Corona-Blog: Drosten über Omikron - Ungeimpfte über 60 in Gefahr
Im Live-Ticker hat NDR.de Sie auch am 31. Dezember 2021 aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Sonnabend geht es mit dem ersten Blog des Jahres 2022 weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Drosten über Omikron-Welle: Ungeimpfte über 60 in Gefahr
- Divi-Chef Karagiannidis fordert bundeseinheitliches Ampelsystem für Verschärfungen und warnt davor, auf milde Omikron-Verläufe zu setzen
- Bundeskanzler Scholz ruft in Neujahrsansprache zu Solidarität und zum Impfen auf
- Britische Daten: Risiko einer Hospitalisierung bei Omikron deutlich geringer
- Jahreswechsel in Corona-Pandemie: Diese Regeln gelten im Norden
- Niedersachsens Verfassungsschutz warnt vor Radikalisierung bei Corona-Protesten
- Diskussion über Verkürzung der Quarantänezeit bei Omikron-Infizierten
- Gemeldete Neuinfektionen im Norden: 3.135 in Niedersachsen, 1.675 in Schleswig-Holstein, 650 in Mecklenburg-Vorpommern, 1.565 in Hamburg und 651 im Land Bremen; bundesweit 41.240 - Inzidenz bei 214,9
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
NDR.de verabschiedet sich aus 2021 und wünscht gute Nacht
Wir verabschieden uns mit dem letzten Corona-Blog aus dem Jahr 2021 und danken für Ihre Aufmerksamkeit. Kommen Sie gut an im neuen Jahr! Auch 2022 werden wir Sie mit unserem Corona-News-Ticker auf dem Laufenden halten. Der erste Blog 2022 startet morgen früh.
Lauterbach mit Selbstironie: "Übertreibt es nicht"
Der in der Corona-Pandemie als Mahner und Warner bekannte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat am Silvesterabend Ironie gezeigt. Mit einem Foto auf Twitter ging der SPD-Politiker auf die Feiern zum Jahreswechsel ein. "Übertreibt es nicht. Ich sehe euch. Grüße, euer Karl", steht auf einem Meme, das er verlinkte, auf dem er von draußen heimlich durch ein Fenster blickt. Ganz falsch sei das bearbeitete Foto nicht, schrieb der Minister und wünschte einen "schönen letzten Abend in 2021". Er "appelliere an alle, ein letztes Mal, vorsichtig zu sein", schrieb er. "Testen, sehr kleine Gruppen, Mundschutz wo nötig und alleine Fernsehen bei Symptomen."
Drosten über Omikron-Welle: Ungeimpfte über 60 in Gefahr
Die Bundesregierung und prominente Virologen haben sich vorsichtig optimistisch über die möglichen Auswirkungen der Omikron-Welle in Deutschland geäußert - zugleich aber vor einer wachsenden Gesundheitsgefahr für Ungeimpfte gewarnt. "Wir haben zu viele ungeimpfte Leute in Deutschland, gerade über 60, und die sind jetzt natürlich richtig in Gefahr, also für die wird es jetzt richtig gefährlich", sagte der Berliner Virologe Christian Drosten im Deutschlandfunk. Unter den Industrieländern in Europa gebe es kein anderes Land mit einer so großen Impflücke wie Deutschland, sagte Drosten. Das sei ein zunehmend gesellschaftliches Problem und werde einen extremen wirtschaftlichen Nachteil gegenüber anderen Ländern bringen. Drosten und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verwiesen zugleich auf Studien über etwas seltenere schwere Krankheitsverläufe durch Omikron. Der Bonner Virologe Hendrik Streeck drückte ebenfalls seine Hoffnung auf eine etwas mildere Welle aus.
Corona-Fälle auf Aida-Kreuzfahrtschiff - Aufenthalt in Lissabon verlängert
Wegen Corona-Fällen bei der Besatzung verzögert sich die Weiterfahrt des Kreuzfahrtschiffs "Aida Nova" im Hafen von Lissabon bis ins neue Jahr. Man habe die positiven Fälle bei Routineprüfungen frühzeitig entdeckt und die Betroffenen in Abstimmung mit den Behörden an Land untergebracht, hieß es von Aida Cruises in Rostock. Die Infizierten haben demnach nur milde Symptome und werden medizinisch betreut. Zuvor hatte RTL online darüber berichtet. Wann das Schiff seine Reise zu den Kanarischen Inseln fortsetzen wird, war laut Unternehmen noch nicht klar. Man warte auf die Anreise wichtiger Crewmitglieder und prüfe verschiedene Reiseoptionen. Die Kreuzfahrtgäste dürfen das Schiff den Angaben zufolge ohne Einschränkungen verlassen. Das Unternehmen wies darauf hin, dass alle Passagiere ab dem zwölften Lebensjahr und die Besatzung geimpft sind und sowohl ein Antigen- als auch ein PCR-Test vor dem Fahrtantritt durchgeführt werden müssen.
Daten aus Großbritannien: Risiko einer Hospitalisierung bei Omikron deutlich geringer
Bei einer Omikron-Infektion ist britischen Daten zufolge das statistische Risiko, im Krankenhaus behandelt werden zu müssen, etwa ein Drittel so hoch wie bei einer Ansteckung mit der Delta-Variante. Dies bestätige die bereits vorliegenden "ermutigenden Zeichen", sagt die Chefberaterin der UK Health Security Agency, Susan Hopkins. Allerdings könne die höhere Ansteckungsrate bei Omikron trotzdem zu einer massiven Belastung des Gesundheitssystems führen. Grundlage der britischen Analyse waren mehr als eine Million Fälle aus den vergangenen Wochen, verglichen wurden Verläufe nach Omikron- und Delta-Infektionen. In der Studie wurde auch die Impfwirkung gegen Omikron untersucht. Demnach sank für Dreifach-Geimpfte gegenüber Ungeimpften das Risiko einer Hospitalisierung um 81 Prozent.
Weitere Clubs in Schleswig-Holstein von Omikron-Fällen betroffen
Die Zahl der Clubs in Schleswig-Holstein, in denen sich Feiernde mit der Omikron-Variante angesteckt haben, steigt. Neben den sechs bekannten Diskotheken in Kiel, Trittau, Henstedt-UIzburg, Sylt, Rendsburg und Pahlen hat der Kreis Segeberg Infektionsfälle in zwei weiteren Clubs im Kreisgebiet bestätigt. Tausende müssen in Quarantäne.
650 neue Corona-Fälle in MV gemeldet
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden heute 650 neue Corona-Infektionen registriert. Das sind 274 Fälle mehr als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 261,9 (Vorwoche: 318,7). Die Landes-Hospitalisierungsinzidenz sinkt auf 8,4. Die Zahl der Todesfälle erhöht sich auf 1.476 (+2). Das Robert Koch-Institut weist allerdings darauf hin, dass während der Feiertage und zum Jahreswechsel mit einer geringeren Test- und Meldeaktivität zu rechnen ist, sodass die ausgewiesenen Daten unter Umständen ein unvollständiges Bild ergeben könnten.
Trotz Rekord-Coronazahlen: Sydney feiert mit Feuerwerk und Zuschauern
Obwohl der Bundesstaat New South Wales aktuell die von der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus am schlimmsten betroffene Region Australiens ist, hat dort das neue Jahr mit einem farbenprächtigen Feuerwerk begonnen. Vor der imposanten Kulisse der Harbour Bridge und des Opernhauses waren diesmal anders als im vergangenen Jahr wieder Zehntausende Zuschauer zugelassen, um das Spektakel live zu verfolgen. Allerdings mussten sich alle im Vorfeld ein Ticket für einen von rund 30 Aussichtspunkten kaufen. Bürger ohne Reservierung oder Impfung sollten möglichst nicht ins Stadtzentrum kommen, hatten die Organisatoren geraten. Heute meldeten die Behörden in New South Wales mehr als 21.000 Neuinfektionen - so viele wie noch nie.
Südafrika lockert Corona-Beschränkungen
Gut einen Monat nach der Entdeckung der Omikron-Variante des Coronavirus in Südafrika sieht die Regierung dort den Höhepunkt der neuen Infektionswelle überschritten. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen sei niedriger gewesen als bei früheren Wellen; auch die Covid-19-Todesfälle seien rückläufig, erklärte die Regierung heute. Die Corona-Beschränkungen werden weiter gelockert. So ist beispielsweise die nächtliche Ausgangssperre aufgehoben.
Landkreistag warnt vor Schulschließungen
Der Präsident des Deutschen Landkreistags, Reinhard Sager, lehnt erneute Schulschließungen in der Corona-Pandemie ab. "Die Impfquoten auch bei Kindern zwischen fünf und zwölf Jahren steigen, schwere Verläufe sind die absolute Ausnahme", sagte der Landrat des Landkreises Ostholstein. "Die bestehenden Hygienekonzepte mit regelmäßigen Testungen und Masken funktionieren und sollten konsequent weitergeführt werden", sagte Sager.
1.565 neue Corona-Fälle in Hamburg gemeldet - Höchstwert bei Inzidenz: 383,4
Nach Angaben der Sozialbehörde sind heute 1.565 neue Corona-Fälle in Hamburg registriert worden. Das sind 57 Neuinfektionen weniger als gestern, aber 437 mehr als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg noch einmal an - von 360,4 auf 383,4 (Vorwoche: 300,7). Das ist ein neuer Höchstwert seit Beginn der Pandemie.
Divi-Chef: Nicht auf milde Verläufe bei Omikron-Infektionen vertrauen
Der Intensivmediziner Christian Karagiannidis warnt davor, auf möglicherweise mildere Krankheitsverläufe bei der Corona-Virusvariante Omikron zu vertrauen. "Die schiere Anzahl von Neuinfektionen, auf die wir derzeit zusteuern, könnte die Intensivkapazitäten dennoch vor große Herausforderungen stellen, noch mehr aber die Hospitalisierung insgesamt", sagte er der "Rheinischen Post". Daher sollten sich Bund und Länder schnell auf ein Warnsystem aus den Faktoren Intensivbettenbelegung, Hospitalisierungsquote und Inzidenz einigen. "Wir brauchen jetzt schnell ein bundesweit einheitliches Ampelsystem für mögliche Corona-Verschärfungen", sagte Karagiannidis, der das Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) leitet. Er ist auch Mitglied des neuen Expertenrates der Bundesregierung. Um den gerade aktuell über die Feiertage wieder stockenden Informationsfluss zu verbessern, forderte er zudem eine Digitalisierungsoffensive im Gesundheitswesen.
Tourismusverein MV fordert Richtungswechsel in Umgang mit Pandemie
Der neugegründete Tourismusverein MV fordert von der Landespolitik einen Richtungswechsel in der Corona-Pandemie. Ansonsten drohe erneut ein Lockdown bis zum Sommer, hieß es heute vom Vereinsvorsitzenden Oliver Roeber. Vielen Selbstständigen in der Tourismusbranche stehe wegen des mageren Geschäfts im Jahr 2021 das Wasser bis zum Hals. Roeber geht davon aus, dass es selbst dann keine Lockerungen der Corona-Regeln für die Touristik geben werde, sollte sich die Omikron-Variante als relativ harmlos erweisen. Er verwies hierbei auf den Lockdown im vergangenen Frühjahr. Der Verein forderte in einem Zehn-Punkte-Papier unter anderem Öffnungsperspektiven und statt der in der Corona-Landesverordnung vorgesehenen 2G- und 2G-Plus-Regeln reine Testpflichten. Der Tourismusverein MV hatte sich im Herbst gegründet, weil er die Interessen der Kleinunternehmer vom Tourismusverband des Landes nicht ausreichend vertreten sieht.
Israel startet mit vierter Corona-Impfung
Während in Deutschland die Drittimpfungs-Kampagne läuft, hat Israel bereits mit der vierten Corona-Impfung begonnen. Heute früh seien die ersten Patienten mit Lungen- und Herztransplantationen geimpft worden, teilte ein Krankenhaus in Tel Aviv mit. Vom Gesundheitsministerium hieß es, zunächst seien Menschen mit Immunschwäche dran. Auch in Pflegeheimen für Senioren könne die vierte Dosis verabreicht werden, sowohl an Bewohnerinnen und Bewohner als auch an Beschäftigte. Begründet wird das mit der Sorge vor neuen Ausbrüchen in den Einrichtungen. Israel hat die vierte Corona-Welle bereits hinter sich. Die Infektionszahlen sind zuletzt aber wieder deutlich angestiegen.
SH: Auch Heinold will epidemische Lage feststellen lassen
Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) schließt sich der Forderung von Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) an, die epidemische Lage festzustellen. "Angesichts der Ausbreitung des Virus brauchen wir als Land mehr Möglichkeiten, um angemessen reagieren zu können", sagte die Politikerin heute. Es sei falsch gewesen, dass der Bund die epidemische Lage in Deutschland für beendet erklärt habe. Garg hatte seine Forderung für Schleswig-Holstein gestern damit begründet, dass die jüngsten Ereignisse im Land gerade im Zusammenhang mit Feiern zeigten, dass von einer erhöhten Infektionsdynamik auszugehen sei. Mit zusätzlichen Maßnahmen könne dem entgegengewirkt werden. Nach Weihnachtspartys in mehreren Diskotheken mit zahlreichen Corona-Infektionen waren mehrere Tausend Besucher in Quarantäne geschickt worden.
Bremens Bürgerschaftspräsident: Ungeimpfte bleiben Teil der Gesellschaft
Bremens Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff (CDU) sieht die Diskussion über eine Teilung der Gesellschaft in Geimpfte und Ungeimpfte kritisch. "Menschen, die sich aus individuellen Gründen bisher noch nicht dafür entschieden haben, sich zu impfen, sind und bleiben Teil unserer Gesellschaft", sagte er in seiner Neujahrsansprache. Kein Verständnis habe er allerdings, wenn Impfskeptiker sich nicht klar von Rechtsextremisten und sogenannten Reichsbürgern distanzierten. Jeder müsse hinsehen, mit wem er demonstriere. Imhoff betonte, dass die Impfung der wichtigste Baustein im Kampf gegen Corona bleibe.
Quarantänezeit bei Omikron-Infizierten verkürzen? Gaß und Reinhardt uneins
In Deutschland wird weiter darüber diskutiert, ob die Corona-Quarantäne für symptomlose Infizierte verkürzt werden soll. Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hält das angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante für vertretbar. Gerade in Bereichen der kritischen Infrastruktur seien ein differenzierter Umgang mit der Situation und ein pragmatischer Weg gefragt, sagte Reinhardt dem "Tagesspiegel". Ansteckungen müssten bis zu einem gewissen Grad zugelassen werden. Das bedeute aber selbstverständlich nicht, dass Deutschland die Strategie der Durchseuchung wählen solle. Anders bewertet die Situation der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß. Er sprach sich im "Redaktionsnetzwerk Deutschland" dagegen aus, dass positiv Getestete vorzeitig an den Arbeitsplatz zurückkehren. Der flächendeckende Einsatz von infizierten symptomlosen Angestellten sei vor allem im Gesundheitswesen ein zu hohes Risiko.
Forscherin: Geringe Dunkelziffer bei Corona-Infektionen von Kindern
Laut einer Studie der Universitätsmedizin Greifswald (UMG) ist die Zahl unerkannter Corona-Infektionen bei Kindern und Jugendlichen in Vorpommern weiterhin niedrig. Auch der Präsenzunterricht oder der Reisebetrieb während der Herbstferien hat demnach nicht zu einem deutlichen Anstieg unerkannter Corona-Infektionen geführt. "Wir haben eine wirklich niedrige Dunkelziffer von vielleicht zwei Prozent", sagte Almut Meyer-Bahlburg der dpa. Die Oberärztin der Kinderklinik der UMG leitet das Projekt. Seit Ende 2020 prüfen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Blutproben, die bei Untersuchungen von Kindern und Jugendlichen im Alter bis 17 Jahren anfallen, auf Antikörper. Meyer-Bahlburg werte die niedrige Dunkelziffer als Zeichen, dass die Corona-Schutzmaßnahmen wirken. Die Erhebung soll nach jetzigen Stand noch bis etwa Sommer kommenden Jahres weiterlaufen, auch um den Einfluss der Omikron-Variante zu erfassen.
Verfassungsschutz Niedersachsen: Corona-Leugner vor Radikalisierung
Der niedersächsische Verfassungsschutz rechnet mit einer weiteren Radikalisierung der Teilnehmer an Demonstrationen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen. "Radikale Teile der Corona-Leugner sehen Gewalt als legitimes Mittel und machen staatliche Repräsentanten verächtlich", sagte der Präsident der Landesbehörde, Bernhard Witthaut. Vor allem Chat-Gruppen böten eine Plattform zur Radikalisierung und zur Übernahme von Verschwörungserzählungen und extremistischen Ideologien.
Experte: Silvester nur in "seiner Bubble" feiern - und vorher testen
In diesem Jahr sind alle größeren Silvesterfeierlichkeiten wie schon im Vorjahr abgesagt, im privaten Kreis darf nur in kleiner Runde gefeiert werden. Grund sind die Kontaktbeschränkungen, um die Ausbreitung der fünften Welle der Corona-Pandemie zu stoppen. Bernd Salzberger, der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, empfiehlt im Interview bei NDR Info, sich auch vor Zusammenkünften im kleinsten Kreis zu testen und in seiner "sozialen Bubble" zu bleiben.
3.135 neue Corona-Fälle in Niedersachsen registriert
Heute meldet das Robert Koch-Institut für Niedersachsen 3.135 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Vor einer Woche, an Heiligabend, waren es 2.455. Es sind zwölf weitere Todesfälle verzeichnet worden. Die Zahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, liegt somit bei 6.826. Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt im Landesdurchschnitt 157,4 Fälle je 100.000 Einwohner (Vortag: 144,8; Vorwoche: 156,0).
Bundesweit 41.240 Neuinfektionen registriert - Inzidenz steigt
Laut Robert Koch-Institut (RKI) ist die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz heute erneut gestiegen - auf 214,9. Allerdings erfolgt die Meldung des RKI mit der Einschränkung, dass die Daten aufgrund der geringen Test- und Meldeaktivitäten während der Feiertage ein unvollständiges Bild abgeben können. Gestern hatte der Wert bei 207,4 gelegen, vor einer Woche bei 265,8. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 41.240 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 35.431). Deutschlandweit wurden binnen 24 Stunden 323 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 370 Todesfälle gewesen.
Entschädigung für Betroffene im Impfskandal von Schortens ausgezahlt
Nach möglichen Corona-Impfungen mit Kochsalzlösung hat der Landkreis Friesland zusammen mit dem Land Niedersachsen mehr als 5.800 Betroffenen Aufwandsentschädigungen ausgezahlt. Bis Mitte Dezember seien nach Anträgen insgesamt rund 208.000 Euro verteilt worden, teilte die Kreisverwaltung in Jever mit. Der Kreis und das Land hatten den mehr als 10.000 potenziell Betroffenen für ihre Nachholimpfungen eine pauschale Aufwandsentschädigung zugesprochen. Demnach erhielten Menschen, die eine Impfung wiederholen mussten, 35 Euro, wer zweimal nachträglich geimpft werden musste, bekam 50 Euro. Die Kosten übernahm das Land, die Auszahlung erfolgte über den Landkreis. Die Nachimpfungen waren nötig geworden, da eine Krankenschwester zugegeben hatte, im Kreisimpfzentrum in Schortens am 21. April sechs Spritzen überwiegend mit Kochsalzlösungen gefüllt zu haben. Ihr sei beim Anmischen ein Fläschchen mit Impfstoff runtergefallen, was sie nach eigener Aussage vertuschen wollte. Anfang August teilten Kreis und Polizei dann mit, dass nach weiteren Zeugenaussagen nicht ausgeschlossen werden könne, dass die Frau weitere Spritzen mit Kochsalzlösungen aufgezogen habe.
Scholz ruft zu Zusammenhalt im Kampf gegen Corona auf
Bundeskanzler Olaf Scholz ruft die Gesellschaft zum Zusammenhalt im Kampf gegen die andauernde Corona-Pandemie auf. In seiner ersten Neujahrsansprache als Kanzler appelliert der Sozialdemokrat an die Bürger, angesichts der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante des Virus die Impfangebote zu nutzen. "Jetzt kommt es auf Tempo an. Wir müssen schneller sein als das Virus", sagte Scholz. "Tun wir miteinander alles - aber auch wirklich alles - dafür, dass wir Corona im neuen Jahr endlich besiegen können."
Scholz bat um Verständnis für die soeben in Kraft getretenen deutlichen Beschränkungen, beispielsweise für private Kontakte. Das Virus übertrage sich in der neuen Omikron-Variante noch leichter, sagte er. "Bitte nehmen Sie diese Beschränkungen sehr ernst. Zu Ihrem Schutz, zum Schutz Ihrer Familien. Zum Schutz von uns allen."
Schleswig-Holstein meldet neuen Höchstwert an Neuinfektionen
In Schleswig-Holstein ist die Zahl der registrierten Neuinfektionen mit dem Coronavirus erneut auf einen Höchstwert geklettert. Binnen 24 Stunden wurden 1.675 neue Fälle gemeldet (Stand: Donnerstag, 18.47 Uhr). Am Vortag lag dieser Wert bei 1.451 Fällen, am Dienstag waren es 1.131. Nach Angaben der Landesmeldestelle kletterte die Inzidenz, also die Zahl der erfassten Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, auf 209,3. Am Vortag betrug dieser Wert 181,8. Damit haben mittlerweile mehrere Bundesländer eine geringere Inzidenz als Schleswig-Holstein, das lange die niedrigsten Zahlen hatte. Im Vergleich der Städte und Kreise im Land sticht bei der Sieben-Tage-Inzidenz der Kreis Dithmarschen mit 416,5 negativ heraus. Danach folgen Herzogtum Lauenburg (267,1) und Stormarn (258,4) sowie Segeberg (258,3). Den niedrigsten Wert gibt es - wie zuvor - in Lübeck mit 102,9.
Bundestagspräsidentin Bas gegen zu viel Tempo bei Impfpflicht
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hat vor der schnellen Einführung einer allgemeinen Impfpflicht gewarnt: "Wir sollten uns für eine Impfpflicht wirklich Zeit nehmen und nichts übers Knie brechen. Einen Bundestagsbeschluss schon im Januar hielte ich für verfrüht", sagte Bas in einem Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Bund und Länder hatten den Bundestag am 2. Dezember zu einem "zeitnahen" Beschluss aufgefordert, damit die allgemeine Impfpflicht "etwa ab Februar" greifen könne. "Wenn wir erst im März fertig wären, wäre das völlig in Ordnung. Ich warne jedenfalls davor, unnötigen Zeitdruck zu machen", sagte Bas. Es dürfe "nicht passieren", dass die aufgeheizte Debatte von der eigentlichen Aufgabe ablenke, sofort mehr Menschen zu impfen. Sollte eine Impfpflicht kommen, dann gehe das nur mit einem Register, sagte die SPD-Politikerin und stellte sich damit gegen Kanzler Olaf Scholz: "Eine Impfpflicht macht nur mit einem nationalen Impfregister Sinn. Nur so ließen sich Fälschungen vermeiden."
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Leise Silvester-Feiern - Niedersachsen will streng kontrollieren
Auch in diesem Jahr wird Silvester wieder mit angezogener Handbremse gefeiert. Was sagen die Niedersachsen dazu?
Silvester: Diese Corona-Regeln gelten im Norden
Kontaktbeschränkungen, 2G-Plus, Testpflicht und Verkaufsverbote für Feuerwerk: Auch in diesem Jahr gelten wegen der Corona-Pandemie viele Regeln, die Feiern und Veranstaltungen zum Jahreswechsel beeinträchtigen. So gilt zu beachten, dass auch bei privaten Silvester-Feiern maximal zehn Personen zusammenkommen dürfen. Die genauen Regeln in den Nord-Bundesländern finden Sie in unserer Übersicht.
Guten Morgen! Corona-Live-Ticker startet
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- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 30. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 29. Dezember
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