Das VW-Logo ist an einem Gebäude im Volkswagenwerk in Osnabrück zu sehen. © picture alliance / dpa Foto: Philipp Hülsmann

Rheinmetall-Delegation besucht VW-Werk in Osnabrück

Stand: 28.03.2025 17:25 Uhr

Der Rüstungskonzern Rheinmetall und Autobauer Volkswagen haben sich in Osnabrück über einen möglichen Ausbau ihrer Zusammenarbeit ausgetauscht. Rheinmetall-Vertreter besuchten dazu am Freitag den Standort.

Das bestätigte eine VW-Sprecherin dem NDR Niedersachsen. "Dabei wurden mögliche Potentiale einer weiteren Zusammenarbeit des Joint Ventures Rheinmetall MAN Military Vehicles ergebnisoffen diskutiert", so die Sprecherin. "Konkrete Ableitungen für den Standort ergeben sich daraus nicht." Zuerst hatte die "Neue Osnabrücker Zeitung" (NOZ) über den Termin berichtet. Das Treffen fand der Sprecherin zufolge im Kontext der seit 2010 bestehenden Kooperation zwischen der VW-Nutzfahrzeugsparte MAN und Rheinmetall statt - die Unternehmen arbeiten beim Bau von Militärfahrzeugen zusammen.

Videos
Das VW-Werk in Osnabrück © Screenshot
2 Min

Rheinmetall: VW-Werk Osnabrück für Rüstung gut geeignet

Konkrete Konzepte gebe es nicht, so der Chef des Rüstungskonzerns. Das Werk steht bei Volkswagen auf der Streichliste. 2 Min

Rheinmetall-Chef Papperger soll am Termin teilgenommen haben

Nach Angaben der NOZ besichtigte auch Rheinmetall-Chef Armin Papperger den VW-Standort. Rheinmetall wollte sich auf Anfrage des NDR dazu nicht äußern. Von Volkswagen beteiligt waren nach eigenen Angaben der Chef der Lkw-Tochter MAN, Alexander Vlaskamp, und Konzernvorstand Gunnar Kilian, der auch für das Lkw-Geschäft des Konzerns verantwortlich ist.

Produziert VW in Osnabrück bald Militärfahrzeuge?

Das Treffen heizt jüngste Spekulationen um eine Produktion von Panzern am VW-Standort für den Rüstungskonzern an. Rheinmetall-Chef Armin Papperger hatte das Werk Mitte März als "gut geeignet" für die Produktion von militärischen Fahrzeugen bezeichnet. Zuvor hatte sich VW-Chef Oliver Blume offen für eine Umwidmung des Werkes gezeigt. Die VW-Sprecherin wollte sich auf Nachfrage dazu am Freitag nicht äußern. Bis Sommer 2027 wird in Osnabrück das T-Roc-Cabrio gefertigt, danach ist die Zukunft des Standorts offen.

IG Metall: "Zivilen Industriestandort erhalten"

Bei der IG Metall Niedersachsen ruft das mögliche Interesse des Rüstungskonzerns an dem Standort auch Widerwillen hervor. Die Gewerkschaft forderte, Osnabrück als "zivilen Industriestandort" zu erhalten. "Es wäre kurzsichtig, sich einseitig auf die Rüstungsindustrie zu konzentrieren, anstatt alternative Wirtschaftszweige und zukunftsweisende Konzepte aktiv voranzutreiben", teilte der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Osnabrück, Stephan Soldanski, mit. Der Betriebsratsvorsitzende des Werks, Jürgen Placke, fügte hinzu, dass die Belegschaft weiter einen "Beitrag zur automobilen Zukunft von Volkswagen leisten" wolle. Das VW-Werk Osnabrück hat 2.300 Mitarbeiter.

Weitere Informationen
Waffenproduktion in Unterlüß bei Rheinmetall. © NDR

Rheinmetall-Chef: VW-Werk in Osnabrück gut für Rüstung geeignet

Rheinmetall könnte das VW-Werk in Osnabrück übernehmen. Voraussetzung laut Rheinmetall: verlässliche große Aufträge vom Bund. mehr

Das VW Werk in Osnabrück. © Screenshot

Panzer und Waffen von VW Osnabrück? Rheinmetall-Vorstoß "nur Gerücht"

VW-Vertreter und Landespolitiker haben am Freitag im Wirtschaftsausschuss über mögliche Waffenproduktion und E-Autos gesprochen. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 28.03.2025 | 18:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

VW

Mehr Nachrichten aus der Region

Schriftzug "Feuerwehr" ist auf der roten Motorhaube eines Feuerwehrautos zu sehen. © NDR Foto: Pavel Stoyan

Osnabrück: Zwei Verletzte nach Gasverpuffung in Bäckerei

Offenbar war ein Gasherd nicht sachgemäß installiert worden. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen