Nach Bomben-Sprengung: Zwei Wochen Sperrungen in Laatzen
Bei der Sprengung zweier Blindgänger in Laatzen bei Hannover wurden Straßenbahngleise und Oberleitungen beschädigt. Verkehrsteilnehmer müssen noch mindestens zwei Wochen mit Einschränkungen rechnen.
So lange soll es dauern, bis die Schäden behoben sind, heißt es vonseiten der Infrastrukturgesellschaft der Region Hannover. Die Kosten werden auf etwa eine halbe Million Euro geschätzt. Beschädigt wurden die Gleise der Stadtbahnlinie 1. Eine der Bomben lag direkt unter dem Gleisbett. Es habe sich ein richtiger Krater im Gleisbett gebildet, teilten die Verkehrsbetriebe Üstra via Twitter mit. Bis zum Ende der Reparaturen leitet die Üstra die Bahnen auf der Strecke um - voraussichtlich bis zum letzten Märzwochenende. So soll die Linie 1 in Richtung Sarstedt über Grasdorf fahren, so die Üstra. Nach Laatzen-Mitte fährt ersatzweise ein Busverkehr.
Sprengung verursacht Schäden an B443
Die zweite Bombe, die Experten sprengen mussten, lag an der B443. Wegen Reinigungsarbeiten waren die B443 und die B6 in Richtung Süden zunächst jeweils im Bereich Laatzen-Messe-Süd-Rethen gesperrt. Laut Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr wird die Sperrung der B443 im Bereich des Brückenbauwerkes über die B6 voraussichtlich bis Freitag andauern. Auch die Erich-Panitz-Straße zwischen Wülferoder Straße und Leine-Center ist bis zum Wochenende nicht befahrbar. Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer müssen sich in den Bereichen auf Behinderungen einstellen.
Stadt Laatzen warnt vor falschen Gutachtern
Im ehemaligen Sperrgebiet der beiden gesprengten Bomben warnt die Stadt Laatzen derweil vor Betrügern. Diese würden sich als Gutachter im Auftrag der Stadt ausgeben, um sich so Zutritt zu Häusern und Wohnungen zu verschaffen, teilte ein Sprecher der Stadtverwaltung mit. Die Stadt warnt deshalb davor, fremde Personen herein zu lassen. Sie rät in solch einem Fall, die Polizei zu informieren.
Experten konnten dritten Blindgänger in Laatzen entschärfen
Neben den beiden gesprengtenFliegerbomben konnte ein dritter Blindgänger entschärft werden. Die Arbeiten dauerten bis in die Nacht zu Montag - und wurden immer wieder von Menschen gestört, die sich unerlaubt im Sperrbereich aufgehalten hatten. Die rund 20.000 evakuierten Anwohnerinnen und Anwohner konnten in der Nacht in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. Gebäudeschäden gab es durch die Sprengungen nicht. Statiker stellten in der Nacht nach der Sprengung keine Druckrisse an den Häusern in Laatzen fest. Auch Fenster seien nicht kaputtgegangen, sagte eine Stadtsprecherin.