Coronavirus-Blog: So könnten die neuen Quarantäne-Regeln aussehen
Im Coronavirus-Blog hat NDR.de Sie auch am Mittwoch, 5. Januar 2022 aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Das Geschehen des Tages können Sie hier nachlesen. Am frühen Donnerstagmorgen geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Lauterbachs stellt Plan für die neuen Quarantäne-Regeln vor
- Ex-Werder-Trainer Anfang gesteht: Impfpass war gefälscht
- Schule in Hamburg mit Präsenzunterricht gestartet
- Kultusminister bestätigen Kurs für offene Schulen
- Anspruch auf erweiterte Kinderkrankentage gilt auch 2022
- Booster-Impfung laut Drosten bester Schutz gegen Omikron-Variante
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 2.897 in Schleswig-Holstein, 3.909 in Niedersachsen, 1.965 in Hamburg, 1.481 in Mecklenburg-Vorpommern, 1.340 im Land Bremen - bundesweit 58.912
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Das Team von NDR.de beendet für heute diesen Blog und wünscht eine angenehme Nacht! Morgen früh geht es mit einem neuen Blog weiter.
Italien führt Impfpflicht für über 50-Jährige ein
Angesichts der rasant steigenden Corona-Zahlen wegen der Omikron-Variante hat Italien eine Impfpflicht für alle Menschen über 50 Jahre beschlossen. "Wir greifen insbesondere bei den Altersgruppen ein, die am stärksten gefährdet sind, ins Krankenhaus eingeliefert zu werden", sagte Regierungschef Mario Draghi am Abend. Damit solle der Druck auf die Krankenhäuser verringert werden. "Wir wollen die Ansteckungskurve bremsen und die bisher ungeimpften Italiener dazu bringen, sich impfen zu lassen", betonte Draghi. Ab dem 15. Februar gelte für die über 50-Jährigen außerdem die 2G-Regel am Arbeitsplatz. Das bedeutet, dass sie nachweislich gegen Covid-19 geimpft oder von der Krankheit genesen sein müssen, um zur Arbeit gehen zu können. Italien hat 59 Millionen Einwohner, von denen 28 Millionen über 50 Jahre alt sind.
Lauterbach hält neue Kontaktbeschränkungen für notwendig
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach befürchtet einen starken Anstieg der Omikron-Fälle und befürwortet neue Kontaktbeschränkungen. Darüber müsse gesprochen werden, sagte der SPD-Politiker im ZDF. "Ich hielte das für notwendig." Zwar wirkten die Maßnahmen noch. Jedoch müsse man wahrscheinlich noch einmal zulegen, so Lauterbach. Erforderlich seien zudem angepasste Quarantäne-Regeln sowie eine Fortführung der Booster-Kampagne. Die Auffrischungsimpfungen seien der beste Schutz vor der Omikron-Variante. Der Gesundheitsminister rief dazu auf, das hohe Impftempo wie vor Weihnachten wieder aufzunehmen.
Wolgast: 1.600 Menschen demonstrieren gegen Corona-Politik
Eine Demonstration von Gegnern der Corona-Maßnahmen in Wolgast ist am Abend laut Polizeiangaben weitgehend störungsfrei abgelaufen. Man schätze die Teilnehmerzahl auf 1.600, hieß es von der Polizeiinspektion Anklam. Die Einhaltung der Maskenpflicht musste von der Polizei wiederholt eingefordert werden. Die Veranstalter selbst gingen bei der angemeldeten Demonstration von einer deutlich höheren Teilnehmerzahl aus. Die Polizei stellte bei drei der Teilnehmer verbotene Schlagschutzhandschuhe sicher und leitete entsprechende Ermittlungen ein. Wolgasts Bürgermeister Stefan Weigler betonte das Recht zu demonstrieren und seine Meinung kundzutun. "Nicht zu dulden sind dagegen Drohungen, Beschimpfungen, Beleidigungen oder sogar begangene Straftaten", sagte der CDU-Politiker.
Kommentar: Keine Bühne für Hass auf Telegram!
Impfgegner und Verschwörungsgläubige rufen auf Telegram fast täglich zum Mord an prominenten Politikern, Wissenschaftlern und Journalisten auf. Das hat eine Recherche von tagesschau.de ergeben. Sollte die Bundesregierung den Messenger-Dienst technisch blockieren oder gar verbieten? Nein, findet NDR Info Redakteur Nils Kinkel in seinem Kommentar. Vielmehr sollten die Absender von Hassbotschaften konsequent strafrechtlich verfolgt werden.
Handballverband Schleswig-Holstein verlängert Winterpause
Als Reaktion auf die steigenden Corona-Zahlen hat das Präsidium und die Spielkommission des Handballverbandes Schleswig-Holstein (HVSH) eine Verlängerung der Winterpause inklusive Unterbrechung Spielbetriebes bis einschließlich 30. Januar beschlossen. Das gilt für alle Ligen und Altersklassen des Landes. Am 5./6. Februar soll der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden. Die Aufrechterhaltung des Trainingsbetriebes unter Einhaltung der jeweiligen Hygienevorschriften bezeichnete das HVSH-Präsidium hingegen als "ausdrücklich wünschenswert".
1.340 neue Corona-Fälle im Land Bremen
Die Zahl der Corona-Infektionen im Land Bremen steigt weiter massiv. Heute war sie mit insgesamt 1.340 Fällen erstmals seit Beginn der Pandemie vierstellig, wie Radio Bremen berichtete. Für die Stadt Bremen meldeten die Behörden 1.125 Neuinfektionen, für Bremerhaven 215. Gestern war mit 709 ein Höchststand in Bremen erreicht worden. Vor einer Woche waren 334 neue Fälle gemeldet worden. Bremerhaven meldete gestern 160 und vor einer Woche 60 neue Fälle. Auch die Inzidenzwerte steigen auf neue Höchststände. In der Stadt Bremen liegt der Wert nun bei 761,2 nach 621,4 gestern und 302,8 vor einer Woche. Auch in Bremerhaven gibt es einen kräftigen Anstieg: Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nun bei 486,1 nach 350,5 gestern.
Labormediziner: PCR-Kapazitäten sind ausgelastet
Omikron stellt auch die Testlabore vor Herausforderungen. Der Lübecker Labormediziner Andreas Borowski sagte im NDR Interview, die Omikron-Variante habe bei den Positiv-Tests in seinem Labor in den vergangenen Tagen nahezu 100 Prozent ausgemacht. Die Gefahr einer Überlastung der Kapazitäten sei real. Sollte es zu einem massiven Anstieg der Fallzahlen kommen, müssten aus Borowskis Sicht PCR-Tests für vulnerable Gruppen und Beschäftigte der kritischen Infrastruktur priorisiert ausgewertet werden. Andere Menschen müssten dann gegebenenfalls vielleicht 48 statt 24 Stunden auf ihr Testergebnis warten.
MV: 66.000 Förderstunden gegen Corona-Lernrückstände
Knapp 3.000 Schülerinnen und Schüler haben in Mecklenburg-Vorpommern vergangenen Sommer Förderstunden außerhalb der Schule genommen, um Corona-bedingte Lernrückstände aufzuholen. Das Land finanziert das mit Geld aus dem MV-Schutzfonds. Insgesamt hätten Kinder und Jugendliche mehr als 66.000 Förderstunden bei außerschulischen Lerninstituten absolviert, teilte das Bildungsministerium mit. Am häufigsten wurde das Angebot von Kindern und Jugendlichen der Klassenstufen eins bis neun genutzt. Sie nahmen die Hilfe vor allem für die Fächer Mathematik, Deutsch und Englisch in Anspruch.
Omikron in Niedersachsen und MV auf dem Vormarsch
Obwohl die Corona-Variante Omikron in Niedersachsen bereits dominant ist, steht die damit verbundene Infektionswelle laut Landesgesundheitsamt (NLGA) noch am Anfang. Das erklärte NLGA-Präsident Fabian Feil heute in Hannover. In der vergangenen Woche gingen seinen Angaben zufolge rund 70 Prozent der nachgewiesenen Corona-Infektionen auf die Virusvariante zurück.
Für Mecklenburg-Vorpommern geht der Leitende Hygieniker der Universitätsmedizin Greifswald ebenfalls von einer Dominanz der Omikron-Variante aus. "Ich würde sagen, wir sind schon bei über 50 Prozent", sagte Nils-Olaf Hübner bezüglich des Anteils der Variante. Hübner verwies auf Daten aus der vergangenen Woche. "Wenn man dann die Wachstumskurve noch dahinterlegt, dann kommt man in dieser Woche schon auf über 50 Prozent."
1.481 neue Corona-Fälle in MV
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern steigt weiter kräftig. Nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Soziales (LAGuS) steckten sich zuletzt 352,2 Menschen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche nachweislich mit dem Coronavirus an - ein Plus von 35 gegenüber dem Vortag und 97,8 mehr als vor einer Woche. Das LAGuS meldete 1.481 neue Corona-Fälle binnen eines Tages und damit über 547 mehr als vor einer Woche. Den Angaben zufolge befanden sich 339 Covid-Patienten in den Kliniken - 3 mehr als am Vortag. Die Zahl der Covid-Intensivpatienten nahm demnach um 2 zu. Die Hospitalisierungsinzidenz betrug 8,4, sie lag damit um 1,4 niedriger als gestern. Der für weitere Corona-Schutzmaßnahmen maßgebliche nächste Schwellenwert liegt bei 9,0. Damit steht die Corona-Warnampel für das gesamte Land auf Orange.
Kultusminister bestätigen Kurs für offene Schulen
Die Kultusministerinnen und -minister der Länder bleiben bei ihrer Linie, dass Schulen in der aktuellen Corona-Lage offengehalten werden sollen. "Auch wenn sich die Pandemie durch eine neue Virusvariante verändert, müssen wir die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen noch stärker in den Blick nehmen. Das bedeutet, dass wir die Schulen erst dann schließen, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind", sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Karin Prien (CDU), heute nach einer Sonderschalte der Minister.
Hintergrund ist die Ausbreitung der Omikron-Variante. Auch in Deutschland wird ein steiler Anstieg der Infektionszahlen befürchtet. Das Präsenzlernen habe höchste Priorität, sagte Prien. Die Kultusminister sprachen sich in ihrem Beschluss auch für überarbeitete Quarantäneregeln aus: "Die Aufrechterhaltung des Schulbetriebs ist für Kinder und Jugendliche systemrelevant und darüber hinaus eine Grundlage für die Sicherstellung der Arbeitsfähigkeit anderer Kritischer Infrastrukturen." Flächendeckende Schulschließungen wie vor einem Jahr haben die Ampel-Parteien mit Änderungen am Infektionsschutzgesetz ausgeschlossen. Einige Bundesländer überlassen es den Einrichtungen nun selbst, wie sie vorgehen.
Ex-Werder-Trainer Anfang: Impfpass war gefälscht
Werder Bremens Ex-Trainer Markus Anfang hat die Nutzung eines gefälschten Impfpasses zugegeben. Das bestätigte die Bremer Staatsanwaltschaft. Im Zuge der Affäre war Anfang im vergangenen November beim Fußball-Zweitligisten Werder Bremen zurückgetreten. "Wir müssen uns jetzt Gedanken machen, wie wir das Verfahren strafrechtlich abschließen", sagte Oberstaatsanwalt Frank Passade: "Naheliegend wäre, das Ganze mit einem Strafbefehl zu regeln." Eine Gerichtsverhandlung würde es dann nicht geben.
Lauterbachs Plan für die neuen Quarantäne-Regeln
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat in der heutigen Videoschalte mit seinen Amtskolleginnen und -kollegen aus den Ländern offenbar eine Empfehlung für eine neue Quarantäne-Verordnung vorgestellt. Die zusammen mit dem Robert Koch-Institut ausgearbeiteten Empfehlungen sollen bei der Ministerpräsidentenkonferenz am Freitag weiter diskutiert werden. Mehreren Medien, unter anderem tagesschau.de, liegt das Papier vor. Künftig sollen geimpfte und genesene Kontaktpersonen demnach weitgehend befreit werden. Die Maximaldauer wäre für eine Isolation oder Quarantäne laut Plan auf zehn Tage begrenzt. Für Beschäftigte der kritischen Infrastruktur könnten noch kürzere Zeiten gelten. Die geplanten Regelungen im Detail:
In diesen Fällen könnte die Quarantäne komplett wegfallen:
- Wer geboostert ist, muss als Kontaktperson nicht mehr in Quarantäne (Impfung muss mindestens sieben Tage zurückliegen).
- Frisch zweifach Geimpfte (ab 14 Tage und bis zu zwei Monate nach Impftermin) sind als Kontaktpersonen ebenfalls ausgenommen.
- Und auch genesene Kontaktpersonen müssen nicht in Quarantäne, wenn die Erkrankung weniger als zwei Monate zurückliegt.
Ansonsten ist allgemein geplant:
- Eine Unterscheidung der Quarantäne-Regeln nach Virusvariante soll es generell nicht mehr geben.
- Corona-Infizierte oder Kontaktpersonen müssen für zehn Tage in Isolation beziehungsweise Quarantäne.
- Frühestens nach sieben Tagen kann diese Phase mit einem Negativ-Test beendet werden. "Nach Möglichkeit" soll es ein PCR-Test sein.
- Kinder müssen als Kontaktperson nur noch fünf Tage in Quarantäne und können sich dann mit einem Test befreien.
Für Polizisten, Ärzte, Feuerwehrleute und andere Beschäftigte der kritischen Infrastruktur ist geplant:
- Kontaktpersonen dürfen sich nach fünf Tagen mittels PCR-Test freitesten.
- Infizierte dürfen die Isolation nach sieben Tagen mit einem negativen PCR-Test beenden.
Bremen verlängert digitalen Hochschulbetrieb
Angesichts der starken Ausbreitung der Omikron-Virusvariante wird die Regelung zur digitalen Lehre an Bremens Hochschulen um eine Woche bis 16. Januar verlängert. Ziel sei es, Einschränkungen des anlaufenden Prüfungsbetriebs für das Wintersemester 2021/22 zu vermeiden, teilte der Senat mit. Nicht digitalisierbare Lehrformate wie Laborpraktika, musik- oder kunstpraktische Ausbildung würden weiter als Präsenzveranstaltungen angeboten. Nach den für Freitag geplanten Bund-Länder-Gesprächen zur aktuellen Corona-Lage werde das Wissenschaftsressort die Situation gemeinsam mit den Leitungen der Hochschulen neu bewerten und über den weiteren Verlauf des Wintersemesters beraten, hieß es.
Hamburger Senatorin Fegebank Corona-infiziert
Hamburgs Wissenschaftssenatorin und Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Zu einem Foto mit zwei Kinder- und zwei Erwachsenentellern auf einem Tisch twitterte die Mutter von Zwillingen am Mittwoch: "Zu viert mittagessen - das werden wir jetzt erstmal täglich. Denn, uns hat es nun auch erwischt. Meine Familie & ich haben uns mit Corona infiziert und sind zu Hause in Isolation." Dank Impfung seien die Symptome bislang glücklicherweise nur milde. "Seid vorsichtig & bleibt gesund", betonte die Grünen-Politikerin.
Schwerin: Helios reduziert Besuchsverkehr
Die Helios Kliniken Schwerin schränken den Besuchsverkehr ein. Ein Pflegeheim in der Landeshauptstadt lässt nach Corona-Infektionsfällen bis auf Weiteres überhaupt keine Besuche mehr zu. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, wurden aus dem Sozius-Pflegeheim Haus am Grünen Tal fünf Infektionen gemeldet. Drei Bewohner und zwei Beschäftigte seien betroffen. Offen blieb, ob es sich dabei um die Omikron-Variante handelt. Die Helios Kliniken passen ihre Besuchsregeln nach Worten eines Sprechers am Freitag an. Dann dürfen die Patienten pro Tag nur noch eine Person empfangen. Kinder unter zwölf Jahren dürften gar nicht mehr als Besucher ins Haus kommen. Ein generelles Besuchsverbot werde es auf Stationen geben, wenn dort Patienten positiv getestet werden sollten.
Omikron wohl binnen Tagen bundesweit dominierend
Die Omikron-Variante dürfte nach Einschätzung der Bundesregierung in wenigen Tagen zur dominierenden Variante in Deutschland werden. "Zurzeit gehen wir von einem Omikron-Anteil von 25 Prozent deutschlandweit aus", sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums. In einigen Bundesländern insbesondere im Norden Deutschlands sei Omikron bereits dominierend. "Insofern müssen wir eigentlich davon ausgehen, dass in kurzer Zeit, in wenigen Tagen Omikron auch bundesweit die dominierende Variante sein wird."
Digitale Impfzertifikate: Hamburger Apotheken melden großen Andrang
Nach der angekündigten Verschärfung der Hamburger Corona-Regeln mit 2G-Plus in Gastronomie, Kultur und Sport in Innenräumen gibt es einen großen Andrang bei den Apotheken. Zahlreiche Menschen wollen jetzt noch schnell digitale Corona-Impfzertifikate bekommen. Wie der Präsident der Apothekerkammer Hamburg, Kai-Peter Siemsen, der Deutschen Presse-Agentur sagte, seien dies Menschen, die in den vergangenen Wochen geboostert wurden und es bisher noch nicht geschafft hätten, sich um ein auf dem Smartphone sichtbares Zertifikat zu kümmern. Es seien aber auch solche dabei, die sich bislang noch keine einzige Impfung hätten zertifizieren lassen. "Jetzt kommen alle auf einmal", so Siemsen weiter und sprach von einer "Wahnsinnsmehrbelastung". Ausgenommen von der Testpflicht auch für Geimpfte und Genesene sind bei der 2G-Plus-Regelung Menschen, die eine Auffrischungsimpfung haben. Diese dritte Dosis gilt inzwischen als wichtig für einen wirksamen Schutz vor der ansteckenderen Virusvariante Omikron.
Hotel auf Sylt schließt vorübergehend wegen Corona
Das Sylter Hotel Stadt Hamburg schließt vorübergehend wegen Corona-Infektionen in der Belegschaft. Das Geschäft mit Fünf-Sterne-Standards könne irgendwann nicht mehr gewährleistet werden, je mehr Mitarbeiter sich infizierten, sagte Hoteldirektor Hanns-Christian Wirsich der Zeitung "Sylter Rundschau" (Mittwochsausgabe). Nach Angaben einer Unternehmenssprecherin befinden sich 10 infizierte Mitarbeiter in Isolation, 30 weitere seien in Quarantäne. Unter den Gästen des Hauses mit 69 Zimmern habe es keine Infektionen gegeben, infizierte Mitarbeiter hätten keinen Kontakt zu den Gästen gehabt. Von ihnen müsse sich niemand in Quarantäne begeben, sagte Wirsich. Heute sollten die letzten 27 Gäste abreisen. Diese hätten verständnisvoll reagiert, sagte Wirsich der Zeitung.
Niedersachsen: Verband Bildung und Erziehung fordert Notfallpläne für Schulen
Für den Fall von fehlenden Lehrern aufgrund vermehrter Corona-Infektionen fordert der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Notfallpläne für die Schulen in Niedersachsen. "Es droht den Schulen ein massiver Personalausfall durch Quarantänemaßnahmen. Hier braucht es mehr als ein paar Tage zusätzlicher Tests und Maskenpflicht", sagte der VBE-Landesvorsitzende Franz-Josef Meyer in einer Mitteilung. Er forderte Handlungsanweisungen für die Schulleitungen etwa in Form eines Stufenplans. Mecklenburg-Vorpommern habe ein solches Modell bereits entwickelt. Am Montag beginnt in Niedersachsen wieder die Schule. In der ersten Unterrichtswoche ist eine tägliche Testpflicht vorgesehen. Dabei sollen sich Schülerinnen und Schüler zu Hause testen, damit keine mögliche Corona-Infektion in die Schule getragen wird.
Kliniken in Niedersachsen warnen vor finanziellem Kollaps
Die Niedersächsische Krankenhausgesellschaft (NKG) schlägt wegen der wirtschaftlichen Lage vieler Einrichtungen Alarm. Drei Viertel der Kliniken seien mittel- bis langfristig in ihrer Existenz bedroht.Nur jedes fünfte Krankenhaus werde für das Jahr 2021 ein positives Betriebsergebnis erzielen können. Das zeige eine aktuelle Umfrage, an der sich 138 der 168 Kliniken in Niedersachsen beteiligten.
GEW vor Schulbeginn in SH in Sorge
Die Lehrergewerkschaft GEW zeigt sich angesichts der Corona-Lage vor dem Schulbeginn in Schleswig-Holstein am kommenden Montag besorgt. Für einen halbwegs sicheren Betrieb forderte sie von der Landesregierung für die Schulen tägliche PCR-Tests, eine Rückkehr zur Kohortenbildung sowie die Bereitstellung von Luftfilteranlagen und FFP2-Masken. Grundsätzlich trete die GEW für eine Beibehaltung des Präsenzunterrichts in den Schulen ein, hieß es in einer Mitteilung. Wegen der vielen Infektionen und Quarantänemaßnahmen rechne sie aber damit, dass Präsenzunterricht nicht überall aufrechterhalten werden kann.
Falsche Impfnachweise: Ermittlungen gegen Hamburger Ärztin
In Hamburg-Poppenbüttel soll eine Ärztin falsche Impfeinträge für Impfungen gegen das Corona-Virus ausgegeben haben. "Impfen á la Ingrid", mit diesem Codewort sollen sich die Patientinnen und Patienten für die Aktion angemeldet haben. Laut Gesundheitsbehörde sollen in der Praxis Impfaufkleber in die Pässe geklebt worden sein. Allerdings ohne, dass vorher eine Impfung gegen Corona stattgefunden hatte. Deshalb ermittelt nun die Staatsanwaltschaft gegen die Ärztin.
Anspruch auf erweiterte Kinderkrankentage gilt auch 2022
Gesetzlich krankenversicherte Eltern haben aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie auch in diesem Jahr Anspruch auf erweiterte Kinderkrankentage zur Betreuung ihrer Sprösslinge zu Hause. Darauf hat Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) hingewiesen. "Die coronabedingte Sonderregelung zum Kinderkrankengeld wurde in das Jahr 2022 hinein verlängert", teilte sie mit. Damit stünden jedem gesetzlich krankenversicherten Elternteil erneut 30 Kinderkrankentage pro Kind im Jahr zur Verfügung, für Alleinerziehende seien es 60 Tage. Bei mehreren Kindern habe jeder Elternteil einen Anspruch auf maximal 65 Arbeitstage, für Alleinerziehende erhöhe sich dieser Anspruch auf 130 Arbeitstage.
Eltern können Drese zufolge zunächst befristet bis zum 19. März Kinderkrankengeld auch dann in Anspruch nehmen, wenn ihr Kind nicht krank ist, aber zu Hause betreut werden muss. Das sei etwa dann der Fall, wenn Kita oder Schule geschlossen seien, nur eingeschränkt öffneten oder die Präsenzpflicht im Unterricht ausgesetzt werde. Auch wenn ein Kind aufgrund eines positiven Schnellest-Ergebnisses nicht in Schule oder Kita gehen könne, würden die Tage gewährt.
1.965 Neuinfektionen: Auch Hamburg meldet neuen Höchstwert
Nach Angaben der Sozialbehörde sind heute 1.965 neue Corona-Fälle in Hamburg registriert worden. Das sind 497 mehr als gestern und 686 mehr als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg von 463,3 auf den nächsten Höchstwert von 499,4. Vor genau einer Woche lag der Wert noch bei 333,3. Zudem hat die Zahl der Menschen, die in Hamburg seit Beginn der Pandemie an oder im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben sind, hat die 2.000er-Marke überschritten. Das Robert Koch-Institut gab die Zahl für Hamburg mit 2.004 Toten an, 7 mehr als noch gestern.
Wegen Corona: Noch geringere Auslastung des Hamburger Flughafens
Die vierte Corona-Welle hat die ohnehin schon geringen Erwartungen an die Auslastung des Hamburger Flughafens für 2021 verhagelt. "Der Dezember verlief deutlich schwächer als ursprünglich erwartet, und dieses Niveau wird voraussichtlich auch die nächsten Monate so bleiben. Der Winter wird hart", sagte Airport-Chef Michael Eggenschwiler. Insgesamt haben den Angaben zufolge im vergangenen Jahr rund 5,32 Millionen Fluggäste den Helmut Schmidt-Flughafen genutzt - 3,18 Millionen weniger als geplant und 69 Prozent weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019.
Schon im ersten Halbjahr habe die Prognose gesenkt werden müssen, da sich die Nachfrage aufgrund der pandemiebedingten Reisebeschränkungen nur schleppend erholt habe. Ab Sommer ging es den Angaben zufolge dann zwar bergauf, allein im Oktober verzeichnete der Airport 953.000 Passagiere – doch danach ging es Corona-bedingt wieder bergab. Für dieses Jahr geht Eggenschwiler davon aus, dass bis zu 60 Prozent des Verkehrsaufkommens von 2019 und rund elf Millionen Passagiere erreicht werden können. Die Hoffnung ruhe dabei vor allem auf einer beschleunigten Verkehrserholung ab Ostern.
RKI: Impftempo in Deutschland legt wieder etwas zu
Die Impfkampagne in Deutschland nimmt im neuen Jahr wieder etwas an Fahrt auf. Gestern ließen sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts 610.730 Personen impfen. Davon waren 478.811 Auffrischungsimpfungen. 47.594 Personen ließen sich erstmals impfen. Die Zahl liegt aber noch weit unter der Marke, die nötig ist, um die von der Regierung angepeilten 30 Millionen Corona-Impfungen im Januar zu erreichen.
Ärzte-Sprecher: "Lockdowns haben Kindern mehr geschadet als Corona"
Jakob Maske vom Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte hat sich auf NDR Info dafür ausgesprochen, die Schulen offen zu halten.
Hamburg: Studie des UKE zeigt Organschäden auch bei milden Symptomen
Eine Studie des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) liefert neue Erkenntnisse zu den Folgen einer Corona-Infektion. Auch nach milden Verläufen sind Organschäden möglich. Untersuchungen bei Ungeimpften nach überstandener Erkrankung haben gezeigt, dass Patientinnen und Patienten vermehrt Beinvenen-Thrombosen hatten. Außerdem waren bei ihnen die Funktionen von Herz, Lunge und Nieren mittelfristig beeinträchtigt. Für die "Hamburg City Health Study" wurden insgesamt 443 ungeimpfte Menschen umfassend untersucht.
Fußball-Bundesliga: Medizinerin aus der DFL-Taskforce rechnet mit Spielausfällen
Die Professorin und Fachärztin Barbara Gärtner aus der Taskforce der DFL rechnet angesichts der Corona-Beschränkungen mit Spielausfällen in der Fußball-Bundesliga durch Omikron. Die hohen Fallzahlen unter Fußballern seien allerdings normal, sagt sie.
"Querdenker"-Szene: Täglich Tötungsaufrufe auf Telegram
Im Messenger-Dienst Telegram gibt es offenbar täglich Tötungsaufrufe gegen prominente Politiker, Wissenschaftler und Journalisten. Das geht aus einer Recherche von tagesschau.de hervor. Danach kommen die Urheber der Hass-Botschaften aus der Szene der Impfgegner und Verschwörungs-Anhänger.
Bildungsministerin Prien: Schulschließungen nur als allerletzes Mittel
Vor der Kultusministerkonferenz hat die Vorsitzende der Konferenz, Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU), erneut betont, wie wichtig es ist, die Schulen trotz der Omikron-Welle offen zu halten. Im Interview mit NDR Info erklärt sie, warum.
Hamburg: Kritik an verschärften Regeln im Sport
Die schärferen Corona-Regeln in Hamburg sorgen im Sport für Unverständnis und Kritik. Für Breitensportlerinnen und -sportler soll künftig 2G-Plus gelten, für den Profisport hat der Senat Geisterspiele beschlossen. Das vierwöchige Zuschauerverbot trifft die Hamburger Profi-Vereine vor allem finanziell.
Neuer Höchstwert: 3.909 Corona-Neuinfektionen in Niedersachsen
Das Robert Koch-Institut hat für Niedersachsen 3.909 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Das ist der bislang höchste Wert seit Beginn der Pandemie. Zudem wurden 21 weitere Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, liegt somit bei 6.865. Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt im Landesdurchschnitt 195,3 Fälle je 100.000 Einwohner (gestern: 183,0). Das Robert Koch-Institut weist erneut darauf hin, dass zum Jahreswechsel die Zahlen zu Neuinfektionen, Todeszahlen und Sieben-Tage-Inzidenz nur ein unvollständiges Bild der epidemiologischen Lage abbilden, da weniger Menschen über die Feiertage getestet und dadurch weniger Infektionen an die Gesundheitsämter gemeldet wurden.
Bundesweit 58.912 Corona-Neuinfektionen gemeldet
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet erneut einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner - aktuell liege die Zahl bei 258,6. Gestern hatte der Wert bei 239,9 gelegen, vor einer Woche bei 205,5, vor einem Monat bei 439,2. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 58.912 Corona-Neuinfektionen. Heute vor einer Woche waren es 40.043 Ansteckungen. Deutschlandweit wurden demnach binnen 24 Stunden 346 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion verzeichnet. Vor einer Woche waren es 414. Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen (Hospitalisierungsinzidenz) gab das RKI gestern mit 3,12 an.
Ferienende in Hamburg: Tests bei 200.000 Schülerinnen und Schülern
Trotz massiv steigender Corona-Zahlen und der noch ansteckenderen Omikron-Variante beginnt heute der Unterricht für die rund 200.000 Schülerinnen und Schüler in Hamburg vor Ort in den Schulen. Die Behörde begründet das Festhalten am Präsenzunterricht mit den negativen Folgen des Homeschoolings für viele Schülerinnen und Schüler und dem politischen Konsens in Deutschland, dass Schulschließungen nur das allerletztes Mittel sein dürften, wenn alle anderen Maßnahmen vollständig ausgeschöpft seien.
Um die Sicherheit vor einer Infektion zu erhöhen, wird nach Angaben der Schulbehörde die Testfrequenz bei den Kindern und Jugendlichen in den ersten beiden Schulwochen nach Ferienende auf drei Tests pro Woche erhöht. Beschäftigte dürfen die Schulen nur betreten, wenn sie geimpft, genesen oder getestet sind. Darüber hinaus gelte weiterhin in allen Schulgebäuden eine Maskenpflicht, Klassenräume müssten alle 20 Minuten für fünf Minuten gelüftet werden.
KMK-Vorsitzende Prien spricht sich gegen Schulschließungen aus
Die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz (KMK), Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU), hat sich vor den heutigen Beratungen mit ihren Länderkolleginnen und -kollegen noch einmal gegen Schulschließungen ausgesprochen. In einem NDR Interview sagte sie, wenn es das Infektionsgeschehen und die Datenlage erlauben und auch aus wissenschaftlicher Sicht nichts dagegen spreche, solle die Maxime "Schulen sollen zuletzt geschlossen werden" weiterhin gelten. Einig sei man sich, dass die strengen Hygienemaßnahmen mit Maskenpflicht im Unterricht beibehalten werden.
Prien sprach sich außerdem dafür aus, Quarantäne- und Isolationszeiten auch bei Schulbeschäftigten zu verkürzen und darüber nachzudenken, wie sinnvoll eine 14-tägige Quarantäne bei Schülerinnen und Schülern sei.
Die Kultusministerkonferenz will nach den heutigen Beratungen und der Sichtung aktueller Daten Empfehlungen für die Bund-Länder Runde am Freitag auf den Weg bringen.
Gesundheitsminister beraten über Quarantäne-Regeln
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern kommen heute außerplanmäßig zu einer Videokonferenz zusammen, um angesichts der wachsenden Omikron-Welle über eine Änderung der Corona-Quarantäne-Regeln zu diskutieren. Das teilte das Gesundheitsministerium von Sachsen-Anhalt, das derzeit den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) inne hat, gestern Abend mit. Damit tagen die Ressortchefs noch vor den Beratungen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzler Olaf Scholz am Freitag. Debattiert wird zurzeit über eine mögliche Verkürzung der Corona-Quarantäne, um wichtige Versorgungsbereiche aufrecht zu erhalten, falls die Infektionszahlen durch die ansteckendere Virusvariante Omikron sprunghaft zunehmen sollten. Patientenschützer verlangen aber engmaschige PCR-Labortests als Bedingung dafür.
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Schleswig-Holstein: Höchstwert bei Infektionen und Inzidenz
Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen und die Sieben-Tage-Inzidenz haben in Schleswig-Holstein neue Höchststände erreicht. Binnen 24 Stunden wurden den Behörden 2.897 Neuinfektionen gemeldet, wie die Landesmeldestelle bestätigte - am Vortag waren es 2.209 gewesen, vor einer Woche 1.131. Der starke Anstieg könnte durch Nachmeldungen nach den Feiertagen zustande gekommen sein. Die Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche stieg deutlich auf 352,8 (Vortag: 295,5 / Vorwoche: 158,1). Die Zahl der an oder mit dem Virus Verstorbenen stieg um drei auf insgesamt 1.892 seit Pandemie-Beginn.
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Lauterbach will schnelle Impfpflicht ohne Impfregister
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) strebt die rasche Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht ohne den Aufbau eines Impfregisters an. Als Bundestagsabgeordneter arbeite er an einem Vorschlag für eine allgemeine Impfpflicht für über 18-Jährige, sagte Lauterbach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Er soll unbürokratisch sein und bevorzugt ohne Impfregister auskommen. "Wir können nicht darauf warten, dass eine Impfpflicht überflüssig wird, weil wir eine sehr hohe Durchseuchung der Bevölkerung haben. Omikron als schmutzige Impfung ist keine Alternative zur Impfpflicht", sagte der Minister. Noch in diesem Monat will der Bundestag über die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht debattieren.
Der Bundestag hatte im vergangenen Jahr bereits eine Impfpflicht für das Personal im Gesundheitswesen beschlossen, die ab Mitte März gelten wird. Es liegen bereits Klagen beim Bundesverfassungsgericht vor.
Sozialverbände: Mehr Unterstützung für Hilfsbedürftige nötig
Sozialverbände haben vor den Bund-Länder-Beratungen am Freitag finanzielle Hilfen für Hartz-IV-Empfänger und eine bessere Impfberatung für chronisch Kranke gefordert. Beim Sozialverband VdK würden sich immer noch Menschen mit mehreren chronischen Erkrankungen melden, deren Ärzte vom Impfen abraten, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Sie würden aber keine ärztliche Bescheinigung bekommen, dass sie nicht geimpft werden können, wenn ihre Erkrankung nicht auf einer Liste des Robert Koch-Instituts (RKI) stehe. Diese Menschen bräuchten eine spezielle Fachberatung, ob und mit welchem Impfstoff sie geimpft werden können. "Wer aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden kann, braucht eine ärztliche Bestätigung und darf nicht vom sozialen Leben ausgeschlossen werden", sagte Bentele. Angesichts der bevorstehenden Omikron-Welle erwartet der Geschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, Ulrich Schneider, dass sich Bund und Länder für eine "rasche weitere Unterstützung" von Bezieherinnen und Beziehern von Grundsicherung aussprechen.
Coronavirus-Update: Booster-Impfung laut Virologe Drosten bester Schutz gegen Omikron-Variante
In der neuen Folge des NDR Info Podcasts Coronavirus-Update äußert sich Christian Drosten, Chefvirologe der Berliner Charité, ausführlich zur Verbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus. Seiner Ansicht nach wird die Variante - wie bereits jetzt in anderen Ländern - Ende des Monats auch in Deutschland dominieren. Erste Studien und Daten aus England zeigten, dass offenbar das Risiko für eine nötige Behandlung im Krankenhaus sinke - für Geimpfte stärker als für Ungeimpfte. In diesem Zusammenhang verweist Drosten einmal mehr auf die Wichtigkeit und Wirksamkeit der Auffrischungs-Impfungen. Der starke Fokus, der auf die Booster-Vakzinierung gelegt werde, sei richtig.
Angesichts von etwa drei Millionen Ungeimpften allein bei den über 60-Jährigen in Deutschland geht der Wissenschaftler davon aus, dass es in dieser Gruppe aufgrund der hohen Infektiosität von Omikron zwangsläufig Infektionen und Erkrankungen mit unterschiedlichen Verläufen geben wird. Er rechne bald mit einem steilen Anstieg bei den Infektionen. Drosten hält eine Verkürzung der Quarantäne-Zeit deshalb auch für eine wichtige Überlegung, denn: "Wenn jemand, der nur Kontaktperson war, zur Sicherheit 14 Tage zu Hause bleiben muss, wird man bei der Omikron-Welle, die sehr schnell anflutet, sehr viele Arbeitskräfte verlieren."
Ausdrücklich warnt der Virologe vor der offenbar weit verbreiteten Annahme, es sei angesichts weniger schwerer Verläufe besser, die Infektion durchzumachen als sich impfen zu lassen.
Guten Morgen - Corona-Live-Ticker am Mittwoch startet
Guten Morgen! Unser Corona-Live-Ticker hält Sie auch heute - am Mittwoch, 5. Januar 2022 - über die Auswirkungen der Pandemie in Norddeutschland auf dem Stand der Dinge. Hier finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Nachrichten und Ereignisse von gestern können Sie im Blog vom Dienstag nachlesen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 4. Januar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 3. Januar
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