Wetterbilanz: März im Norden zu trocken, zu sonnig und zu mild

Stand: 31.03.2025 19:47 Uhr

Pflanzen und Tiere leiden: Dieser März war nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) einer der trockensten seit Messbeginn im Jahr 1881. Auch in Norddeutschland war es viel sonniger, wärmer und trockener als üblich.

Die Bodenfeuchte in den oberen Schichten lag laut DWD besonders im Norden gebietsweise bis zu 20 Prozent unter den langjährigen Minimalwerten. Und die Waldbrandgefahr sei bereits früh im Jahr deutlich gestiegen. Das bundesweite Temperaturmittel habe im März bei 6,1 Grad Celsius gelegen und damit um 2,6 Grad über dem Wert der Referenzperiode 1961 bis 1990. "Maßgeblich verantwortlich für die niederschlagsarme und sonnenscheinreiche Witterung waren ausgeprägte Hochdruckwetterlagen", hieß es vom DWD. Auch in den kommenden Tagen werde sich das überwiegend trockene Hochdruckwetter fortsetzen.

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Niedersachsen: Meiste Sonnenstunden bundesweit

Die Menschen in Niedersachsen und Bremen wurden im März 2025 am meisten von der Sonne verwöhnt - oder geplagt, je nach Sichtweise. Laut vorläufigen Daten des DWD lagen die beiden Bundesländer mit jeweils 223 Sonnenstunden bundesweit vorn. Ihren eigenen Rekord verpassten Niedersachsen und Bremen laut DWD dabei nur knapp. Lediglich im März 2022 schien die Sonne mit 228 Stunden dort noch etwas länger.

Im Mittel lag die Temperatur im März in Niedersachsen bei 6,2 Grad Celsius und damit 2,3 Grad über dem Wert der Referenzperiode 1961 bis 1990. Dabei war der Monat zudem rekordverdächtig trocken: Nach Angaben der Meteorologen regnete es in Niedersachsen noch nie weniger als die in diesem März gemessenen acht Liter pro Quadratmeter.

Schleswig-Holstein: Vergleichsweise kühl - aber trotzdem viel zu warm

Schleswig-Holstein gehörte im März mit einer Mitteltemperatur von 5,6 Grad Celsius zwar zu den kühlsten Bundesländern. Dennoch sei die Abweichung von plus 2,5 Grad gegenüber dem vieljährigen Mittel (3,1 Grad Celsius) "recht ordentlich", so der DWD. Zudem sei es ungewöhnlich trocken gewesen - mit lediglich neun Litern Niederschlag pro Quadratmeter. Damit sei es der niederschlagsärmste März seit Messbeginn 1881 gewesen - und das, nachdem bereits der Februar schon ungewöhnlich trocken ausgefallen sei. Die Sonne schien in Schleswig-Holstein im März 201 Stunden lang. Getoppt wurde dieser Wert demnach nur im März 2022.

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Mecklenburg-Vorpommern: Nur acht Liter Regen pro Quadratmeter

Auch in Mecklenburg-Vorpommern war es im März äußerst trocken. Gerade einmal acht Liter Niederschlag pro Quadratmeter seien vom Himmel gekommen und das verteilt auf drei bis sechs Tage, teilte der DWD mit. Zum Vergleich: Der Mittelwert der Referenzperiode 1961 bis 1990 liegt im Nordosten bei 41 Litern. Und nach dem Februar sei es bereits der zweite viel zu trockene Monat in Folge gewesen. Zudem war der März in MV mit 5,6 Grad Celsius deutlich milder als im vieljährigen Mittel (2,8 Grad). Die Sonne schien im abgelaufenen Monat 200 Stunden. Nur im Jahr 2022 schien sie den Angaben zufolge noch länger in einem März in MV und es fiel noch weniger Niederschlag.

Hamburg: Doppelt so viel Sonne wie normalerweise

Der März war auch in Hamburg einer der trockensten seit Beginn der Datenerfassung. Gerade einmal zehn Liter Niederschlag pro Quadratmeter wurden gemessen. Der Mittelwert der langjährigen Referenzperiode liegt in der Hansestadt bei 55 Litern. Zudem war der März in Hamburg mit einer Mitteltemperatur von 6,4 Grad Celsius deutlich milder als im vieljährigen Mittel (3,9 Grad Celsius), wie der DWD weiter mitteilte. Die Sonne schien in Hamburg an 203 Stunden und damit fast doppelt so lange wie normalerweise im März (101 Stunden).

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Dieses Thema im Programm:

NDR Info | Schleswig-Holstein Magazin | 31.03.2025 | 19:30 Uhr

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