Der Bundestag stimmt in Kürze über die Vertrauensfrage von Kanzler Scholz ab. Es gilt als sicher, dass Scholz keine Mehrheit erhält und damit der Weg frei wird für vorgezogene Wahlen im Februar. In einer Erklärung sagte der Kanzler, die eigentliche Frage sei, ob sich das Land kraftvolle Zukunftsinvestionen zutraue. Die Entscheidung sei so grundlegend, dass sie von den Wählerinnen und Wählern selbst getroffen werden müsse. Unions-Fraktionschef Merz kritisierte in der Debatte scharf die Bilanz der Ampel-Koalition und erklärte, Scholz habe kein Vertrauen verdient.

Bei Volkswagen hat eine neue Verhandlung im Tarifkonflikt begonnen. Konzern und Gewerkschaft haben für die Gespräche erstmal zwei Tage angesetzt. Beide Seiten wollen versuchen, eine Einigung zum geplanten Sparkurs des Unternehmens zu finden. VW will wegen der schwierigen Lage Gehälter kürzen und schließt nicht aus, Werke zu schließen und betriebsbedingte Kündigungen auszusprechen. Eine Einigung deutet sich im Moment noch nicht an. In der vergangenen Woche hatte beide Seiten aber zumindest von konstruktiven Treffen gesprochen.

Die russischen Truppen sind in der Ukraine laut Kreml-Chef Putin an der gesamten Front im Vorteil. Der Vormarsch habe sich beschleunigt, sagte er bei einem Treffen mit der Armeeführung. Noch 2024 könne man alle militärischen Ziele erreichen. Der ukrainische Geheimdienst meldet unterdessen, bei Kämpfen in der Region Kursk seien mindestens 30 nordkoreanische Soldaten getötet oder verletzt worden. Die sind auf russischer Seite seit einigen Wochen im Einsatz. Moskau und Pjöngjang haben sich seit dem Beginn des russischen Kriegs in der Ukraine 2022 deutlich angenähert.

Die Bundesregierung ruft Israel zum Verzicht auf die geplante verstärkte Besiedlung der besetzten Golanhöhen auf. Das Vorhaben stehe im Widerspruch zum Besatzungsrecht, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. Die Bundesregierung bleibe bei ihrer Haltung, dass das Gebiet völkerrechtlich zu Syrien gehöre. Das israelische Kabinett hatte gestern einen Plan verabschiedet, die Bevölkerung auf den besetzten Golanhöhen zu verdoppeln.

Die andauernde wirtschaftliche Flaute in Deutschland sorgt einer Studie zufolge in diesem Jahr für so viele Firmenpleiten wie seit fast einem Jahrzehnt nicht mehr. Nach Schätzungen der Wirtschaftsauskunftei Creditreform dürfte die Anzahl der Insolvenzen 2024 um 24,3 Prozent auf 22.400 zugenommen haben. Zuletzt gab es 2015 eine höhere Zahl. Der wirtschaftspolitische Stillstand und die rückläufige Innovationskraft hätten den Wirtschaftsstandort Deutschland geschwächt, hieß es. Daher sei im kommenden Jahr mit einem weiteren Anstieg zu rechnen.

Auch in Niedersachsen werden jetzt an Geflüchtete Bezahlkarten verteilt. Das System soll nach Angaben der Staatskanzlei in Hannover zunächst für rund zwei Monate mit den Bewohnerinnen und Bewohnern in der Standorten der Landesaufnahmebehörde getestet werden. Danach ist geplant, die Karten auch dezentral an die Kommunen auszugeben. Die Abhebung von Bargeld ist auf 50 Euro begrenzt. Dies stößt unter anderem beim Flüchtlingsrat Niedersachsen auf scharfe Kritik.

In Sachsen kommt es voraussichtlich zu einer schwarz-roten Minderheitsregierung. Nach der CDU hat auch die SPD mit mehr als 78 Prozent für den ausgehandelten Koalitionsvertrag gestimmt. Die Christdemokraten hatten schon am Wochenende grünes Licht gegeben. Übermorgen soll der Landtag dann Amtsinhaber Kretschmer von der CDU im Amt bestätigen. Schwarz-Rot hat keine eigene Mehrheit. Der Koalition fehlen zehn Stimmen und ist damit bei Gesetzesvorhaben jeweils auf andere Fraktionen angewiesen.

Vor drei Jahren hat eine 32-Jährige mehr als acht Millionen Euro von einer Geldtransportfirma in Bremen gestohlen. Sie war bei der Firma angestellt. Das Landgericht in Bremen hat sie heute zu einer Haftstrafe von 6 Jahren und 9 Monaten verurteilt. Laut der Richterin wollte sich die Frau ein Luxusleben ermöglichen, ohne dafür zu arbeiten. Die 32-Jährige war damals mit der Beute in die Türkei geflohen. Rund drei Jahre später hat sie den Diebstahl zugegeben.

Der Bundesgerichtshof hat das Urteil gegen ein Mitglied einer Kokain-Bande teilweise aufgehoben. Die Verteidigung hatte das gefordert, weil das Verfahren nicht fair gewesen sein soll. Das Landgericht Hannover hatte letztes Jahr einen Mann wegen Kokain-Schmuggel zu mehr als zwölf Jahren Haft verurteilt. Vertreter der Anklage in dem Prozess war ein Staatsanwalt, der wegen des Verdachts der Bestechlichkeit in Haft sitzt. ((Er soll Informant der Drogenbande gewesen sein. Der verurteilte Drogenkurier hatte den Hinweis gegeben.)) Jetzt muss eine andere Kammer des Landgerichts Hannover neu über die Strafe entscheiden.

Der VfL Bochum hat offiziell Einspruch gegen die Wertung des Bundesligaspiels bei Union Berlin eingelegt. Die Partie am Samstag wurde in der Nachspielzeit für etwa 25 Minuten unterbrochen. Ein Zuschauer hatte Bochums Torwart Patrick Drewes ein Feuerzeug an den Kopf geworfen. Der wirkte benommen und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Nach der Unterbrechung musste Bochum einen Feldspieler ins Tor stellen, beide Teams ließen nur noch die Uhr runterlaufen. Ob und wie die Partie gewertet wird, entscheidet jetzt das DFB-Sportgericht.

Heute viele Wolken und immer wieder Regen, im Nordwesten trockener und auch mal aufgelockert. Höchstwerte 8 bis 12 Grad. Morgen weiter bewölkt und Regen oder Sprühregen, 7 bis 10 Grad. Am Mittwoch windig und unbeständig, 7 bis 12 Grad. Am Donnerstag viele Wolken und zeitweise Regen, 8 bis 12 Grad.