Schüler im NDR Landesfunkhaus MV: Faktensicher für Demokratie
Der Norddeutsche Rundfunk bereitet sich auf die Bundestagswahl vor. Doch welche Quellen nutzt er? Und sind diese Quellen glaubhaft, verlässlich und nachprüfbar? Das haben Schüler aus Wittenburg und Schwerin bei der Aktion "Faktensicher für Demokratie" im NDR Landesfunkhaus MV herausgefunden.
Die 17 Schülerinnen und Schüler aus Schwerin und Wittenburg kennen jetzt mehr Quellen als nur TikTok, Instagram und "X". Sechs Stunden waren sie im Landesfunkhaus unterwegs. Hörfunk, Fernsehen und Online, nicht zum Anfassen, sondern zum Mitmachen. Und immer wieder dieselben Ausgangsfragen: Aus welcher Quelle habt ihr das? Habt ihr die Quelle überprüft? Wer hat vielleicht einen Vorteil von dieser Information?
"Kann in den Schulen oftmals nicht geleistet werden"
Für Sozialkundelehrer Sven Schlichting war für seine Elftklässler aus Wittenburg klar: "Sie haben sich mit der Bundestagswahl schon beschäftigt. Aber hier haben sie etwas mitgenommen, was in den Schulen oftmals nicht geleistet werden kann." Dazu gehört auch ein Gespräch im Studio, auf das sich die Schülerinnen und Schüler kurzfristig vorbereiten müssen - mit einer gesicherten Quellenlage als Basis des Gesprächs, mit Kopfhörern und dem Rotlicht bei der Aufnahme. Die Schülerinnen und Schüler lernten Meldung und Kommentar zu unterscheiden, die akribische Nachrichtenaufbereitung im NDR sowie die Ausgewogenheit gegenüber den Parteien: Keine wird bevorteilt, keine benachteiligt.
Woran erkenne ich "Fake News"?
Gesurft wird immer und viel, aber "Fake News" werden oft nicht als solche erkannt. Die Schülerinnen und Schüler sollten "wahr" von "unwahr" trennen - nicht immer einfach. Doch: Stimmen die Zeitzusammenhänge von dem, was mir im Internet präsentiert wird? Hatte es an dem Tag nicht geschneit und auf dem Video sind sprießende Zweige zu sehen? Und obwohl die Neuntklässler aus Schwerin ihren eigenen TikTok-Kanal haben, "wahr" und "unwahr" waren teilweise schwer erkennbar. Auch ein Ziel des ARD-Projekts, Schülerinnen und Schüler vor der Wahl fit zu machen.
"Warum habt ihr bei Wahlen immer so schnell die Zahlen?"
"Bei den Wahlsendungen haben wir vor 18 Uhr immer Hochrechnungen. Aber woher kommen die Zahlen?" Nordmagazin-Nachrichten-Anchor René Steuder wollte es ganz genau von den Schülern wissen. Und erklärte dann die Arbeit der Meinungsforschungsinstitute für die ARD und für den NDR. Balkendiagramme, Tortendiagramme, schnelle Zahleneingabe in Sendepläne: Sicheres Datenmaterial wird schnell zur Versendung gebracht. Und gab auch zu, dass er gerade bei den schnellen Wahlsendungen mal improvisieren muss.
Donnerstagabend im Nordmagazin
Für die Schweriner Lehrerin Doris Hildebrandt-Ott war das Unterrichtsziel schon zur Mittagspause erreicht: "Die sind ganz begeistert. Die Rückmeldungen, die ich bekommen habe, waren klasse." Doch "Faktensicher für Demokratie" entpuppte sich für eine Gruppe als stressig: Ihr war Nordmagazin-Autorin Lucie Kluth auf den Fersen. Das, was den ganzen Tag über gelernt wurde, ist am Donnerstagabend im Nordmagazin zu sehen, und kurz danach auch in der ARD Mediathek.