So schaffen Sie Lichtblicke im Schattengarten
Mit Geschick und Kenntnis lassen sich auch schattige und trockene Plätze im Garten in farbenfrohe Paradiese verwandeln. Welche Stauden und Blumen fühlen sich im Schattengarten wohl?
Schöne Pflanzen gedeihen nur an sonnigen Standorten, während im Schatten und an trockenen Plätzen unter Bäumen nur Farn und Funkie wachsen? Stimmt nicht. Ob Fuchsie, Anemone oder Hortensie: Auch an halbschattigen und schattigen Plätzen im Garten oder auf dem Balkon fühlen sich viele Pflanzen wohl.
Blühende Pflanzen für halbschattige Lagen
Einige Pflanzen bilden wunderschöne Blüten aus. So wachsen etwa Maiglöckchen und Balkan-Storchschnabel gern im Schatten alter Bäume. Zarte Blütengewächse wie Tränendes Herz und prächtige Stauden wie die Astilbe bringen Farbe in den Halbschatten.
Nordseiten von Häusern oder Mauern sind zwar nicht von Sonnenschein verwöhnt, aber mit halbschattigen Lagen zu vergleichen. Mit diesem Standort kommen viele Pflanzen sehr gut zurecht. Aruncus (Geißbart), Astilbe, Campanula (Glockenblumen), Hortensie und Kaukasus-Gamander können sich dort bestens behaupten. Auch Stauden-Lerchensporn kommt mit Halbschatten gut zurecht - als Dauerblüher setzt er dort monatelang farbliche Akzente.
Pflanzen für schattige Lagen unter Bäumen
Schwieriger wird es in Schattenlagen unter Bäumen. Dort ist nicht nur der Lichteinfall gering, sondern es gibt auch das Problem der Wurzelkonkurrenz. Die größeren, oft schattenbringenden Gehölze nehmen einen großen Teil des Bodenvolumens ein und machen es der Unterpflanzung schwer, sich zu behaupten. Doch auch für diese Standorte kommen einige eindrucksvolle Stauden infrage.
Neben Farnen (besonders geeignet sind Filigran- und Glanzschildfarn) und Funkien zählen dazu Herbst-Anemonen, Elfenblumen, Maiglöckchen, Mandelwolfsmilch, Steinsame und Rauling. Ideal ist auch Balkan-Storchschnabel. Die Sorten "Czakor", "Spessart" und "Ingwersen" sind echte "Hungerkünstler", sie benötigen weder viel Wasser noch viele Nährstoffe und sind außerdem wintergrün. Auch in kalten Monaten tragen sie oft noch Laub.
Im zeitigen Frühjahr, wenn noch Licht unter die laubwerfenden Gehölze fällt, können dort Frühblüher wie Lenzrosen, Krokusse, Winterlinge und Scilla in Szene gesetzt werden.
Boden unter Nadelgehölzen verbessern
Problematisch ist der Bereich unter Nadelgehölzen, denn er ist trocken, sauer und dunkel. Der Humus, der aus den Nadeln entsteht, bildet keine gute Grundlage für Stauden. Es gibt aber eine Lösung für das Problem: Das Auftragen und Einarbeiten organischer Masse, dazu zählen Kompost, abgelagerter Rinder- und Pferdemist und Rindenmulch, erhöht die Chance auf Artenvielfalt um ein Vielfaches.
Teppiche aus Bodendeckerstauden
Liegen größere Teile des Gartens im Schatten, empfiehlt es sich, gleich ganze Teppiche aus Bodendeckerstauden zu pflanzen. So hat auch Unkraut weniger Chancen, sich auszubreiten. Geeignet sind unter anderem Waldmeister, Taubnessel, Balkan-Storchschnabel und Funkie. Schöne Akzente lassen sich mit Schaublatt setzen, die Pflanze ist mit ihren großen Blättern ein typisches Schattengewächs. Viele Pflanzen, die sich für schattige Standorte eignen, haben entweder sehr große oder aber viele kleine Blätter. Nur so haben sie genügend Blattoberfläche, um ausreichend Fotosynthese betreiben können.
Auch Schattenpflanzen brauchen Wasser
Zwar trocknet der Boden an schattigen Plätzen nicht so schnell aus wie in der Sonne und man muss die Pflanzen dort seltener gießen als an sonnigen Standorten. Dennoch brauchen auch Schattengewächse regelmäßig Wasser. Ist eine Staude bereits völlig ausgetrocknet, hilft nur ein radikaler Rückschnitt. Dieser ist auch zu empfehlen, um ältere Stauden zu verjüngen, sodass sie wieder kräftig neu austreiben. Nach dem Schnitt humose Gartenerde um den Wurzelstock herum verteilen und angießen, eventuell mit Hornspänen düngen.
Anzahl benötigter Pflanzen pro Quadratmeter unterschiedlich
Wer möchte, dass die bepflanzte Fläche möglichst schnell dicht bewachsen ist, sollte beim Pflanzen auf die benötigte Anzahl der Jungpflanzen achten, denn diese breiten sich unterschiedlich stark aus. Während man für einen Quadratmeter mit Rauling nur drei Pflanzen benötigt, sind es beim Balkan-Storchschnabel circa sieben.
Dunkle Ecken mit Deko-Elementen gestalten
Gerade die dunkleren Ecken eines Gartens bieten sich außerdem dafür an, dekorative Elemente einzusetzen. Helle Sitzmöbel, Steine, Tonfiguren und schön bepflanzte Zinkwannen kommen hier besonders gut zur Geltung. So wird aus dem eher ungeliebten Schattenplatz ein echter Hingucker.
Tummelplatz für Tiere
Außerdem sind schattige Ecken im Garten kleine Paradiese für Tiere. Dort lassen sich etwa Nistkästen für Vögel und Fledermäuse platzieren. Herumliegende Stämme, aufgeschichtetes Schnittgut und Laub sind ein idealer Rückzugsort für Nützlinge wie Igel, die den Garten auf ganz natürliche Weise beleben und bereichern.