Tomaten vorziehen: So gelingt die Aussaat
Wer Tomaten vorziehen möchte, sollte bei der Aussaat auf den richtigen Zeitpunkt achten. Der Zeitraum bis zum Auspflanzen ins Freiland sollte nicht zu lang sein. Worauf kommt es beim Säen an?
Tomaten zählen zu den beliebtesten Gemüsesorten, wenn es um den Anbau im eigenen Garten geht. Zwar können sie auch als Jungpflanze gekauft und dann direkt ins Beet gepflanzt werden, doch das Vorziehen mit eigenen Samen hat große Vorteile: Saatgut ist wesentlich günstiger und die Auswahl der Sorten um ein Vielfaches größer. Wer sogenannte samenfeste Sorten verwendet, kann Tomaten aus Samen selbst vermehren. Das Saatgut ist mehrere Jahre haltbar.
Ab wann kann man Tomaten vorziehen?
Auf den meisten Saatgutpackungen ist angegeben, dass Tomaten ab Ende Februar vorgezogen werden können. Das ist allerdings nur empfehlenswert, wenn man ein vor Frost geschütztes Gewächshaus besitzt. Die Jungpflanzen können dann im April dort weiterwachsen. Wer plant, die Tomaten draußen im Beet oder auf dem Balkon zu pflanzen, sollte mit dem Vorziehen besser bis Mitte/Ende März warten. Werden Tomaten zu früh im Jahr ausgesät, kann es passieren, dass sie bis zum Auspflanzen nach den Eisheiligen Mitte Mai lange, dünne Triebe entwickeln. Die Pflanzen entwickeln sich dann schlecht und sind eher schwach und anfällig für Krankheiten.
Werden Tomaten dagegen zu spät ausgesät, kann es passieren, dass sie bis zum Herbst nicht ausreichend Zeit hatten, um viele Früchte auszubilden. Die Ernte kann dann geringer ausfallen.
Die richtige Erde und Anzuchttöpfe
Für das Säen von Tomaten braucht es nicht viel: Als Substrat eignet sich am besten Anzuchterde. Sie enthält wenig Nährstoffe, sodass die Pflanzen eher kräftig und kompakt und nicht zu schnell in die Höhe wachsen. Hochwertige Blumenerde kann ebenfalls verwendet werden - etwa, wenn die Pflanzen direkt in größere Gefäße gesät werden und dort längere Zeit wachsen sollen. So sind sie für spätere Wachstumsphasen bereits mit Dünger versorgt.
Als Pflanzgefäß eignen sich beispielsweise spezielle kleine Anzuchttöpfe, die es im Handel gibt. Sie lassen sich auch ganz einfach aus Pappe selbst herstellen. Auch Schalen, Töpfe oder andere Gefäße eignen sich, sofern sie ein Abzugsloch für überschüssiges Gießwasser haben.
Tomaten säen - so funktioniert es
Das Pflanzgefäß mit Erde füllen und darauf achten, dass die Erde überall möglichst gleich hoch verteilt ist. So wird vermieden, dass die Saat zu unterschiedlichen Zeitpunkten keimt. Beim Aussäen auf genügend Abstand zwischen den Saatkörnern achten, damit sich die jungen Tomatenpflanzen später nicht ins Gehege kommen. Er sollte etwa einen Zentimeter betragen.
Tomaten sind Lichtkeimer und sollten nur ganz leicht mit Erde bedeckt werden. Zum Verteilen der Erde eignet sich beispielsweise ein Sieb. Als Substrat dieselbe Erde wie für das Pflanzgefäß verwenden. Die Erde leicht andrücken und vorsichtig angießen oder mit einem Zerstäuber besprühen, damit die Saat nicht weggeschwemmt wird.
Tomaten nach der Aussaat auf die Fensterbank stellen
Um ein optimales Klima zum Keimen herzustellen, sollte das Anzuchtgefäß einen durchsichtigen Deckel bekommen, zum Beispiel von einem Mini-Gewächshaus, das man einfach selbst basteln kann. Den Deckel täglich für etwa zwei Stunden entfernen, damit sich kein Schimmel bildet. Die Erde sollte immer leicht feucht, aber nicht nass sein. Als Standort eignet sich eine Fensterbank an einem hellen Standort.
Die richtige Raumtemperatur
Besonders wichtig ist die Raumtemperatur: Zum Keimen sollte sie am besten zwischen 22 und 24 Grad liegen. Denn: Je höher die Temperatur beim Keimen liegt, desto besser ist in der Regel später der Ertrag. Bei optimaler Temperatur sprießen die ersten Pflanzen bereits nach wenigen Tagen. Wenn sich die Keimblätter zeigen, sollten die Tomatenpflanzen kühler, bei etwa 18 Grad Raumtemperatur stehen. So wachsen sie nicht so stark in die Länge, sondern kräftig und kompakt.
Der Deckel des Mini-Gewächshauses kann dann entfernt werden. Wenn sich das zweite Blattpaar gebildet hat, können die jungen Pflanzen pikiert, also vereinzelt, werden. Danach kommen sie in einen größeren Topf mit normaler Blumenerde. Dort können sie weiterwachsen, bis sie Mitte Mai ins Freiland gepflanzt werden.