Coronavirus-Blog: Lauterbach dankt Beschäftigten im Gesundheitswesen
NDR.de hat Sie auch am Freitag, 24. Dezember 2021, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Sonnabend starten wir einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Lauterbach dankt Beschäftigten im Gesundheitswesen
- Steinmeier in Weihnachtsansprache: Dank an "große, oft stille Mehrheit" in Pandemie
- Kirchenvertreter aus dem Norden rufen zu Solidarität und Zuversicht auf
- Impfungen in mehreren Städten und Gemeinden auch an den Feiertagen
- In Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern treten schärfere Regeln in Kraft
- Dritter Omikron-Fall in Mecklenburg-Vorpommern bestätigt
- Gemeldete Neuinfektionen im Norden: 2.455 in Niedersachsen, 867 in Schleswig-Holstein, 1.128 in Hamburg, 378 in Mecklenburg-Vorpommern und 202 für das Land Bremen
- RKI: Bundesweit 35.431 neue Corona-Fälle registriert - Inzidenz bei 265,8
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Frohe Weihnachten - und bis morgen vielleicht
Liebe Leserinnen und Leser des NDR.de Corona-Blogs. Wir beenden unsere Berichterstattung heute etwas früher als üblich - aus weihnachtlichen Gründen. Die gesamte Redaktion wünscht Ihnen ein frohes und hoffentlich gesundes Fest. Wir freuen uns, wenn Sie auch an den Feiertagen ab und zu einen Blick auf unsere Berichterstattung werfen. Morgen früh gegen 7 Uhr starten wir in einen neuen Corona-Blog-Tag.
Niedersächsische Bischöfe rufen zu Solidarität und Zuversicht auf
In ihren Predigten zu Heiligabend haben die evangelischen Bischöfe in Niedersachsen angesichts der Belastungen durch die Corona-Pandemie zu Zusammenhalt und Zuversicht aufgerufen. Der Oldenburger Bischof Thomas Adomeit forderte mit Blick auf den Schutz gegen das Coronavirus mehr globale Solidarität. "Weltweite Impfaktionen sind nötig", sagte er heute laut vorab veröffentlichtem Redemanuskript in seiner Weihnachtspredigt in der Oldenburger St.-Lamberti-Kirche. Landesbischof Ralf Meister aus Hannover rief zur Hoffnung auf: "Wir leben nicht in der Apokalypse, auch wenn manche politischen Stellungnahmen so klingen", sagte Meister in einer Christvesper in der Marktkirche. Der schaumburg-lippische Landesbischof Karl-Friedrich Manzke rief ebenfalls dazu auf, trotz der Unsicherheiten in der Pandemie nicht zu verzagen. Bei allen Fortschritten in der Medizin, der Produktion von Lebensmitteln oder in der Entwicklung einer digitalen Welt seien Rückschritte und Enttäuschungen schwerer zu ertragen als noch in früheren Zeiten, sagte Manzke in der Stadtkirche in Bückeburg. In einer Online-Botschaft richtet die reformierte Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden den Blick auf das Krankenhauspersonal auf den Covid-19-Stationen der Kliniken, die unter Druck stünden: "Sie sind jetzt für uns da. Dafür sind wir Ihnen von Herzen dankbar."
Land Bremen meldet 202 neue Corona-Fälle
Die Gesundheitsämter von Bremen und Bremerhaven haben am Nachmittag die aktuellen Corona-Zahlen veröffentlicht. Demnach haben die Behörden in der Stadt Bremen 179 laborbestätigte Neuinfektionen registriert, in Bremerhaven sind es 23 - insgesamt also 202 für das Bundesland. Gestern waren es 275 gewesen, am Freitag vor einer Woche 307. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner beträgt in der Stadt Bremen jetzt 285,6 (Vortag: 307,6) und in Bremerhaven 163,8 (Vortag: 171,1).
Lauterbach dankt Beschäftigten im Gesundheitswesen
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat zu Weihnachten allen Beschäftigten im Gesundheitswesen für ihre Arbeit während der laufenden Corona-Krise gedankt. In einer heute veröffentlichten Videobotschaft wendet er sich direkt an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kliniken, Heimen, Praxen und Gesundheitsämtern. Die auch wegen der großen Impflücken in der Bevölkerung noch immer andauernde Pandemie bedeute leider auch eine andauernde Belastung des Personals in den Gesundheitsberufen. "Ich weiß ganz genau, wie schwer Ihre Arbeit ist, und ich weiß auch, was Ihnen gebührt: mehr als das, was wir derzeit bieten können", sagte Lauterbach. "Wir stecken tief in Ihrer Schuld." Ohne die von den Beschäftigten geleistete Arbeit wäre die Herausforderungen in der Pandemie nicht zu bewältigen.
Lauterbach und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) riefen wegen der schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante erneut zu Vorsicht über die Feiertage auf. Kontakte sollten reduziert werden, auch Geimpfte sollten sich nach Möglichkeit testen lassen, wenn sie Familie oder Freunde besuchen. Beide erneuerten auch ihren Aufruf an die Menschen im Land, sich impfen oder boostern zu lassen.
Kein Jahresrückblick ohne das Thema Corona-Pandemie
Auch im Jahr 2021 hat die Corona-Pandemie die Nachrichtenlage beherrscht. Die Impf-Kampagne und die sich immer wieder ändernden Regeln und Schutzmaßnahmen kommen deshalb auch im norddeutschen Jahresrückblick des NDR Info Hörfunks vor.
Bischöfe aus dem Norden wollen Hoffnung verbreiten
Bischof Gothart Magaard und Bischöfin Kirsten Fehrs für die evangelische Kirche in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg sowie der katholische Erzbischof Stefan Heße aus Hamburg unterstreichen in ihren Weihnachtsbotschaften 2021 die Besonderheit des Weihnachtsfestes während der Pandemie. Sie erkennen die Schwere der aktuellen Situation an, wollen aber mit ihren Worten auch Hoffnung verbreiten. "Die Pandemie hält uns in Atem, verändert unsere Planungen. Die Sorge um die Erkrankten und die Diskussionen um den richtigen Umgang mit dem Virus führen zu Dünnhäutigkeit und teilweise auch zu Ignoranz untereinander", sagte Magaard. Gerade in einer Zeit großer Zerrissenheit würden Barmherzigkeit und Liebe für die Menschen gebraucht, die in Deutschland und anderen Orten der Welt am Rand - auch ihrer Kräfte - sind, so Fehrs. Ihr katholischer Kollege, Erzbischof Stefan Heße, findet ebenfalls, dass das gemeinsame Feiern in diesem Jahr der Pandemie noch wichtiger sei als sonst.
Stuhr war wieder Schauplatz eines "rollenden" Weihnachtsgottesdiensts
Zum zweiten Mal in der Corona-Pandemie hat ein Pastor im niedersächsischen Stuhr bei Bremen seinen Weihnachtsgottesdienst auf dem Anhänger eines Treckers gehalten. Heute fuhr das weihnachtlich geschmückte Gespann vier Stationen im Ort für eine jeweils etwa 20-minütige Andacht an. Pastor Robert Vetter las dabei die biblische Weihnachtsgeschichte und hielt kurze Predigten. Lieder und Glockengeläut kamen vom Band. Schon zur ersten Andacht kamen bei Regen und kühlen Temperaturen gut 50 Menschen - mehr als erwartet. Der rollende Weihnachtsgottesdienst habe schon 2020 großen Anklang gefunden.
378 neue Corona-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern bestätigt
In Mecklenburg-Vorpommern ist die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner von 364,0 gestern auf aktuell 318,7 verhältnismäßig stark zurückgegangen. Ein Grund dafür dürfte aber sein, dass die Landeshauptstadt Schwerin und die Hansestadt Rostock für die vergangenen 24 Stunden keine neu bestätigten Corona-Fälle gemeldet haben - warum, geht aus den Angaben des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lagus) nicht hervor. Die Gesamtzahl der binnen eines Tages registrierten Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern beträgt 378 - nach 836 gestern und 1.358 am Freitag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Krankenhauseinweisungen von Covid-19-Patienten pro 100.000 Einwohner ging leicht auf 10,9 zurück. Es wurden keine weiteren Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen.
Bremens Bürgermeister Bovenschulte: Solidarität in Pandemie wichtig
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte hat in seiner Weihnachtsansprache die Bedeutung von Solidarität in der Corona-Pandemie hervorgehoben. "Wenn dieses Jahr eins gezeigt hat, wenn es eine zentrale Botschaft hatte, dann doch die: Die Menschen in Bremen, die halten zusammen, die sind füreinander da, die sind solidarisch", sagte der SPD-Politiker heute laut einer vorab verbreiteten Mitteilung. Die Weihnachtsansprache soll nach den 18-Uhr-Nachrichten von Radio Bremen im Hörfunk auf Bremen Eins gesendet werden. Solidarisch zu sein bedeute auch zu Weihnachten, Kontakte zu reduzieren und aufeinander acht zu geben. "Wer hat sich nicht gewünscht, Weihnachten in diesem Jahr wieder unbelastet zu feiern. Und ganz ehrlich: Einige - ich will mich da gar nicht herausnehmen - hatten doch sogar fest damit gerechnet", sagte Bovenschulte. Mit der Omikron-Virusvariante herrschten nun aber wieder massive Bedenken und Sorgen. Das endende Jahr 2021 bezeichnete Bovenschulte deshalb als "ein Wechselbad der Gefühle".
NDR sendet den "Gruß an Bord" - in Corona-Zeiten "relevanter denn je"
Diese Sendung hat eine lange Tradition: An Heiligabend 1953 sendete der NDR erstmals den "Gruß an Bord" - als Brücke zwischen den Seeleuten, die an Weihnachten auf den Weltmeeren unterwegs sind, und ihren Angehörigen zu Hause in Deutschland. Die Seeleute schicken Grüße nach Hause, Familien sowie Freundinnen und Freunde wünschen ihnen auf See oder in fernen Häfen ein frohes Fest. "Angesichts der Pandemie, der Engpässe in den Häfen und der unfreiwillig langen Aufenthalte an Bord ist 'Gruß an Bord' alles andere als Folklore, sondern relevanter denn je", sagte NDR Hörfunk-Chefredakteur Adrian Feuerbacher zur diesjährigen Ausgabe der Sendung. Ausgestrahlt im Programm von NDR Info wird sie heute Abend ab 19 Uhr - aber bereits jetzt ist sie online zu hören.
Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg geht leicht zurück
Die Hamburger Gesundheitsbehörde hat am Mittag die aktuellen Corona-Fallzahlen veröffentlicht. Demnach ist die Sieben-Tage-Inzidenz von 360,9 gestern auf einen Wert von 356,6 bestätigten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche zurückgegangen. Am vergangenen Freitag hatte er bei 300,7 gelegen. Die Zahl der binnen 24 Stunden neu registrierten Corona-Fälle in der Stadt wird mit 1.128 angegeben (Vortag: 1.106 / Vorwoche: 1.210). Es wurden außerdem vier weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen gemeldet, die Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie beträgt in Hamburg damit 1.967.
Dritter Omikron-Fall in Mecklenburg-Vorpommern bestätigt
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es einen dritten Omikron-Fall. Nach den beiden Fällen aus Rostock ist nun bei einer Person aus dem Landkreis Vorpommern-Greifswald der Erreger festgestellt worden, wie NDR 1 Radio MV berichtet. Das Klinikum Greifswald macht demnach aus Datenschutzgründen keine Angaben zum Patienten. Nach Aussage des Chef-Hygienikers und Leiters des CoMV-Gen-Projektes der Unimedizin Greifswald, Prof. Nils-Olaf Hübner, ist der Verlauf der Infektion bei dem Patienten zum Glück nicht zu stark, sodass dieser nicht im Klinikum Greifswald behandelt werden muss.
EKD-Ratsvorsitzende Kurschus für Impfpflicht
Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Annette Kurschus, hat sich für eine Impfpflicht im Kampf gegen das Coronavirus ausgesprochen. NDR Info sagte sie, sie habe dabei einen Lernweg zurücklegen müssen. Impfen sei angesichts stetig neuer Infektionswellen aber nicht mehr nur eine private Frage, die sich mit der eigenen körperlichen Unversehrtheit beschäftigt. Es gehe darum, das Leben schwacher Menschen zu schützen. Zugleich warb sie für den Dialog mit Gegnern und Skeptikern, auch wenn es manchen dabei kaum noch um Argumente gehe.
Elternkammer Hamburg lehnt längere Winterferien ab
Die Elternkammer Hamburg lehnt eine Verlängerung der Weihnachtsferien zur Eindämmung der sich ausbreitenden Omikron-Variante ab. "Aus unserer Sicht ist eine Ferienverlängerung mit einer Schulschließung zu vergleichen", sagte die Vorsitzende der Kammer, Alexandra Fragopoulos. "Wir haben durch die letzten Schulschließungen gelernt, dass dies stets das allerletzte Mittel sein sollte." Nochmals dürfe dies den Schülern und Schülerinnen nicht zugemutet werden. "Solange noch nicht alle anderen Mittel, die zur Eindämmung der Pandemie führen könnten, ausgeschöpft sind, darf es nichts geben, was zu Lasten unserer Kinder und Jugendlichen geht", sagte Fragopoulos. Sie hätten zur Bewältigung der Pandemie so viel beigetragen wie keine andere Gruppe.
Kaum noch Kontaktverfolgung durch Gesundheitsämter
Ein großer Teil der Gesundheitsämter in Deutschland hat die Kontaktverfolgung von Corona-Infizierten beendet und gibt auch keine Quarantäne-Hinweise mehr. Das sagte die Bundesvorsitzende der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Eine flächendeckende Nachverfolgung finde im Moment fast gar nicht mehr statt. Mehrere Länder - darunter Hamburg, Berlin und Baden-Württemberg - haben nach Angaben von Teichert die Suche nach Kontaktpersonen sogar komplett ausgesetzt. Man gehe davon aus, dass sich die Menschen selbst informieren würden, was sie bei einem positiven Testergebnis oder einem Risikokontakt tun müssten. Teichert verwies in diesem Zusammenhang auf die Personalnot in den Gesundheitsämtern.
Enttäuschendes Weihnachtsgeschäft in Niedersachsen
Für den Einzelhandel in Niedersachsen geht ein enttäuschendes Weihnachtsgeschäft zu Ende. Die Bilanzen liegen wie erwartet deutlich unter den Ergebnissen des Vor-Corona-Jahres 2019. Im Schnitt hätten die Händlerinnen und Händler zwischen 25 und 30 Prozent weniger eingenommen als noch vor zwei Jahren, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Niedersachsen-Bremen, Mark Alexander Krack. Es gebe allerdings auch jene mit einem Minus von 40 Prozent. Ein solcher Einbruch sei existenzbedrohend.
Uniklinik Greifswald: Ausschließlich Ungeimpfte an künstlicher Lunge
Experten befürchten angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus eine Überlastung des Gesundheitssystems. In der Uniklinik Greifswald gilt bereits Notbetrieb. Zunehmend jüngere Covid-Patienten müssen an die Beatmungsmaschine angeschlossen werden. Aktuell hängen 19 von 46 Patienten an einer solchen künstlichen Lunge. Alle sind ungeimpft und viele von ihnen haben schlechte Überlebenschancen. Eine Pflegerin mit 30-jähriger Berufserfahrung sagt, solch eine Stereberate wie aktuell habe sie noch nie erlebt - nicht bei Grippewellen und nicht bei EHEC. Auf Unverständnis bei Ärzten und Pflegepersonal stößt die Skepsis in Bezug auf die Corona-Impfung. Ein erklärter Impfgegner ist kürzlich in Greifswald verstorben - an Corona.
2.455 neue Corona-Fälle in Niedersachsen registriert
Heute hat das Robert Koch-Institut für Niedersachsen 2.455 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Gestern waren es 2.389, vor einer Woche 2.631. Es sind 16 weitere Todesfälle verzeichnet worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt im Landesdurchschnitt 156,0 Fälle je 100.000 Einwohner (Vortag: 155,5; Vorwoche: 176,4).
Steinmeier in Weihnachtsansprache: Auch nach Pandemie noch in die Augen schauen
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ruft in der Corona-Pandemie zum Zusammenhalt auf. In seiner Weihnachtsansprache sagt er, dass sich nach zwei Jahren Pandemie Frust, Gereiztheit, Entfremdung und leider auch offene Aggression breitmachten. Natürlich gebe es Streit, Unsicherheiten und Ängste. Sie auszusprechen, daran werde niemand gehindert. "Entscheidend ist, wie wir darüber sprechen - in der Familie, im Freundeskreis, in der Öffentlichkeit." In einer Demokratie müssten nicht alle einer Meinung sein. Wichtig sei aber, "dass wir ein Land sind". Man müsse sich auch nach der Pandemie noch in die Augen schauen können. Steinmeier bedankt sich bei der "großen, oft stillen Mehrheit", die seit Monaten umsichtig und verantwortungsvoll handele und appelliert an die Verantwortung des Einzelnen: "Der Staat kann sich nicht für uns die Schutzmaske aufsetzen, er kann sich auch nicht für uns impfen lassen. Nein, es kommt auf uns an, auf jeden Einzelnen!" Die komplette Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten sendet Das Erste am ersten Weihnachtstag um 20.10 Uhr.
Hamburgs Innensenator fürchtet Radikalisierung von Impfgegnern
Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) befürchtet eine Radikalisierung der Impfgegner. "Das Opfer-Narrativ ist sehr ausgeprägt. Und je näher beispielsweise eine Impfpflicht rückt, desto unversöhnlicher wird der Ton und desto größer wird die Gefahr einer Radikalisierung", sagte Grote der Deutschen Presse-Agentur. Extremisten lebten von Konflikten und ihrer Zuspitzung. "Und wir haben im Moment zugespitzte Konflikte. Und wir haben viele, bei denen sich eine Distanz gegenüber dem Staat und dem demokratischen System aufgebaut hat."
In Hamburg waren in den vergangenen Wochen immer sonnabends Tausende Impfgegner und Corona-Skeptiker auf die Straße gegangen - zuletzt nach Polizeiangaben 11.500. "Anders als in anderen Bundesländern können wir in Hamburg bislang keinen steuernden oder prägenden Einfluss von Rechtsextremisten feststellen", sagte Grote.
Auch an den Feiertagen wird im Norden geimpft
Auch an Weihnachten und Silvester können sich Menschen in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein impfen lassen. In Hannover sind die Impfzentren am Zoo, in der Ernst-August-Galerie sowie am Regionshaus geöffnet. Geimpft wird zwischen 9 und 14 Uhr. In Wilhelmshaven ist das Impflokal im Einkaufszentrum Nordseepassage heute und am 31. Dezember von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Eine Impfaktion an Heiligabend gibt es auch in der Stadtgalerie Hameln, allerdings nur nach vorheriger Terminbuchung zwischen 9 und 13 Uhr.
In Mecklenburg-Vorpommern plant nur der Landkreis Rostock in seinem Impfzentrum in Laage Corona-Schutzimpfungen über Weihnachten. Dort können sich Interessierte heute sowie morgen und am 26. Dezember zwischen 8 und 12 Uhr impfen lassen. Ein Termin ist nicht nötig.
In Schleswig-Holstein bieten die Impfstellen in Kiel, Kropp im Kreis Schleswig-Flensburg, Lübeck und Prisdorf (Kreis Pinneberg) Feiertagstermine an. Am zweiten Weihnachtsfeiertag und Silvester können sich Interessierte dort zwischen 11 Uhr und 15 Uhr gegen Corona impfen lassen. Termine sind buchbar über www.impfen-sh.de.
Neue Kontaktbeschränkungen in MV schon vor Weihnachten in Kraft
In Mecklenburg-Vorpommern gelten seit Mitternacht verschärfte Kontaktbeschränkungen auch für Genesene und Geimpfte. Bei privaten Zusammenkünften sind schon zu Heiligabend nur noch maximal zehn Personen erlaubt. Die Landesregierung hatte diese Regelung am Mittwoch in der Corona-Landesverordnung verankert und eine Bund-Länder-Absprache vorfristig in Kraft gesetzt. "Die neue Omikron-Variante macht keine Weihnachtspause" - so hatte Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) das Vorziehen der bundesweit spätestens ab 28. Dezember verbindlichen Regelung begründet. Wie hoch der Anteil der neuen, deutlich ansteckenderen Virusvariante an den Neuinfektionen im Nordosten bereits ist, wurde nicht mitgeteilt. Haushalte mit Ungeimpften dürfen sich weiterhin mit höchstens zwei weiteren Personen eines weiteren Haushalts treffen. Kinder bis 14 Jahre sind jeweils ausgenommen.
Service: Inzidenzwert für Ihren Wohnort ermitteln
Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen sind auch in Norddeutschland in Bewegung. Wenn Sie wissen wollen, wie die Lage in Ihrer Stadt oder in Ihrem Landkreis ist, tippen Sie einfach hier Ihre Postleitzahl ein.
In Hamburg sind nun schärfere Corona-Regeln in Kraft
In Hamburg gelten seit Mitternacht schärfere Corona-Regeln. Die neue Eindämmungsverordnung, die erst gestern Nachmittag unterzeichnet wurde, sieht unter anderem Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene, eine Sperrstunde für die Gastronomie und ein Tanzverbot in Clubs und Diskotheken vor. Restaurants, Bars und Kneipen müssen ab sofort und bis auf Weiteres um 23 Uhr schließen. Außerdem müssen Großveranstaltungen ohne Publikum stattfinden. Dies gilt unter 2G-Bedingungen für Geimpfte und Genesene im Freien und auch in Stadien - allerdings erst ab 5.000 Besuchern - und in Innenräumen ab 2.500. Schon über die Weihnachtsfeiertage müssen damit auch Geimpfte und Genesene ihre privaten Zusammenkünfte auf maximal zehn Personen begrenzen. Für Ungeimpfte gilt bereits eine strengere Regel: Sie dürfen nur mit den Mitgliedern des eigenen Haushalts und höchstens zwei Mitgliedern eines weiteren Haushalts zusammentreffen.
Bundesweit 35.4231 Neuinfektionen - Inzidenz sinkt erneut
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert heute Morgen mit 265,8 an. Gestern hatte er bei 280,3 gelegen, vor einer Woche bei 331,8 (Vormonat: 404,5). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 35.431 Corona-Neuinfektionen. Vor genau einer Woche waren es 50.968 Ansteckungen und gestern 44.927. Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 370 weitere Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 437 Todesfälle, gestern 425.
Weihnachtsgeschäft in Hamburgs City: 50 Prozent weniger Kunden
Die Corona-Maßnahmen haben den Einzelhändlern in der Hamburger Innenstadt zu schaffen gemacht. Die Kundenzahl in den Geschäften sei um 50 Prozent im Vergleich zu 2019 zurückgegangen, sagte Brigitte Engler vom City Management Hamburg. Die Umsätze seien um 20 bis 40 Prozent im Vergleich zum letzten Weihnachtsgeschäft vor Corona gesunken. Die 2G-Regelung habe die Kunden verunsichert, und wegen der verbreiteten Arbeit im Homeoffice seien gerade in der Mittagszeit weniger Kunden unterwegs gewesen. Doch in den letzten Tagen vor Weihnachten seien wieder mehr Menschen zum Einkaufen in die Innenstadt gekommen. Trotz der Einbußen sei alles besser als ein erneuter Lockdown, betonte Engler.
Auch in anderen Städten in Norddeutschland sind die Händler nicht zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft, für viele Geschäfte könnte es eng werden. Der Handelsverband Nord fordert deshalb Wirtschaftshilfen.
867 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein - Inzidenz bei 163,8
In Schleswig-Holstein sind 867 laborbestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus hinzugekommen. Am Vortag hatte die Zahl der neu gemeldeten Fälle 800 betragen, vor einer Woche 953. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 163,8 (Vortag: 163,2). Die Hospitalisierungsinzidenz beträgt aktuell 3,44 (Vortag: 3,68). 184 Menschen werden derzeit aufgrund einer Covid-19-Erkrankung in Krankenhäusern behandelt, 56 davon intensivtherapeutisch. 35 Corona-Patienten müssen den Angaben beatmet werden.
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Los geht's mit dem Corona-Live-Ticker am Heiligabend
Guten Morgen! Wir wünschen Ihnen einen guten Start in den Tag und halten Sie auch am heutigen Heiligabend - Freitag, 24. Dezember - über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Stand der Dinge. Im Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Nachrichten und Ereignisse von gestern können Sie im Blog vom Donnerstag nachlesen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 23. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 22. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 21. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 20. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 19. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 18. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 17. Dezember