Die Lüneburger Volleyballer gucken © picture alliance / nordphoto GmbH
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AUDIO: Lüneburg-Trainer Hübner: "Sind an unsere Grenzen gekommen" (1 Min)

Lüneburger Volleyballer unterliegen Zawiercie im Hinspiel klar

Stand: 12.03.2025 09:55 Uhr

Die Bundesliga-Volleyballer der SVG Lüneburg haben das Hinspiel des Champions-League-Viertelfinals klar verloren. Die Niedersachsen unterlagen dem polnischen Spitzenclub CMC Warta Zawiercie am Dienstagabend in eigener Halle glatt in drei Sätzen (15:25, 21:25, 14:25).

von Tobias Knaack

Die Lüneburger enttäuschten bei ihrem ersten Viertelfinal-Spiel im wichtigsten europäischen Vereinswettbewerb keineswegs und boten dem haushohen Favoriten insbesondere im zweiten Satz und zu Beginn des dritten Durchgangs einen tollen Kampf. Insgesamt aber waren sie dem polnischen Topclub klar unterlegen, der sich, wann immer es nötig war, deutlich steigern konnte.

Coach Hübner "schwer beeindruckt" von Zawiercie

Insbesondere das druckvolle Spiel von Jurii Gladyr, Karol Butryn und Aaron Russell - sowohl bei den Aufschlägen als auch in den Angriffsschlägen - bekam die SVG zu selten verteidigt. Sein Team sei "ganz gut eingenordet worden", gab SVG-Trainer Stefan Hübner zu: "Ich habe lange nicht mehr Volleyball auf so hohem Niveau gesehen." Lüneburg sei an seine "Grenzen gekommen", so der 49-Jährige. Zawiercie habe "unglaublichen Druck gemacht, mit ganz wenig Fehlern gespielt". 

Hübner sieht in der deutlichen Niederlage aber auch einen kleinen positiven Aspekt. Es könne "Inspiration sein für unsere jungen Spieler, wohin die Reise gehen kann, wenn man auf Schlaghärte und Varianten blickt", erklärte der SVG-Coach: "Ich war schwer beeindruckt. Ich schaue mir das auf Video nochmal an, und dann versuchen wir ein bisschen was daraus zu lernen."

Erster Satz im Schnelldurchlauf

Vor den 3.200 Zuschauern in der ausverkauften Arena stellten die vom deutschen Bundestrainer Michal Winiarski trainierten Gäste ihre Klasse direkt unter Beweis, der erste Satz war eine ganz schnelle Geschichte: Er begann mit einem Ass von Gladyr und er endete mit zwei Assen des Ukrainers. Nach 20 Minuten ging Durchgang eins mit 25:15 an die Polen.

Hübners Mannschaft tat sich insbesondere in der Annahme extrem schwer und kam so selbst kaum in geordnete Angriffe. Viel zu selten konnten die Lüneburger aber auch die krachenden Schläge der Polen blocken - eine Ausnahme: Oskar Espeland zum 7:12 aus SVG-Sicht. Dennoch war es ein Klassenunterschied, den Gladyr standesgemäß mit zwei Assen am Ende untermauerte.

SVG im zweiten Durchgang deutlich verbessert

Der Start in den zweiten Satz machte dann allen Hoffnung, die es in der Arena mit den "LüneHünen" hielten - zweimal kamen sie zum Ausgleich (2:2 und 3:3). Dann zogen die Polen zwar erneut davon, anders als im ersten Durchgang aber mussten die Niedersachsen nicht direkt abreißen lassen. Xander Ketrzynski zum 8:10 und Theo Mohwinkel zum 9:13 zündeten die Halle mit ihren schönen Punkten an.

Und plötzlich agierte die SVG auf Augenhöhe, steigerte sich auch in der Annahme und kam zwischenzeitlich immer wieder bis auf einen Zähler ran (15:16 und 20:21). Bis in die "Crunchtime" hielt das Hübner-Team den Satz offen, im entscheidenden Moment aber setzten sich die Polen ab. Mohwinkel setzte einen diagonalen Schlag ins Aus - 21:25 hieß es nach 28 Minuten.

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Guter Start in Satz drei, doch Zawiercie zu stark

Satz drei begann aus Lüneburger Sicht sogar noch verheißungsvoller mit zwei Führungen zum 1:0 und 2:1. Danach aber rissen die Polen das Spiel wieder an sich. Nun erinnerte es, auch weil die SVG selbst wieder mehr Fehler machte, an die Dominanz des ersten Durchgangs. Schnell setzte sich Zawiercie auf 11:6 und 15:7 ab.

Den Gästen gelang nun wieder alles, den Lüneburgern flogen Blocks, Asse und Angriffsschläge um die Ohren. Selbst der portugiesische Zuspieler Miguel Tavares hämmerte einen Ball zum 15. Punkt der Polen ins Feld. Die SVG "rettete" sich immerhin auf eine zweistellige Punktzahl, bekam zum Ende hin aber deutlichen Anschauungsunterricht.

Das Rückspiel findet am kommenden Dienstag (18. März) in Zawiercie statt - das Finalturnier vom 16. bis 18. Mai ebenfalls in Polen, in Lodz. Für die SVG könnte das bei aller Kampfkraft unerreichbar sein.

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Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 11.03.2025 | 22:25 Uhr

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