Bester Bio-Betrieb 2025: Mühlenhof Zepelin ausgezeichnet
Gesucht wurden innovative Betriebskonzepte, die sich in der Praxis bewährt haben. In Mecklenburg-Vorpommern wurde eines gefunden - beim Mühlenhof Zepelin bei Bützow. Er hat zusammen mit zwei weiteren Betrieben den Bundeswettberwerb "Ökologischer Landbau" 2025 gewonnen.
Ausgezeichnet wurde Benedikt Ley auf der Grünen Woche in Berlin. Der Inhaber des Bioland-Betriebs Mühlenhof Zepelin im gleichnamigen Ort (Landkreis Rostock) setze im großen Stil Maßstäbe im ökologischen Ackerbau, heißt es vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Auf 2.100 Hektar wirtschaftet Ley mit seinem Team mit einer breit gefächerten Fruchtfolge aus 17 verschiedenen Kulturen - darunter Getreide, Leguminosen und Feldgemüse.
Jury überzeugte schonender Umgang mit Boden
Die unabhängige Jury, die dem Ministerium bis zu drei Bewerberinnen und Bewerber vorgeschlagen hatte, überzeugte auch der schonende Umgang mit den Böden durch innovative Technologien. Dazu gehören autonome Hackroboter, satellitengestützte Lenktechnik und eine eigene Wetterstation, die die Bodenbearbeitung beim Mühlenhof um 25 Prozent verringern. Das sei ein bemerkenswerter Erfolg im ökologischen Landbau. Denn weniger Bodenbearbeitung schütze die Böden vor Erosion, erhalte ihre Fruchtbarkeit und fördere den Humusaufbau.
Ley: Auszeichnung für das ganze Team
Ley freut sich über die Auszeichnung, für die der Betrieb ein Preisgeld von 12.500 Euro erhält. Der Bio-Landwirt sieht sie als Anerkennung für sein gesamtes Team. Alle 18 Angestellte im Familienbetrieb würden eigene Vorschläge zur weiteren Entwicklung einbringen. "Das ist wirklich etwas ganz Schönes. Wir haben sehr, sehr tolle Auszubildende, Praktikanten, aber eben auch ein Stammteam, das mit sehr viel Begeisterung diese Projekte umsetzt. Es ist eine Auszeichnung für ein Team, das ganz Großes bewegt hat", so der Betriebsleiter.
Inhaber übernahm den Hof 2013
2013 hörte der damals 30-jährige Hobbybauer aus Bayern von einem guten Bekannten, dass in Zepelin ein Bauernhof zu haben sei. "Es ist mein Lebenstraum gewesen, so einen Betrieb zu entwickeln und für die Zukunft aufzubauen. Da ist man natürlich voller Tatendrang dabei. Das ist etwas, das mir sehr große Freude macht", sagt Ley. Er habe von Anfang an geplant, den Hof ökologisch zu bewirtschaften. Dafür musste er den bestehenden Ackerbaubetrieb mit großem Tierbestand neu ausrichten. Fünf Jahre habe das gedauert.
Kreislaufkonzept für nachhaltige Nährstoffversorgung
Mittlerweile setze der Betrieb für die Düngung auf eine große Rinder- und Schafherde und nutze das Gärsubstrat aus der eigenen Biogasanlage. Dieses Kreislaufkonzept sorge für eine nachhaltige Nährstoffversorgung, ermögliche eine besonders klimaschonende Bewirtschaftung und liefere zugleich hohe Erträge.
Cem Özdemir: "Mutige Vorbilder"
"Unsere Preisträgerinnen und Preisträger sind noch viel mehr als Landwirtinnen und Landwirte - sie sind Visionäre. Sie gestalten ihre Höfe so, dass Tiere, Umwelt und Menschen gleichermaßen profitieren. Solche mutigen Vorbilder braucht es für eine zukunftsfeste Landwirtschaft in Deutschland", sagte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) bei der Verleihung.