Niedersachsen will Windkraft-Ausbau per Gesetz beschleunigen
Niedersachsen will beim Ausbau der Windkraft Tempo machen. Helfen dabei soll ein eigenes Windenergie-Gesetz. Dieses soll über die Vorgaben des Bundes hinausgehen.
Über das geplante Gesetz sollen jeder Kommune eigene Ausbauziele vorgegeben werden, sagte Umweltminister Christian Meyer (Grüne) der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Anwohnende sollen sich zudem künftig mit bis zu 20 Prozent an Wind- und Solarparks beteiligen können. Außerdem sollen Genehmigungen und Planungen neuer Windkraftanlagen vereinfacht und beschleunigt werden. Meyer hofft, durch die Maßnahmen die für Windräder ausgewiesenen Flächen in drei bis vier Jahren zu verdoppeln.
Meyer: "Wir machen es ein bisschen schneller"
Mit dem eigenen Gesetz will Niedersachsen demnach Vorgaben des Bundes übertreffen. Das ab Februar geltende "Wind-an-Land-Gesetz" der Bundesregierung sieht vor, dass bis Ende 2032 zwei Prozent der Bundesfläche für die Windenergie ausgewiesen werden. Niedersachsen plane nun, 2,2 Prozent der Landesfläche bis zum Jahr 2026 für Windkraft auszuweisen. "Wir machen es ein bisschen schneller", sagte Meyer der Zeitung.
Weniger Windkraftanlagen genehmigt als im Vorjahr
In den vergangenen Jahren stockte der Ausbau von Windanlagen in Niedersachsen. In den Landkreisen Oldenburg und Northeim beispielsweise wurden nach Informationen des NDR in Niedersachsen im Jahr 2022 weniger Anlagen genehmigt als noch ein Jahr zuvor. Nach Angaben der Kommunen liegt das unter anderem an juristischem Streit über Naturschutzgebiete und am Widerstand von Anwohnerinnen und Anwohnern. Aber auch langwierige Genehmigungsverfahren seien ein Problem, sagte eine Sprecherin des Regionalverbands Großraum Braunschweig.