VW zieht Bilanz: Gewinn bricht um mehr als 30 Prozent ein
VW hat seine Jahresbilanz für 2024 veröffentlicht. Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Der Wolfsburger Konzern hat deutliche Einbußen zu verzeichnen.
Der Volkswagen-Konzern hat 2024 unter dem Strich 12,4 Milliarden Euro verdient - das sind knapp 31 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Grund für den Rückgang seien etwa ein harter Wettbewerb in China und hohe Umbaukosten. Auch die Umsatzrendite in Höhe von 5,9 Prozent ist nach 7,0 Prozent im Vorjahr gesunken, fiel aber besser aus als von VW selbst zunächst erwartet. Die Umsatzrendite beschreibt das Verhältnis zwischen dem Gewinn und dem Umsatz eines Unternehmens.
So viel weniger Fahrzeuge wurden verkauft
Im September hatte der Autobauer aus Wolfsburg zum zweiten Mal kurz hintereinander seine Gewinnprognose gesenkt. VW-Vorstandschef Oliver Blume hatte das operative Ergebnis auf 18 Milliarden Euro bei einer Umsatzrendite von rund 5,6 Prozent taxiert. Zuvor war das Unternehmen von 6,5 bis 7,0 Prozent ausgegangen. Volkswagen hat 2024 weltweit 2,3 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft - das entspricht rund neun Millionen Fahrzeugen.
Dividende von VW wird deutlich gekürzt
Ein Plus verzeichnete VW 2024 hingegen beim Umsatz. Er stieg um ein Prozent auf 324,7 Milliarden Euro. Dies führt das Unternehmen laut einer schriftlichen Mitteilung auf eine positive Entwicklung im Bereich Finanzdienstleistungen zurück. Die Dividende soll um 30 Prozent auf 6,36 Euro je im Dax notierter Vorzugsaktie gekürzt werden. Das ist mehr als erwartet.
VW-Chef rechnet mit weiteren Einbußen in China
Der Konzern gab zudem einen Ausblick auf das laufende Jahr. Demnach wird ein Umsatzwachstum angestrebt, die Erlöse sollen das Vorjahr um bis zu 5 Prozent übertreffen. "2025 steht weiterhin im Zeichen der konsequenten Umsetzung", kündigte VW-Chef Blume an. "Unsere Transformation gewinnt an Substanz und Geschwindigkeit." Eher pessimistisch fällt der Blick auf die Zukunft von VW in China aus. Dort sackte das operative Ergebnis der dortigen Gemeinschaftsunternehmen von 2,6 auf 1,7 Milliarden Euro ab. In diesem Jahr rechnet Blume nur noch mit rund 0,5 bis 1,0 Milliarden Euro aus der Volksrepublik.
35.000 Arbeitsplätze sollen bis 2030 bei VW wegfallen
Im Dezember hatten sich Gewerkschaft und Vorstand auf eine Sanierung der Kernmarke VW geeinigt - unter anderem sollen 35.000 Arbeitsplätze bis 2030 in Deutschland wegfallen. Zudem ist unter anderem eine Kürzung der Produktion in den deutschen Werken um 734.000 Autos vorgesehen. Vorstand und Management sollen überdies auf Gehalt verzichten.
VW-Prämie höher als im Vorjahr
Für VW-Mitarbeitende gab es heute eine weitere Nachricht: Der ungekürzte Bonus fällt etwas höher als im Vorjahr aus. Er umfasst insgesamt 4.799,50 Euro. Im vergangenen Jahr hatte VW 4.735 Euro pro Mitarbeiter ausgezahlt. Es ist voraussichtlich das vorerst letzte Mal, dass die Angestellten einen ungekürzten Bonus erhalten.
