Ein Warnschild, das auf erhöhte Waldbrandgefahr aufmerksam macht © picture alliance swen pförtner Foto: Swen Pförtner

Waldbrandgefahr im Norden: So hoch ist das Risiko in Ihrer Region

Stand: 05.11.2024 08:30 Uhr

Daten zeigen, wie groß die Gefahr für Waldbrände in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen derzeit ist - und wie sich die Lage voraussichtlich entwickeln wird.

von Anna Behrend

Derzeit kein hohes Risiko für Waldbrände im Norden

Derzeit meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) für 0 von 105 Stationen im Norden eine mittlere Waldbrandgefahr. An 105 Stationen ist sie gering oder sehr gering. Die höchsten Warnstufen (Hohe oder sehr hohe Gefahr) werden derzeit in den Nord-Bundesländern nicht erreicht.

DWD misst Wetterdaten an 105 Stationen im Norden

Der DWD veröffentlicht täglich einen Index, der angibt, wie hoch die regionale Waldbrandgefahr ist. Für die Nord-Bundesländer Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Bremen wird er basierend auf den Wetterdaten von 105 Messstationen ermittelt.

Die örtliche Einschätzung der Lage kann von der des DWD abweichen. Mehr Informationen dazu gibt es auf den Webseiten der Behörden, die regional für die Wälder zuständig sind.

Mehr als 1000 Waldbrände im Jahr 2023

Insgesamt verzeichnet die neueste Waldbrand-Statistik für das Jahr 2023 in ganz Deutschland 1.059 Waldbrände (Vorjahr: 2.397 Brände), betroffen war eine Fläche von rund 1.200 Hektar. Die verbrannte Fläche entspricht damit in etwa der nordfriesischen Insel Langeneß. Die Anzahl der Brände 2023 lag knapp unter dem Mittel von 1.157 Bränden. Die meisten Brände gab es in Brandenburg. Von den norddeutschen Bundesländern war die Zahl der Waldbrände in Niedersachsen mit 224 am höchsten, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern mit 57. Im deutschlandweiten Ländervergleich weist Mecklenburg-Vorpommern die zweitgrößte verbrannte Fläche (192 Hektar) auf.

Rund 77 Prozent der Waldfläche verbrannte aus ungeklärten Ursachen. Bei 14 Prozent der Brandfläche deutschlandweit wurde als Ursache Fahrlässigkeit festgestellt. Bei knapp 5 Prozent waren "handlungsbedingten Einwirkungen" der Grund - dazu zählen auch Entzündung durch Munition auf Truppenübungsplätzen.

Neben der Größe des Bundeslandes und den Maßnahmen zur Waldbrandvermeidung und -bekämpfung, hängt die Zahl der Brände auch mit den regionalen klimatischen und hydrologischen Gegebenheiten sowie der Beschaffenheit des Waldes zusammen. Weite Teile Nordostdeutschlands, das östliche Nordwestdeutschland und das Oberrheinische Tiefland sind daher laut Umweltbundesamt (UBA) häufiger von Waldbränden betroffen als andere Regionen Deutschlands.

Risikountersuchungen sagen laut UBA für die kommenden Jahrzehnte insgesamt ein steigendes Waldbrandrisiko für Deutschland voraus. Denn die Temperaturen in den Frühjahrs-, Sommer- und Herbstmonaten sollen steigen, die Niederschläge hingegen abnehmen.

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