Wildes Hamburg - Naturschutzgebiete der Hansestadt
Wo findet man noch echte Wildnis in Hamburg? Erstaunlich viele grüne Oasen gehören zur Hansestadt, 37 Gebiete stehen unter Naturschutz. Eine Auswahl.
Stand: 17.06.2019 | 12:44 Uhr
|
Hamburg Journal
1 | 21 Ganz im Norden von Hamburg liegt der Duvenstedter Brook. Er ist nach den Kirchwerder Wiesen das zweitgrößte Naturschutzgebiet der Hansestadt. Moorflächen, Wälder und Wiesen wechseln sich in dem 780 Hektar großen Gebiet ab und bieten Lebensraum für zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten.
2 | 21 Neben seltenen Insekten und Amphibien brüten dort Kraniche, und auch Füchse, Marder, Wiesel oder Dachs durchstreifen die Wildnis. Während der Brunftzeit im September erschallt das Röhren der Rothirsche im Duvenstedter Brook.
3 | 21 Eines der kleinsten Naturschutzgebiete der Stadt ist das westlich der Alsterkrugchaussee gelegene Eppendorfer Moor. Hier wachsen seltene Pflanzen wie Sumpf-Blutauge oder Lungenenzian. Wer am Abend unterwegs ist, kann mit Glück die Nachtigall rufen hören oder Fledermäuse beobachten.
4 | 21 Heidschnucken sind die auffallendsten Bewohner der Fischbeker Heide im Süden von Hamburg. Sie sind dort täglich unterwegs. Aber auch die Heidelerche und der Ziegenmelker - eine Nachtschwalbenart - sind hier heimisch, Zauneidechsen sonnen sich an warmen Tagen am Wegesrand.
5 | 21 Besonders schön ist es hier, wenn von August bis Anfang September die Besenheide blüht. Dann tauchen Millionen von Blüten die Landschaft in zartes Lila.
6 | 21 Die Elbinsel Neßsand entstand in den 1930er- und 40er-Jahren als Aushub des Mühlenberger Lochs und entwickelte sich mit ihrem Süßwasserwatt zu einem einzigartigen Lebensraum. Des Betreten der Insel ist aus Naturschutzgründen verboten.
7 | 21 Wer sich im Frühjahr der Reit nähert, einem Naturschutzgebiet in den Vier- und Marschlanden, hört schon von Weitem das laute Konzert von Kröten und Fröschen. Sie leben in den vielen Teichen am Zusammenfluss von Gose- und Dove-Elbe. Auch seltene Vögel wie Wasserralle, Rohrdommel und Eisvogel sind hier heimisch.
8 | 21 Am südöstlichsten Punkt Hamburgs erstreckt sich die Borghorster Elblandschaft. Das Naturschutzgebiet bietet sowohl feuchte als auch trockene Lebensräume und ist deshalb besonders artenreich.
9 | 21 So schwirren viele seltene Heuschrecken- und Tagfalter-Arten durch die Luft, zudem sind hier Weißstorch, Eisvogel und Wachtelkönig heimisch. Im Herbst nutzen Zugvögel die Wiesen als Zwischenstopp.
10 | 21 Auch der Hamburger Hafen ist an manchen Ecken ein kleines Naturparadies: Inmitten von Containern, Schiffen und Beton gibt es grüne Oasen mit einer erstaunlichen Artenvielfalt. Viele Tiere finden hier Rückzugsräume, in denen sie nur selten durch Menschen und Fressfeinde gestört werden.
11 | 21 Das Naturschutzgebiet Holzhafen ist zugleich ein Vogelschutzgebiet. Seltene Singvögel wie Beutelmeise und Teichrohrsänger bewohnen die kleinen Buchten. Zahlreiche Fischarten nutzen den Holzhafen als Laich- und Aufwuchsgebiet.
12 | 21 Ganz andere Tier- und Pflanzenarten fühlen sich in der savannenartigen Landschaft des Höltigbaums wohl. Früher rollten Panzer über das weitläufige Gelände im Nordosten der Stadt an der Grenze zu Schleswig-Holstein, heute gedeiht auf dem sandigen Terrain trockener Magerrasen.
13 | 21 Die halboffene Weidelandschaft lockt viele entsprechend spezialisierte Insekten an. Gepflegt wird diese besondere Landschaft durch Heidschnucken und Gallowayrinder, die hier das ganze Jahr über grasen.
14 | 21 Das Wittmoor an der nordwestlichen Grenze zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein ist eines der letzten Hochmoore im Norden. Mit seinem dunklen Moorsee, aus dessen Wasser abgestorbene Birken ragen, gäbe es eine passende Kulisse für einen Edgar-Wallace-Film ab.
15 | 21 Und in der Tat spielen sich hier Natur-Krimis ab - etwa, wenn der Sonnentau mit seinen klebrigen glitzernden Tropfen Insekten fängt. Und die gibt es hier reichlich: Vor allem Libellen schwirren durch die Luft. Aber auch Moorfrösche, Bergeidechsen und Kreuzottern sind wieder häufig.
16 | 21 Das Schnaakenmoor liegt im Forstrevier Klövensteen im Stadtteil Rissen. Während es im Spätherbst und Winter einen eher unwirtlichen Eindruck macht, wimmelt es in der wärmeren Jahreszeit vor Leben: Allein über 100 verschiedene Schmetterlingsarten wurden hier gezählt.
17 | 21 Einer der wenigen natürlichen Wasseraustritte in Hamburg hat dem Rodenbeker Quellental seinen Namen gegeben. Gleich drei Bäche - Rodenbek, Bredenbek und Mühlenbek - fließen durch das Gebiet, das westlich vom Alsterlauf begrenzt wird.
18 | 21 Das Rodenbeker Quellental ist auch Heimat einiger sehr seltener Orchideenarten. Besucher können das Gebiet mit seinen zum Teil bis zu 300 Jahre alten Buchen auf einem Wanderweg erkunden.
19 | 21 Das Raakmoor in Hummelsbüttel war ursprünglich ein Hochmoor und wird derzeit durch Wiedervernässung renaturiert. Einige für Hochmoore typische Tiere und Pflanzen haben sich mittlerweile dort wieder angesiedelt, etwa der Sonnentau, die Kreuzotter oder der zur Laichzeit grellblau gefärbte Moorfrosch.
20 | 21 Allein 561 verschiedene Käferarten wurden im Naturschutzgebiet Duvenwischen in Volksdorf gesichtet. Für den außergewöhnlichen Artenreichtum sorgen Sümpfe sowie Erlen- und Birkenbruchwälder.
21 | 21 Auenbereiche, Wald- und Wiesenflächen prägen das Naturschutzgebiet Diekbek. Es ist benannt nach dem kleinen Bach, der im nordöstlichen Duvenstedt in die Alster mündet und liegt zwischen den Naturschutzgebieten Wittmoor und Wohldorfer Wald.