Fledermäuse im Garten schützen
Fledermäuse sind gefährdet, denn sie finden nicht genug Nahrung und keinen Unterschlupf. Ein Fledermauskasten im Garten und die richtigen Pflanzen können den Tieren helfen.
In Deutschland sind laut Naturschutzbund Deutschland (NABU) 25 verschiedene Fledermausarten heimisch. Viele sind gefährdet, einige Arten sogar stark, denn die natürlichen Lebensräume der kleinen Säugetiere werden immer kleiner oder verschwinden ganz. Monokulturen und der Einsatz von Insektiziden in der Landwirtschaft verringern das Nahrungsangebot. Außerdem finden die Tiere nicht genügend geeignete Quartiere, etwa weil Dachböden gedämmt und Hohlräume verschlossen werden. Wer Fledermäusen helfen möchte, kann das mit ganz einfachen Mitteln tun.
Fledermauskästen bieten Unterschlupf
Fledermauskästen am Haus oder im Garten bieten den Tieren einen geeigneten Unterschlupf zum Schlafen, einige sind sogar als Überwinterungsquartiere geeignet. Die Kästen gibt es aus Leichtbeton oder aus Holz und in vielen verschiedenen Ausführungen. Sie können an einem Baum, am Haus oder an der Garage aufgehängt werden. "Der Kasten muss möglichst hoch - mindestens auf drei Metern - hängen, damit Katzen oder Marder ihn nicht erreichen können, und nicht in der prallen Sonne", rät Biologin Anne Ipsen. Gut sei es außerdem, den Kasten so zu positionieren, dass die Tiere einen freien Anflug haben.
Unterschlupf für Fledermäuse kaufen oder selbst bauen
Die Kästen sind bei Naturschutzorganisationen wie dem NABU, in Zoo- und Gartengeschäften und in großer Auswahl im Internet erhältlich. Basismodelle gibt es ab 16 Euro. Wer Spaß an der handwerklichen Arbeit hat, kann auch selbst einen Kasten aus Holz bauen. Dabei unbedingt darauf achten, dass der Einflugschlitz nicht zu breit ist (max. 2,5 cm), damit andere Tiere nicht hineinkommen können. Außerdem muss die Rückwand eine raue Oberfläche oder Rillen haben, damit die Fledermäuse sich daran festkrallen können.
Spezielle Ziegel für Dachböden
Auch auf ungenutzten Dachböden kann man Fledermäusen ein passendes Quartier bieten. Spezielle Fledermausdachziegel ermöglichen ihnen den Ein-und Ausflug. Bedenken, dass die Tiere stören oder den Raum verschmutzen, muss niemand haben. Im Gegenteil: "Die Fledermäuse halten den Menschen Schädlinge wie Käfer und Insekten vom Hals. Ihr Kot ist geruchsneutral. Es reicht, im Frühjahr, wenn sie ausgeflogen sind, einmal den Dachboden zu fegen", erklärt Biologin Ipsen.
Den Garten fledermausfreundlich gestalten
Hilfreich ist es auch, den Garten möglichst artenreich zu gestalten und Pflanzen anzusiedeln, die nachtaktive Insekten wie Mücken und Nachtfalter - die Lieblingsspeisen von Fledermäusen - anlocken. Geeignete Gehölze sind Sommerflieder, Liguster, Schneeball und Holunder. Als Stauden bieten sich Phlox, Nachtkerze und Ziertabak an. Kräuter sind gleich zweifach nützlich - für Mensch und Tier. Borretsch, Minze, Majoran, Schnittlauch, Salbei und Zitronenmelisse sollten daher im Garten nicht fehlen. Auch zahlreiche Sommerblumen wie Lichtnelke, Stechapfel und Weidenröschen sind fledermausfreundlich. Eine Liste mit allen geeigneten Pflanzen bietet der NABU an.
Wasser lockt Mücken an, deshalb ist ein Teich im Garten ökologisch sinnvoll. Ein Bottich mit Wasser tut es aber auch. Angst, von Mücken gestochen zu werden, brauchen Gartenbesitzer übrigens nicht zu haben. Fledermäuse sind sehr hungrig, eine Zwergfledermaus etwa kann bis zu 4.000 Mücken pro Nacht vertilgen.