Coronavirus-Blog: Nachweis über Genesung künftig nur noch digital
Im Coronavirus-Blog hat NDR.de Sie auch am Montag, 10. Januar 2022 aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Das Geschehen des Tages können Sie hier nachlesen. Am frühen Dienstagmorgen geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Nachweis über Genesung künftig nur noch digital
- Schleswig-Holstein beschließt epidemische Lage
- Impfzentren bleiben bis Jahresende offen
- Tägliche Tests für Schüler in Niedersachsen bis Ende Januar
- Paul-Ehrlich-Institut erwartet Omikron-Impfstoff bis spätestens Juni
- Paul-Ehrlich-Institut: Schnelltests schlagen auch bei Omikron an
- Mecklenburg-Vorpommern: Ab heute gelten landesweit strengere Regeln
- Hamburg weitet 2G-Plus-Regelung ab heute aus
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 1.552 in Niedersachsen, 1.898 in Hamburg, 486 in Mecklenburg-Vorpommern, 764 in Schleswig-Holstein und 1.638 im Bundesland Bremen
- RKI: Bundesweit 25.255 neue Corona-Fälle registriert - Inzidenz bei 375,7
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Das Team von NDR.de beendet für heute diesen Blog und wünscht eine angenehme Nacht! Morgen früh geht es mit einem neuen Blog weiter.
Impfzentren bleiben bis Jahresende offen
Der Fehler aus dem Herbst soll sich nicht wiederholen. Deshalb bleiben die Impfzentren diesmal bis Jahresende offen. Das beschlossen die Gesundheitsminister am Abend. Die Laufzeit für die Impfzentren in Deutschland soll bis Ende 2022 verlängert werden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach habe zugesagt, dass die Finanzierung bis Ende des Jahres gesichert ist sei, sagte Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne nach einer Videokonferenz der Gesundheitsminister von Bund und Ländern.
Mehr als 15.000 Menschen protestieren in MV gegen Corona-Beschränkungen
In Mecklenburg-Vorpommern haben erneut mehrere Tausend Menschen gegen Corona-Einschränkungen und eine Impfpflicht demonstriert. So gingen unter anderem in Rostock, Schwerin, Neubrandenburg, Waren, Röbel und Greifswald Menschen aus Protest auf die Straßen, wie Polizeisprecher sagten. Die Polizei registrierte an mehr als 20 Orten insgesamt mehr als 15.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. In Rostock und Greifswald waren auch Gegendemonstrationen angekündigt.
Niedersachsens Rettungsdienste erarbeiten Notfallpläne
Wegen der ansteigenden Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus und vor allem der Omikron-Variante haben viele Rettungsdienste in Niedersachsen Notfallpläne ausgearbeitet. Es soll in Kohorten gearbeitet werden. Ehrenamtliche sollen unterstützen.
Proteste gegen Corona-Politik in Niedersachsen - Festnahmen in Braunschweig
In mehreren Städten Niedersachsens hat es erneut Proteste gegen die Corona-Maßnahmen gegeben. In Braunschweig versammelten sich nach einer ersten Schätzung der Polizei rund 500 Menschen auf dem Domplatz. Wenige Meter entfernt habe eine Gruppe versucht, eine Polizeikette in der Innenstadt zu durchbrechen, sagte Polizeisprecher Dirk Oppermann. Ihm zufolge wurden mehrere Personen vorläufig festgenommen, um die Identitäten für Strafverfahren wegen Landfriedensbruchs einleiten zu können. In der Landeshauptstadt Hannover gab es laut Polizei zehn nicht angemeldete Demonstrationen Etwa 400 Menschen waren demnach im Zentrum von Verden unterwegs und demonstrierten unter anderem mit Plakaten. In Nordenham zählte die Polizei rund 60 Teilnehmer und in Bracke etwa 30 Menschen. Aus mehreren weiteren Städten berichtete die Polizei von unangemeldeten Versammlungen, die den Beamten zufolge größtenteils friedlich abliefen. Es gab aber auch angezeigte Treffen, wie etwa in Hildesheim, wo sich laut Polizei rund 200 Menschen auf dem Andreasplatz trafen. Der Niedersächsische Landkreistag (NLT) forderte angesichts der hohen Infektionszahlen ein Ende dieser Demonstrationen. "Wir brauchen jetzt alle verfügbaren Kapazitäten der öffentlichen Verwaltung zum Schutz von Menschenleben", sagte NTL-Hauptgeschäftsführer Hubert Meyer.
Nachweis über Genesung künftig nur noch digital
Der Nachweis über die Genesung von einer Covid-19-Erkrankung soll künftig nur noch digital in Form eines QR-Codes erfolgen. Darauf einigten sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern bei einer virtuellen Konferenz. Die Ministerinnen und Minister forderten den Bund auf, die rechtlichen Grundlagen dafür zu schaffen. "Bislang ist das Überprüfen eines Genesenennachweises in Form eines einfachen Ausdruckes in der Regel nicht möglich. Mit dem digital auslesbaren Nachweis wird hier eine Fälschung deutlich erschwert", sagte die Vorsitzende der Konferenz, Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD). Der Nachweis könne etwa über die Corona-Warn-App angezeigt werden. Grundlage für einen Genesenenstatus ist ein positives PCR-Testergebnis, das mindestens 28 Tage und höchstens sechs Monate zurückliegt. Der Nachweis über eine Genesung muss bei Zutrittskontrollen beispielsweise für Veranstaltungen oder in Restaurants vorgezeigt werden.
Corona-Sonderausschuss legt Fokus auf Schulen und Kliniken
Schulen und der öffentliche Gesundheitsdienst müssen besser auf zukünftige Pandemien vorbereitet werden - das sind zwei der Ergebnisse des Pandemie-Sonderausschusses im Niedersächsischen Landtag.
Veranstaltungsbranche hofft auf Perspektive und Hilfen
Konzerte - egal ob Pop oder Klassik - sind in der seit nunmehr fast zwei Jahren andauernden Pandemie quasi nur noch in den Sommermonaten möglich. An der Veranstaltungsbranche ist das nicht spurlos vorübergegangen.
Keine überstürzte Impfpflicht: Noch zu viele offene Fragen
Eigentlich sollte die allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus Anfang März möglicherweise kommen. Diesen Termin hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sich gewünscht. Vermutlich wird das nicht zu halten sein, weil das Prozedere eben doch komplizierter ist. Ein Kommentar von Sabine Henkel aus dem ARD-Hauptstadtstudio.
Noch keine Empfehlung für vierte Corona-Impfung
Die Gesundheitsminister der Länder sehen noch keine ausreichende wissenschaftliche Grundlage für eine Entscheidung über eine mögliche vierte Corona-Schutzimpfung für besonders vulnerable Gruppen. Die Prüfungen dazu insbesondere durch das Robert Koch-Institut und das Gesundheitsministerium dauerten an, sagte die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, die sachsen-anhaltische Ressortchefin Petra Grimm-Benne (SPD), nach einer digitalen Sitzung der Ressortchefs.
Hunderte Lübecker demonstrieren friedlich gegen Corona-Auflagen
Mehr als tausend Menschen haben in Lübeck friedlich gegen die Corona-Beschränkungen demonstriert. Mit Transparenten und Spruchbändern zogen die Teilnehmer durch die Stadtteile St. Jürgen und St. Gertrud in die Lübecker Altstadt. Dort umrundeten sie das Rathaus und kehrten zum Ausgangspunkt zurück. Auf den Transparenten forderten sie unter anderem eine freie Impfentscheidung. Andere hatten sich bunte Lichterketten um den Körper geschlungen. Nach Polizeiangaben hielt sich die Mehrheit der Teilnehmenden an die Abstandsregeln und die Pflicht zum Maskentragen.
Vorpommern-Greifswald bietet regelmäßige Corona-Impfungen für Kinder
Im Landkreis Vorpommern-Greifswald können sich Kinder ab fünf Jahren künftig dienstags und sonnabends gegen das Coronavirus impfen lassen. An Dienstagnachmittagen seien Kinderärzte im Greifswalder Impfzentrum vor Ort, um Eltern zu beraten, teilte der Landkreis mit. Zusätzlich werden sonnabends Familienimpftage angeboten. Parallel zu Impfungen mit Termin wird ab sofort in Greifswald und an den Außenstandorten auch ohne Termin geimpft.
Impfzentren sollen bis Jahresende offen bleiben
Die Laufzeit für die Impfzentren in ganz Deutschland soll bis Ende des Jahres verlängert werden. Das kündigte die saarländische Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) an. Das Saarland habe einen entsprechenden Antrag bei der Gesundheitsministerkonferenz eingebracht, der von den anderen Ländern mitgetragen worden sei. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) habe die Verlängerung mündlich zugesagt, teilte das Ministerium in Saarbrücken mit.
1.638 Neuinfektionen im Bundesland Bremen gemeldet
Die Behörden haben 1.638 neue Corona-Fälle im Bundesland Bremen registriert (Vortag: 247; Vorwoche: 472). Davon entfallen 1.570 auf die Stadt Bremen und 68 auf Bremerhaven.
Landtag beschließt epidemische Lage für Schleswig-Holstein
Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus hat der Landtag in Kiel weitere Schritte beschlossen. Das Parlament stellte am Nachmittag die epidemische Lage für das Land fest. Damit kann die Landesregierung zum Beispiel Clubs und Diskotheken schließen. Außerdem sollen Gaststätten von 23 Uhr bis 5 Uhr dichtmachen. Dies ist ab Mittwoch vorgesehen. Die Koalitionsfraktionen CDU, Grüne und FDP hatten sich mit SPD und SSW auf einen Antrag verständigt. Schleswig-Holstein gehört mittlerweile zu den Bundesländern mit den höchsten Corona-Zahlen, nachdem es lange die niedrigsten Werte hatte.
Hamburg: Einige Privattheater fahren Betrieb wegen 2G-Plus runter
Die Hamburger Kulturszene reagiert auf die neuen 2G-Plus-Regeln in der Hansestadt. Die Ticketverkäufe sind in manchen Häusern dramatisch zurückgegangen. Deshalb werde beispielsweise das St. Pauli Theater ab der kommenden Woche den Betrieb bis Februar teilweise runterfahren, sagte Thomas Collien, einer der beiden Theaterchefs.
Tägliche Tests für Schüler in Niedersachsen zunächst bis Ende Januar
Nicht gegen das Coronavirus geimpfte oder davon genesene Schülerinnen und Schüler müssen sich auf eine längere tägliche Testpflicht in Niedersachsen einstellen. Diese soll zunächst bis Ende Januar gelten, wie Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) in einer Mitteilung sagte. "Die zum Ende des Halbjahres vorzunehmende Lagebeurteilung wird zeigen, wie wir das Testintervall zum Start des zweiten Schulhalbjahres festlegen." Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte am Freitagabend angekündigt, dass die tägliche Testpflicht "bis auf Weiteres" greifen soll. Eine genauere Zeitangabe war bislang nicht bekannt. Nach vorherigen Plänen sollte die Testpflicht in der zweiten Schulwoche nach den Ferien auf dreimal wöchentlich gesenkt werden.
486 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern bestätigt
Die Behörden haben in Mecklenburg-Vorpommern 486 neue Corona-Fälle registriert (Vortag: 392; Vorwoche: 467). Damit sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuinfektionen minimal auf 419,4 (Vortag: 420,0; Vorwoche: 284,3). Die Hospitalisierungsrate liegt landesweit bei 8,2. Es wurden 20 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet.
Hannover sagt Karnevalsumzug ab
Der für Ende Februar geplante 30. Karnevalsumzug in Hannover fällt aufgrund der Corona-Pandemie aus. Das derzeitige Infektionsgeschehen durch die Omikron-Variante habe keine andere Entscheidung zugelassen, teilte das Komitee Hannoverscher Karneval mit. Dies sei umso schwerer gefallen, als das Komitee in diesem Jahr sein 55-jähriges Bestehen feiern wollte. Schon 2021 hatten die Narren Corona-bedingt nicht durch die niedersächsische Landeshauptstadt ziehen können. Die Karnevalisten in anderen Städten wie Braunschweig hatten bereits zuvor das Aus ihrer für 2022 geplanten Umzüge verkündet. Auch zahlreiche Faschingsveranstaltungen sowie Partys einzelner Vereine wurden schon abgesagt.
Kinderhilfe: Auftritt von Kindern bei der Demos kann Kindeswohlgefährdung sein
Immer häufiger nehmen Eltern ihren Nachwuchs mit auf Protestkundgebungen. Dabei sind die Kinder nicht nur der Gefahr ausgesetzt, verletzt zu werden - wie kürzlich bei einer Demo gegen die Corona-Maßnahmen in Schweinfurt. Die Deutsche Kinderhilfe e.V. spricht auch von psychischer Manipulation und Kindeswohlgefährdung. Andererseits heißt es von der Kinderschutzhilfe aber auch: Wenn Kinder schon früh mit Meinungs- und Demonstrationsfreiheit in Berührung kommen, dann können sie eher eigenständige Persönlichkeiten werden.
EMA prüft Zulassung von Covid-Medikament von Pfizer
Die EU-Arzneimittelbehörde EMA prüft die Marktzulassung eines Medikaments gegen Covid-19 des Herstellers Pfizer. Der US-Pharmakonzern habe den entsprechenden Zulassungsantrag gestellt, teilte die EMA mit. Das Medikament Paxlovid soll bei Patienten ab zwölf Jahren eine schwere Erkrankung nach einer Corona-Infektion verhindern. Der Wirkstoff Nirmatrelvir soll ein Sars-CoV-2-Protein hemmen und dadurch die Vermehrung des Virus stoppen. Zu möglichen Nebenwirkungen gehören eine Beeinträchtigung des Geschmackssinns, Durchfall, Bluthochdruck und Muskelschmerzen. Die Experten der EMA würden nun Vorzüge und Risiken des Präparates bewerten und innerhalb "einiger Wochen" eine Empfehlung abgeben.
Zuvor hatte die EMA den EU-Mitgliedstaaten grünes Licht für eine nationale Notfallzulassung gegeben. Das Bundesgesundheitsministerium bereitet eine solche Zulassung vor. Nach Angaben von Minister Karl Lauterbach (SPD) wurden eine Million Packungen Paxlovid geordert. "Das Mittel eignet sich insbesondere für die Behandlung ungeimpfter Risikopatienten", hatte er gesagt.
Kanzler Scholz überlässt Bundestag Zeitplan für Impfpflicht
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will sich nicht auf einen Zeitplan für die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht festlegen. Dies überlasse der Kanzler dem Parlament, sagte eine Sprecherin der Bundesregierung. Scholz sei allerdings der Meinung, dass es schnell gehen sollte. Einen eigenen Gesetzentwurf zur Impfpflicht will die Regierung wohl nicht vorlegen. Der Sprecherin zufolge soll es Gruppenanträge aus dem Bundestag geben.
Ein Überblick über die Regeln im Amateur- und Breitensport im Norden
In weiten Teilen Norddeutschlands gelten mittlerweile noch einmal verschärfte Corona-Beschränkungen im Amateur- und Breitensport. Doch die Regeln sind nicht überall gleich: NDR.de gibt einen Überblick über die Regeln in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg.
Moderna-Chef kündigt Omikron-Vakzin an
Der Chef des Pharmaunternehmens Moderna, Stéphane Bancel, hat einen Impfstoff gegen die Corona-Variante Omikron angekündigt. Das Unternehmen arbeite derzeit an einem spezifischen Omikron-Vakzin und erwartet, dieses schon bald in die klinische Entwicklung bringen zu können, sagte Bancel in einem Interview mit dem US-Sender CNBC.
Boostern und Testen - Dänemarks Weg aus der Krise
Die hohen Corona-Zahlen in Dänemark sind auch auf die große Zahl an Tests zurückzuführen, die im Nachbarland durchgeführt werden. Maskenpflicht und 2G-Regelung sind dort kaum im Gespräch. Dafür ist schon über die Hälfte der Bevölkerung geboostert. Noch mehr und noch schneller impfen heißt die dänische Strategie auch gegen Omikron
Verschärfte Corona-Maßnahmen in Schweden
Schweden verschärft angesichts stark gestiegener Neuinfektionszahlen seine Corona-Maßnahmen. Um die Belastung des Gesundheitswesens zu verringern, müssen unter anderem Kneipen und Restaurants mit Ausschankgenehmigung ab Mittwoch spätestens um 23 Uhr schließen, Gruppen dürfen dort nur noch maximal acht Personen groß sein. Alle, die dies können, werden in dem skandinavischen EU-Land darüber hinaus zum Arbeiten aus dem Homeoffice aufgerufen, wie Ministerpräsidentin Magdalena Andersson auf einer Pressekonferenz in Stockholm sagte. Erwachsenen wird angeraten, ihre nahen Kontakte in Innenräumen zu begrenzen. Auch Teilnehmerobergrenzen etwa für öffentliche Veranstaltungen oder für private Zusammenkünfte in Lokalen werden herabgesetzt. Schweden ist von Pandemiebeginn an einen Sonderweg mit relativ moderaten Corona-Beschränkungen und stärkeren Appellen an die Vernunft der Bürger gegangen, doch auch dort galten gewisse Maßnahmen und Vorgaben.
Höchster Corona-Infektionswert: Bremen setzt aufs Boostern
Angesichts der höchsten Corona-Infektionsrate in Deutschland setzt das Bundesland Bremen auf schnelles Boostern zur Abwehr der besonders ansteckenden Omikron-Variante. Das sagte ein Sprecher des Gesundheitsressorts. Das Robert Koch-Institut (RKI) teilte heute für Bremen einen Wert von 1.028 bestätigten Neuinfektionen auf 100.000 Menschen in einer Woche mit. Am Sonntag hatte der Wert bei 1.032,6 gelegen. Das kleinste Bundesland rechne damit, die Quote von Auffrischungsimpfungen rasch steigern zu können, sagte der Sprecher. Es sei wichtig, "dass wir aufs Impfen und aufs Boostern setzen", hatte Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) dem Deutschlandfunk gesagt. "Bremen wird als erstes Bundesland von der Omikron-Welle in vollster Wucht getroffen." In Bremen haben nach RKI-Angaben bis Montag 46,5 Prozent der Bevölkerung eine Booster-Impfung bekommen. Das ist weniger als beim Spitzenreiter Saarland (51,7 Prozent), aber mehr als der bundesweite Durchschnitt von 42,9 Prozent. Bei vollständig geimpften Menschen liegt Bremen seit Langem vorn und hat eine Quote von 84,2 Prozent.
Wird die Hannover Messe auf Sommer verschoben?
Die Deutsche Messe AG denkt darüber nach, die Hannover Messe wegen der Corona-Pandemie zu verschieben. Eigentlich ist die weltweit wichtigste Industrieschau für Ende April geplant. "Aufgrund des Pandemiegeschehens sind wir im engen Austausch mit Ausstellern und Partnern, um gemeinsam und rechtzeitig über eine mögliche Verschiebung der Hannover Messe in den Sommer 2022 zu entscheiden", sagte ein Messesprecher. Eine Entscheidung solle bis Mitte Januar fallen. Komplett abgesagt werden, wie im ersten Jahr der Corona-Pandemie 2020, soll die Messe jedoch nicht. Dies stehe nicht zur Diskussion, so der Sprecher.
In Europa wird das Klinikpersonal knapp
Wegen der steigenden Omikron-Infektionsraten wird in zahlreichen europäischen Ländern das Klinikpersonal knapp. Obwohl die sich rasant ausbreitende Variante des Coronavirus weniger starke Krankheitssymptome auslösen soll, stehen die Gesundheitssysteme in Ländern wie Spanien, Italien und Großbritannien vor großen Problemen. Nach Angaben britischer Experten müssen trotz milderer Verläufe mehr Menschen behandelt werden, gleichzeitig sind aber massenhaft Ärzte und Pflegekräfte in Quarantäne oder infiziert. Nicht dringend nötige Operationen werden vielerorts verschoben. Auch in Deutschland wächst die Sorge vor einer Überlastung des Gesundheitssystems.
Gesundheitsminister beraten über mögliche vierte Impfung
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beraten bei ihrer ersten regulären Konferenz in diesem Jahr voraussichtlich über eine mögliche vierte Impfung gegen das Coronavirus. Das geht aus der Tagesordnung für die Runde heute hervor. Bisher läuft in Deutschland die Booster-Impfkampagne mit Auffrischungsimpfungen. Israel impft zum Beispiel bereits das vierte Mal. Die Gesundheitsminister wollen sich den Informationen zufolge auch über die aktuelle Infektionslage und über neue Erkenntnisse zur Omikron-Virusvariante sowie über den Stand von Corona-Tests austauschen. Zudem geht es um die Ergebnisse der Ministerpräsidentenkonferenz vom Freitag und um den Stand der Impfungen bei Apotheken, Zahn- und Tierärzten.
Harzer Bündnis unterstützt Impfkampagne mit Unterschriftenaktion
Mehr als 900 Menschen haben bisher die sogenannte Harzer Erklärung mit ihrem Impf-Appell digital unterschrieben. Am kommenden Mittwoch sollen Namen und Kommentare der Unterzeichner in Herzberg am Harz präsentiert werden, wie das "Aktionsbündnis Südniedersachsen gegen rechtsextreme Coronaleugner:innen" am Montag mitteilte. Die Petition ruft in erster Linie zum Impfen auf. Die Meinungsbeiträge, die die Befürworter zusammen mit ihrer Teilnahme an der Petition online verfassen konnten, sollen demnach an Leinen rund um den Marktplatz der Stadt aufgehängt werden. Den Impf-Appell unterstützen unter anderen auch der Göttinger Landrat Marcel Riethig (SPD) sowie weitere Politiker und Politikerinnen. Er war als Reaktion auf Demonstrationen in Herzberg verfasst worden, die sich gegen Corona-Schutzmaßnahmen und Impfungen richteten. "Lügen, Hass und Hetze, Aufrufe zu Gewalt und gar zu Mordanschlägen sind erschreckend und nicht hinnehmbar", heißt es dazu in der "Harzer Erklärung".
Hamburg meldet 1.898 Neuinfektionen - Inzidenz erreicht neuen Höchstwert
In Hamburg sind binnen 24 Stunden 1.898 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden - 1.196 mehr als am Sonntag und 916 mehr als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg laut Sozialbehörde auf 659,7 Fälle pro 100.000 Einwohner und damit auf einen neuen Höchststand. Vor einer Woche hatte der Inzidenzwert noch bei 440,3 gelegen. Die Hamburger Sozialbehörde schrieb, dass von einer höheren Fallzahl ausgegangen werden müsse. "Der Grund hierfür ist der schnelle Anstieg und das hohe Fallaufkommen, welches zu einer teilweise späteren Meldung von Befunden durch die Labore sowie zu einer teilweise verzögerten Bearbeitung an den übermittelnden Stellen führt."
"Deltakron" - Vermeintlicher Nachweis einer Virus-Rekombinante wohl ein Artefakt
Der vermeintliche Nachweis einer Misch-Variante aus Delta und Omikron in Zypern geht Experten zufolge wohl auf Verunreinigungen während der Analyse zurück. "Diese Genome sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Artefakte", sagte Richard Neher von der Universität Basel (Schweiz), führender Experte für Virusvarianten. Die Omikron-Mutationen, die hier in einem Zusammenhang mit Delta-Genomsequenzen beobachtet würden, beträfen alle einen DNA-Abschnitt, der bei Delta-Nachweisen oft sehr schwach ausfalle und daher sehr anfällig für Kontamination sei.
Ähnlich äußerten sich weitere Experten bei Twitter, etwa die WHO-Expertin Maria van Kerkhove: Das Ergebnis gehe wahrscheinlich auf Verunreinigungen beim Sequenzieren zurück. Zuvor kursierten Berichte mit Verweis auf ein Interview mit dem örtlichen Sender Sigma TV, denen zufolge Leontios Kostrikis von der Universität Zypern 25 Fälle identifiziert haben will, in denen eine Mischvariante aus Delta und Omikron - Deltakron genannt - Ursache der Infektionen war. "Es ist zwar durchaus möglich, dass es Rekombinanten gibt, aber bislang wurden keine größeren Ausbrüche mit solchen Varianten beobachtet", betonte Neher. "Diese Genome aus Zypern sind vermutlich keine Rekombinanten."
Corona-infizierte "Gorch Fock"-Crewmitglieder in Kiel in Isolation
Mit Corona infizierte Crewmitglieder des Marine-Segelschulschiffs "Gorch Fock" sind im Marinestützpunkt Kiel in Isolation gegangen. "Denen geht es allen gut", sagte "Gorch Fock"-Kommandant Nils Brandt. "Ich stehe in Kontakt mit ihnen per Whatsapp." Er erwarte die Soldaten voraussichtlich in der kommenden Woche zurück an Bord. In einem Spezialflugzeug A310 MedEvac waren die Betroffenen von den Kanaren aus nach Deutschland geflogen worden. Am Samstagabend landete der Airbus mit 14 Personen an Bord in Hamburg. Am vergangenen Mittwoch hatte die Marine von acht infizierten Crew-Mitgliedern ohne oder mit nur leichten Symptomen berichtet. Knapp 20 Frauen und Männer waren als Kontaktpersonen identifiziert und in Quarantäne in einem Hotel untergebracht worden.
Cichutek erwartet Omikron-angepassten Impfstoff bis spätestens Juni
Der Leiter des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), Klaus Cichutek, geht davon aus, dass ein Omikron-angepasster Corona-Impfstoff bis spätestens Juni zur Verfügung stehen wird. Die Hersteller der mRNA-Impfstoffe gegen das Coronavirus hätten "diesen Prozess bereits in die Wege geleitet", sagte Cichutek im ZDF-Morgenmagazin. Parallel habe auch der Zulassungsprozess dafür schon begonnen. Hintergrund ist, dass die aktuell verfügbaren Impfstoffe nicht so gut vor der Omikron-Variante schützen wie gegen frühere Varianten. "Ich gehe davon aus, dass im ersten Halbjahr diesen Jahres entsprechende angepasste Impfstoffe verfügbar sein werden, auch in ausreichender Menge", sagte der PEI-Präsident. Das Institut ist für die Prüfung und Zulassung von Impfstoffen und anderen Medikamenten in Deutschland zuständig. Es stehe noch nicht ganz fest, wie der modifizierte Impfstoff aussehen solle, sagte Cichutek weiter: "Es gibt im Moment noch eine kleine Diskussion darüber, ob wir eine einfache Anpassung auf Omikron vornehmen sollten oder ob nicht vielleicht gleich Impfstoffe gewählt werden und angepasst werden sollten, dass nicht nur diese eine Variante wieder erfasst wird, sondern eine breitere Wirkung erzielt wird."
Rund 149.000 weitere Impfungen gegen Corona am Sonntag
In Deutschland sind am Sonntag 149.000 Impfdosen gegen Corona gespritzt worden. Dies teilte das Robert Koch-Institut (RKI) mit. Damit haben nun mindestens 59,8 Millionen Menschen (71,9 Prozent der Bevölkerung) den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze. Eine Booster-Impfung erhielten inzwischen mindestens 35,6 Millionen (42,9 Prozent). Diese dritte Dosis gilt als wichtig für einen wirksamen Schutz vor der ansteckenderen Virusvariante Omikron. Nicht geimpft sind 21,1 Millionen (25,4 Prozent) - darunter auch etwa vier Millionen Kinder unter vier Jahren, für die bislang kein Impfstoff zugelassen ist. Dem RKI zufolge bekamen etwa 62 Millionen (74,5 Prozent) bislang mindestens eine Spritze. Die Bundesregierung strebt eine Marke von 80 Prozent bis Ende Januar an.
Verbraucher können sich Gutscheine nun auszahlen lassen
Seit Beginn des neuen Jahres können sich Verbraucher Gutscheine auszahlen lassen, die sie wegen Corona-bedingter Ausfälle und Schließungen für bereits bezahlte Leistungen erhalten haben. Verbraucher haben drei Jahre Zeit, den Anspruch geltend zu machen. Die Verbraucherzentrale hat einen Musterbrief erstellt. Viele Veranstalter stellt die Regelung vor Probleme.
Bildungsministerin: Vorkehrungen für Quarantänefälle an Schulen treffen
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat bessere Vorkehrungen für die wegen der Omikron-Variante drohenden vermehrten Quarantänefälle an Schulen gefordert. "Schulen sind für mich auch kritische Infrastruktur", sagte Stark-Watzinger im ZDF-Morgenmagazin. Deshalb müsse jetzt eine Ausfallplanung auch ins Schulmanagement integriert werden. Das bedeute, dass etwa in Quarantäne geschickte Lehrer in hybrider Form zugeschaltet werden und so weiter unterrichten sollten. Auch Schüler, die in Quarantäne sind, sollten weiter in den Unterricht eingebunden werden. "Das muss ins Schulmanagement", sagte Stark-Watzinger. Daneben forderte die Bundesbildungsministerin verstärkte Impfungen in der Altersgruppe der Schüler. "Wir müssen schaffen, dass auch an den Schulen geboostert wird", sagte die FDP-Politikerin.
Landkreise beklagen fehlende Mittel zum Ausbau der Gesundheitsämter
Die Landkreise in Deutschland fordern angesichts der heranrollenden Omikron-Welle des Coronavirus Finanzierungszusagen für den Stellenausbau in den Gesundheitsämtern. Entscheidend für die Einstellung von Amtsärzten und anderem Personal seien verlässliche Zusagen der Länder, die nötigen Stellen auch über 2026 hinaus zu bezahlen, sagte der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Erst dann können flächendeckend und in deutlich größerem Umfang die notwendigen Ausschreibungen und Neueinstellungen erfolgen, vorher nicht." Schon jetzt arbeiteten die Gesundheitsämter der Landkreise am Anschlag. Er sei besorgt, dass es zu Engpässen kommen könnte, wenn die Inzidenzen hochschnellen, sagte Sager.
Günther über Impfpflicht: Bedauerlich, dass auf Zeit gespielt wird
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther bleibt ein klarer Befürworter einer allgemeinem Impfpflicht. "Ich finde es eher ein bisschen bedauerlich, dass da jetzt auch auf Zeit gespielt wird", sagte der CDU-Politiker im Interview bei NDR Info. "Wenn wir wirklich rauskommen wollen aus diesem Hoch- und Runterfahren, dann geht das nur, wenn es wirklich eine Impfpflicht gibt - auch als klare Aussage des Staates, dass es kein Wahlrecht ist, sondern dass alle Bürgerinnen und Bürger, die es können, sich auch impfen lassen." Die Impfquote, die per freiwilliger Impfung erreicht wurde, reiche nicht aus. Der Staat müsse die schützen, die sich impfen lassen. Er hoffe, dass im Februar ein Gesetzentwurf vorliege, über den dann beraten werden könne. Günther ist derzeit selbst in Corona-Quarantäne. Die Regierungserklärung bei der Landtagssitzung heute hält daher Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP).
Cichutek: 80 Prozent der Corona-Schnelltests erkennen Omikron
Der Großteil der in Deutschland angebotenen Corona-Schnelltests sind nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) auch zum Nachweis der neuen Omikron-Variante geeignet. Der Präsident des Institut, Klaus Cichutek, verwies im ZDF-Morgenmagazin darauf, dass das Institut mittlerweile mehr als 250 Test-Produkte auf ein höheres Level an Sensitivität bewertet habe und mindestens 80 Prozent dieses Niveau auch schaffen. Generell können Schnelltests eine Infektion nur dann detektieren, wenn zum Testzeitpunkt eine hohe Viruslast besteht. Dies gilt für Omikron ebenso wie für andere Varianten.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte am Sonntag in der ARD eine Positivliste für Schnelltests angekündigt. Er habe das PEI veranlasst, eine solche Aufstellung vorzubereiten mit Tests, die für Omikron besonders geeignet seien beziehungsweise Omikron früh erkennen sollten. Das Paul-Ehrlich-Institut hatte bereits Ende des Jahres Angaben zu den in Deutschland angebotenen Corona-Schnelltests veröffentlicht. Die große Mehrheit dieser Tests schlage auf ein Protein des Virus an, das von den Omikron-Mutationen vergleichsweise wenig betroffen sei, hieß es. Die Prüfergebnisse sind auf den Seiten des PEI im Internet einsehbar. Cichutek betonte, Testzentren, Apotheken und auch Discounter orientierten sich an den positiv bewerteten Tests. Eine erste Einschätzung hatte das PEI sogar bereits Mitte Dezember abgegeben.
Teilsieg für Djokovic: Einspruch gegen verweigerte Einreise nach Australien stattgegeben
Novak Djokovic hat im juristischen Tauziehen um seine Corona-Impfausnahme und Einreise in Australien einen Teilsieg errungen. Ein Gericht in Melbourne entschied zugunsten des 34 Jahre alten Tennisstars und ordnete Djokovics Freilassung aus der Unterbringungseinrichtung für Ausreisepflichtige an. Djokovics Anwälte waren gegen die Annullierung seines Visums durch die Grenzschutzbehörden nach der Ankunft des Serben am vergangenen Mittwoch vorgegangen. Der Erfolg garantiert nicht, dass Djokovic als Titelverteidiger sicher an den Australian Open ab dem 17. Januar teilnehmen kann. Nach Informationen der Zeitung "The Age" wird Einwanderungsminister Alex Hawke heute nicht mehr darüber entscheiden, ob er von seinem persönlichen Recht Gebrauch macht, das Visum des serbischen Tennisstars doch wieder aufzuheben. Allerdings kann Hawke dies in den nächsten Tagen noch tun.
Unklare Datenlage in Hamburg
Steigen die Corona-Zahlen in Hamburg oder sinken sie? Das konnte die Hamburger Sozialbehörde am Sonntag nicht abschließend aufklären. Der Grund: die unklare Datenlage. Es ist einfach zuviel, was zurzeit auf die Labore und Gesundheitsämter einprasselt. Rekordzahlen an Neuinfektionen sorgen dafür, dass nicht alle Tests zeitnah ausgewertet werden, nicht alle Daten zügig übermittelt werden können. Und ab heute werden noch eine Menge Tests dazu kommen. Denn in Hamburg greift nun die 2G-Plus-Regel.
1.552 neue Fälle in Niedersachsen - Inzidenz über 300
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat 1.552 neue nachgewiesene Corona-Infektionen in Niedersachsen gemeldet (Vortag: 3.115; Montag vor einer Woche: 3.818). Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg erneut - von 296 Fällen pro 100.000 Einwohnern auf 308,6. Vor einer Woche lag der Wert noch bei 174,6.
Dahmen fordert Ausweitung berufsbezogener Impfpflicht - Kontaktbeschränkungen reichen nicht
Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen fordert eine zügige Ausweitung der berufsbezogenen Corona-Impfpflicht. Angesichts der Omikron-Welle und der drohenden Gefahr von massiven Personalausfällen in der kritischen Infrastruktur sei es sinnvoll, die einrichtungsbezogene Impfpflicht etwa auf Polizei oder Feuerwehren auszuweiten, sagte Dahmen dem "Tagesspiegel". Damit könne man handeln, solange es noch keine allgemeine Impfplicht gebe. Im Deutschlandfunk sagte Dahmen, dass Bund und Länder bereits vor dem nächsten Spitzentreffen am 24. Januar neue Corona-Beschränkungen beschließen müssten. Was man im Moment tue, reiche nicht aus, um die Omikron-Welle einzudämmen. Dahmen brachte erneut die Schließung etwa von Fitness-Studios, aber auch der Gastronomie ins Gespräch.
Ab heute weitere Einschränkungen in Mecklenburg-Vorpommern
Der Hospitalisierungswert - also die Zahl der Corona-Patienten je 100.000 Einwohner, die innerhalb von sieben Tagen zur Behandlung in eine Klinik gebracht wurden - lag in Mecklenburg-Vorpommern am Sonnabend landesweit bei 9,2 - und damit den dritten Tage in Folge über dem Schwellenwert 9. Das bedeutet, dass ab heute überall im Land die Regelungen der Corona-Warnstufe "Rot" gelten. Kultur- und Freizeiteinrichtungen werden wieder geschlossen. Dazu gehören neben Museen, Kinos, Messehallen, Spielhallen, Schwimm- und Spaßbädern, Zirkussen und Theatern auch die Innenbereiche von Tierparks oder Zoos. Veranstaltungen dürfen nur noch ohne Zuschauer stattfinden. Fitnessstudios dürfen offen bleiben (2G-Plus-Regel). Bislang galten beispielsweise in Schwerin und den Landkreisen Nordwestmecklenburg und Ludwigslust-Parchim noch Lockerungen, weil diese Regionen ein geringeres Corona-Geschehen als die anderen Regionen haben.
RKI: 25.255 Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 375,7
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat erneut einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Morgen mit 375,7 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 362,7 gelegen, vor einer Woche bei 232,4 (Vormonat: 389,2). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 25.255 Corona-Neuinfektionen (Montag vor einer Woche: 18.518). Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 52 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 68.
Schulstart in Niedersachsen nach den Weihnachtsferien
Heute beginnt in Niedersachsen der Schulunterricht nach den Weihnachtsferien - und vor dem Hintergrund der sich ausbreitenden Omikron-Variante des Coronavirus erhöht das Land die Schutzmaßnahmen an den Schulen. Bis auf Weiteres sind jeden Tag Tests vorgesehen - allerdings gilt dies zumindest zunächst nicht für Kinder, Jugendliche sowie Schulbeschäftigte, die bereits gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Infektion genesen sind. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) schließt aber eine Änderung in diesem Punkt nicht aus. Zudem müssen alle in den Gebäuden und damit auch im Unterricht eine medizinische Maske tragen. Das Land empfiehlt besonders den Lehrerinnen und Lehrer das Tragen einer FFP2-Maske. Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) hat sich im Vorfeld klar für Präsenzunterricht ausgesprochen. Für Kinder und Jugendliche seien Schulen die sogenannte kritische Infrastruktur und systemrelevant. Der Schulbetrieb müsse auch bei hohen Infektionszahlen abgesichert werden.
Hamburg weitet ab heute 2G-Plus-Regelung aus
In Hamburg wird nach einer Senatsentscheidung aus der vergangenen Woche ab heute die 2G-Plus-Regelung deutlich ausgeweitet. Wer doppelt geimpft oder genesen ist und noch keine Auffrischungsimpfung nachweisen kann, muss nun bis auf Weiteres zum Einlass in viele Bereiche einen tagesaktuellen negativen Test vorlegen. Das gilt für die Gastronomie, für Kultureinrichtungen (Theater, Kino, nicht in Museen und Bücherhallen), für den Sport in Innenräumen (auch Schwimmbäder, Fitnessstudios), Stadtrundfahrten und Hafenrundfahrten, Dienstleistungen der Körperpflege (mit Ausnahme Friseurhandwerk und Fußpflege), Prostitution, Spielbanken und Seniorentreffpunkten. Ungeimpfte haben weiterhin keinen Zutritt zu den genannten Aktivitäten. Im Hamburger Einzelhandel gilt weiter die 2G-Regel. Ungeimpfte können nur in Geschäften für den täglichen Bedarf (Supermärkte, Drogerien) einkaufen gehen.
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Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen sind auch in Norddeutschland in Bewegung. Wenn Sie wissen wollen, wie die Lage in Ihrer Stadt oder in Ihrem Landkreis ist, tippen Sie einfach hier Ihre Postleitzahl ein.
764 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein ist die Zahl der Infektionen binnen 24 Stunden um 764 gestiegen auf insgesamt 138.293 seit Beginn der Pandemie. Gestern waren 1.200 neue Infektionen gemeldet worden, vor einer Woche 633. Die Hospitalisierungsrate beträgt 3,13, die Sieben-Tage-Inzidenz 529,5. In den Krankenhäusern des Landes müssen aktuell 212 an Covid-19-Erkrankte behandelt werden, 53 davon befinden sich in Intensivtherapie. 39 Corona-Patienten werden beatmet.
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Eine neue Woche mit dem Corona-Live-Ticker von NDR.de
Guten Morgen und eine schöne neue Woche wünscht das Team von NDR.de! Unser Corona-Live-Ticker hält Sie auch heute - am Montag, 10. Januar 2022 - über die Auswirkungen der Pandemie in Norddeutschland auf dem Stand der Dinge. Hier finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Nachrichten und Ereignisse von gestern können Sie im Blog vom Sonntag nachlesen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 9. Januar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 8. Januar
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