City-Tower und Co: Grünes Licht für neue Bauprojekte in Rostock
Die Rostocker Bürgerschaft hat am Mittwoch grünes Licht für die weitere Planung eines Bauprojektes gegeben. Direkt am Hauptbahnhof soll in den kommenden Jahren das sogenannte Kesselborn-Areal bebaut werden.
Zwischen der Stadthalle und den Bahnschienen, auf der Südseite des Bahnhofs, sind auf einer Fläche von drei Hektar insgesamt fünf Gebäude geplant. Schon weithin sichtbar wird ein Hochhaus sein. Mit 80 Metern Höhe wäre der sogenannte City-Tower das höchste bewohnte Bauwerk in Mecklenburg-Vorpommern - nochmal drei Meter höher als das Hochhaus in der Rostocker August-Bebel-Straße. In dem geplanten neuen 18-geschossigen Bauwerk will später unter anderem die Ostseesparkasse (Ospa) ihre Zentrale errichten. Das Kreditinstitut ist auch Bauherr und Finanzierer des kompletten Gebietes. Außerdem sollen ein Hotel mit maximal 80 Zimmern, ein Restaurant und eine Akademie in das Gebäude einziehen.
Kindertagesstätte und Parkhaus
Direkt daneben wird laut Ospa-eigener Immobilien GmbH ein fünfstöckiger Büro-Komplex entstehen. Die Flächen sind hauptsächlich für den Autovermieter Sixt vorgesehen, der hier eine Innovationszentrale plant. In der Mitte des Kesselborn-Areals ist ein Wohngebäude vorgesehen. Entstehen sollen auf sieben Etagen bis zu 40 Wohnungen. Auch eine Kindertagesstätte mit 84 Plätzen ist geplant. Eine Außenfläche soll den Kindern Freiraum zum Spielen geben. Zwischen diesem Gebäude und den Bahnschienen, quasi als Puffer, ist ein Parkhaus geplant. Auf fünf Ebenen sollen 627 Fahrzeuge Platz finden.
Neue Arena mit Multifunktionsboden
Als fünftes Gebäude soll eine große Sporthalle entstehen - die neue "Ospa-Arena". Die bisherige Halle mit diesem Namen im Rostocker Hansa-Viertel wird den Namen in Zukunft ablegen. Diese Sport-Arena ist für 3.000 Zuschauer geplant. Es wäre die zweitgrößte in Rostock, nach der Stadthalle (4.500 Plätze) und vor der alten "Ospa-Arena" (700 Plätze). Die neue Halle wird einen Multifunktionsboden bekommen, das heißt, auf Knopfdruck können die Linien für Basketball, Handball oder Volleyball ein- und ausgeblendet werden. Die Arena war auch Ausgangspunkt der gesamten Kesselborn-Planungen, da in Rostock angesichts knapper Kapazitäten für den Trainings- und Wettkampfbetrieb dringend eine Halle benötigt wird. Betreiben soll die Halle die stadteigene Messe- und Stadthallengesellschaft "inRostock".
Zentraler Platz - eine Piazetta geplant
An, auf und zwischen den Gebäuden soll es viele Pflanzen geben, mit begrünten Fassaden oder auch Dachgärten. Auf der Freifläche zwischen den Bauwerken sollen Spielplätze, ein Biergarten, eine Freilichtbühne, Sitzbänke, 400 Fahrradstellplätze, Wasserspiele oder auch eine sogenannte Piazzetta entstehen - ein zentraler Platz, auf dem im Winter zum Beispiel auch Eislaufen möglich sein soll. Außerdem verbindet eine Fußgänger-Brücke Kesselborn und die benachbarte Stadthalle. Diese Gebiete werden durch Straßenbahn-Gleise und eine vierspurige Straße getrennt.
Kosten vermutlich mehr als 150 Millionen Euro
Die Bauarbeiten sollen noch in diesem Jahr beginnen. Ziel ist das dritte Quartal. Das sagte Matthias Horn von der Ospa Immobilien GmbH. Nach der öffentlichen Auslegung der Bebauungspläne wird es mit dem Wohngebäude losgehen, dann folgen die Arena und das Parkhaus. Da auf dem Gelände noch zahlreiche Baucontainer der Deutschen Bahn stehen, weil momentan die benachbarte Goetheplatzbrücke erneuert wird, ist für den City-Tower und das Sixt-Gebäude planmäßig erst Ende 2024 Baubeginn. Zwei Jahre später, Ende 2026 soll alles fertig sein.
Bei den Kosten lässt sich die Ostseesparkasse nicht in die Karten schauen. Vor anderthalb Jahren war von etwa 140 Millionen Euro die Rede. Da war allerdings das Wohngebäude noch nicht in der Planung. Da auch die Baukosten bekannterweise immer weiter steigen, wird das Gesamtprojekt vermutlich mehr als 150 Millionen Euro kosten.