Walnussbaum: Tipps zu Standort, Pflanzung und Pflege

Stand: 07.09.2024 05:00 Uhr

Ob Laubfärbung, Blütenstände oder reife Nüsse: Walnussbäume sind ganzjährig echte Hingucker. Die Gehölze sind recht einfach in der Pflege, benötigen aber wegen ihres mächtigen Wuchses viel Platz.

Ursprünglich in Syrien, auf dem Balkan sowie in Vorder- und Zentralasien beheimatet, wurde die Echte Walnuss (Juglans regia) schon zur Zeit der römischen Antike in Mitteleuropa kultiviert. Je nach Standort und Lage können die Bäume 150 Jahre alt werden, besonders alte Exemplare zählen bis zu 600 Jahre.

Walnussbaum pflanzen: Richtiger Standort und Boden

Walnussbaum steht nah an einer Mauer im Garten. © picture alliance / WILDLIFE Foto: D.Harms
Gibt es nicht genügend Abstand, können durch Walnussbäume Schäden an Mauern, Gehwegplatten oder Gebäuden entstehen.

Der raschwüchsige Walnussbaum kann eine Höhe von 30 Metern erreichen, die ausladende Krone im Laufe der Jahre bis zu 15 Meter breit werden. Vor dem Pflanzen sollte sichergestellt sein, dass das Gehölz später genug Platz im Garten hat und der Mindestabstand zu benachbarten Grundstücken eingehalten wird. Die Wurzeln der Walnussbäume wachsen nicht nur in die Tiefe, sondern auch auf eine Breite von ungefähr der Krone. Um Schäden an Asphalt oder Pflastersteinen zu vermeiden, muss auch hier auf genügend Abstand geachtet werden.

Die Walnuss braucht viel Licht und Sonne. Daher steht sie am besten frei oder in ausreichender Entfernung zu anderen Bäumen. In milden Regionen wachsen junge Pflanzen bis zu einem halben Meter pro Jahr. Je nach Sorte liegt der benötigte Standraum zwischen 10 und 100 Quadratmetern. Die Bäume bilden ausgeprägte, senkrechte Pfahlwurzeln aus. Sie bevorzugen einen lehmig-humosen und tiefgründig lockeren Boden, der kalkhaltig ist. In leicht saurer Erde gedeihen sie aber auch.

Frühjahr optimale Pflanzzeit für Walnussbäume

Damit der Walnussbaum vor dem ersten Frost genügend Wurzeln ausbilden kann, sollte er im Frühjahr gepflanzt werden. Dazu eignen sich veredelte Jungpflanzen in Containern. Vor dem Einpflanzen müssen eventuell um den Pflanzenballen gewachsene Drehwurzeln am Ballenboden abgeschnitten werden. Sie entstehen, wenn die Pflanze zu lange im Container gewachsen ist. Die Wurzeln haben dann keinen Platz mehr und wachsen kreisförmig am inneren Rand des Topfes. Werden sie nicht entfernt, verhindern sie den Durchfluss von Nährstoffen und somit das Ausbilden eines gesunden Wurzelsystems. Im schlimmsten Fall ist der Baum später umsturzgefährdet.

Als Faustregel für das Pflanzloch gilt: doppelt so hoch und breit wie der Pflanzenballen. Nach dem Einpflanzen den Stamm sowie den Haupttrieb an einem Stützpfahl befestigen. Dazu eignet sich beispielsweise ein Kokosstrick. Anschließend den jungen Baum ausgiebig angießen.

Walnussbäume sind leicht zu pflegen

Die Walnuss ist ein genügsames Gehölz. Sie ist wenig frostempfindlich und verträgt auch Trockenphasen. Nach dem Pflanzen und in jedem Frühjahr kann mit Kompost oder Hornmehl gedüngt werden. Im ersten Sommer und in Trockenphasen braucht der Baum regelmäßig Wasser, Staunässe ist aber zu vermeiden. Eine Schicht Rindenmulch schützt den Boden vor Austrocknung. Die Rinde junger Walnussbäume kann im Winter mit einem Kalkanstrich oder einer Schilfmanschette vor Frostrissen geschützt werden.

Zeitpunkt für richtigen Schnitt

Einen Rückschnitt braucht die Walnuss zwar grundsätzlich nicht, er kann aber helfen, das Ausbreiten der Krone etwas zu unterbinden. Die ideale Schnittzeit ist zwischen Mitte Juli und Mitte September. Dann bluten die Schnittwunden am wenigsten und der Baum kann sich bis zum Winter erholen. Die Schnittstellen müssen nicht bestrichen oder versiegelt werden. Werden lediglich die Seitentriebe eingekürzt, treibt der Baum im folgenden Jahr nur umso stärker aus. Effektiver ist ein sogenannter Auslichtungsschnitt. Dabei etwa jeden zweiten Trieb in der Krone bis zu einer Gabelung (maximal 1,5 Meter) herunterschneiden. Im Jahr darauf können dann die verbleibenden Triebe geschnitten werden. Um die Krone vor allem von jungen Bäumen von innen zu verjüngen, zu starke Seitentriebe entfernen oder auf kurze Zapfen zurückschneiden.

Kombination mit anderen Pflanzen

Blaugrüne und weißgrüne Funkien in einem Beet. © NDR Foto: Anja Deuble
Funkien zählen zu den wenigen Pflanzen, die unter Walnussbäumen gedeihen.

Die Walnuss lässt anderen Gewächsen kaum Raum zum Gedeihen. Ihre Blätter und die grünen Schalen unreifer Früchte scheiden den Stoff Juglon aus, der bei Regen ins Erdreich gelangt und nach der Zersetzung durch Bodenmikroben die Keimung anderer Pflanzen hemmt. Diesen chemischen Prozess, Allelopathie genannt, macht sich der Walnussbaum zur Vermeidung von Wasser- und Nährstoffkonkurrenten zunutze. Zur Unterpflanzung geeignete Stauden sind aber beispielsweise Buschwindröschen, Funkien oder robuste Farne. Doch Vorsicht: Zu viele Pflanzen unter dem Baum erschweren im Herbst das Aufsammeln der Walnüsse.

Wie lange dauert es bis zur ersten Walnuss-Ernte?

Walnuss mit aufgeplatzter grüner Schale. © PantherMedia  / Valentyn_Volkov Foto: Valentyn_Volkov
Bricht die äußere grüne Schale im Herbst auf, ist die Walnuss reif für die Ernte.

Wer einen Walnussbaum pflanzt braucht Geduld bis zur ersten Nuss-Ernte. In der Regel tragen Walnussbäume nach zehn Jahren zum ersten Mal Früchte. Wie üppig der Ertrag ausfällt, ist abhängig von der Sorte des Baums sowie vom Standort und den Witterungsbedingungen. Die Echte Walnuss trägt Früchte, deren dicke grüne Schale bei der Reifung ab Ende September aufplatzt und den darin liegenden Kern freilegt. Dann fallen sie meist von selbst zu Boden. Damit sich keine Schimmelpilze ansetzen, die Nüsse möglichst schnell aufsammeln.

Walnüsse richtig trocknen und lagern

Richtig gelagert behalten Walnüsse mindestens sechs Monate ihr Aroma. Auf Folgendes ist dabei zu achten:

  • Zum Trocknen eignen sich Holzstiegen, Körbe oder mehrere Lagen Zeitungspapier.
  • Nüsse nicht übereinanderlegen, sondern ausbreiten.
  • Reste der Außenschale oder Schmutz mit einer Bürste entfernen. Ist die braune Schale beschädigt, die Nüsse aussortieren.
  • Nach ungefähr sechs Wochen sind die Nüsse durchgetrocknet.
  • Wichtig: Nüsse nicht auf Heizungen, im Ofen oder in der prallen Sonne trocknen. Dadurch wird das enthaltene Nussöl ranzig und die Walnuss ungenießbar.
  • Nach dem Trocknen Nüsse in einem trockenen, dunklen Raum in Holzstiegen, Körben oder Leinensäcken lagern.
  • Von Zeit zu Zeit prüfen, ob sich eine weiße Schicht gebildet hat. Dies wäre ein Zeichen von Schimmel. Die befallenen Nüsse müssen dann entsorgen.
  • Tipp: Nicht gegessene Nüsse können - bevor sie ihr Aroma verlieren - ohne Schale auch eingefroren werden.

Schädlinge an Walnüssen

Auch wenn Walnussbäume recht widerstandsfähig sind, können Schädlinge die Nussernte dennoch beeinträchtigen. Ein Beispiel ist die Walnussfruchtfliege, die Ende der 1980er-Jahre aus Nordamerika nach Europa kam. Sie legt ihre Eier in die Schale der unreifen Früchte. Die geschlüpften Maden ernähren sich vom Fruchtfleisch und lassen es schwarz und faulig werden bis die Nüsse abfallen. Befallene Nüsse sollten unbedingt aufgesammelt und über den Hausmüll entsorgt werden, bevor sich die Maden im Erdreich vergraben, verpuppen und im nächsten Frühjahr als Fliegen erneut den Baum befallen.

Auch durchgehend nasses Wetter kann der Walnuss zu schaffen machen, wenn sich der Blattfleckenpilz ausbreitet. Gibt es nicht genug regenfreie Zeiten, in denen der Baum abtrocknen kann, vernichtet der Pilz einen großen Teil der Nüsse. Ungefährlich für die Nüsse ist ein Befall der Blätter mit Filzgall- oder Pockengallmilben. Sind nicht zu viele Blätter betroffen, können sie entfernt und entsorgt werden.

In Kürze: Häufige Fragen zur Walnuss

Rezepte mit Walnüssen

Die gesunden Nüsse eignen sich nicht nur als Snacks für zwischendurch. Ihr Geschmack verfeinert auch Gebäck, Müsli, Salate oder Aufstriche.

Weitere Informationen
Ein Schälchen mit Spinat-Bärlauch-Pesto steht auf einem Tisch. © NDR Foto: NDR Screenshot

Spinat-Bärlauch-Walnuss-Pesto

Frischer Bärlauch und gewürfeltes Schwarzbrot verleihen dem Pesto einen kräftig-würzigen Geschmack. Rezept

Penne mit Tomaten-Bolognese und ein Glas Wasser stehen auf dem Tisch. © NDR Foto: Claudia Timmann

Penne mit Bolognese und Walnüssen

Dem beliebten Nudelgericht verpassen Walnüsse als Topping den perfekten Crunch. Rezept

Chili-Garnelen mit Feldsalat, Orangen und Walnuss-Dressing auf einem Teller angerichtet. © NDR / Die Fernsehmacher Foto: Norman Kalle

Chili-Garnelen mit Feldsalat und Walnuss-Dressing

Walnüsse geben dem leichten und fruchtigen Sommersalat die besondere Note. Rezept

Sellerie-Salat mit Walnüssen auf einem dunklen Teller © NDR Foto: Tarik Rose

Sellerie-Salat mit Walnüssen

Den gesunden Salat verfeinert Tarik Rose mit unreifen eingelegten Walnüssen, Vollkornbrot und frischem Meerrettich. Rezept

Ein Schälchen mit rotem Paprika-Walnuss-Aufstrich. © NDR Foto: Claudia Timmann

Paprika-Walnuss-Aufstrich

Dieser vegetarische Aufstrich ist lecker und sehr gesund. Auf frischem Brot eine tolle Alternative zu Wurst oder Käse. Rezept

Mehrere Fruchtschnitten mit Nüssen, daneben einige getrocknete Aprikosen. © NDR Foto: Claudia Timmann

Frucht-Nuss-Schnitten

Getrocknete Aprikosen und Pflaumen, Walnüsse und Mandeln: Diese leckeren Schnitten sind einfach zu backen und richtig lecker. Rezept

 

Dieses Thema im Programm:

Die Nordreportage | 22.01.2024 | 18:15 Uhr

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