Das Logo der Firma Deutsche Bogenn GmbH Rohrwerk ist an einem Zaun im Hafen "Port Mukran" angebracht. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild Foto: Stefan Sauer
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AUDIO: Insolvenzantrag für Deutsche Bogenn GmbH in Sassnitz (1 Min)

Insolvenzantrag für Rohrhersteller Deutsche Bogenn in Mukran

Stand: 22.01.2025 19:06 Uhr

Ein früheres Vorzeigeunternehmen im Hafen Mukran ist in finanzielle Schieflage geraten. Für den Kunststoffproduzenten Deutsche Bogenn GmbH in Sassnitz ist Insolvenz beantragt worden. Der Grund: Das Unternehmen zahlte keine Sozialbeiträge.

von Martina Rathke

Großer Polit-Auflauf im Sommer 2016 im Hafen Mukran auf der Insel Rügen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), gerade auf Wahlkampftour in ihrem Wahlkreis, ließ sich das Richtfest für das Betriebsgebäude der Deutschen Bogenn GmbH nicht nehmen. Die Firmenansiedlung versprach 65 Industriearbeitsplätze – in der ersten Ausbaustufe. Bis zu 1,5 Kilometer lange Kunststoffrohre mit einem Durchmesser von 3,5 Meter wollte das Tochterunternehmen der türkischen MIR Holding hier produzieren. Die großen Rohre sollten von Sassnitz über die Hafenkante in alle Welt verschifft werden.

Keine Sozialbeiträge gezahlt

Doch zu der angekündigten Produktion im größeren Stil ist es nie gekommen. Die Krankenkasse DAK stellte Ende 2024 einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Stralsund. Die DAK fordere rund 80.000 Euro Sozialbeiträge für den Zeitraum von Februar bis Oktober 2024 vom Unternehmen, so der Sprecher des Amtsgerichtes Dirk Simon. Inzwischen ist ein vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt. Der Rostocker Rechtsanwalt Michael Gerhard Kukuk wird nun prüfen, ob das Unternehmen zahlungsunfähig oder überschuldet ist und genügend Masse vorhanden ist, um die Kosten des Verfahrens zu decken. Danach werde entschieden, ob das Insolvenzverfahren eröffnet wird, so Richter Simon.

Wirtschaftsministerium prüft Fördermittel-Einsatz

Im Wirtschaftsministerium sorgt der Insolvenzantrag derzeit für Arbeit. Rund neun Millionen Euro Fördermittel sagte das Land im Jahr 2016 der Deutschen Bogenn für die Firmenansiedlung zu. Ein Großteil des Geldes sei auch geflossen, sagte ein Ministeriumssprecher am Mittwochnachmittag dem NDR. Man prüfe jetzt den Sachverhalt. Das Werk wurde im Auftrag der Fährhafengesellschaft errichtet. Sie hatte den Gebäudekomplex an das Unternehmen vermietet. Die Deutsche Bogenn GmbH war für eine Anfrage nicht zu erreichen.  

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NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 22.01.2025 | 17:00 Uhr

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