Coronavirus-Blog: 2G-Plus in Gastronomie und beim Sport in SH
NDR.de hat Sie am Dienstag, 11. Januar 2022, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Mittwoch geht es früh am Morgen in einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Neue Corona-Verordnung in SH: 2G-Plus in Gastronomie und beim Sport ab morgen
- Ab nächster Woche strengere Regeln an Hamburgs Schulen
- Neun Verletzte bei Demos in Niedersachsen: Pistorius verurteilt Angriffe auf Polizisten
- Fast 60 Millionen Deutsche vollständig geimpft
- Niedersachsen: Weihnachtsruhe wird bis 2. Februar verlängert
- Neue Regeln für Restaurants und Fitnessstudios in MV
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 3.267 in Niedersachsen, 3.440 in Schleswig-Holstein, 1.746 in Mecklenburg-Vorpommern, 2.048 in Hamburg und im Land Bremen 1.170 - bundesweit: 45.690
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Gute Nacht und bis morgen
Sie sind es bereits seit fast zwei Jahren gewohnt: Nachts legt der NDR.de Corona-Blog eine kurze Pause ein. Wir danken fürs Mitlesen heute und werden Sie morgen wie gewohnt in einem neuen Blog über die wichtigsten Nachrichten und Ereignisse in Sachen Corona-Pandemie informieren. Bis dahin, kommen Sie gut in den neuen Tag.
Bund beschafft weitere fünf Millionen Biontech-Impfdosen
Das Bundesgesundheitsministerium hat weitere fünf Millionen Dosen des Impfstoffs von Biontech für die angestrebte Beschleunigung der Corona-Impfungen in Deutschland organisiert. Sie sollen ab der Woche vom 24. Januar zur Verfügung stehen, wie es am Abend aus dem Ministerium hieß. Gekauft werden die Dosen aus einem EU-Kontingent Rumäniens, das sie derzeit nicht benötigt. Insgesamt sollen damit in den drei Wochen ab dem 17. Januar rund 32 Millionen Impfdosen zur Verfügung stehen - zwölf Millionen von Biontech und 20 Millionen des Mittels von Moderna. Damit könne auch allen eine Booster-Impfung ermöglicht werden, die es wollten.
Außerdem wurde heute bekannt, dass der Pharmakonzern Biontech und sein US-Partner Pfizer damit begonnen haben, einen an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoff zu produzieren. Eine klinische Studie dazu soll nach Angaben des Biontech-Chefs Ugur Sahin Ende dieses Monats starten. Er geht davon aus, dass der neue Impfstoff bis März ausgeliefert werden könnte, wenn die behördlichen Genehmigungen vorliegen.
Niedersachsen: Für einige Jugendliche künftig wohl keine 2G-Ausnahme mehr
Einige Jugendliche müssen sich in Niedersachsen voraussichtlich darauf einstellen, in naher Zukunft nicht weiter von den 2G-Regeln ausgenommen zu sein. Dies werde nicht in der nächsten Corona-Verordnung geschehen, aber "sicherlich in der darauffolgenden", sagte heute Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD). Noch nicht ganz klar ist, ab welchem Alter dies greifen soll. Regierungssprecherin Anke Pörksen sagte, das Alter 16 sei durchaus eine Zahl, die in den Diskussionen eine Rolle spiele. In anderen Bundesländern greife dies ab 16 oder 14 Jahren. Die kommende Corona-Verordnung soll laut Behrens am nächsten Sonnabend in Kraft treten und nach Angaben der Staatskanzlei bis Anfang Februar datiert sein. Somit könnte die Verschärfung in wenigen Wochen für zahlreiche Jugendliche Realität werden. Derzeit sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren noch von den 2G-Regeln ausgenommen - sie müssen somit nicht geimpft oder genesen sein, um etwa in ein Restaurant gehen zu können. Wer als Kind oder Jugendlicher noch nicht geimpft ist, muss in Niedersachsen derzeit täglich einen Test vor dem Schulbesuch machen.
Neue SH-Verordnung: 2G-Plus in Gastronomie und beim Sport
Die Landesregierung von Schleswig-Holstein hat am Abend wie angekündigt eine Verlängerung der Corona-Bekämpfungsverordnung mit weiteren Maßnahmen beschlossen. Sie setzt damit die jüngsten Bund-Länder-Beschlüsse um. Die Änderungen treten morgen in Kraft. Grundlage für weitere Schritte ist unter anderem die gestrige Feststellung der epidemischen Lage durch den Landtag. Zu den Maßnahmen zählen unter anderem:
- 2G-Plus und Sperrstunde in Restaurants (23 bis 5 Uhr)
- 2G-Plus beim Sport in Innenräumen für Personen ab 18 Jahren (auch: Saunen, Dampfbäder, Whirlpools etc.)
- 2G-Plus bei körpernahen Dienstleistungen, die ohne Maske entgegengenommen werden (z.B. Kosmetik)
- Maskenpflicht für Mitarbeitende im Einzelhandel und in Dienstleistungsbetrieben mit Ladenlokalen
- Diskotheken werden geschlossen, Tanzveranstaltungen untersagt.
- private Feste und Feierlichkeiten in Gaststätten nur mit maximal zehn Teilnehmern (Ausnahmen: unter 14-Jährige).
- Mitglieder von Chören müssen in Innenräumen Mund-Nasen-Bedeckungen auch beim Singen tragen. Das Spielen von Blasinstrumenten ist nicht zulässig.
Infektiologe Rupp: Geboosterte müssen sich keine großen Sorgen machen
Jan Rupp, Infektiologe vom Univerisitätsklinikum Schleswig-Holstein, schildert im NDR Interview die akutelle Entwicklung der Pandemie im Hinblick auf die Omikron-Variante. Auch wenn die Zahl der Infizierten steige, müsse konkret auf die tatsächlich Erkrankten geschaut werden. Geboosterte müssen sich Rupps Einschätzung nach keine großen Sorgen machen, schwer zu erkranken. Für den Großteil der Bevölkerung werde eine Infektion einem grippalen Infekt gleichkommen. Wer gar nicht geimpft ist, könne eher schwer erkranken. Die Diskussion um die Impfpflicht kommt seiner Meinung nach zu spät. Der optimale Zeitpunkt sei verpasst worden. Ein medizinischer Nutzen werde wohl erst im Herbst zum Tragen kommen, so Rupp. Ein kleiner Hoffnungsschimmer sei auch, dass es dann Corona-Medikamente geben werde. Die jetzige Omikron-Welle werde heftig sein, aber ab März/April könnte eine Entspannung eintreten. Neue Varianten seien aber immer möglich. Zudem müssten immer diejenigen genau betrachtet werden, die ein hohes Risiko haben, ernsthaft zu erkranken.
Volleyball-Bundesliga bricht Hauptrunde ab
Wegen der zahlreichen Spielausfälle durch Corona hat die Volleyball-Bundesliga (VBL) der Männer die Hauptrunde mit sofortiger Wirkung abgebrochen. Damit soll der reguläre Start der Zwischenrunde am 22. Januar ermöglicht werden. Die Entscheidung sei "nach intensivem Austausch mit den Verantwortlichen aller Clubs der 1. Bundesliga Männer" getroffen worden, teilte die VBL mit. Hintergrund dafür sei, "dass es keine realistische Möglichkeit gab, die große Anzahl an Nachholspielen bis zum planmäßigen Start der Zwischenrunde zu absolvieren". Zudem hätten die nunmehr wegfallenden Spiele kaum Einfluss auf die Gruppenzuordnung der Zwischenrunde gehabt. Nun entscheidet die Quotientenregelung über das Klassement der Abschlusstabelle. So bleibt es bei der aktuellen Rangfolge, lediglich Düren und Frankfurt tauschen den Tabellenplatz, sodass die Frankfurter auf Rang zwei in die Zwischenrunde starten. Die SVG Lüneburg bleibt Fünfter, die Grizzlys Giesen Achter. Der Spielplan soll "in Kürze" veröffentlicht werden.
Niedersachsen: Keine mehrtägigen Klassenreisen bis Ostern
Wegen der steigenden Infektionszahlen durch die Omikron-Variante sind mehrtägige Klassenfahrten in Niedersachsen bis zu den Osterferien verboten. Eine entsprechende Rundverfügung sei den Schule zugestellt worden, teilte das Kultusministerium mit. Damit werde der Zeitraum, an dem mehrtägige Schulfahrten mit Übernachtung untersagt seien, vom 31. Januar bis zum Beginn der Osterferien am 4. April verlängert. Das Verbot umfasst auch Austauschfahrten ins Ausland. Möglich bleiben aber eintägige Schulausflüge, wenn nach Abwägung der Schule der pädagogische Nutzen das Risiko durch das aktuelle Infektionsgeschehen überwiege. "Es ist bedauerlich, dass wir erneut an dem Punkt sind, dass Schulfahrten abgesagt oder in der Planung verschoben werden müssen", sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD). Für die Schulleitungen, Lehrer, Schüler und Eltern sei es aber zentral, Klarheit zu haben. Die Infektionsdynamik lasse Reisen und Fahrten nur in sehr begrenztem Umfang und mit Augenmaß zu.
Corona an Schulen in SH: Die Zahlen steigen
Omikron ist in den Schulen in Schleswig-Holstein angekommen. Allein am ersten Schultag nach den Ferien gab es in den Schulen mehr als 660 positive Selbsttests. Insgesamt gab es laut Bildungsministerium 270.000 Tests. Die positiv Getesteten machen nun einen PCR-Test, um die Ergebnisse zu überprüfen. Auch während der Ferien haben sich viele Schülerinnen und Schüler mit Corona infiziert. Rund 1.600 positive PCR-Tests wurden den Schulen gemeldet. Darunter sind auch 77 Lehrkräfte. Zum Vergleich: Am 20. Dezember 2021 gab es noch nicht einmal 200 Corona-Fälle an den Schulen in Schleswig-Holstein. Bezüglich der Quarantäne gibt es in Schleswig-Holstein genaue Regelungen.
1.170 Neuinfektionen im Land Bremen gemeldet
Im Bundesland Bremen sind 1.170 neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Am Vortag waren es 1.638 und am Dienstag vor einer Woche 869. Von den neuen Fällen entfallen 1.061 Fälle auf die Stadt Bremen (Inzidenz: 1.390,1), auf Bremerhaven 109 (Inzidenz: 811,0). Die Hospitalisierungsinzidenz beträgt in der Stadt Bremen nun 15,0, in Bremerhaven liegt sie bei 6,16.
Ministerin Behrens: Vorerst keine Testpflicht in Kitas
Der Kita-Alltag in der Corona-Pandemie in Niedersachsen soll zunächst weiterhin nicht mit einer Testpflicht verbunden sein. Die Corona-Verordnung soll im Wesentlichen fortgeschrieben werden und keine weiteren Testverpflichtungen enthalten, wie Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) sagte. Die Corona-Verordnung ist noch wenige Tage gültig, daher wird derzeit darüber beraten, welche Veränderungen in einer überarbeiteten Fassung enthalten sein könnten. Anders als im Schulbereich gibt es bei den Kitas keine Testpflicht in Niedersachsen. Das Land stellt den Landkreisen und kreisfreien Städten laut Kultusministerium pro Woche und Kind im Kindergartenalter drei Antigen-Schnelltests zur Verfügung. Die Anwendung dieser Tests soll zu Hause durch die Eltern erfolgen.
Gewerkschaft der Polizei in MV: "Wer die Polizei angreift, ist ein Krimineller"
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) beklagt eine zunehmende Aggressivität bei den regelmäßigen Protestaktionen gegen Corona-Schutzmaßnahmen in Mecklenburg-Vorpommern. "Wir erleben eine Gewaltspirale, die unser Rechtsstaat und seine Gesellschaft nicht hinnehmen darf", sagte der GdP-Landesvorsitzende Christian Schumacher in Schwerin. Die Stimmung werde von einigen Kriminellen bewusst aufgeheizt. Als Feindbilder dienten nicht nur politische Entscheider. Auch Ärzte, Journalisten und Polizisten würden zunehmend Ziel von verbalen und teils auch körperlichen Angriffen. "Wer die Polizei angreift, ist ein Krimineller und kein friedlicher Demonstrant, der wegen der Corona-Politik besorgt ist", betonte Schumacher.
1.746 neue Fälle in Mecklenburg-Vorpommern - Inzidenz steigt
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern ist heute um 1.746 Fälle gestiegen. Das sind 1.260 Fälle mehr als gestern und 141 mehr als vor einer Woche. Die meisten Neuinfizierten meldet der Kreis Ludwigslust-Parchim mit 279, gefolgt vom Kreis Mecklenburgische Seenplatte (235), Nordwestmecklenburg (233), dem Landkreis Rostock (223), Vorpommern-Greifswald (214), Vorpommern-Rügen (210), der Stadt Rostock (207) und Schwerin (145). Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen steigt auf 426,0 (Vortag: 419,4; Dienstag vor einer Woche: 317,7). Der Inzidenzwert der Corona-Patienten, die innerhalb von sieben Tagen je 100.000 Einwohner zur Behandlung in eine Klinik gebracht wurden, liegt nun bei 7,3, was einen Rückgang um 0,9 Punkte bedeutet.
Ab nächster Woche strengere Regeln an Hamburgs Schulen
An Hamburgs Schulen treten kommende Woche neue Regelungen in Kraft. Die Schüler müssen sich dann drei Mal pro Woche auf Corona testen lassen - statt wie bislang zweimal pro Woche. Und zwar auch dann, wenn sie bereits vollständig geimpft oder genesen sind. "Diese Änderung ist notwendig, weil die Omikron-Variante auch einfach und doppelt geimpfte Personen infizieren und von ihnen übertragen werden kann", erklärte Schulsenator Ties Rabe (SPD). Auch wer bereits eine Boosterimpfung hat, müsse aus Sicherheitsgründen künftig montags, mittwochs und freitags einen Schnelltest unter Aufsicht machen. Beim Sportunterricht in der Turnhalle müsse eine medizinische Maske getragen werden, teilte die Schulbehörde mit. Idealerweise solle Sport aber im Freien - ohne Maske - stattfinden.
Tschentscher: In nächster Zeit keine Profi-Spiele vor vielen Zuschauern
Angesichts der Corona-Lage hat Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher den Fußball-Zweitligisten HSV und FC St. Pauli sowie den anderen Profivereinen in der Stadt wenig Hoffnung gemacht, in nächster Zeit wieder eine größere Zahl von Zuschauern in ihre Stadien oder Hallen zu lassen. "Mein Wunsch ist es, dass noch einmal mit den Vereinen gesprochen wird und dass wir einen Weg finden, der für alle vertretbar ist", sagte der SPD-Politiker. Aber es werde keine Stadien mit Tausenden Zuschauern geben, betonte er. "Das geht eben nicht. Das kann auch nicht das Ergebnis dieser Gespräche sein." Tschentscher verwies auf Vereinbarungen der anderen Bundesländer. Die in Hamburg seit diesem Montag geltenden Maßnahmen sehen Geisterspiele für den Profisport vor. Im Amateursport dürfen bis zu 200 Zuschauer in Hallen und 1.000 in Stadien sein. Auch in Kulturstätten wie der Elbphilharmonie ist eine größere Ansammlung von Menschen zugelassen. Das hatten der HSV und der FC St. Pauli, Basketball-Bundesligist Hamburg Towers, Handball-Bundesligist HSV Hamburg und Eishockey-Oberligist Crocodiles Hamburg kritisiert und eine Gleichbehandlung gefordert.
Impfkampagne im Nordosten stockt wegen fehlender Vakzin-Lieferungen
Die Impfkampagne in Mecklenburg-Vorpommern wird laut Ärztevertreter durch den Mangel an Impfstoffen ausgebremst. "Im Zusammenhang mit den bürokratischen Bestellvorgaben und unklaren Liefermengen müssen die Praxen ständig Impftermine verschieben bzw. absagen", hieß es in Schwerin von der Kassenärztlichen Vereinigung in Mecklenburg-Vorpommern. Dieser Zustand, der bereits seit der Einbindung der Vertragsärzte im April 2021 bestehe, sorge für Unverständnis, steigenden Aufwand, Frust und Ärger. Weiter hieß es, dass trotz dieser Probleme im Dezember mit 280.000 Impfungen durch Vertragsärzte ein monatlicher Spitzenwert erreicht worden sei. Dies habe zwei Drittel aller Impfungen im Dezember entsprochen. Aktuell sind laut Robert Koch-Institut in Mecklenburg-Vorpommern 72,6 Prozent der Menschen mindestens einmal, 70,7 Prozent doppelt und 40,6 Prozent dreifach geimpft.
Ärztekammer fordert Corona-Prämie auch für Fachangestellte in Praxen
Die Verweigerung einer Corona-Prämie für medizinische Fachangestellte in Praxen droht die Beschäftigten in Gesundheitsberufen laut Ärztekammer Niedersachsen zu spalten. Die medizinischen Fachangestellten (MFA) leisteten "unverzichtbare und herausragende Arbeit für die gesundheitliche Versorgung von Patientinnen und Patienten - unabhängig davon, ob sie im stationären oder im ambulanten Bereich arbeiten", sagte die Vizepräsidentin der Kammer, Marion Charlotte Renneberg. Verkannt würden erhebliche Mehrbelastungen der Fachangestellten im niedergelassenen Sektor in der pandemischen Ausnahmesituation. Viele medizinische Fachangestellte seien seit der Covid-19-Pandemie "über den Rand ihrer physischen und psychischen Belastbarkeit hinaus beansprucht, hinzu kommt das erhöhte Risiko der Berufsgruppe, sich selbst mit Covid-19 zu infizieren", mahnte Renneberg, die selber Fachärztin für Allgemeinmedizin mit eigener Praxis ist. "Zusätzlich zu der enormen Arbeitsbelastung ertragen MFA Anfeindungen und Beleidigungen, die mittlerweile leider zum Alltag in vielen niedergelassenen Praxen dazugehören." Das Signal der Bundesregierung werte die Leistungen dieser Berufsgruppe ab und demotiviere viele Fachkräfte zusätzlich, warnte sie.
Niedersachsen ermöglicht längere Arbeitszeiten in kritischer Infrastruktur
Wegen der Zunahme der Corona-Infektionen lässt Niedersachsens Landesregierung in Teilen der kritischen Infrastruktur längere Arbeitszeiten zu. Von morgen an und bis zum 10. April wird die zulässige Arbeitszeit auf 60 Stunden pro Woche erhöht, außerdem sind in dieser Zeit Ausnahmen vom Verbot der Sonntagsarbeit möglich, wie das Sozialministerium mitteilte. Im Schnitt dürfe die Wochenarbeitszeit 48 Stunden aber weiterhin nicht übersteigen. Die Mehrarbeit müsse zudem ausgeglichen werden. Die Verfügung gilt unter anderem für Not- und Rettungsdienste, Testzentren sowie Energie- und Wasserversorgungsbetriebe. Aber auch die Beschäftigten in Lebensmittelbetrieben und -geschäften können betroffen sein, wenn das Infektionsgeschehen in ihrem Betrieb die Ausnahmen erforderlich macht.
Hamburg: Bald wieder ausschließlich FFP2-Masken in Bussen und Bahnen
Angesichts rasant steigender Corona-Zahlen will Hamburg wieder eine Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske in Bussen und Bahnen einführen. Weil es im Nahverkehr oft sehr eng werde, wolle man die Corona-Eindämmungsverordnung in den nächsten Tagen entsprechend anpassen, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) nach der Sitzung des Senats. Ab wann die neue Regelung gelten soll, ist noch offen. Wegen der ansteckenderen Omikron-Variante hatte der rot-grüne Senat bereits im Dezember empfohlen, im ÖPNV nur noch FFP2-Masken zu tragen. Bislang gilt im Nahverkehr nur die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske. Dazu zählen auch OP-Masken.
MV: Ministerin Drese kündigt mehr Impfangebote für Jugendliche an
Die Impfzentren in Mecklenburg-Vorpommern bleiben bis Ende 2022 geöffnet. Wie Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) nach der Kabinettssitzung in Schwerin mitteilte, hat der Bund die weitere Finanzierung der kommunalen Einrichtungen zugesichert. Das Land werde seinen Beitrag leisten. In den sechs Landkreisen und zwei kreisfreien Städten gibt es jeweils mindestens ein solches Impfzentrum - in einigen Kreisen auch dezentral mehrere. Dort werden Impfungen verabreicht und außerdem sind die Zentren Basis für mobile Impfteams. Drese kündigte an, die Impfangebote für Jugendliche deutlich auszuweiten, um damit auch die im Ländervergleich insgesamt geringe Impfquote zu erhöhen. Während in der Altersgruppe ab 18 Jahre die Quote bei 81 Prozent liegt, ist sie laut Robert Koch-Institut bei den 12- bis 17-Jährigen mit 43 Prozent nur etwa halb so hoch. Mit Familientagen und gesonderten Aktionen solle der Anteil spürbar erhöht werden.
Anti-Corona-Demos: Pistorius verurteilt Angriffe auf Polizisten
In Niedersachsen hat es laut Polizei gestern 186 Protestaktionen gegen die Corona-Politik der Bundesregierung gegeben. Lediglich 30 dieser Versammlungen seien vorab angemeldet worden, so Innenminister Boris Pistorius (SPD). Insgesamt 14.250 Personen nahmen an den Demonstrationen teil. Mehrheitlich verliefen die Demonstrationen friedlich, allerdings kam es auch zu Attacken auf Polizisten. Neun Beamte seien verletzt worden, so Pistorius, der die Angriffe scharf verurteilte.
Aufgrund der Verstöße gegen das Versammlungsrecht und Widerstandshandlungen gegen die Polizei seien gestern mehr als 700 Ordnungswidrigkeitenverfahren und 53 Strafverfahren eingeleitet worden. Bei mehreren Versammlungen seien verbotene Gegenstände wie Messer, Pfefferspray, Schlagschutzhandschuhe und Pyrotechnik gefunden worden. "Das hat dann wirklich nichts mehr mit einfachem Protest zu tun", kritisierte Pistorius. Ausdrücklich begrüßte der Innenminister das friedliche und kooperative Verhalten bei den immer zahlreicheren Demonstrationen, die sich gegen die Corona-kritischen Versammlungen richteten. Rund 4.350 Personen beteiligten sich gestern an 37 Versammlungen, die sich ausdrücklich gegen die Inhalte der Corona-kritischen Demonstrationen richteten. Die Polizei setzte insgesamt mehr als 3.600 Kräfte ein.
Niedersachsen verlängert Weihnachtsruhe bis 2. Februar
In Niedersachsen soll die sogenannte Weihnachtsruhe, die am 15. Januar enden sollte, nun doch bis zum 2. Februar verlängert werden. Das sagte Anke Pörksen, Sprecherin der Staatskanzlei, heute auf der Landespressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage. Der entsprechende Beschluss solle mit der kommenden Corona-Verordnung am 15. Januar in Kraft treten. "Weitere geplante Verschärfungen sind mir nicht bekannt", so Pörksen. Ebenfalls am Sonnabend soll die neue Absonderungsverordnung in Kraft treten. Damit werden die Quarantänezeiten entsprechend den Beschlüssen der Bund-Länder-Konferenz in der vergangenen Woche von 14 auf 10 Tage verkürzt, sagte Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD). Kontaktpersonen von Infizierten, die vollständig geimpft und geboostert sind, müssen nicht mehr in Quarantäne.
MV: Für Geboosterte entfällt die Testpflicht
Wer eine Auffrischungsimpfung gegen Corona bekommen hat, kann künftig sofort all die Einrichtungen ohne zusätzlichen Test nutzen, für die eine 2G-Plus-Regel gilt. Das teilte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) mit. Die Wartefrist von 14 Tagen nach der Booster-Impfung entfällt von Mittwoch an. Wer als geboostert gilt oder gleichzusetzen ist, will der Bund am Freitag einheitlich regeln. Die Landesregierung verkürzt außerdem in der geänderten Corona-Landesverordnung die sogenannte Absonderungsfrist im Falle einer Corona-Infektion von 14 auf zehn Tage. In bestimmten Fällen, etwa bei Mitarbeitenden von Pflegeheimen und Krankenhäusern, könne die Quarantäne auch auf sieben Tage verkürzt werden, sagte Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD). Dann aber müsse ein negativer PCR-Test vorgelegt werden.
500 niedersächsische Apotheken bereit zum Impfen
In Niedersachsen sind rund 500 Apotheken bereit, sich an den Corona-Impfungen zu beteiligen. Deren Schulungen seien abgeschlossen und sie würden weitere vorgegebene Bedingungen erfüllen, sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) heute auf der Landespressekonferenz zur aktuellen Pandemie-Lage. "Damit sind wir meines Wissens bundesweit spitze", so Behrens. Die Apotheker können in eigenen Räumen oder auch bei mobilen Impfteams arbeiten. Die erforderliche Änderung der Impfverordnung ist gestern im Bundesanzeiger veröffentlicht worden und damit heute in Kraft getreten.
Statistik: Über eine Million Todesfälle im vergangenen Jahr
Erstmals seit dem Bestehen der Bundesrepublik hat es 2021 mehr als eine Million Sterbefälle innerhalb eines Jahres gegeben. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland insgesamt rund 1,02 Millionen Sterbefälle registriert, wie das Statistische Bundesamt unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse mitteilte. Grund dafür dürften die Alterung der Bevölkerung und die Folgen der Corona-Pandemie sein, heißt es.
Mit 1,35 Millionen Neuinfektionen weltweiter Höchstwert in den USA
Die USA haben erneut mehr als eine Million Corona-Neuinfektionen und damit wieder einen weltweiten Höchstwert verzeichnet. Am Montag registrierten die Behörden mindestens 1,35 Millionen neue Ansteckungen, den höchsten offiziellen Tageswert rund um den Globus seit Beginn der Pandemie, wie eine Erhebung der Nachrichtenagentur Reuters basierend auf den offiziellen Daten zeigt. Erst am 3. Januar war mit 1,03 Millionen gemeldeten Neuinfektionen die Millionenschwelle erstmals überschritten worden.
Hamburg: Neue Überbrückungshilfen für Unternehmen starten
Hamburger Unternehmen mit einem Corona-bedingten Umsatzeinbruch von mindestens 30 Prozent können ab sofort Überbrückungshilfe für den Förderzeitraum Januar bis März beantragen. Wie bereits bei vorherigen Hilfen werde die Überbrückungshilfe IV über die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg) abgewickelt, teilte die Finanzbehörde mit. Sie folge auf die Überbrückungshilfe III Plus, deren Förderzeitraum Ende 2021 ausgelaufen sei. Die Förderbedingungen seien weitgehend gleich geblieben.
Niedersachsen: Erstes Theater schließt wegen Corona wieder
Viele Theater im Norden haben wegen Corona weiter mit Einnahmeverlusten zu kämpfen. Das Theater in Lüneburg ist jetzt einen drastischen Schritt gegangen und hat den Spielbetrieb bis zum 21. April eingestellt. 140 Vorstellungen fallen damit aus. Von den Verantwortlichen heißt es, die Einnahmen seien bislang um mehr als 60 Prozent eingebrochen. Ein Minus von mehr als einer Million Euro droht. Auch die Theater in Hamburg überlegen derzeit ob und wie sie weitermachen.
Hamburgs Handballer unterbrechen die Saison bis Anfang Februar
Der Hamburger Handball-Verband hat angesichts der weiter um sich greifenden Corona-Pandemie eine Unterbrechung des Spielbetriebs beschlossen. "Am Wochenende 5./6. Februar soll der Spielbetrieb regulär und wie geplant wieder aufgenommen werden. Die im Januar ausfallenden Spiele werden durch den Verband neu angesetzt", hieß es in einer Verbandsmitteilung. Schon am 5. Januar hatte der Handball-Verband Schleswig-Holstein beschlossen, ebenfalls den Spielbetrieb zu unterbrechen. Über die gemeinsame Oberliga von Hamburg und Schleswig-Holstein soll heute im Laufe des Tages entschieden werden. Der Trainingsbetrieb soll in beiden Bundesländern möglichst aufrecht erhalten werden.
Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen: Hamburg meldet neuen Höchstwert
In Hamburg sind 2.048 neue Corona-Fälle registriert worden. Das sind 150 mehr Neuinfektionen als gestern und 580 mehr als am Dienstag vor einer Woche. Die zuständige Behörde geht von vielen weiteren Fällen aus, die wegen des hohen Arbeitsaufkommens in den Laboren noch nicht gemeldet worden sind. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen stieg von gestern 659,7 auf nun 690,2. Das ist erneut ein Höchstwert. Am Dienstag vor einer Woche lag der Inzidenzwert noch bei 463,3.
Fast 60 Millionen Menschen in Deutschland vollständig geimpft
Knapp 60 Millionen Deutsche sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) nun vollständig geimpft. Das entspricht einer Quote von 72 Prozent. Mit Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein sind drei Nordländer auf den vorderen fünf Rängen des Bundesländervergleichs. Insgesamt haben im Norden Stand heute mehr als 11 Millionen Menschen mindestens zwei Impfdosen (oder eine Impfdosis des Herstellers Johnson & Johnson) erhalten. Mit einer Quote von 74,8 Prozent liegt der Norden damit über dem Bundesdurchschnitt.
Dementi zur Impfpflicht ab 50: Frei widerspricht CSU-Vorstoß
Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei (CDU), hat Berichten über die Arbeit an einem eigenen Antrag der CDU und CSU im Bundestag zur allgemeinen Corona-Impfpflicht widersprochen. Die Union arbeite derzeit weder an einem Gesetzentwurf, noch an einem Antrag, sagte Frei. Nach jetzigem Stand werde es den auch nicht geben, sagte er. Er widersprach damit dem CSU-Gesundheitspolitiker Pilsinger, der einem Bericht zufolge einen eigenen Antrag der Union für eine Impfpflicht ab 50 Jahren plant.
Etwa 11.000 Fünf- bis Elfjährige in Region Hannover geimpft
In der Region Hannover haben mobile Impfteams rund 11.000 Kinder zwischen fünf und elf Jahren gegen Corona geimpft - von insgesamt rund 74.000 Fünf- bis Elfjährigen in der Region. Das bedeute, jedes siebte Kind der Altersgruppe sei bereits immunisiert, während es bundesweit etwa jedes neunte Kind sei, teilte die Region Hannover mit. Man gehe davon aus, dass der überwiegende Teil der geimpften Kinder aus der Region stamme. Impfungen in Arztpraxen seien nicht mit eingerechnet. Vor allem der Impfstandort am Zoo Hannover sorge für hohe Impfzahlen - dort seien schon rund 4.650 Kinder geimpft worden. Im Landkreis Cloppenburg startet aktuell eine neue Impfaktion für Kinder.
Für unter Zwölfjährige ohne Vorerkrankungen gibt es bisher keine generelle Impfempfehlung der Stiko. Das Gremium des Robert Koch-Instituts weist aber ausdrücklich darauf hin, dass Fünf- bis Elfjährige auf Wunsch immunisiert werden können.
Polizei ermittelt nach Corona-Welle auf Sylt wegen falscher Impfpässe
Nach einer Häufung von Corona-Infektionen auf der Nordseeinsel Sylt ermittelt auch die Polizei. Die Beamten gehen dem Verdacht nach, dass Gäste einer Weihnachtsfeier in einer Diskothek in Kampen sich mit gefälschten Impfpässen verbotenerweise Zutritt verschafften und so den Ausbruch mit verursachten, wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichteten. Dem Bericht zufolge richten sich die Ermittlungen der Polizei gegen bis zu drei Besucher der Party. Auch der Kreis Nordfriesland geht demnach davon aus, dass viele der Infektionen auf Sylt auf die Weihnachtsfeier in der Disco zurückzuführen sind.
Die Inzidenzen in Schleswig-Holstein steigen derzeit drastisch an und liegt aktuell bei 587,3 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Hintergrund ist mutmaßlich die Ausbreitung der leicht übertragbaren Omikron-Variante des Coronavirus. Nach Angaben des RKI liegt die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Nordfriesland, zu dem auch Sylt gehört, aktuell bei 697,6 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Dem Kreis zufolge waren am Montag auf Sylt 477 Menschen an Corona erkrankt, weitere knapp 600 befanden sich in Quarantäne.
Mögliche Corona-Verstöße von Ärzten: 50 Verfahren in Niedersachsen
In Niedersachsen laufen derzeit einem Zeitungsbericht zufolge rund 50 berufsrechtliche Ermittlungsverfahren gegen Mediziner in Zusammenhang mit Corona. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet, wird den betroffenen Ärzten zum Beispiel vorgeworfen, keine Masken zu tragen, falsche Impfnachweise auszustellen oder Corona komplett zu leugnen. Die Zeitung beruft sich auf eine eigene Umfrage unter den Ärztekammern in Deutschland. Diese sind gesetzlich dazu verpflichtet, entsprechende berufsrechtliche Verfahren einzuleiten, wenn es Hinweise auf ein Fehlverhalten von Ärzten gibt. An deren Ende kann laut Ärztekammer Niedersachsen eine Geldstrafe von bis zu 100.000 Euro verhängt oder lediglich eine Rüge ausgesprochen werden.
Kubicki fehlt große Aufklärungskampagne für die Corona-Impfung
FDP-Vize-Chef Wolfgang Kubicki fordert eine Kampagne, um Impfgegner von der Sinnhaftigkeit einer Immunisierung zu überzeugen. "Mir fehlt einfach vom Bundesamt für Gesundheitliche Aufklärung eine wirkliche Kampagne", sagt Kubicki und verweist auf die HIV-Kampagne "Gib Aids keine Chance". Etwas vergleichbares gebe es bei Corona nicht. Mit einer allgemeinen Impfpflicht seien Skeptiker nicht zu überzeugen. Es sei wichtig, vor allem die Älteren von einer Immunisierung zu überzeugen, da vor allem sie schwer erkranken könnten. "Wenn man sich überhaupt einer Impfpflicht nähern will, dann macht es allenfalls Sinn für die über 50-Jährigen."
Behrens rechnet mit vierter Impfung nach Vakzin-Anpassung an Omikron
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern haben sich gestern bei einer virtuellen Konferenz darauf geeinigt, dass der Nachweis über die Genesung von einer Covid-19-Erkrankung künftig digital in Form eines QR-Codes erfolgen soll und nicht mehr in Papierform. Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) begründet den Schritt heute im Interview mit NDR Info damit, dass so Irritationen, ob der Nachweis gültig sei, vermieden werden sollen. Der Nachweis könne etwa über die Corona-Warn-App angezeigt werden.
Zur Frage nach einer vierten Impfung, wie sie derzeit in Israel verabreicht wird, sagte Behrens: "Ich persönlich gehe davon aus, dass wir spätestens im April, Mai - wenn der neue Impfstoff, angepasst auf Omikron, da ist - sicherlich alle Menschen nochmal bitten werden, sich ein weiteres Mal impfen zu lassen."
Impfbeginn in Apotheken in spätestens zwei Wochen
Die Apotheken rechnen damit, spätestens in zwei Wochen mit Impfungen beginnen zu können. Die erforderliche Änderung der Impfverordnung ist am Montag im Bundesanzeiger veröffentlicht worden und damit heute in Kraft getreten. "Bis zum Impfstart in den Apotheken werden noch etwa ein bis zwei Wochen vergehen. Die Apotheken müssen jetzt erst einmal Impfstoffe bestellen", sagte das Vorstandsmitglied des Deutschen Apothekerverbands, Thomas Preis, der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
Rechtswissenschaftler über Impfpflicht: Zu viele Unwägbarkeiten
Heute wird bei den Sitzungen der Bundestagsfraktionen ein großes Thema die allgemeine Impfpflicht sein. Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte diese für Anfang Februar, spätestens Anfang März angekündigt. Mittlerweile ist klar: So schnell wird es nicht gehen. Der Rechtswissenschaftler Steffen Augsberg ist Professor für öffentliches Recht an der Uni Gießen und Mitglied des Deutschen Ethikrates. Dieser hatte vor Weihnachten eine Ad-hoc-Empfehlung für eine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen. Augsberg hatte in dem Gremium gegen diese Entscheidung gestimmt. Im Interview sagte er jetzt zu NDR Info: „Wir sehen zu viele Unwägbarkeiten. Zu viele Fragen sind noch gar nicht beantwortet. Und daran knabbert jetzt auch die Politik.“
Proteste gegen Corona-Politik: Festnahmen und Verletzte
In Mecklenburg-Vorpommern haben am Montag mehr als 15.000 Menschen gegen Corona-Einschränkungen und eine mögliche Impfpflicht demonstriert. Aktionen gab es in 30 Städten - zum Teil begleitet von Gegenveranstaltungen. In Rostock versuchten Demonstranten, die Polizeiabsperrungen zu durchbrechen. Auch in mehreren Städten in Niedersachsen gingen Menschen auf die Straße, um gegen die Corona-Politik zu demonstrieren. Dabei kam es zu Attacken gegen Polizisten. Mindestens sechs Beamte wurden verletzt, einige Demo-Teilnehmer wurden vorläufig festgenommen. Überwiegend verliefen die Proteste aber friedlich, so die Polizei.
Niedersachsen: Hochschulen lehren hauptsächlich digital
Wegen der unsicheren Lage durch die Corona-Pandemie setzen weiterhin viele Hochschulen in Niedersachsen auf digitale Lehre. An der Leuphana Universität in Lüneburg finden derzeit alle Lehrveranstaltungen online statt. Bei manchen Lehrveranstaltungen sei eine physische Präsenz auf dem Campus jedoch erforderlich, etwa in den Naturwissenschaften. Präsenzveranstaltungen sollen jedoch auch gestreamt werden, so die Hochschule. An der Universität Osnabrück werden große Vorlesungen mit mehr als 200 Teilnehmenden grundsätzlich online abgehalten, so die Uni. An der Universität Oldenburg sind Online-Veranstaltungen ebenfalls weiterhin möglich. An den Hochschulen gilt die 3G-Regelung.
Viele Hamburger Klassenzimmer leerer als sonst
Seit fast einer Woche gibt es in Hamburg wieder Unterricht. Bei Schulkindern werden jetzt mehr Infektionen mit der Omikron-Variante nachgewiesen. Zudem ist bei vielen Eltern und Lehrkräften die Unsicherheit gewachsen. Beides führt dazu, dass es in vielen Klassen leerer wird. Das beobachtet auch die Schulbehörde. Was gerade in der Gesellschaft passiert, spiegele sich natürlich auch in den Schulen wider, sagte Behördensprecher Peter Albrecht. Genaue Zahlen dazu liegen wahrscheinlich erst am Mittwoch vor. In Niedersachsen erhalten die Schulen einen Notfallplan aus dem Ministerium für den Fall, dass es einem massiven Personalmangel kommt.
Union bereitet eigenen Vorschlag für Impfpflicht ab 50 vor
Abgeordnete von CDU und CSU bereiten einen eigenen Gesetzesvorschlag für eine Impfpflicht ab 50 vor: "Weil der größte Teil der Covid-Intensivpatienten älter als 50 Jahre ist, können wir mit einer Impfpflicht für alle ab 50-Jährigen das Gesundheitssystem effektiv schützen und dennoch den Freiheitseingriff für die Gesellschaft so gering wie möglich halten", sagte der CSU-Gesundheitspolitiker Stephan Pilsinger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Dabei will die Gruppe aus Gesundheits- und Rechtspolitikern der Unions-Fraktion hinter dem Vorschlag nicht mit Abgeordneten anderer Parteien zusammenarbeiten. Der Unionsantrag solle "besser" sein als die Entwürfe anderer Fraktionen. Als geimpft im Sinne der Impfpflicht sollten Pilsingers Vorstellungen zufolge alle über 50-Jährigen gelten, die doppelt geimpft sind. Eine Verpflichtung für regelmäßige Auffrischungsimpfungen dagegen dürfe nur eingeführt werden, wenn sie verfassungsrechtlich "absolut wasserdicht" sei. "Um eine Impfpflicht durchzusetzen, ist ein Impfregister zwingend erforderlich", ergänzte Pilsinger.
Update: Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei, widersprach dem Bericht am Mittag. Die Union arbeite derzeit weder an einem Gesetzentwurf, noch an einem Antrag, sagte Frei. Nach jetzigem Stand werde es den auch nicht geben.
Niedersachsen meldet 3.267 neue Corona-Fälle
Für Niedersachsen hat das Robert Koch-Institut (RKI) binnen 24 Stunden 3.267 Neuinfektionen registriert - 1.715 mehr als am Montag und 1.197 mehr als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter auf 322,4 Fälle pro 100.000 Einwohner (Vortag: 308,6; Vorwoche: 183,0). Zehn weitere Menschen sind im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben.
RKI registriert 45.690 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 387,9
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat erneut einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Morgen mit 387,9 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 375,7 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 239,9 (Vormonat: 402,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 45.690 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 30.561 Ansteckungen, wobei es im Zuge der Feiertage Lücken bei Tests und Meldungen gegeben hatte. Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 322 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 356 Todesfälle.
MV: Neue Regeln für Restaurants und Fitnessstudios
Wenige Tage nach den Bund-Länder-Beratungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie befasst sich die Landesregierung mit der Umsetzung der Beschlüsse in Mecklenburg-Vorpommern. Bei der Kabinettssitzung am Vormittag in Schwerin geht es unter anderem um neue Regeln für den Besuch von Restaurants oder Fitnessstudios. Zugang haben weiterhin nur Geimpfte und Genesene. Für Personen mit einer Auffrischungsimpfung entfällt künftig aber die zusätzliche Testpflicht sofort. Bislang galt im Nordosten eine Frist von 14 Tagen nach der dritten Impfung. Zudem sollen rechtliche Vorkehrungen getroffen werden, die eine rasche Anwendung der neuen Quarantänevorschriften sichern. Die konkreten Vorgaben des Bundes dazu sollen Ende der Woche vorliegen. Als Reaktion auf ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts muss das Kabinett auch neu regeln, wie die Auslastung der Intensivbetten mit Corona-Patienten berechnet wird.
Leitende Krankenhausärzte dringen auf Impfpflicht
Der Verband der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands dringt auf die rasche Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht für Erwachsene. Verbandspräsident Michael Weber forderte in einem Gastbeitrag für die "Neue Osnabrücker Zeitung": "Auch wenn viele Details wie die Anzahl der nötigen Impfstoffe und die Einführung eines Impfregisters für endlich bessere Datenqualität noch offen sind, muss die Diskussion im Bundestag unverzüglich beginnen!" Da alle Appelle zur Impfung nicht ausreichend gefruchtet hätten, müsse durch eine Verpflichtung die entscheidende Impflücke geschlossen werden, um Schaden von der Bevölkerung abzuwenden. Die Grundrechte auf individuelle Selbstbestimmung und auf körperliche Unversehrtheit müssten zurücktreten, schrieb Weber. Da jüngst die Inzidenzen insbesondere bei den Jüngeren überproportional gestiegen seien, plädierten die leitenden Krankenhausärzte für eine allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahren.
Service: Inzidenzwert für Ihren Wohnort ermitteln
Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen sind auch in Norddeutschland in Bewegung. Wenn Sie wissen wollen, wie die Lage in Ihrer Stadt oder in Ihrem Landkreis ist, tippen Sie einfach hier Ihre Postleitzahl ein.
Dahmen: Omikron-Ansteckung schützt nicht vor anderen Varianten
Der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Janosch Dahmen, warnt Menschen mit einer Omikron-Infektion davor, sich in Sicherheit zu wiegen. "Wer denkt, man könne sich mit der Omikron-Ansteckung vor weiteren Virusvarianten schützen, ist auf dem Holzweg", sagte Dahmen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Die bisher vorliegenden Daten zeigen, dass Omikron-Genesene nicht unbedingt einen Schutz vor anderen Varianten haben." So gebe es Menschen, die sich mit Omikron und danach mit der Delta-Variante des Coronavirus ansteckten. "Nur die Impfung bietet einen ausreichenden Schutz vor unterschiedlichen Varianten", mahnte Dahmen. Er forderte in diesem Zusammenhang auch eine Klarstellung, ab wann Menschen als vollständig immunisiert gelten: "Nur Dreifachgeimpfte und Menschen, deren zweite Impfung nicht länger als drei Monate her ist, sollten als vollständig geimpft gelten", sagte er. Das Gleiche gelte für Genesene - "drei Monate nach der Infektion ist eine Impfung nötig, weil so lange in etwa der Schutz vor der Virusübertragung hält".
3.440 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist auf 587,3 gestiegen - von 529,5 am Vortag (Vorwoche: 295,5). In vielen Kreisen arbeiten die Gesundheitsämter am Limit und sind im Meldeverzug. Immer wieder kam es in den vergangenen Tagen zu Lücken bei der Übertragung der aktuellen Corona-Zahlen. Das wurde nun offenbar zumindest zum Teil aufgeholt und erklärt die Zahl von 3.440 neuen Fällen binnen 24 Stunden (Vortag: 764; Vorwoche: 2.209). Die für Corona-Maßnahmen wichtige Hospitalisierungsinzidenz, die angibt, wie viele Corona-Kranke je 100.000 Menschen innerhalb einer Woche in Kliniken gekommen sind, sinkt von 3,13 auf 2,89. Allerdings wurden seit Sonntag fünf weitere Corona-Todesfälle gemeldet. Die Zahl der Corona-Toten im Land seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 1.903. Auf Intensivstationen Schleswig-Holsteins werden 57 Covid-19-Schwerkranke betreut (+4), 43 von ihnen werden beatmet. In Lübeck kletterte die Inzidenz der Neuinfektionen auf über den Wert 1.000, gefolgt von Kiel (793,2) und Dithmarschen (768,5). Den niedrigsten Inzidenz-Wert hat Schleswig-Flensburg mit 309,4.
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