Der Streik im Ticker: Hunderte demonstrieren in Hannover
Die Gewerkschaften ver.di und EVG haben heute für den ganzen Tag bundesweit zu großen Streiks aufgerufen - und das zum Beginn der Osterferien. Busse und Bahnen stehen in Niedersachsen vielerorts still, am Flughafen Hannover bleiben die Flugzeuge am Boden. Die aktuellen Informationen hier live im Ticker.
Das Wichtigste zum Streik im Überblick:
- Bahnverkehr in Niedersachsen kommt zum Stillstand
- Auswirkungen der Streiks treffen auch Privatbahnen
- Großes Verkehrschaos bleibt aus
- Keine regulären Flüge am Airport Hannover
- Gewerkschaften demonstrieren in Hannover und Göttingen
- Stadtbusse fahren in vielen Orten
- Containerriesen warten vor der Elbe
- Fährverbindungen und Seeschifffahrt nicht vom Streik betroffen
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Bahnstreik trifft Häfen in Brake und Braunschweig
Auch am Braker Hafen gibt es am Montag Einschränkungen. Zwei Güterzüge wurden heute Morgen noch entladen, nun stehen sie dort. Der Hafen selbst wird nicht bestreikt, allerdings sorgt der Ausstand bei der Bahn auch in Brake für Probleme. Das dürfte auch Auswirkungen auf Lieferketten haben. Der Braker Hafen ist ein wichtiger Stückguthafen. Holz und Baustoffe gehören zu den Gütern, die dort in großer Zahl umgeschlagen werden - und die derzeit auf dem Markt nachgefragt sind. Dennoch habe der Streik keine nennenswerten Auswirkungen für den Logistik-Part von nports, sagt Sprecher Holger Banik.
In Braunschweig läuft der Hafenbetrieb annähernd normal. Es werde regulär gearbeitet, sagte Jens Hohls, Geschäftsführer der Hafengesellschaft Braunschweig. Die Schiffe hingen an Schleusen im Raum Lüneburg. Das sei ärgerlich, aber gut planbar gewesen. Unternehmen, die etwa auf Kohle angewiesen seien, hätten vorgesorgt. Allerdings steht auch in Braunschweig die Bahn still. Auswirkungen des Streiks könnten noch eine Woche spürbar sein, so Hohls.
Hunderte demonstrieren in Hannover und Göttingen
Am großen Verkehrs-Streiktag haben in Hannover und Göttingen Hunderte Menschen an Demonstrationen und Kundgebungen der Gewerkschaften EVG und ver.di teilgenommen. Laut Polizei beteiligten sich in Hannover rund 200 Personen an der gemeinsamen Abschlussveranstaltung. Zwischenfälle gab es den Beamten zufolge nicht. Zuvor hatten sich in Göttingen rund 160 Beschäftigte der Eisenbahn sowie der Göttinger Verkehrsbetriebe zu einer Kundgebung zusammengefunden. Unterstützung bekamen sie von rund 150 Beschäftigten des Klinikums. In Bremen beteiligten sich nach Polizeiangaben insgesamt knapp 1.800 Menschen an Demonstrationen und Kundgebungen.
Streik trifft Norderney-Reisende kaum
"Alles ist ganz entspannt", sagt Lars Feldmann, Fahrdienstleiter der Reederei Frisia. Es sei kein Gast auf dem Rückweg von Norderney gestrandet. Die meisten seien bereits gestern zurückgefahren. Viele seien ohnehin mit dem Auto unterwegs. Heute sei ein ganz normaler Montag. Ein paar Schulklassen aus Nordrhein-Westfalen seien mit dem Bus unterwegs, Pendler und Urlauber mit dem Auto. Am Bahnhof Norddeich ist streikbedingt gar nichts los.
Ovelgönne: NGG streikt beim Deutschen Milchkontor
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) streikt am heutigen Tag ebenfalls. Unter anderem ist die Molkerei Deutsches Milchkontor (DMK) betroffen. An den Standorten Edewecht, Holdorf, Neubörger und Ovelgönne wurde die Produktion für drei Stunden unterbrochen. Die NGG fordert unter anderm eine Lohnsteigerung um zwölf Prozent.
Trotz Streik: Großes Verkehrschaos bleibt aus
Möglicherweise liegt es an den Osterferien, vielleicht auch an der frühzeitigen Ankündigung des Streiks: das große Verkehrschaos ist in Niedersachsen ausgeblieben. Offenbar haben sich die Menschen gut auf die Ausfälle im Bahn- und Busverkehr eingestellt. Wer konnte ist im Home-Office geblieben. Viele hatten wegen der Osterferien vermutlich ohnehin Urlaub genommen. Größere Staus durch Pendler auf dem Weg zur Arbeit habe es jedenfalls nicht gegeben, sagt der ADAC.
Kundgebung in Göttingen: EVG und ver.di demonstrieren gemeinsam
Gewerkschafter von ver.di und EVG haben sich vor dem Göttinger Hauptbahnhof zu einer Kundgebung versammelt. Unter lautstarkem Protest und dem Motto "Gemeinsam geht mehr" fordern die Eisenbahner ein deutliches Lohnplus. Vertreter der EVG führen ab Mitte der Woche wieder Gespräche mit verschiedenen Bahnunternehmen. Die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn sollen erst nach Ostern fortgesetzt werden. Ver.di und der Beamtenbund dbb verhandeln in der dritten Runde mit den öffentlichen Arbeitgebern für 2,5 Millionen Beschäftigte.
Lotsen kommen wegen Streik nicht - Schiffsstau in der Nordsee
Vor der Elbe sind ein Dutzend Containerriesen auf Warteposition. Die Elblotsen streiken zwar nicht, aber die Schiffsführer der Lotsenversetzboote im Hamburger Hafen. Deshalb kommen die Hafenlotsen in Hamburg nicht an Bord. Außerdem wird der Nordostseekanal bestreikt, weil die Festmacher in den Kanalschleusen dem Streikaufruf folgen. Die Schiffahrt fährt deshalb derzeit außen herum durchs Skagerrak.
Busse bringen Reisende vom HAJ zu Ausweichflughäfen
Auf ein glückliches Ende ihrer Streik-Odyssee dürfen einige Reisende am Flughafen Hannover hoffen. Sie werden mit Bussen zu den Flughäfen nach Münster oder Braunschweig gebracht. Der Flughafen Münster-Osnabrück hat 20 Starts und Landungen von anderen Flughäfen übernommen. Unterdessen berichtete die Braunschweiger Zeitung, dass der Flughafen Braunschweig-Waggum für die Vielzahl der Fluggäste nicht ausgelegt ist. Etliche Reisende mussten demnach bei wechselhaftem Schauerwetter und einstelligen Temperaturen im Freien warten.
Ver.di und EVG demonstrieren in Hannover - Soli-Aktion von Fridays for Future
Ab 10 Uhr wollen die Gewerkschaften ver.di und EVG ihre Demonstrationen in Hannover beginnen. Gegen 10.45 Uhr sollen die Demonstrationszüge der Gewerkschaften im Bereich Brühlstraße/Leibnizufer zusammentreffen. Laut ver.di soll es dort auch eine Solidaritäts-Aktion von Fridays for Future geben. Um 11 Uhr wollen die Gewerkschaften eine gemeinsame Kundgebung an der Goseriede veranstalten.
Warnstreik: Arbeitnehmer dürfen nicht einfach zuhause bleiben
Auch wenn der Öffentliche Personen-Nahverkehr massiv eingeschränkt ist - ein Sonderrecht für Arbeitnehmer ergibt sich aus dem Streik nicht. Denn: nur bei einem unvorhersehbaren gibt es das Recht, zuhause zu bleiben. Da der Streik aber länger angekündigt ist, müssen Arbeitnehmer selbst sehen, dass sie zur Arbeit kommen. Notfalls auch mit einem Taxi, das aus eigener Tasche gezahlt werden müsste. Home-Office wäre eine Alternative - aber auch nur, wenn das im Vorfeld mit dem Arbeitgeber abgestimmt ist.
Streiks auch im Schiffsverkehr - Inselfähren fahren planmäßig
Der Warnstreik betrifft auch Häfen und Schleusen in Niedersachsen. Die Schleuse in Hannover-Anderten will einen Notbetrieb aufrechterhalten. Auch im Amtsbereich Wasserschiffahrtsamts Ems-Nordsee sind die Schleusen eingeschränkt besetzt. Bislang gibt es aber in beiden Richtungen keinen Stau wartender Schiffe. Der Fährverkehr zu den Ostfriesischen Inseln ist nicht vom Streik betroffen. Auch am Schiffshebewerk in Scharnebeck gibt es heute morgen dagegen keine Einschränkungen, nur am Nachmittag kann wegen eines Krankheitsfalls nicht geschleust werden, heißt es vom zuständigen Amt. Die Seeschifffahrt ist nicht vom Streik betroffen.
Hannover: Warnstreik sorgt für volle Straßen im Berufsverkehr
Vor dem Hintergrund des Streiks bei Bussen und Bahnen waren in und um Hannover am Morgen viele Autos unterwegs. Die Verkehrsmanagementzentrale Niedersachsen (VMZ) meldete stockenden Verkehr unter anderem auf der A37 und B3 zwischen Burgdorf und Hannover. Auch auf der B6 zwischen Garbsen und Hannover sowie auf dem Messeschnellweg, dem Südschnellweg und dem Westschnellweg war es voll. Aus anderen Landesteilen meldete die VMZ hingegen kaum Einschränkungen im Autoverkehr.
Privatbahnen streiken nicht - und stehen trotzdem still
Das Personal von Metronom und erixx ist laut Unternehmen nicht von den Streiks von ver.di und EVG betroffen. Dennoch stehen die Züge der Privatbahnen still. Grund sei das fehlende Personal in den Stellwerken der DB Netz AG.
Nordwestbahn und Weser-Ems-Bus stehen - Stadtbusse in Osnabrück fahren
Auch in der Region Osnabrück legt der heutige Streik den Verkehr teilweise lahm. Während die Nordwestbahn den Betrieb komplett eingestellt hat, läuft auch der reguläre Busverkehr nur stark eingeschränkt. In Osnabrück fahren zwar die Stadtbusse, die Partner Weser-Ems-Bus und der Regionalverkehr Münsterland werden aber bestreikt. Laut dem Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen fahren in noch einigen weiteren Orten Stadtbusse. So zum Beispiel in Verden, Bremerhaven, Delmenhorst und Oldenburg.
Lichtblick für Haushalte in Hannover: Müll wird wieder abgeholt
Nachdem zuletzt in Hannover auch die Müllabfuhr bestreikt wurde, können die Bürgerinnen und Bürger dort durchatmen. Der heutige Streik fokussiert sich auf den Verkehrssektor. Der Müll soll heute wieder wie gewohnt abgeholt werden - auch wenn sich inzwischen teilweise ein bisschen mehr angesammelt hat.
Flugverkehr steht weitgehend still
An den Flughäfen Hannover, Hamburg und Bremen ist der reguläre Flugverkehr komplett eingestellt. Fast alle großen Flughäfen werden heute bestreikt. Anders sieht das am Flughafen Münster-Osnabrück (FMO) aus. Dort fallen zwar die Inlandsflüge aus, dafür werden die Auslandsflüge abgewickelt. Zudem wird der FMO als Ausweichflughafen genutzt. Im Gegensatz zu vielen anderen Airports wird der FMO nicht bestreikt. Bundesweit sind rund 380.000 Flugpassagiere durch den Streik betroffen.
Warnstreik: Kundgebung in Göttingen geplant
Auch in den Braunschweig, Wolfsburg und Göttingen sollen Busse und gegebenenfalls auch Bahnen in den Depots bleiben. Das hat die Gewerkschaft ver.di angekündigt. Die lädt zu einer Kundgebung – gemeinsam mit der Eisenbahner Gewerkschaft EVG – nach Göttingen. Dort werden gegen 10 Uhr rund 200 Beschäftige erwartet.
Start Unterelbe bietet Bus-Ersatzverkehr
Auf der Strecke Harburg-Cuxhaven fahren heute keine Züge. Pendler können dort allerdings auf Busse umsteigen. Das Unternehmen Start Unterelbe hat einen Ersatzverkehr eingerichtet. Die Busse sollen stündlich im Pendeltakt verkehren und etwa zu den Zugabfahrtszeiten in Cuxhaven beziehungsweise Harburg starten. Start Unterelbe weist daraufhin, dass auf der Strecke verkehrsbedingt Abweichungen vom Zugfahrplan zu erwarten sind.
Wegen Bahnstreiks: Mehr Verkehr auf den Straßen erwartet
Auf den Straßen dürfte es sehr voll werden. Insbesondere in den Städten, in denen auch der Nahverkehr bestreikt wird. Für die Autobahnen sind aktuell aber keine größeren Staus gemeldet. Zunächst war befürchtet worden, dass eine baustellenbedingte Sperrung des Hamburger Elbtunnels direkt in eine streikbedingte Sperrung übergehen könnte. Gestern Abend urteilte das Arbeitsgericht Hamburg jedoch in zweiter Instanz, dass eine Notbesetzung für den Elbtunnel einzurichten ist. Damit sollen je Richtung drei Spuren befahrbar sein.
EVG-Streik: Regionalverkehr in Niedersachsen steht
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) bestreikt nicht nur den Regional- sondern auch den Fern- und S-Bahn-Verkehr. Im Nahverkehr werden die Nordwestbahn, die Üstra in Hannover und auch die Bremer BSAG bestreikt. Der Bahnbetreiber Metronom - der selbst nicht bestreikt wird - rechnet mit massiven Auswirkungen. Zudem fallen im S-Bahn-Verkehr in Hannover am Morgen zahlreiche Verbindungen aus.
Streik in Niedersachsen: öffentlicher Verkehr kommt zum Erliegen
Um Mitternacht hat der bundesweite Streik mehrerer Gewerkschaften begonnen. In Niedersachsen stehen Busse, Züge und Flugzeuge weitgehend still.
Flughafen Hannover: Ausfälle schon ab Sonntagabend
Schlechte Nachrichten für Fluggäste: Von Sonntag um 21 Uhr bis Dienstag um 1.30 Uhr wird "kein regulärer Flugbetrieb am Hannover Airport stattfinden".
Nahverkehr und Fernverkehr: Am Montag bewegt sich kaum was
Für Pendlerinnen und Pendler sowie Reisende wird der Tag beschwerlich. Regionalzüge und S-Bahnen, viele Busse und Straßenbahnen fahren nicht. Im Fernverkehr der Bahn und in der Luft wird sich ebenfalls kaum etwas bewegen.