Wenn Mächtige zu Verbrechern werden: Ausstellung in Braunschweig
An diesem Samstag beginnt eine "True Crime" Ausstellung in Braunschweig. Sie zeigt, wie Staatsoberhäupter ihre Macht ausgenutzt haben und ruft junge Menschen auf, sich für Freiheit und demokratische Werte einzusetzen.
Die neue Ausstellung "True Crime Cast - Macht und Gewalt im Portrait" zeigt Päpste, Fürsten und andere einflussreiche Persönlichkeiten, die ihre Macht für willkürliche Gesetze, Gewalt gegen Andersdenkende oder militärische Expansion ausgenutzt haben. Laut Thomas Richter, Museumsdirektor, richtet sich die Ausstellung besonders an junge Menschen. Denn sie zeige, wie "wir heute geschützt sind vor der Willkür und vor dem Machtrausch einzelner", und zwar durch moderne demokratische Staatswesen. Freiheit sei ein hohes Gut, das "auch heute noch geschützt und verteidigt werden muss", sagt Richter.
Verbrechen der Vergangenheit - Parallelen zum Heute
Gezeigt werden bis Ende August rund 30 illuminierte und vergoldete Graphiken aus der Renaissance und dem Barock. Viele der Portraitierten wurden zu ihrer Zeit verehrt - heute werfen ihre Taten moralische Fragen auf. Beispielsweise: Ludwig XIV., der "Sonnenkönig", führte zahlreiche Kriege; Cosimo I. de'Medici nutzte Gesetze zur Bereicherung; Papst Pius V. verfolgte Andersgläubige brutal. Die Ausstellung soll dazu anregen, Macht und ihre Ausübung immer auch kritisch zu hinterfragen.
Aktuelle politische Bezüge sind in der Ausstellung nicht geplant, aber: "Angesichts der täglichen Nachrichten mögen sich bei der einen oder anderen Begebenheit aber durchaus Parallelen aufdrängen", sagt Thomas Richter.
