Kleine Notfallhelfer: Kinder lernen Erste-Hilfe-Maßnahmen
Ehrenamtliche der Johanniter-Unfall-Hilfe Harz-Heide zeigen Kindern, wie die stabile Seitenlage funktioniert. Damit können sie, auch wenn sie noch klein sind, Erwachsenen das Leben retten.
Sarah Pfaffenrath möchte Kinder darin bestärken Erste Hilfe zu leisten. Sie ist die Ehrenamtsleiterin des Johanniter Ortsverbandes Salzgitter und das Konzept der Teddyklinik erweitert. In ihrem Kurs werden nicht nur, wie sonst üblich, die Kuscheltiere von Kindern medizinisch versorgt. Die Teilnehmer lernen auch, was sie tun können, um Erste Hilfe zu leisten. "Wartezimmer" nennt Pfaffenrath diese zusätzliche Station der Teddyklinik.
Was im Notfall zu tun ist
Wenn ein Unfall passiert, "würde ich ruhig bleiben und die Tipps anwenden, die ich gelernt habe", erklärt die 9-jährige Lea. Die stabile Seitenlage übt sie nicht nur mit den anderen Kindern, sondern auch mit den Ehrenamtlichen der Johanniter. Die Kinder sind sichtlich stolz, wenn sie es geschafft haben, erfolgreich einen Erwachsenen auf die Seite zu drehen. Sarah Pfaffenrath möchte auf diese Weise auch das Selbstbewusstsein der Kinder stärken. Paul findet die Übung super und sagt: "Das hat mir richtig viel Mut gemacht, dass ich das auch wirklich schaffen kann und dass ich dafür auch die Kraft habe."
Ängste vor Ärzten und Behandlungen abbauen
Sarah Pfaffenrath möchte bei den Kindern positive Eindrücke schaffen und ihnen die Angst vor Besuchen im Krankenhaus oder beim Kinderarzt nehmen. Von den Eltern bekommen die Ehrenamtliche die Rückmeldung, dass die Kinder das Gelernte zu Hause direkt umsetzen würden und zum Beispiel mit Mama oder Papa die stabile Seitenlage wiederholen. Auch Kinder, die nur beobachten, können das Gezeigte zuhause förmlich "abspulen", so Pfaffenrath weiter. Auf diese Weise sensibilisieren sie die ganze Familie für das Thema Erste Hilfe.
Kuscheltiere verarzten

Nachdem die Kinder sich mit Erster Hilfe beschäftigt haben, werden ihre Kuscheltiere versorgt. Gemeinsam mit den Ehrenamtlichen untersuchen und behandeln sie mit dem Stethoskop, dem Fieberthermometer oder einem Verband - je nachdem, was die Kuscheltiere haben. Luke hilft zum Beispiel dabei, alle acht Arm-Verletzungen seiner Kuschel-Krake zu verbinden. Kinder mithilfe ihrer Kuscheltiere an medizinische Behandlungen heranzuführen, gibt es bereits seit mehreren Jahren. Solche Teddybär-Krankenhäuser werden zum Beispiel auch an der Universitätsmedizin Göttingen, der medizinischen Hochschule Hannover oder der Universitätsmedizin Oldenburg angeboten.
