Leberblümchen im Garten pflanzen: Prächtige Frühlingsboten
Leberblümchen sind vor allem in alten Buchen- und Eichenwäldern verbreitet. Doch auch im eigenen Garten sorgt der Frühblüher bereits ab März mit seinen bunten Blüten für erste Frühlingsgefühle.
Das Gemeine Leberblümchen (Hepatica nobilis) ist weltweit zu finden - von Europa, über Ost-Asien bis nach Nord-Amerika. In Deutschland kommt es nur noch selten in heimischen Wäldern vor, etwa im Tiefland östlich der Weser, im Alpenvorland sowie in den Alpen bis 1.500 Meter Höhe. Aus diesem Grund steht das Hahnenfußgewächs bundesweit unter Naturschutz. Wild wachsende Exemplare zu pflücken oder auszugraben ist nicht erlaubt. Wer sich die farbenprächtig blühende Waldstaude nach Hause ins Beet holen möchte, wird in der örtlichen Gärtnerei fündig.
Schattiger Standort und durchlässiger Boden
In der Natur wachsen Leberblümchen vorwiegend als Bodendecker im Wald. Daher sollte auch der Standort im eigenen Garten ähnlich gewählt werden. Besonders geeignet sind Halbschatten oder Schatten unter Hecken, Büschen und Bäumen. Ist es zu sonnig, blühen Leberblümchen nur wenige Tage. Da sie keine Staunässe vertragen, sollte der Gartenboden gut durchlässig sein - im Winter und Frühjahr eher feucht, im Sommer eher trocken. Zudem bevorzugt die Pflanze kalkhaltige Erde mit einem pH-Wert zwischen 6,0 und 8,0.
Zahlreiche Sorten und Farben
Seinen Namen erhielt das Leberblümchen aufgrund der Blattform: In drei Lappen geteilt erinnert der Umriss an die menschliche Leber. Zwischen März und April erstrahlt der Frühblüher zudem typischerweise in Blau und Violett. Gärtnereien bieten jedoch auch Züchtungen in anderen Farben wie Rosa oder Weiß an. Die zwei bis drei Zentimeter großen Blüten duften zwar nicht, sind jedoch sehr insektenfreundlich und machen sich gut in einem Naturgarten. Besonders wertvoll sind übrigens die japanischen Sorten (Hepatica nobilis var. japonica), die mehrere Hundert Euro kosten können und in Sammlerkreisen sehr gefragt sind.
Pflegeleicht und winterhart
Leberblümchen pflanzt man wie viele Frühblüher am besten im Herbst (September bis Oktober). Sie sind pflegeleicht und robust und wachsen recht schnell zu etwa 15 Zentimeter hohen Teppichen heran. Unter den richtigen Bedingungen kann ein Leberblümchen 75 Jahre und älter alt werden. Die Verwendung von Dünger ist in der Regel nicht notwendig. Auch einen Rückschnitt benötigt die Pflanze nicht.
Da Leberblümchen von Natur aus sehr winterhart sind, genügt es, im Herbst Rindenmulch auszubringen und das Herbstlaub erst im Folgejahr kurz vor der Blüte zu entfernen. So erhält die Waldstaude einen natürlichen Schutz für die kalten Wintertage. Nur im Kübel benötigt das Leberblümchen einen zusätzlichen Frostschutz.
Leberblümchen vermehren
In heimischen Wäldern breiten sich Leberblümchen nur sehr langsam aus, weil die Samen von Ameisen verteilt werden. Wer Leberblümchen bei sich im Garten vermehren möchte, kann im Herbst neu aussäen oder die Pflanzen im Frühling direkt nach der Blüte teilen.
Leberblümchen: Leicht giftig für Menschen und Haustiere
Wie bei allen Hahnenfußgewächsen sind sämtliche Teile der Pflanze leicht giftig für Menschen und Haustiere. Sie enthalten Protoanemonin, das Irritationen auf der Haut hervorrufen kann. Der Verzehr kann zu Magen-Darm-Beschwerden und Kreislaufproblemen führen. Erst in getrocknetem Zustand wird der Giftstoff ungefährlich und kommt in der Kräuterheilkunde bei Leber- und Gallenerkrankungen zum Einsatz.