Eine Hummel sitzt auf einer lilafarbenen Bienenweide. © NDR Foto: Anja Deuble
Eine Hummel sitzt auf einer lilafarbenen Bienenweide. © NDR Foto: Anja Deuble
Eine Hummel sitzt auf einer lilafarbenen Bienenweide. © NDR Foto: Anja Deuble
AUDIO: Frühblühende Stauden für Insekten (44 Min)

Diese Blumen locken Bienen, Schmetterlinge und Hummeln

Stand: 08.03.2023 12:47 Uhr

Schmetterlinge, Bienen, Hummeln und andere Insekten haben immer häufiger Probleme, ausreichend Nahrung zu finden. Zum Schutz der Arten können Gartenbesitzer geeignete Blumen pflanzen.

Ein strahlend schöner Sommertag - und kein Summen von Bienen und Hummeln ist zu hören, kein Schmetterling flattert durch die Luft. Für Naturfreunde eine furchtbare Vorstellung. Tatsächlich sind viele Arten vom Aussterben bedroht, seit einigen Jahren ist vom großen Insektensterben die Rede. Die Ursachen dafür sind vielfältig: Dazu zählen der Einsatz von Pestiziden, fehlende natürliche Grünflächen und auch gentechnisch veränderte Pflanzen können dazu beitragen.

Insekten in privaten Gärten Lebensraum schaffen

Ein Tagpfauenauge auf einer weißen Blüte. © NDR Foto: Uwe Kantz aus Hinrichshagen
Viele Schmetterlingsarten sind vom Aussterben bedroht.

Selbst in privaten Gärten finden die Nützlinge nicht immer ausreichend Nahrung. Doch dagegen lässt sich leicht etwas unternehmen. Wer diese Arten unterstützen möchte, kann mit einfachen Mitteln viel tun. Bestimmte Pflanzen verschönern nicht nur den Garten, sie bieten Bienen, Hummeln und Schmetterlingen ausreichend Pollen und Nektar sowie einen geeigneten Lebensraum.

Warum sind Hummeln, Bienen und Schmetterlinge so wichtig?

Bienen, Hummeln und auch Schmetterlinge sind nicht nur schön anzuschauen, sie sind auch elementar wichtig für die Vermehrung vieler Pflanzen sowie für die Bestäubung von Obst und Gemüse wie beispielsweise Tomaten oder Apfelbäumen - ohne sie gäbe es keinen Ertrag. Diese Tiere sind also nicht nur von großer ökologischer, sondern auch von ökonomischer Bedeutung.

Beim Kauf auf Vielfalt achten und Wildblumen pflanzen

Damit diese und andere Arten ausreichend Nahrung finden, empfiehlt es sich, beim Pflanzenkauf auf Vielfalt zu achten. Attraktiv sind heimische Wildblumen sowie Kräuter wie Lavendel, Oregano oder Thymian, die ausreichend Nektar und Pollen bieten. Statt hochgezüchteter Edelrosen sind Wildrosen empfehlenswert. Es gibt auch spezielle Saatgutmischungen, die beispielsweise für Bienen oder Schmetterlinge interessant sind.

Pflanzen mit gefüllten Blüten bieten dagegen häufig nicht ausreichend Nahrung für die Tiere. Meist handelt es sich dabei um speziell gezüchtete Hybridpflanzen, die keine Pollen oder Nektar produzieren.

Blühende Pflanzen von Frühling bis Herbst wichtig

Idealerweise sollte die Zusammenstellung so sein, dass vom zeitigen Frühjahr bis in den Herbst hinein ein Nahrungsangebot vorhanden ist. Hummeln beispielsweise sind schon früh im Jahr bei niedrigen Temperaturen aktiv und suchen Nahrung. Im Sommer lässt das Angebot dann oft rapide nach - dies soll nach Angabe des NABU (Naturschutzbund Deutschland) die Ursache für das massenhafte Sterben der Hummeln sein.

Zwiebelblumen für Insekten pflanzen

Um schon im Februar und März ein Nahrungsangebot zu haben, können Gartenbesitzer im Herbst zahlreiche Blumenzwiebeln pflanzen. Tulpen, Krokusse, Narzissen oder Schneeglöckchen öffnen besonders früh im Jahr ihre Blüten. So haben Wildbienen und Honigbienen bereits im zeitigen Frühjahr zahlreiche Anflugstationen, um Nektar und Pollen aufzunehmen. Empfehlenswert sind auch Elfenkrokus, Kleiner Krokus, Winterlinge und Frühjahrs-Alpenveilchen. Generell gilt: Umso größer die Vielfalt im Beet desto besser.

Nahrung für Raupen und ausreichend Wasser im Sommer

Mit Blähton und Wasserglas befüllte Bienentränke © NDR Foto: Udo Tanske
Mit Wasser und Kies oder Blähton gefüllte Schalen versorgen Insekten mit Flüssigkeit.

Auch die Raupen der Schmetterlinge benötigen Nahrungsquellen. Diese unterscheiden sich in großen Teilen von den Bedürfnissen der erwachsenen Tiere. Dazu zählen beispielsweise Brennnessel, Ampfer, Distel, Ginster, Apfelbaum und Zitterpappel. In trockenen Sommern finden Insekten in manchen Regionen nicht ausreichend Wasser. Eine Schale, gefüllt mit Steinen und etwas Wasser, bietet ihnen Flüssigkeit. Die Steine und der niedrige Wasserstand ermöglichen es den Tieren, sicher zu landen.

Den Garten naturnah gestalten

Wilde Blumenwiese in Locmariaquer, Bretagne, Frankreich © NDR Foto: Anja Deuble
Eine wilde Blumenwiese bietet viel Nahrung.

Gartenbesitzer können neben dem Kauf geeigneter Pflanzen noch mehr für die Nützlinge tun und den Garten naturnah gestalten. Eine Wildstrauchhecke, beispielsweise aus Kornelkirsche, Palmweide und Bienenbaum, bietet Schutz und Nahrung. Und auch Vögel profitieren von solchen Hecken. Wer genügend Platz hat und über eine nicht ganz ordentliche Ecke im Garten hinwegsehen kann, lässt einen Teil des Grundstücks verwildern. In Kombination mit einem Stapel Totholz finden viele Nützlinge Nahrung und einen Unterschlupf.

Auch eine Wildblumenwiese ist ideal. Außerdem sollten im Herbst nicht alle Pflanzen heruntergeschnitten werden, das ist bei vielen Stauden nicht notwendig, ein Rückschnitt kann im Frühjahr erfolgen. Und wer Lust auf noch mehr Nützlinge im Garten hat, baut vielleicht sein eigenes Insektenhotel.

Eine Biene fliegt im Berggarten an den Herrenhäuser Gärten auf einen Krokus. © picture alliance/dpa/Julian Stratenschulte Foto: Julian Stratenschulte
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Eine Hummel sitzt im Bieneninstitut Celle auf einer Blume. © dpa-Bildfunk Foto: Christophe Gateau
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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Gartenpodcast: Alles Möhre, oder was?! | 13.03.2023 | 18:00 Uhr

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Artenschutz

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