informieren, richten sich vor allem an Familien mit Kindern. Sie können sich beispielsweise auf eine Rätselroute und eine Schnitzeljagd begeben.
38 Naturschutzgebiete und ein Nationalpark in Hamburg
Zu den 38 Naturschutzgebieten Hamburgs kommen mehrere Landschaftsschutzgebiete wie etwa die Vier- und Marschlande oder der Elbhang hinzu. Rund um die Insel Neuwerk liegt zudem der Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer.
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