Daniel Günther ist neuer Oldenburger Grünkohlkönig
Der neue Grünkohlkönig kommt aus Schleswig-Holstein: Am Montag hat Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) das Amt beim "Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten" in Berlin angetreten.
Es lebe Daniel der Erste! Nach insgesamt 200 Kilogramm Grünkohl, 60 Kilo Pinkel, 90 Kilo Kasseler und jede Menge launiger Reden für die geladenen Gäste bekam Günther die Kohlkette umgehängt und eine Grünkohl-Palme überreicht. Der friedliche Machtwechsel vom bisherigen Kohlkönig, SPD-Verteidigungsminister Boris Pistorius, zum CDU-Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein ist vollbracht: Günther ist neuer Grünkohlkönig von Oldenburg. Ein Amt, mit dem er sich jetzt schon verbunden fühle, so Günther. Schließlich gebe es in Dithmarschen die größte zusammenhängende Kohlanbauregion Europas und insofern sei er mit dem Grünkohl-Essen durchaus vertraut.
Kohlkönig Günther will Zusammenarbeit mit Niedersachsen stärken
Diese Verbundenheit zwischen Schleswig-Holstein und Niedersachsen weiter auszubauen - daran will der neue Grünkohlkönig Günther während seiner einjährigen Regentschaft arbeiten. Die Zusammenarbeit würde im Norden ja ohnehin schon sehr gut klappen. Im Gegensatz zu der zu seinem Parteikollegen von der CSU, Markus Söder. Dieses Verhältnis sei bekanntermaßen deutlich angespannter. Aber er versuche wirklich, das zu verbessern. Er sage fast gar nicht mehr, dass die CDU in Schleswig-Holstein bei den Landtagswahlen mehr Stimmen geholt hat als die CSU in Bayern.
Schirmherr Weil setzt auf neuen Kohlkönig
Augenzwinkernd fügt er hinzu, dass er auch überhaupt nicht verstehe, warum die Grünen jetzt bei der Zustimmung zum Sondervermögen so "rumzickten". Nur weil die Union jetzt genau das wolle, was die Grünen schon vor der Wahl vorgeschlagen hätten und sie von der CSU fortwährend beleidigt würden? Und - wieder etwas ernster - stellte Kohlkönig Günther fest: So stelle er sich seine Regentschaft nicht vor. Er möchte gelassen und freundlich als Kohlkönig regieren und als Ministerpräsident mit seinen Nachbarländern zusammenarbeiten. Das kommt auch bei Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) gut an, der als Schirmherr des Gröönkohl-Ätens mit an der Auswahl von Günther als Kohlkönig beteiligt war. Denn auf wen, fragte Weil, solle man sich in diesen Zeiten verlassen, wenn nicht auf die Bundesländer.
Namhafte Politiker wurden Grünkohlkönig
Das "Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten" hat Tradition. Seit 1956 lädt die Stadt Oldenburg Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur in die Hauptstadt ein, um bei Grünkohl, Pinkel und Kassler Kontakte zu knüpfen und zu vertiefen und um für die Dauer von einem Jahr einen Oldenburger Grünkohlkönig zu küren. Unter den bisherigen Regenten waren Landes- und Bundesminister, Parteichefs, Ministerpräsidenten und sogar Bundeskanzler wie Helmut Kohl (CDU). Auch Joschka Fischer (Grüne) und Christian Lindner (FDP) waren schon Kohlkönig von Oldenburg.
200 Kilogramm Grünkohl an einem Abend
Wer vom sogenannten Kurfürsten-Kollegium (Mitglied ist unter anderem der niedersächsische Ministerpräsident) auserwählt worden ist, muss sich als Erstes mit einer launigen Rede bei den rund 280 Gästen in der niedersächsischen Landesvertretung in Berlin bewähren. Außerdem sollte er im Laufe seiner einjährigen Regentschaft sein "Kohlvolk" besuchen und zum Kramermarkt nach Oldenburg kommen. Und natürlich sollte er Grünkohl mögen.
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