Coronavirus-Blog: Lauterbach hält mehr Maßnahmen gegen Omikron für nötig
Im Blog hat NDR.de Sie auch am 9. Januar 2022 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Montag geht es früh in einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Lauterbach hält weitere Maßnahmen im Kampf gegen Omikron für notwendig
- Verbraucherschützer für Überprüfung aller Schnelltests
- Hamburg: Corona-Inzidenz sinkt - eventuell fehlen aber Daten
- Mögliche Impfpflicht: Zeitplan für Entscheidung wohl nicht zu halten
- MV: Ab morgen gelten landesweit strengere Regelungen
- Etwa 40 weitere Länder seit heute Corona-Hochrisikogebiete
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 3.115 in Niedersachsen, 1.200 in Schleswig-Holstein, 702 in Hamburg, 392 in Mecklenburg-Vorpommern und 247 im Bundesland Bremen
- RKI: Bundesweit 36.552 neue Corona-Fälle registriert - Inzidenz bei 362,7
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
NDR.de wünscht eine gute Nacht
Wir beenden unseren Corona-Blog für heute und wünschen Ihnen eine angenehme Nacht. Morgen früh geht es mit einem neuen Blog weiter.
Pflege im Ausnahmezustand: Jeder gibt mehr, als eigentlich möglich ist
Pflegerinnen und Pfleger sind schon vor der Pandemie oft an ihre Grenzen gekommen, mit Corona kamen noch mehr Aufgaben hinzu. Ständig müssen neue Landesverordnungen umgesetzt werden sowie neue Auflagen und Dienstpläne. Durch die Masken wird außerdem die Kommunikation erschwert - auch das muss das Personal auffangen. Ein Pfleger aus Preetz erzählt.
Hamburg wechselt ab morgen in den 2G-plus-Modus
Wegen immer neuer Rekordwerte bei den Corona-Zahlen und der mittlerweile offenbar vorherrschenden Omikron-Variante gilt ab morgen in Hamburg ein stark ausgeweitetes 2G-Plus-Modell in Hamburg. Dann werden die bisherigen 2G-Regeln weitgehend durch 2G-Plus ersetzt. Wer doppelt gegen Corona geimpft oder von dem Virus genesen ist, muss nun in vielen Bereichen zusätzlich einen tagesaktuellen negativen Test vorlegen. Dies gilt für die Gastronomie, also in Bars und Restaurants, für Kultureinrichtungen wie Theater und Kinos, für den Sport in Innenräumen, Stadtrundfahrten und Hafenrundfahrten, die meisten Dienstleistungen der Körperpflege, Prostitution, Spielbanken und Seniorentreffpunkten. Ungeimpfte haben generell keinen Zutritt mehr.
Lauterbach rechnet mit weiteren Maßnahmen
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erwartet, dass im Kampf gegen die Omikron-Variante weitere Maßnahmen notwendig werden. Die von Bund und Ländern vereinbarte 2G-Plus-Regel in der Gastronomie und die neuen Quarantäneregeln bezeichnete der SPD-Politiker heute in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin" als Erfolge. "Ich glaube schon, dass uns das helfen wird." Er fügte aber hinzu, das werde nicht reichen, um Omikron zu besiegen. Er glaube, dass die Fallzahlen ansteigen werden. Daher würden weitere Maßnahmen noch notwendig werden, zu gegebener Zeit.
Auf die Frage, ob irgendwann nur noch Menschen mit Booster-Impfung Zugang zur Gastronomie haben könnten, sagte Lauterbach: "Nein, also das heißt das nicht unbedingt, weil wir können ja auch andere Maßnahmen ergreifen. Aber ich glaube, es ist wichtig, erst einmal den Maßnahmen, die wir jetzt ergriffen haben, eine Chance zu geben zu wirken."
Vor dem Hintergrund der Diskussion um die Qualität und Aussagekraft von Schnelltests kündigte Lauterbach eine Positivliste für Schnelltests an. Im Gespräch mit dem ARD-Hauptstadtstudio sagte er, er habe das Paul-Ehrlich-Institut veranlasst, eine solche Aufstellung vorzubereiten "mit Tests, die für Omikron besonders geeignet sind bzw. Omikron früh erkennen. Dies wird allerdings einige Zeit in Anspruch nehmen."
Hamburg: Viele zieht es zum Shoppen und Impfen in die City
In Hamburg hat der erste verkaufsoffene Sonntag 2022 stattgefunden. Unter dem Motto "Sport und Gesundheit" gab es auch Impfangebote. Auf dem Gänsemarkt bildete sich eine lange Schlange vor einem Zelt, in dem man sich ohne Termin impfen lassen konnte. Auch im Maritimen Museum sowie im Bezirksamt Hamburg-Mitte, im Elbe Einkaufszentrum und im Maritimen Museum in der Hafencity fanden Impfaktionen statt. Insgesamt konnten etwa 300 Menschen ihre Erst-, Zweit oder Boosterimpfung abholen. Es wären noch mehr Impfungen möglich gewesen, doch es gab einen Engpass - nämlich zu wenig Impfstoff.
Einreise nach Griechenland nur mit Test
Griechenland verlangt von Montag an einen negativen PCR-Corona-Test oder Schnelltest vor Reiseantritt. Dies gilt für alle Reisenden ab fünf Jahren - und zwar unabhängig davon, ob sie geimpft sind oder nicht. Der negative PCR-Test darf zum Zeitpunkt der Ankunft höchstens 72 Stunden und der Schnelltest 24 Stunden alt sein. Diese Regelung gilt zunächst bis zum 24. Januar. Vor Antritt der Reise müssen sich Reisende nach Griechenland zudem weiterhin anmelden. In Griechenland waren sie Zahlen der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den vergangenen Tagen rasant gestiegen. Täglich werden im Land mit knapp elf Millionen Einwohnern gut 35.000 Neuinfektionen registriert.
Verbraucherschützer fordern Überprüfung aller Schnelltests
Schnell- und Selbsttests sind ein wichtiger Teil der Anti-Corona-Strategie. Die deutsche Gesundheitspolitik setzt auf sie. Virologen wie Oliver Keppler von der Ludwig-Maximilians-Universität München warnen hingegen seit Monaten vor der mangelhaften Qualität vieler Schnelltests. "Wir haben derzeit auf dem deutschen Markt etwa 600 verschiedene Antigen-Schnelltests" - viele davon seien bisher "nicht von unabhängigen Stellen oder Wissenschaftlern geprüft" worden. Grundsätzlich gebe es große qualitative Unterschiede, "insofern ist die Aussagekraft der Selbst- und Schnelltests doch sehr eingeschränkt".
Alle in Deutschland verfügbaren Antigen-Schnell- und Selbsttests müssten unabhängig evaluiert werden, sagt etwa Arne Weinberg, Gesundheitsmarktexperte der Verbraucherzentrale NRW, dem ARD-Hauptstadtstudio. Zudem müssten Informationen zur Qualität einzelner Tests besser aufbereitet werden. Bislang hat das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) nur einen Teil der Tests untersucht und die Erkenntnisse in einer Liste auf seiner Website veröffentlicht.
392 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der derzeitigen Infektionen binnen 24 Stunden um 392 auf 10.848 gestiegen. Gestern waren 655 Neuinfektionen gemeldet worden, vor einer Woche 398. Die Hospitalisierungsrate sank auf 8,9, die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 420. 317 Covid-19-Erkrankte müssen in Kliniken behandelt werden, 88 davon auf Intensivstationen. Neue Todesfälle gab es nicht.
Soldaten von "Gorch Fock" nach Corona-Infektion zurück in Deutschland
Auf dem deutschen Marine-Segelschulschiff "Gorch Fock" haben sich mehrere Besatzungsmitglieder mit Corona infiziert. Ein für medizinische Versorgung ausgestatteter Airbus A310 brachte sie am Samstagabend von der spanischen Insel Teneriffa nach Hamburg zurück, wie ein Sprecher der Luftwaffe sagte. Transportiert wurden demnach 14 Soldaten. Schwere Krankheitsfälle waren laut Sanitätsdienst nicht dabei.
Die "Gorch Fock" war Mitte November nach jahrelanger Reparatur wieder zu einer Ausbildungsfahrt ausgelaufen. An Bord waren zunächst 120 Besatzungsmitglieder. Laut Marine wurden mehrere Soldaten bei einem PCR-Test positiv auf Corona getestet. Geplant war, dass auf der "Gorch Fock" insgesamt 220 Offiziersanwärter ab Januar in zwei Gruppen ihre seemännische Grundausbildung erhalten. Ursprünglich sollte das Schiff Mitte Januar mit der ersten Gruppe in See stechen.
Tourismus in Niedersachsen: Wintersaison besser als erwartet
Die Tourismusverbände in Niedersachsen zeigen sich zufrieden - trotz der besonderen Auflagen für Reisende und das Gastgewerbe während der Weihnachtssaison. Aus Sicht des Harzer Tourismusverbandes lag die Auslastung der Unterkünfte bei 50 bis 85 Prozent. In der Heide hat man nach Angaben der Lüneburger Heide GmbH Zahlen wie vor Beginn der Pandemie eingefahren. Unterkünfte an den Küsten waren ebenfalls stark nachgefragt - auch hier vor allem solche für Selbstversorger, wie es vom Tourismusverband Nordsee heißt. Die Touristikbranche in Niedersachsen blickt zuversichtlich ins neue Jahr. Für die Sommerferien seien die Unterkünfte an der Küste schon bis zu 70 Prozent ausgebucht.
Ministerpräsident Günther hofft auf schnelles Ende seiner Quarantäne
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hofft auf ein schnelles Ende seiner Quarantäne. Im Moment gelte für ihn wie für alle anderen im Land eine zehntägige Dauer, doch er baue darauf, "dass die Neuregelung zu Quarantäne jetzt möglichst bald greift, denn ab dem Tag - ich bin ja geboostert - muss ich nicht mehr in Quarantäne sein", sagte der CDU-Politiker im Hörfunk-Interview mit Radio Schleswig-Holstein. Wegen eines positiven Corona-Tests im unmittelbaren Umfeld musste sich Günther am vergangenen Donnerstag in Quarantäne begeben. Seither führt er die Amtsgeschäfte aus einem Zimmer in einem Kieler Hotel. Es sei zwar ungewohnt, keine Menschen um sich zu haben, aber mittlerweile habe er sich schon daran gewöhnt, dort "inkognito" zu sein und zu arbeiten. Technisch sei er nach kurzen Schwierigkeiten zu Beginn gut ausgestattet, und wenn er Essen und sonstiges gebracht bekomme, gucke er "verstohlen über den Flur, ob auch keiner da ist. Und dann wird das, was da draußen liegt, reingeholt". Langweilig werde ihm nicht: Neben Akten habe er auch einige Bücher mitgenommen, sodass er ab und zu auch mal etwas machen könne, "das nichts mit Arbeit zu tun hat".
Hamburg: Corona-Inzidenz sinkt - eventuell fehlen aber Daten
Die Gesundheitsbehörde der Hansestadt Hamburg hat wie gewohnt am Mittag die aktuellen Corona-Zahlen für die vergangenen 24 Stunden veröffentlicht. Demnach wurden 702 neue laborbestätigte Corona-Fälle registriert - weniger als gestern (2.256) und am vergangenen Sonntag (1.035). Die Behörde teilte aber mit, dass von einer höheren Fallzahl ausgegangen werden müsse. "Der Grund hierfür ist der schnelle Anstieg und das hohe Fallaufkommen, welches zu einer teilweise späteren Meldung von Befunden durch die Labore sowie zu einer teilweise verzögerten Bearbeitung an den übermittelnden Stellen führt." Deshalb sei auch von einer höheren Sieben-Tage-Inzidenz auszugehen als angegeben. Diese ging den vorliegenden Daten zufolge von 629,1 gestern auf aktuell 611,6 zurück. Vor einer Woche hatte sie bei 406,9 gelegen. In Hamburg wurden vier weitere Todesfälle verzeichnet.
Positive Bilanz nach Sonderimpfaktion in Mecklenburg-Vorpommern
Bei einer besonderen Aktion sind gestern 930 Menschen zwischen zwölf und 90 Jahren in Rostock gegen Corona geimpft worden. Darunter waren 80 Personen, die ihre erste Corona-Impfung erhielten. Das Angebot im Ostseestadion wurde deutlich besser genutzt als zuletzt im Dezember. Die Aktion wurde von Fußball-Zweitligist Hansa Rostock gemeinsam mit dem Hausärzteverband MV, der Kassenärztlichen Vereinigung sowie dem Impfstützpunkt Rostock organisiert.
MV: Ab morgen gelten landesweit verschärfte Regelungen
In ganz Mecklenburg-Vorpommern gelten ab morgen wieder die Regelungen der Corona-Warnstufe "Rot". Grund sei die Sieben-Tage-Inzidenz der Hospitalisierungen, die gestern den dritten Tag in Folge über dem Schwellenwert von 9 lag, teilte das Gesundheitsministerium mit. Das bedeutet, dass auch in Landkreisen und kreisfreien Städten, in denen die sogenannte Hospitalierungs-Inzidenz (Corona-bedingt in Kliniken Eingewiesene pro 100.000 Einwohner und Woche) noch unter 9 liegt, unter anderem Clubs, Discos, Kinos, Schwimm- und Spaßbäder sowie Innenbereiche von Zoos, Tierparks und botanischen Gärten wieder schließen müssen. Veranstaltungen dürfen nur noch ohne Zuschauer stattfinden. Bislang galten beispielsweise in Schwerin und den Landkreisen Nordwestmecklenburg und Ludwigslust-Parchim noch Lockerungen, weil diese Regionen ein geringeres Corona-Geschehen als die anderen Regionen haben.
Umfrage: Lehrer sehen dauerhaft Lücken bei Schülern wegen Corona
Rund 64 Prozent der Lehrenden an Gymnasien und zum Abitur führenden Schulen gehen einem Bericht der "Bild am Sonntag" zufolge davon aus, dass ihre Schüler Versäumnisse durch die Corona-Pandemie mit den aktuellen politischen Maßnahmen bis zum Ende des Schuljahres nicht mehr nachholen können. Der Deutsche Philologenverband befragte demnach rund 7.000 Lehrkräfte zu ihrer Meinung. Fast die Hälfte (49 Prozent) gab an, dass an ihrer Schule auch nicht ausreichend Fachlehrkräfte für den regulären Unterricht eingestellt wurden. "Wir brauchen endlich bessere Rahmenbedingungen für guten Unterricht in Deutschland, der den gestiegenen Anforderungen gerecht wird", sagte die Bundesvorsitzende des Verbandes, Susanne Lin-Klitzing. "Die Kultusminister müssen das Bildungssystem langfristig personell und materiell qualitätsorientiert stärken."
Trotz Pandemie: Friesenfähre verzeichnet bislang beste Saison
Die Friesenfähre an der Ems bei Weener hat - gemessen an den Fahrgastzahlen - 2021 ihr bislang bestes Jahr erreicht - trotz eines späteren Saisonbeginns wegen der Corona-Pandemie. Zwischen Mitte Mai und Ende Oktober transportierte sie 7.936 Passagiere und konnte damit ihre Fahrgastzahl im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 (7.244) um knapp zehn Prozent steigern. Vor allem viele Radtouristen hätten die Fährverbindung genutzt, wie der Geschäftsführer der Fährgesellschaft, Eberhard Lüpkes, der Deutschen Presse-Agentur sagte. Die Friesenfähre sei zunehmend etwas für Naherholer und Urlauber - und die habe es in der Corona-Pandemie besonders ins Freie gelockt. Etwa sieben von acht Passagieren gingen im Schnitt zusammen mit einem Fahrrad an Bord der kostenlosen Fähre. Die Verbindung der Friesenfähre besteht seit 2018 und ermöglicht jeweils im Sommerhalbjahr eine provisorische Emsüberquerung als Ersatz für die 2015 zerstörte Friesenbrücke zwischen Weener und Westoverledingen im Landkreis Leer.
Ärzte: Viele Hamburger zögern wegen Pandemie Untersuchungen hinaus
Wegen der Corona-Pandemie zögern viele Menschen nach Angaben der Hamburger Ärztekammer Untersuchungen möglichst lange hinaus. Das sei beunruhigend, sagte Kammerpräsident Pedram Emami der Deutschen Presse-Agentur. "Erstsymptome werden von manchen Patientinnen oder Patienten länger toleriert. Kollegen sind häufiger mit Fällen konfrontiert, die in einem fortgeschrittenen Stadium sind." Auch Vorsorgeuntersuchungen würden seit Pandemie-Beginn oft verschoben. Emami warnte vor den Folgen: Werde beispielsweise eine Krebserkrankung später erkannt, sei die Prognose schlechter. Er appellierte an die Hamburgerinnen und Hamburger, nicht aus Angst vor einer Corona-Infektion auf wichtige Untersuchungen zu verzichten. "Immer wenn man unsicher ist, ob man eine Untersuchung dringend machen muss oder nicht, sollte man lieber eine Ärztin oder einen Arzt fragen, bevor man für sich entscheidet, das nicht zu machen."
Bundeswehr im Corona-Einsatz: Unterstützung so lange wie nötig
Die Bundeswehr ist derzeit im Rahmen von Amtshilfegesuchen mit rund 410 Soldaten und Soldatinnen in Niedersachsen und 20 in Bremen im Corona-Einsatz. Sie unterstützen vor allem bei der Kontaktnachverfolgung aber auch bei der Impfkampagne, wie die Bundeswehr auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Die Soldaten würden zudem auch in Altenpflegeheimen und Krankenhäusern eingesetzt. Ein Sprecher sagte, die Unterstützung werde so lange geleistet, wie sie gebraucht wird. Dazu könne die Zahl der eingesetzten Soldaten je nach Lage angepasst und verändert werden. Derzeit seien in ganz Deutschland 17.500 Soldaten im sogenannten Hilfeleistungskontingent vorgesehen.
SPD und Grüne dämpfen Erwartungen an schnelle Impfpflicht
Politiker von SPD und Grünen haben Erwartungen an einen raschen Beschluss des Bundestages zu einer allgemeinen Corona-Impfpflicht gedämpft. SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese sagte dem Berliner "Tagesspiegel": "Die Beratungen im Bundestag sollten wir im ersten Quartal zum Abschluss bringen." Das sei ein anspruchsvoller Zeitplan. Stimmt der Bundestag bis Ende März für eine Impfpflicht, könnte der Bundesrat in seiner regulären Sitzung am 8. April abstimmen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte im vergangenen Herbst in Aussicht gestellt, die Impfpflicht bis März einzuführen. Mit Blick auf mögliche Verzögerungen betonte Wiese, die Impfpflicht wirke ohnehin nicht kurzfristig, sondern sei "perspektivisch eine Vorsorge für den kommenden Herbst und Winter". Die Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, zuerst müsse in den Fraktionen diskutiert werden, bevor Ende Januar eine erste "Orientierungsdebatte" im Bundestag geführt werden könne. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) fordert in der "Bild am Sonntag", der Bundestag sollte schnell entscheiden, ob eine Impfpflicht kommt und wenn ja, für wen. Über eine Impfpflicht sollen die Parlamentarier ohne Fraktionsvorgaben abstimmen.
Ärzteverband: Bei Husten und Schnupfen Corona-Test machen
Der Ärzteverband Marburger Bund hat Menschen mit Erkältungssymptomen aufgerufen, einen Corona-Antigentest zu machen, um eine Infektion mit dem Virus auszuschließen. "Es besteht die Gefahr, dass viele Menschen ihre Corona-Infektion gar nicht als solche wahrnehmen und lediglich von einer Erkältung ausgehen", sagte die Verbandsvorsitzende Susanne Johna dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Wer einen Schnupfen hat, hustet oder sich unwohl fühlt, sollte sich vorsorglich testen und isolieren und im Zweifelsfall am zweiten Tag erneut einen Antigentest machen."
Außerdem warnte Johna wegen der Ausbreitung der Omikron-Mutation des Coronavirus vor einer Überlastung von Krankenhaus-Normalstationen. Nur auf die Auslastung der Intensivbetten zu achten, sei in einer Omikron-Welle trügerisch. Die meisten Fälle müssten nicht intensivmedizinisch, sondern in Notaufnahmen und auf Normalstationen behandelt werden.
3.115 Neuinfektionen in Niedersachsen registriert
In Niedersachsen ist die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner nahe an die 300er-Marke gestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts von heute früh kletterte der Wert von 269,3 gestern binnen 24 Stunden auf 296,0 - das ist ein neuer landesweiter Höchstwert. Die Zahl der neu registrierten laborbestätigten Corona-Fälle wird mit 3.115 angegeben - nach 4.605 gestern. Am vergangenen Sonntag waren wegen des Jahreswechsels keine Melde-Zahlen veröffentlicht worden. In Niedersachsen wurde ein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion erfasst, die Gesamtzahl seit Pandemie-Beginn beträgt 6.917.
Luxemburg, Schweden und Israel sind nun Corona-Hochrisikogebiete
Luxemburg sowie fast 40 weitere Länder gelten wegen hoher Corona-Infektionszahlen seit heute ganz oder teilweise als Hochrisikogebiete. Wer aus einem solchen Gebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien. Neben Luxemburg sind nun unter anderem auch Schweden, Australien, Argentinien, die Vereinigten Arabischen Emirate mit dem Winterurlaubsziel Dubai, Israel und Kenia auf der Risikoliste. Insgesamt erhöhte sich die Zahl der Hochrisikogebiete auf einen Schlag auf mehr als 100 Länder. Das bedeutet, dass etwa jedes zweite Land weltweit wieder Hochrisikogebiet ist. Von den Nachbarländern Deutschlands ist nur noch Österreich kein Hochrisikogebiet.
RKI: Bundesweit 36.552 neue Corona-Fälle registriert - Inzidenz bei 362,7
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat erneut einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche gibt die Behörde heute früh mit 362,7 an. Am Vortag hatte der Wert bei 335,9 gelegen, vor einer Woche bei 222,7 (Vormonat: 390,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 36.552 neue laborbestätigte Corona-Fälle. Vor einer Woche waren es 12.515 Ansteckungen, wobei es im Zuge der Feiertage Lücken bei Tests und Meldungen gegeben hatte. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 77 weitere Todesfälle verzeichnet. Seit Beginn der Pandemie sind demnach in Deutschland 113.977 Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion verstorben.
Service: Inzidenzwert für Ihren Wohnort ermitteln
Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen sind auch in Norddeutschland in Bewegung. Wenn Sie wissen wollen, wie die Lage in Ihrer Stadt oder in Ihrem Landkreis ist, tippen Sie einfach hier Ihre Postleitzahl ein.
Schleswig-Holstein: Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter
Insgesamt 1.200 bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus sind in Schleswig-Holstein binnen 24 Stunden gemeldet worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt dadurch auf 536,8 - von 526,5 am Vortag. Die landesweit höchste Inzidenz wird mit 891,8 für Lübeck ausgewiesen, sechs Tage zuvor lag sie dort noch bei 120,5.
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Durch den Sonntag mit dem NDR.de Corona-Live-Ticker
Guten Morgen am Sonntag! Der NDR.de Corona-Live-Ticker hält Sie auch heute - am Sonntag, 9. Januar 2022 - über die Auswirkungen der Pandemie in Norddeutschland auf dem Stand der Dinge. Hier finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Nachrichten und Ereignisse von gestern können Sie im Blog vom Sonnabend nachlesen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 8. Januar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 7. Januar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 6. Januar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 5. Januar
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- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 2. Januar