VIDEO: Nützlinge im Winter schützen: Ein Igelhaus selbst bauen (4 Min)

Tieren im Garten beim Überwintern helfen: Darauf kommt es an

Stand: 06.11.2024 14:14 Uhr

Wildtiere wie Igel, Insekten oder Fledermäuse haben immer mehr Probleme, ein Winterquartier zu finden. Mit einem geeigneten Unterschlupf können Gartenbesitzer ihnen helfen.

Viele Tiere erfüllen in der Natur wichtige Aufgaben - etwa, indem sie Obstbäume und Beerengehölze befruchten oder Schädlinge vertilgen. Diesen sogenannten Nützlingen fehlen oft Lebensraum und Nahrungsquellen. Auch in Privatgärten finden sie zwischen penibel geharkten Rasenflächen und exotischen Pflanzen keinen geeigneten Unterschlupf. Wer Wildtieren Schutz und Nahrung bieten möchte, sollte seinen Garten naturnah gestalten und an einigen Stellen Laub, Äste und Steine liegen lassen. Für einige Tiere kann man zusätzlich spezielle "Häuser" kaufen oder selbst bauen. Eichhörnchen, Siebenschläfer und Haselmaus freuen sich über geeignete Futterkästen.

Igeln ein Winterquartier im Garten schaffen

Igel ziehen sich je nach Witterung ab Oktober in ein Winterquartier zurück. Das können Laub- oder Steinhaufen, alte Baumstümpfe, Hecken oder Holzstapel sein. Auch ein mit Laub bedeckter umgedrehter Karton oder eine Holzkiste bieten den Tieren Schutz. Wichtig: Igel sollten dort überwintern, wo sie zu Hause sind - nämlich draußen in der Natur. Das Hamburger Tierheim Süderstraße warnt davor, die Tiere zu umsorgen, denn das schadet ihnen. "Wurden die Igel vom Menschen den ganzen Winter versorgt und gepflegt, haben sie es im kommenden Frühjahr schwer, sich in einem neuen fremden Revier zurechtzufinden und sich gegen Artgenossen durchzusetzen", erklärt Diplom-Biologe Sven Fraaß.

Weitere Informationen
Vor einem großen Laubhaufen steht ein Schild mit der Aufschrift "Igelhotel". © NDR Foto: Kay und Anja Stromeyer

Ein Igelhaus zum Überwintern bauen

Ob Laubhaufen oder Igelhäuschen: Naturfreunde können Igeln mit einfachen Mitteln ein Winterquartier schaffen. mehr

Fledermäusen mit einem Kasten Unterschlupf gewähren

Fast alle in Deutschland lebenden Fledermausarten gelten laut BUND als gefährdet. Wer den Tieren helfen möchte, kann am Haus oder im Garten einen Fledermauskasten anbringen. Die Kästen aus Holz oder Beton eignen sich als Unterschlupf zum Schlafen oder als Überwinterungsquartier. Eine weitere Hilfe für Fledermäuse sind spezielle Dachziegel. Sie werden einfach anstelle eines herkömmlichen Ziegels am Dach befestigt und ermöglichen den Ein-und Ausflug in ungenutzte Dachböden.

Weitere Informationen
Nahansicht einer Brillenblattnasen-Fledermaus © Noctalis Bildarchiv

Fledermäuse im Garten schützen

Fledermäuse sind gefährdet, denn ihnen fehlen Nahrung und Lebensraum. Ein Fledermauskasten und bestimmte Pflanzen können helfen. mehr

Insektenhotels sind auch ein gutes Winterquartier

Für Nützlinge wie Hummeln, Marienkäfer, Ohrenkneifer oder Florfliegen gibt es sogenannte Insektenhotels. Sie sind nicht nur praktische Nisthilfen im Frühjahr und Sommer, sondern auch als Winterquartiere gut geeignet und sollten deshalb unbedingt auch über die kalte Jahreszeit im Garten bleiben. Wichtig ist, das Insektenhotel nach Süden hin auszurichten und darauf zu achten, dass Regenwasser ablaufen kann. Laut NABU sind allerdings viele im Handel erhältliche Insektenhotels nicht zu empfehlen. Häufig ist das verbaute Material ungeeignet oder die Bauweise entspricht nicht den Erfordernissen. Am besten ist es deshalb, selbst ein Insektenhotel zu bauen. Bauanleitungen gibt es beispielsweise auf der Website des NABU.

Weitere Informationen
Ein Insektenhotel an der Holzwand eines Schuppens. © Colourbox Foto: -

Mit einem Insektenhotel Nützlinge schützen

Für Insekten wird es immer schwieriger, Platz zum Nisten zu finden. Ein Insektenhotel bietet den Tieren Unterschlupf. mehr

Futterstellen für Eichhörnchen und Vögel

Einige einheimische Tiere wie beispielsweise Eichhörnchen und Vögel, die im Winter nicht nach Süden ziehen, benötigen keine Hilfe beim Bau eines Unterschlupfes. Sie können jedoch in der kalten Jahreszeit durch geeignete Futterstellen bei der Nahrungssuche unterstützt werden.

Keine falsch verstandene Tierliebe

Tieren zu helfen, indem man ihnen Futterquellen und Unterschlupf bietet, ist eine gute und wichtige Sache. Allerdings sollte man sich stets darüber im Klaren sein, dass es sich um Wildtiere handelt. Sie sollten in Ruhe gelassen und möglichst nicht angefasst werden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob ein Tier Hilfe braucht, etwa weil es verletzt ist, kontaktieren Sie beispielsweise ein Tierheim oder Experten von Naturschutzverbänden und lassen sich beraten.

Weitere Informationen
Eine Hummel sitzt im Bieneninstitut Celle auf einer Blume. © dpa-Bildfunk Foto: Christophe Gateau
32 Min

Insektenfeundlicher Garten: Die besten Tipps und Tricks

Hummeln, Bienen, Schmetterlinge: Wer einen insektenfreundlichen Garten anlegt, bietet zahlreichen Insekten ein Zuhause. 32 Min

Biene sammelt Nektar an einer Obstbaumblüte © Colourbox Foto: Jürgen Brochmann

Wildbienen: Kleine Helfer im Garten

Wildbienen sind wichtige Helfer bei der Bestäubung von Blumen und Pflanzen. Einfache Nisthilfen bieten ihnen Lebensraum. mehr

Dieses Thema im Programm:

Rasch durch den Garten | 02.10.2023 | 21:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Wildtiere

Mehr Gartentipps

Der Zweig einer Nordmanntanne in Nahaufnahme. © picture alliance/dpa Foto: Fredrik von Erichsen

Nicht nur zu Weihnachten schön: Beliebte Nadelbäume pflanzen

Nordmanntanne, Edeltanne und Fichte sind die meistgekauften Nadelbäume zu Weihnachten. Sie sehen auch im Garten schön aus. mehr

Weiße Blüte einer Christrose © imago images / Petra Schneider

Gartentipps für Dezember

Je nach Witterung müssen exotische Pflanzen nun spätestens ins Haus. Draußen sorgen Christrosen für Farbtupfer. mehr

Frühlingsblumen in einer Kiste und Übertöpfen © fotolia Foto: Jeanette Dietl

Gartenkalender: Tipps von Januar bis Dezember

Jeden Monat gibt es im Garten etwas zu erledigen. Ein Überblick mit den wichtigsten Tipps, nach Monaten sortiert. mehr