Schneeglöckchen: Zarte Frühlingsboten pflanzen
Je nach Witterung blühen die ersten Schneeglöckchen im Januar oder Februar und verbreiten einen Hauch von Frühling. Wie andere Zwiebelblumen sollten man sie im Herbst pflanzen.
Schneeglöckchen (Galanthus) sind die ersten Boten des Vorfrühlings und bilden in freier Natur meist üppige Blütenteppiche an Waldrändern oder auf Lichtungen. Weltweit gibt es rund 20 Arten und mehrere Hundert Sorten. Die zur Familie der Amaryllisgewächse zählende Pflanzengattung ist in allen Teilen giftig.
Viele Schneeglöckchen-Sorten mit feinen Details
Auf den ersten flüchtigen Blick unterscheiden sich die meisten Schneeglöckchen nicht voneinander. Sobald man aber genauer hinsieht, offenbaren sich die Eigenarten jeder Sorte. Neben Größe und Laubfärbung zeigen sich die Unterschiede vor allem an den Blüten. Manche haben eine ungewöhnliche Form, andere weisen mehr oder minder kräftige grünliche Muster auf. Auch die Farbe des Fruchtknotens kann variieren.
Schneeglöckchen-Zwiebeln im Herbst pflanzen
Im Garten eignet sich am besten ein halbschattiger Standort, etwa zwischen Sträuchern. Unter Nadelgehölze sollten Schneeglöckchen besser nicht gepflanzt werden, da der Gartenboden dort oft zu sauer ist. Der Boden sollte eher lehmig sein und im Sommer nicht austrocknen, Staunässe sollte jedoch vermieden werden.
Wie bei allen Zwiebelblumen ist die beste Pflanzzeit im Herbst. Die Zwiebeln etwa acht bis zehn Zentimeter tief und mit einem Abstand von 10 bis 15 Zentimetern einpflanzen. So haben die Pflanzen ausreichend Platz, um sich auszubreiten. Wer sicher gehen will, eine besondere Sorte zu bekommen, kauft Schneeglöckchen am besten blühend im Topf und pflanzt sie dann ebenfalls im Herbst ins Beet.
Schneeglöckchen pflegen
Nach der Blüte schneiden viele Gartenbesitzer die Pflanzen ab - doch dann fehlt ihnen das Grün, um Nährstoffe für das nächste Jahr in der Zwiebel zu speichern. Wer gern Ordnung im Garten hat, kann die Blüten entfernen und das Laub zu einem Zopf flechten. Erst wenn die Blätter braun und welk sind, können sie entfernt werden. Extra Dünger benötigen Schneeglöckchen nicht. Zu viele Nährstoffe würden dazu führen, dass vor allem die Blätter stark wachsen, die Blüte aber darunter leidet. Empfehlenswert ist es, dort, wo sie wachsen, im Herbst das Laub liegen zu lassen. So entsteht ein natürlicher Dünger.
Vermehrung ist ganz einfach
Am besten lassen sich Schneeglöckchen zur Vermehrung noch während der Blütezeit teilen. Dazu gräbt man vorsichtig die Horste aus, teilt die Pflanzen und setzt sie in humusreichen Boden an anderer Stelle wieder ein. Auch Ameisen tragen zur Verbreitung bei. Sie fressen die an den Samen befindlichen sogenannten Nährkörper und tragen die Saat so weiter.
Wunderschön in Kombination mit anderen Frühblühern
Besonders schön wirken die porzellanartigen Glöckchen in Kombination mit anderen Pflanzen, die kräftige Farben haben. Dazu zählen beispielsweise winterharte Alpenveilchen in kräftigem Pink, lilafarbene Krokusse, strahlend gelbe Narzissen und violette oder rosafarbene Leberblümchen. Perfekt abgerundet wird der Frühlingsgarten durch Christrosen (Helleborus niger), die es in vielen unterschiedlichen Farben gibt und die schon blühen, während andere Stauden noch im Winterschlaf liegen.
Bei Sammlern beliebt
Schneeglöckchen haben begeisterte Fans: Leidenschaftliche Sammler treffen sich alljährlich für Versteigerungen und Galas in Schottland und England. Auch in Deutschland finden alljährlich Schneeglöckchentage statt, bei denen die schönsten Exemplare bestaunt und gekauft werden können. Besonders interessant sind Raritäten wie die Sorte "Green Tear". Sie gilt als die Blaue Mauritius unter den Schneeglöckchen. Angelehnt an den botanischen Namen des Schneeglöckchens werden diese Liebhaber häufig als "galanthophil" bezeichnet.