Gastgewerbe im Land in Not: Tausende Arbeitskräfte fehlen
Dem niedersächsischen Gastgewerbe fehlen etwa 10.000 Arbeitskräfte. Laut Deutschem Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Niedersachsen betrifft der Mitarbeitermangel alle Bereiche der Branche.
So suchten sowohl Hotels als auch Restaurants und Bars Angestellte. "Gefühlt sucht jeder Betrieb im niedersächsischen Gastgewerbe Mitarbeiter", sagte Dehoga-Geschäftsführer Rainer Balke. Dabei tauche das Problem nicht nur in ländlichen Regionen auf. Auch Großstädte und Universitätsstädte seien betroffen.
Vielen Betrieben fehlen Auszubildende
Zudem sind neue qualifizierte Fachkräfte rar. Zwar habe sich die Zahl der Auszubildenden im vorigen Jahr leicht erhöht, allerdings sind laut Balke immer noch nicht die Zahlen aus 2019 erreicht. In dem Jahr gab es im Gastgewerbe nach Angaben von Dehoga noch über 4500 Auszubildende, 2021 seien dagegen nur noch rund 3900 gemeldet gewesen. Die Zahlen für 2022 liegen noch nicht vor.
Mehr Gehalt und flexiblere Arbeitszeiten
Der Mitarbeitermangel erkläre sich laut Balke durch den demografischen Wandel und sinkende Zahlen von Schulabgängern. Weiter haben die Schließungen während der Corona-Pandemie zu einem Vertrauensverlust in die Branche geführt. Dabei seien die Arbeitsbedingungen aufgrund von Tarifabschlüssen und flexibleren Arbeitszeiten, beispielsweise durch eine Vier-Tage-Woche, besser geworden, sagte der Dehoga-Geschäftsführer. Um das Gastgewerbe weiter zu stärken, fordert der Verband von der Politik, die abgesenkte Mehrwertsteuer auf Speisen dauerhaft beizubehalten. Für diese gilt bis Ende des Jahres der ermäßigte Steuersatz von sieben Prozent.