Frühblüher für Haus und Garten: Primeln richtig pflegen
Primeln sind typische Frühlingsboten, aber nicht alle der mehr als 500 Arten vertragen Frost. Worauf sollten Blumenfreunde beim Kauf und bei der Pflege von Primeln achten?
Die Primel ist die erste große Blüte, die uns im Frühling anlacht. "Primel" ist der eingedeutschte Name, die botanische Bezeichnung lautet "Primula" - übersetzt heißt das so viel wie "die Erste des Frühlings". Das bedeutet aber nicht, dass Primeln grundsätzlich winterhart sind. Die Becherprimel (Primula obconica) etwa stammt aus dem asiatischen Raum und verträgt gar keinen Frost. Allgemein kann man sagen: Je aufwendiger die Blüte, desto weniger Kälte kann die Pflanze ab.
Primeln mögen es hell und kühl
Primlen im Topf wie Becherprimeln sind schöne Zimmerpflanzen und blühen ab Februar bis zum Spätsommer. Sie gedeihen am besten an einem hellen, nicht zu warmen Ort ohne pralle Sonne, optimal für eine reiche Blüte sind 10 bis 15 Grad. Das Substrat sollte locker sein und mit kalkfreiem Wasser feucht gehalten werden. Staunässe unbedingt vermeiden, bei höheren Temperaturen die Pflanze besprühen. Alle zwei Wochen schwach düngen und Verblühtes entfernen. Sind die Nächte frostfrei, kann die Becherprimel für eine Saison ins Beet oder auf den Balkon gepflanzt werden.
Welche Primel-Arten sind winterhart?
Für eine dauerhafte Pflanzung im Garten eignen sich winterharte, mehrjährige Arten wie Kissenprimel, Kugelprimel, Orchideenprimel oder die Echte Schlüsselblume. Letztere ist eine heimische Art und eine große Bereicherung im Garten, denn die frühen Blüten bieten vielen Insekten wie Hummeln oder Bienen wertvolle Nahrung für den Start ins Jahr.
Sehr schön in Beeten, Steingärten und Kübeln wirken Kissenprimeln. Sie sind kompakt, niedrigwüchsig und in einer großen Farbvielfalt erhältlich. Ganz anders sehen Stiel- beziehungsweise Stängelprimeln aus. Ihre verschiedenfarbigen Blütenköpfe sitzen an etwa 15 Zentimeter hohen Stängeln - ideal, wenn man ein bisschen Höhe im Pflanzkübel benötigt. Sie können auch abgepflückt und als Strauß in eine Vase gestellt werden. Für feuchte Standorte, etwas an Rändern von Teichen, eignen sich Rosenprimeln und Orchideenprimeln sehr gut.
Primeln im Garten pflanzen
Idealer Zeitpunkt für die Pflanzung im Garten ist der Frühling ab Mitte März, wenn der Boden nicht mehr gefroren ist. Primeln mögen feuchten, durchlässigen Boden, aber keine Staunässe. Der Standort sollte halbschattig sein. Am Fuß von spät austreibenden Gehölzen sowie an Ostseiten von Hecken stehen sie ideal, denn dort ist es im Frühjahr sonnig und im Sommer schön schattig.
Beim Primel-Kauf auf Knospen, Blätter und Wurzeln achten
Primeln sollten beim Kauf möglichst nicht mehr als acht bis zehn offene Blüten haben. Ein Blick zwischen die Blüten ist wichtig, denn hier müssen noch reichlich Knospen sein, damit auch genug Blüten nachwachsen und man lange Freude an der Pflanze hat. Wenn die Primel aus dem Topf genommen wird, muss sie schöne weiße Wurzeln haben.
Außerdem sollte die Pflanze nicht zu viele gelbe Blätter haben, denn das ist ein Zeichen dafür, dass sie schon reichlich aufgeblüht ist und nur noch wenig Laub vorhanden ist. Diese Exemplare sollten lieber im Laden stehen bleiben.
Primeln können Allergien auslösen
Einige Primelarten wie etwa die Becherprimel enthalten den Giftstoff Primin und können Allergien auslösen. Wer empfindlich ist, sollte beim Kauf darauf achten, neuere Züchtungen zu wählen, die den Giftstoff nicht mehr enthalten. Sie tragen die Bezeichnung "Touch me".